Leiben

Marktgemeinde im Bezirk Melk, Niederösterreich

Leiben ist eine Marktgemeinde mit 1343 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Leiben
Wappen Österreichkarte
Wappen von Leiben
Leiben (Österreich)
Leiben (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Melk
Kfz-Kennzeichen: ME
Fläche: 12,53 km²
Koordinaten: 48° 15′ N, 15° 16′ OKoordinaten: 48° 14′ 36″ N, 15° 16′ 28″ O
Höhe: 285 m ü. A.
Einwohner: 1.343 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 107 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3652
Vorwahl: 02752
Gemeindekennziffer: 3 15 19
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 34
3652 Leiben
Website: www.leiben.gv.at
Politik
Bürgermeisterin: Gerlinde Schwarz (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
11
6
2
11 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Leiben im Bezirk Melk
Lage der Gemeinde Leiben im Bezirk Melk (anklickbare Karte)BerglandArtstetten-PöbringBischofstettenBlindenmarktDorfstettenDunkelsteinerwaldEmmersdorf an der DonauErlaufGolling an der ErlaufHofamt PrielHürmKilbKirnberg an der MankKlein-PöchlarnKrummnußbaumLeibenLoosdorfMankMarbach an der DonauMaria TaferlMelkMünichreith-LaimbachNeumarkt an der YbbsNöchlingPersenbeug-GottsdorfPetzenkirchenPöchlarnPöggstallRaxendorfRuprechtshofenSt. Leonhard am ForstSt. Martin-KarlsbachSt. OswaldSchollach (Niederösterreich)Schönbühel-AggsbachTexingtalWeitenYbbs an der DonauYspertalZelking-MatzleinsdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Leiben im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Burgruine Weitenegg mit dem Stift Melk im Hintergrund
Burgruine Weitenegg mit dem Stift Melk im Hintergrund
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

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Leiben liegt am Südrand des Waldviertels im Tal des Weitenbaches in Niederösterreich. Die Donau fließt in einer Seehöhe von rund 200 Meter im Süden. Von dieser steigt das Gemeindegebiet nach Norden auf über 400 Meter an.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 12,53 Quadratkilometer. Davon ist mehr als die Hälfte landwirtschaftliche Nutzfläche, 28 Prozent der Fläche sind bewaldet und zwölf Prozent entfallen auf Gewässer.[1]

Gemeindezusammenlegung

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1971 erfolgte der Zusammenschluss mit der ehemals eigenständigen Gemeinde Lehen und 1972 der mit Weitenegg.[2][3]

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[4]):

  • Ebersdorf (138)
  • Kaumberg (30)
  • Lehen (106)
  • Leiben (776)
  • Losau (117)
  • Mampasberg (67)
  • Neu-Weinzierl (23)
  • Urfahr (35)
  • Weinzierl (16)
  • Weitenegg (35)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Ebersdorf, Lehen, Leiben, Losau, Mampasberg und Weitenegg.

Nachbargemeinden

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Geschichte

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In einer Schenkungsurkunde des Jahres 1113 wurde mit Lupan eventuell Leiben bezeichnet.[5] Gesichert ist die urkundliche Erwähnung 1196 mit Ortolf von Liuben (Leiben).[2]

Ein Luitpold de Wideniche (Weitenegg) wurde 1108 urkundlich erwähnt. Weitenegg war der nördlichste Punkt einer Verteidigungslinie, die bis zur Schallaburg und zur Burg Peilstein bei St. Leonhard am Forst reichte. Im 16. Jahrhundert wurden die Anwesen Weitenegg und Leiben vereint und Weitenegg weiter ausgebaut. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde Weitenegg als Wohnsitz aufgegeben und verfiel. Heute ist es eine imposante Ruinen von 130 Meter Länge.[6]

Die Festung Leiben wurde 1402 als Raubritternest auf kaiserlichen Befehl belagert und zerstört. 1473 erwarb der aus Kroatien stammende Ritter Andreas Krabat von Lappitz die Anlage und baute sie zu einer eigenen Herrschaft mit Landgericht aus. 1796 kaufte Kaiser Franz I. das Anwesen, es blieb bis 1918 im Besitz des Kaiserhauses. Danach wurde es dem Invalidenfonds übergeben, 1945 übernahmen es die Bundesforste. 1989 erwarb die Gemeinde Leiben das Gebäude, renovierte es und verwendet es seither als regionales Kulturzentrum.[7]

Einwohnerentwicklung

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Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1289 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1344 Einwohner, 1981 1304 und im Jahr 1971 1264 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Leiben
 
Pfarrkirche Lehen
  • Burgruine Weitenegg: Die weitläufige Burganlage in Ost-West-Richtung ist urkundlich 1108 genannt. Der markante Bergfried wurde im 12. Jahrhundert errichtet und im Spätmittelalter um 2 Geschoße erhöht. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist die Burg dem Verfall preisgegeben.
  • Schloss Leiben
  • Katholische Pfarrkirche Lehen hl. Blasius
  • Landtechnikmuseum
Regelmäßige Veranstaltungen
  • Osterausstellung
  • Fest der Sinne
  • Herbstrallye
  • Hobby-Kunst-Advent
  • Bass Island
  • Lack- & Leder-Ball

Wirtschaft und Infrastruktur

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Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 47, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 47. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 619. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,03 Prozent.

