Kordien

Gattung der Familie Raublattgewächse (Boraginaceae)

Die Cordia sind eine Pflanzengattung, selten eingedeutscht Kordien genannt, in der Unterfamilie der Cordioideae innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Die etwa 300 Arten sind in den Tropen bis Subtropen der Neuen und Alten Welt weitverbreitet.

Kordien

Cordia boissieri

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie: Cordioideae
Gattung: Kordien
Wissenschaftlicher Name
Cordia
L.

Beschreibung Bearbeiten

 
Illustration von Cordia macleodii

Vegetative Merkmale Bearbeiten

Die Cordia-Arten sind Halbsträucher, Sträucher oder Bäume. Die wechselständigen, selten gegenständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Wie bei den meisten Vertretern der Familie der Raublattgewächse sind die Laubblätter bei den meisten Cordia-Arten deutlich behaart. Der Blattrand ist glatt oder gesägt, selten gelappt. Nebenblätter sind keine vorhanden.

Generative Merkmale Bearbeiten

Der zymöse Blütenstand ist meist schirmtraubenförmig und besitzt keine Tragblätter. Die radiärsymmetrischen, meist zwittrigen Blüten sind vier- bis achtzählig, meist aber fünfzählig. Die Kelchblätter sind röhren- bis glockenförmig verwachsen. Die Kronblätter sind glocken- bis röhrenförmig verwachsen und sind je nach Art weiß, gelb oder orangerot. Bei den Staubblättern sind die Staubfäden oft an der Basis behaart und es ist nur ein Staubblattkreis vorhanden (es sind also meist fünf Staubblätter je Blüte). Die zwei Fruchtblätter sind zu einem unbehaarten, zwei- oder vierkammerigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Viele Arten sind heterostyl.

Die kugeligen, ellipsoiden oder eiförmigen Steinfrüchte enthalten jeweils ein bis vier Samen. Bei einigen Arten ist das Perianth beständig und umschließt die Früchte.

Ökologie Bearbeiten

Einige Cordia-Arten dienen den Larven einiger Schmetterlingsarten wie Endoclita malabaricus als Futterpflanzen.

Systematik und Verbreitung Bearbeiten

 
Cordia alliodora
 
Cordia dichotoma
 
Schwarze Brustbeere (Cordia myxa)
 
Cordia nodosa
 
Cordia pilosa
 
Blütenstand und Laubblätter von Cordia sebestena
 
Blüten und Unterseite der Laubblätter von Cordia subcordata
 
Blüten und Laubblätter von Cordia superba

Die Gattung Cordia wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der von Charles Plumier gegebene[1] Gattungsname Cordia ehrt den deutschen Mediziner und Botaniker Valerius Cordus (1515–1544).[2] Synonyme für Cordia L. nom. cons. sind: Acnadena Raf., Ascania Crantz, Auxemma Miers, Bourgia Scop., Calyptracordia Britton, Cerdana Ruiz & Pav., Cienkowskya Regel & Rach, Coilanthera Raf., Collococcus P.Browne, Cordiada Vell., Diacoria Endl., Ectemis Raf., Firensia Scop., Gerascanthus P.Browne, Gynaion A.DC., Hemigymnia Griff., Hymenesthes Miers, Lithocardium Kuntze, Macielia Vand., Macria Ten., Montjolya Friesen, Myxa (Endl.) Lindl., Novella Raf., Paradigma Miers, Patagonula L., Physoclada (DC.) Lindl., Pilicordia (A.DC.) Lindl., Piloisia Raf., Plethostephia Miers, Quarena Raf., Rhabdocalyx (A.DC.) Lindl., Saccellium Humb. & Bonpl., Salimori Adans., Sebesten Adans., Sebestena Boehm., Topiaris Raf., Toquera Raf.[3]

Die Gattung Cordia gehört in die Unterfamilie Cordioideae innerhalb der Familie Boraginaceae. Die Familie Cordiaceae wurde im Rang einer Unterfamilie in die Familie Boraginaceae eingegliedert. Cordia wurde früher auch in die Familie Ehretiaceae gestellt.[3]

Die Gattung Cordia besitzt ihre größte Artenvielfalt in der Neuen Welt. Einige Arten sind in Afrika und Asien heimisch. In China kommen fünf Arten aus der Gattung vor.

Zur Gattung Cordia gehören 250 bis 325 Arten (Auswahl):[3]

Folgende in der Gattung Cordia beschriebene Arten werden anderen Gattungen zugeordnet:

 
Cordia sebestena als Zierpflanze

Nutzung Bearbeiten

Viele Cordia-Arten sind wegen ihrer duftenden, dekorativen Blüten beliebte Zierpflanzen in tropischen bis subtropischen Parks, Gärten und Alleen.

Die Früchte einiger tropischer Arten sind essbar. In Indien werden Früchte dort heimischer Arten als Gemüse roh, gekocht oder eingelegt gegessen.

Holz wird von vielen andern Arten genutzt:

Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Franz-Josef Schmidt: Zur Biographie des Valerius Cordus. In: Franz-Josef Schmidt (Übers.): Gesetze und Verordnungen des erhabenen Nürnberger Senates, die sich auf Ärzte, Apotheker und andere beziehen. [Leges ac statuta ampliss. senatus Norimbergensis ad Medicos, Pharmacopœos, & alios pertinentia. Paulus Kaufmann, Nürnberg 1598] Übersetzt und erläutert. Schmidt, Hamm [um 1985], S. 1–2, hier: S. 2.
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar Cordia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. November 2017.
  4. a b c Gelin Zhu, Harald Riedl, Rudolf V. Kamelin: Boraginaceae.: Cordia, S. 331 - textgleich online wie gedrucktes Werk In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 16 – Gentianaceae through Boraginaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1995, ISBN 0-915279-33-9.
  5. Cordia sebestena (PDF; 168 kB), auf hort.ifas.ufl.edu, abgerufen am 16. November 2016.
  6. Louro preto. In: holzvomfach.de. Gesamtverband Deutscher Holzhandel, abgerufen am 21. Februar 2024.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Cordia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien