Gmina Sztutowo

Gmina in der Woiwodschaft Pommern, Polen

Die Gmina Sztutowo ['gmina ʂtuˈtɔvɔ] ist eine Landgemeinde im Powiat Nowodworski der Woiwodschaft Pommern in Polen. Sie hat eine Fläche von 107,5 km², auf der 3622 Menschen leben (31. Dezember 2020). Ihr Sitz ist das gleichnamige Dorf (deutsch Stutthof).

Gmina Sztutowo
Wappen der Gmina Sztutowo
Gmina Sztutowo (Polen)
Gmina Sztutowo (Polen)
Gmina Sztutowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Nowy Dwór Gdański
Geographische Lage: 54° 20′ N, 19° 11′ OKoordinaten: 54° 19′ 33″ N, 19° 10′ 44″ O
Einwohner:
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 82-110
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: GND
Gmina
Gminatyp: Landgemeinde
Gminagliederung: 16 Ortschaften
8 Schulzenämter
Fläche: 107,49 km²
Einwohner: 3622
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 34 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2210052
Verwaltung (Stand: 2018)
Wójt: Robert Zieliński
Adresse: ul. Gdańska 55
82-110 Sztutowo
Webpräsenz: www.sztutowo.pl



Geografie Bearbeiten

 
Karte der Landgemeinde

Die Landgemeinde liegt in Pommerellen im Gebiet des Żuławy Wiślane (Weichsel-Nogat-Delta) am Fuß der Mierzeja Wiślana (Frische Nehrung). Die Landschaft südlich von Nehrung und Ostseeküste wird durch die Landschaft der Kampen bestimmt, eine Vielzahl kleiner Inseln, die im Delta der Königsberger und Elbinger Weichsel liegen. Im Westen liegen die Kleinstädte Nowy Dwór Gdański (Tiegenhof), der Sitz des Powiats und Nowy Staw (Neuteich). 32 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, 17 % sind Wald, ein Teil des Zalew Wiślany (Frisches Haff) ist Gemeindegebiet. Der östlich anschließende Teil der Nehrung gehört bis zur russischen Grenze zur Stadt Krynica Morska (Kahlberg).

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Ersten Polnischen Teilung gehörte das Gemeindegebiet zur Stadt Danzig. 1773 kam Stutthof zum Königreich Preußen und zur Provinz Westpreußen. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags kam das Gebiet nach dem Ersten Weltkrieg 1920 an die Freie Stadt Danzig (Landkreis Danziger Niederung).

Schon vor dem Überfall auf Polen wurde bei Stutthof das spätere Konzentrationslager Stutthof angelegt. Im Zweiten Weltkrieg fanden hier die letzten Kampfhandlungen statt, Stutthof wurde erst nach der Kapitulation durch die Rote Armee eingenommen und fiel in der Folge an Polen.

Von 1975 bis 1998 gehörte die Landgemeinde zur Woiwodschaft Elbing. Ursprünglich reichte das Gemeindegebiet bis zur russischen Grenze. Am 1. April 1991 wurde der östliche Teil mit Krynica Morska eine eigene Stadtgemeinde.[2]

Es gibt Pläne bei Skowronki (Vogelsang) einen Kanal durch die Nehrung zu bauen.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Schulzenämter Bearbeiten

Zur Landgemeinde gehören die in der Tabelle aufgeführten acht Ortschaften mit jeweils einem Schulzenamt.

polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)[3]
Einw.
(2011)
Lage Bild
Grochowo Pierwsze zu Neukrügerskampe 127 (Lage)  
Grochowo Trzecie Neukrügerskampe ? (Lage)
Groszkowo Groschkenkampe 150 (Lage)
Kąty Rybackie Bodenwinkel 707 (Lage)  
Kobyla Kępa Kobbelkampe 90 (Lage)  
Łaszka Laschke 310 (Lage)  
Płonina Grenzdorf B 45 (Lage)  
Sztutowo Stutthof 2988 (Lage)  

Weitere Ortschaften Bearbeiten

 
Skowronki
  • Dublewo (Dubbashaken) – gehört zu Płonina
  • Graniczna (Blockhauskampe) – gehört zu Płonina
  • Grochowo Drugie (Störbuderkampe) – gehört zu Sztutowo
  • Groszkowo (osada), Siedlung – gehört zu Groszkowo
  • Przyłap (Kirrhaken) – gehört zu Kobyla Kępa
  • Skowronki (Vogelsang) – gehört zu Kąty Rybackie
  • Sztutowska Kępa (Stutthöferkampe) – gehört zu Łaszka
  • Wydmina (Norderhaken) – gehört zu Łaszka

Die Preußische Kampe (poln. Doły) war ein Wohnplatz, der früher zur Grenzdorf B und heute zu Płonina gehört. Der Große Weidenhaken war ein Wohnplatz, der früher zur Stutthöferkampe und heute zu Grochowo Trzecie gehört.[4]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Eingangstor zum KZ Stutthof

Einziges denkmalgeschütztes Objekt ist das Konzentrationslager.

Baudenkmal und Museum Bearbeiten

Museum Bearbeiten

  • Muzeum Zalewu Wislanego (Haff- und Fischereimuseum) in Kąty Rybackie

Kirchen Bearbeiten

  • Kirche św. Wojciecha in Sztutowo (1860–1878)
  • Kirche św. Marka Ewangelisty (1990–1995) mit dem Gnadenbild der Maria Knotenlöserin in Kąty Rybackie

Sonstiges Bearbeiten

  • Klappbrücke in Sztutowo
  • Pumpstation in Grochowo Pierwsze

Natur Bearbeiten

  • Strand an der Ostsee
  • Königsberger Weichsel
  • Frisches Haff
  • Naturschutzgebiet bei Kąty Rybackie
  • Waldgebiet der Frischen Nehrung

Literatur Bearbeiten

  • John Muhl: Die Geschichte von Stutthof, Danziger Verlag-Gesellschaft m.b.H., 1928.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gmina Sztutowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Rozporządzenie Rady Ministrów z dnia 22 grudnia 1990 r. Dz.U. z 1991 r. nr 2 poz. 8. In: Dziennik Ustaw auf der Website des ISAP. Kanzlei des Sejm, 1991, abgerufen am 29. März 2018 (polnisch, PDF-Datei s. Tekst ogłoszony).
  3. Das Geschichtliche Orts-Verzeichnis
  4. Großer Weidenhaken bei westpreussen.de