Die 1846 in Wien gegründete Farbenfabrik Habich übernahm 1921 die Ultramarin-Fabrik Setzer in Weitenegg, siedelte die Produktion hierher – an die logistisch günstige Donau – und erzeugt auch heute eine Palette an Pigmenten für Lacke und Baustoffe, darunter Bismutvanadat.[8]

Öffentliche Einrichtungen

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In Leiben befindet sich ein Kindergarten[9] und eine Volksschule.[10]

Altlasten

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Etwa von 1940 bis 1980 wurden am Standort der Farbenfabrik Habich die anfallenden Abfälle, die massiv mit Schwermetallen belastet waren, ohne Sohl- und Böschungsicherung unmittelbar neben dem Weitenbach abgelagert. Im Jahr 2003 wurden diese Ablagerungen fast vollständig entfernt und entsorgt, nur im überbauten Bereich verblieb eine geringe Menge an verunreinigtem Material. Weiters wurde eine Teilumschließung errichtet, womit die Altlast nunmehr keine erhebliche Gefährdung für die Umwelt darstellt und als gesichert zu bewerten ist.[11]

Gemeinderat

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Gemeinderatswahlen
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,87 %
(−4,61 %p)
31,96 %
(−8,56 %p)
13,17 %
2015

2020


Der Gemeinderat hat 19 Sitze.

Bürgermeister

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Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Leiben waren:[5]
  • 1850–1855 Nunhart Kaufmann
  • 1855–1867 Franz Kremser
  • 1868–1876 Robeet Hora
  • 1877–1900 Ernst Meyer
  • 1900–1936 Anton Reschenhofer
  • 1936–1945 Johann Rupp
  • 1945–1965 Hermann Kelb-Geyer
  • 1965–2000 Anton Hochstöger
  • 2000–2013 Karlheinz Spring
  • 2013–2016 Franz Raidl
Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Lehen waren:[16]
  • 1928–1939 Johann Eder
  • 1939–1942 Johann Pfaffeneder
  • 1942–1945 Johann Rupp
  • 1945–1950 Johann Eder
  • 1950–1965 Anton Tschabek
  • 1965–1970 Ferdinand Loidelsbacher
  • 1970–1971 Franz Steiner
Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Weitenegg waren:[17]
  • 1850–1860 Ignaz Stöger
  • 1861–1874 Johann Setzer
  • 1874–1879 Ignaz Schanchner
  • 1880–1890 Hieronymus Söllner
  • 1891–1894 Johann Glück
  • 1906–1919 Josef Becicka
  • 1920–1929 Franz Söllner
  • 1930–1934 Karl Pausner
  • 1935–1938 Ignaz Söllner
  • 1938–1943 Ludwig Gruber
  • 1943–1945 Leopold Trull
  • 1945–1950 Michael Maier
  • 1951–1954 Ludwig Gruber
  • 1955–1955 Michael Maier
  • 1956–1972 Johann Gruber

Die Bürgermeister der letzten Jahre sind:

  • 2000–2013 Karl-Heinz Spring (SPÖ)[18]
  • 2013–2016 Franz Raidl (SPÖ)[19]
  • seit 2016 Gerlinde Schwarz (SPÖ)

Am 19. Jänner 1513 erhob Kaiser Maximilian I. auf Bitten des Ulrich von Krabat sein Dorf Leiben zu einem Markt, die Leute darin zu Bürgern und verlieh dem Markt einen Jahrmarkt am 4. Juli (Ulrich), einen Wochenmarkt an einem Mittwoch und folgendes Marktwappen:

ain leibraben Schillt, ain driegketen Perg, auf dem mittern Perg des Schillts über sich stehende ain aichern Pawn mit aucht grünen ausgepraigten Essten für sich im Schillt und vier in dem hindern Teil des Schillts sehende.

(Entnommen aus der Chronik der Marktgemeinde Leiben) Ein hautfarbenes Schild, drei grüne Hügel auf dem mittleren Hügel steht eine Eiche mit acht ausgeprägten Ästen, braune Umrandung.

Der Gemeinde Weitenegg wurde 1958 ein Marktwappen verliehen, das in einem goldenen Schild einen rechtsgewendeten schwarzen Panther zeigt. Es ist das Familienwappen der im 12. Jahrhundert ausgestorbenen Grafen von Tengeling-Peilstein, den ältesten nachweisbaren Besitzern der Weitenegger Burg.[5]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Leiben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ein Blick auf die Gemeinde Leiben, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 24. August 2021.
  2. a b Gedächtnis des Landes, Leiben. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 24. August 2021.
  3. Gemeindezusammenlegung 1970-1971. Gemeinde Leiben, abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  5. a b c Geschichte von Leiben. Abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
  6. Weitenegg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  7. Leiben. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  8. Unternehmensgeschichte habich.com, abgerufen am 4. Oktober 2017.
  9. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  10. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  11. Gesicherte Altlast N44: Betriebsdeponie Farbenfabrik Habich auf altlasten.gv.at
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 22. November 2018.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 22. November 2018.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 22. November 2018.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 12. Oktober 2020.
  16. Geschichte von Lehen. Gemeinde Leiben, abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
  17. Geschichte von Weitenegg. Gemeinde Leiben, abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
  18. Schwerer Entschluss. Rücktritt von SPÖ-Urgestein Karl-Heinz Spring NÖN Melk, 22. Jänner 2013
  19. Bürgermeisterwechsel. Knalleffekt in Leiben: Raidl tritt zurück. NÖN Melk, 16. Juli 2016