Leichtathletik-Europameisterschaften 1974/Speerwurf der Frauen

Speerwurf der Frauen bei den 11. Leichtathletik-Europameisterschaften

Der Speerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1974 wurde am 2. und 3. September 1974 im Olympiastadion von Rom ausgetragen.

11. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Speerwurf der Frauen
Stadt Italien Rom
Stadion Olympiastadion
Teilnehmerinnen 19 Athletinnen aus 13 Ländern
Wettkampfphase 2. September (Qualifikation)
3. September (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Gold Gold Ruth Fuchs (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Silbermedaillen Silber Jacqueline Todten (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Bronzemedaillen Bronze Nataša Urbančič (Jugoslawien YUG)
Das Olympiastadion von Rom im Jahr 2009

In diesem Wettbewerb verzeichneten die DDR-Werferinnen einen Doppelsieg. Europameisterin wurde die Olympiasiegerin von 1972 und EM-Dritte von 1971 Ruth Fuchs, die im Finale ihren eigenen Weltrekord weiter verbesserte. Den zweiten Platz belegte die Olympiazweite von 1972 Jacqueline Todten. Bronze ging an die Jugoslawin Nataša Urbančič.

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 66,10 m Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs Edinburgh, Großbritannien 7. September 1973[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 61,00 m Polen 1944  Daniela Jaworska EM Helsinki, Finnland 13. August 1971

Rekordverbesserung Bearbeiten

Europameisterin Ruth Fuchs aus der DDR verbesserte den bestehenden EM-Rekord im Finale am 2. September um 6,22 m auf 67,22 m. Damit stellte sie gleichzeitig einen neuen Weltrekord auf.

 
Bei ihrer ersten großen internationalen Meisterschaft scheiterte Tessa Sanderson in der Qualifikation – 1984 wurde sie Olympiasiegerin
 
Lida Kuys erreichte nicht das Finale

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
WR Weltrekord

Qualifikation Bearbeiten

2. September 1974

Neunzehn Wettbewerberinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Elf von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 54,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit der nächstplatzierten Sportlerin (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werferinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 53,98 m.

Kombiniertes Resultat aus beiden Gruppen Bearbeiten

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Jacqueline Todten Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 60,78 60,78
2 Ruth Fuchs Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 59,88 59,88
3 Nataša Urbančič Jugoslawien  Jugoslawien 59,72 59,72
4 Ljutwijan Mollowa Bulgarien 1971  Bulgarien 57,70 53,56 57,70
5 Daniela Jaworska Polen 1944  Polen 56,26 56,26
6 Felicija Kinder Polen 1944  Polen 56,10 56,10
7 Ioana Pecec Rumänien 1965  Rumänien 55,44 55,44
8 Tatjana Schigalowa Sowjetunion 1955  Sowjetunion 55,32 55,32
9 Eva Janko Osterreich  Österreich 55,10 48,40 55,10
10 Ameli Koloska Deutschland BR  BR Deutschland 54,62 54,62
11 Sabine Kärgel Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 54,02 54,02
12 Éva Ráduly-Zörgő Rumänien 1965  Rumänien 53,98 53,98 50,64 52,38
13 Tessa Sanderson Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 53,28 53,28 47,10 51,62
14 Swetlana Babitsch Sowjetunion 1955  Sowjetunion 51,78 51,78 46,56 51,62
15 Lida Kuys Niederlande  Niederlande 49,42 49,42 46,04 x
16 Giuliana Amici Italien  Italien 48,72 46,50 48,72 x
17 Maria Vago Ungarn 1957  Ungarn 47,12 43,38 47,12 44,20
18 Leentje Wuyts Belgien  Belgien 45,54 39,38 45,54 x
19 Elly van Beuzekom Niederlande  Niederlande 39,44 x x 39,44

Finale Bearbeiten

 
Europameisterin Ruth Fuchs errang nach ihrem Olympiasieg 1972 ihren zweiten Titel in Folge – 1976 wurde sie noch einmal Olympiasiegerin, 1978 zum zweiten Mal Europameisterin

3. September 1974, 16:00 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Ruth Fuchs Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 67,22 WR 62,38 67,22 60,20 x 49,98 x
2 Jacqueline Todten Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 62,100000 58,50 54,38 56,96 59,14 55,92 62,10
3 Nataša Urbančič Jugoslawien  Jugoslawien 61,660000 x 59,26 59,58 58,12 61,66 x
4 Ljutwijan Mollowa Bulgarien 1971  Bulgarien 60,800000 57,82 58,00 55,84 60,06 x 60,80
5 Sabine Kärgel Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 57,100000 57,10 55,90 53,86 x x 51,82
6 Felicija Kinder Polen 1944  Polen 57,020000 57,02 54,26 55,18 54,10 56,16 53,88
7 Tatjana Schigalowa Sowjetunion 1955  Sowjetunion 56,640000 x 56,64 x 55,08 x 50,80
8 Ameli Koloska Deutschland BR  BR Deutschland 56,360000 55,02 53,86 56,36 53,72 x 53,42
9 Eva Janko Osterreich  Österreich 55,160000 55,16 x x nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10 Éva Ráduly-Zörgő Rumänien 1965  Rumänien 54,440000 54,44 54,38 x
11 Daniela Jaworska Polen 1944  Polen 54,020000 54,02 x 53,26
12 Ioana Pecec Rumänien 1965  Rumänien 52,180000 49,48 52,18 52,16

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. - Progression of outdoor World records, Javelin throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 15. November 2022