Fußball-Europameisterschaft 1964/Spanien

Dieser Artikel behandelt die spanische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 1964.

Qualifikation Bearbeiten

Vorrunde Bearbeiten

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Spanien  Spanien 1945  7:3 Rumänien 1952   Rumänien 6:0 1:3

Am 1. November 1962 setzte sich die seleccion in Madrid mit Trainer Villalonga – er coachte parallel weiterhin Atlético Madrid – vier Monate nach der sportlich negativ verlaufenen Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile, gegen Rumänien mit 6:0 Toren durch. Mit Calleja, Glaria, Collar und Adelardo berief der Trainer gleich vier Spieler seiner Atletico-Elf ins Team. Der erst 21-jährige Vicente Guillot aus Valencia avancierte mit drei Treffern zum Mann des Tages. Am 25. November verlor Spanien vor 72.000 Zuschauern mit 1:3 Toren das Rückspiel in Bukarest.

Achtelfinale Bearbeiten

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Spanien  Spanien 1945  2:1 Nordirland   Nordirland 1:1 1:0

Im Heimspiel am 30. Mai 1963 in Bilbao brachte Amancio zwar Spanien in der 60. Minute mit 1:0 in Führung, aber die Mannschaft um Billy Bingham erzielte in der 76. Minute durch W. Irwine den 1:1-Ausgleich. Im Rückspiel am 30. Oktober in Belfast vor 46.000 Zuschauern im Windsor Park gelang Linksaußen Gento aber in der 66. Spielminute der 1:0-Siegtreffer. Spanien trat dabei mit den zwei "Italienern" Del Sol und Suárez an.

Viertelfinale Bearbeiten

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Spanien  Spanien 1945  7:1 Irland   Irland 5:1 2:0

Auch im Viertelfinale bestritt Spanien zuerst das Heimspiel, jetzt am 11. März 1964 in Sevilla gegen Irland. Ohne Suarez und Del Sol und lediglich mit Zoco und Amancio von den "Königlichen" aus Madrid angetreten, überzeugte der Gastgeber mit einem klaren 5:1-Erfolg gegen das irische Team um Alan Kelly und Charles Hurley. Als zweifache Torschützen zeichneten sich Amancio und Marcelino aus. Das Rückspiel am 8. April in Dublin entschied Pedro Zaballa als Doppeltorschütze zum 2:0-Sieg der Spanier.

Das spanische Aufgebot Bearbeiten

Name damaliger Verein Geburtstag
Torhüter
José Ángel Iribar Spanien 1945  Athletic Bilbao 01.03.1943
Pepín Spanien 1945  Betis Sevilla 16.10.1931
Vicente Train Spanien 1945  Real Madrid 19.12.1931
Abwehr
Isacio Calleja Spanien 1945  Atlético Madrid 02.12.1936
Luis María Echeberría Spanien 1945  Athletic Bilbao 24.03.1940
Ferran Olivella (C)  Spanien 1945  FC Barcelona 22.06.1936
Federico Reija Spanien 1945  Real Saragossa 25.11.1938
Feliciano Rivilla Spanien 1945  Atlético Madrid 21.08.1936
Mittelfeld
Adelardo Spanien 1945  Atlético Madrid 26.09.1939
Josep Fusté Spanien 1945  FC Barcelona 15.04.1941
Félix Ruiz Spanien 1945  Real Madrid 14.07.1940
Ignacio Zoco Spanien 1945  Real Madrid 31.07.1939
Luis del Sol Italien  Juventus Turin 06.04.1935
Angriff
Amancio Spanien 1945  Real Madrid 16.10.1939
Luis Suárez Italien  Inter Mailand 02.05.1935
Enrique Collar Spanien 1945  Atlético Madrid 02.11.1934
Vicente Guillot Spanien 1945  FC Valencia 15.07.1941
Carlos Lapetra Spanien 1945  Real Saragossa 29.11.1938
Marcelino Spanien 1945  Real Saragossa 29.04.1940
Jesús María Pereda Spanien 1945  FC Barcelona 15.06.1938
Trainer
Spanien 1945  José Villalonga 12.12.1919

Endrunde Bearbeiten

Halbfinale Bearbeiten

17. Juni 1964 in Madrid
Spanien 1945  Spanien Ungarn 1957  Ungarn 2:1 n. V. (1:1, 1:0)

Die Iberer gingen erheblich gehandicapt ins Spiel. Der müde Italien-Legionär Luis del Sol saß auf der Tribüne, ebenso der in einer Formkrise befindliche Linksaußen Gento. Doch auch die Elf von Trainer Lajos Baróti, Ungarn, musste mit János Göröcs und Gyula Rákosi auf zwei Stammspieler verzichten. Spanien führte zur Halbzeit durch einen Kopfball-Treffer von Gento-Ersatz Pereda in der 35. Minute mit 1:0 und erst in der 84. Min. gelang Ferenc Bene nach Vorarbeit von Lajos Tichy und Flórián Albert der Ausgleich. In der Verlängerung erzielte Amancio von Real Madrid in der 112. Spielminute im Estadio Bernabeu gegen den herausragend haltenden Antal Szentmihalyi den Siegtreffer.

Finale Bearbeiten

21. Juni 1964 in Madrid
Spanien 1945  Spanien Sowjetunion 1955  Sowjetunion 2:1 (1:1)

Das Finale begann furios. In der 6. Min. erzielte Jesús María Pereda die Führung für die Gastgeber, doch schon in der 8. Min. erzielten die Sowjets den Ausgleich. Unter der Führung des überragenden Schlüsselspielers Luis Suárez – drei Wochen zuvor hatte er mit Inter Mailand bereits den Europapokal der Landesmeister gewonnen – sorgte Angreifer Marcelino mit seinem Treffer in der 84. Minute für den ersten großen Titel Spaniens. Nach einer Flanke von Jesús María Pereda überwand er mit einem herrlichen Kopfball Lew Jaschin im Tor der UdSSR. Trainiert wurde die Mannschaft vom ehemaligen Erfolgstrainer von Real Madrid, José Villalonga.

Literatur Bearbeiten