1968Folketingswahl 19711973
vorläufiges Ergebnis in %, angegeben ist der Listenbuchstabe[1]
 %
40
30
20
10
0
37,3
16,7
15,6
14,3
9,1
1,98
4,9
Sonst.g
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
+3,1
−3,7
−3,0
−0,7
+3,0
+1,98
−0,7
Sonst.g
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen

Die Parlamentswahl in Dänemark 1971 zur Wahl der Abgeordneten des Folketing, dem Parlament Dänemarks, fand am 21. September 1971 in Dänemark und am 5. Oktober 1971 auf den Färöern statt.

17
70
27
4
30
31
17 70 27 30 31 
Insgesamt 179 Sitze

Hintergrund

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Der Folketing war vier Monate vor Ablauf der Legislaturperiode aufgelöst worden, um einerseits unbeliebte Wahlen im Winter zu vermeiden und um andererseits ein klares Votum der Wähler bezüglich des Beitritts Dänemarks zur Europäischen Gemeinschaft zu erhalten.[2]

Die bisherige Regierung wurde durch eine Koalition der Konservativen Volkspartei (C), der Radikale Venstre (R) und der Liberalen Partei (V) gebildet, die 73 Sitze Mandate besaßen. Die oppositionellen Sozialdemokraten (S) nahmen 62 Sitze ein.[2]

Neben diesen vier Parteien präsentierten sechs weitere Parteien Kandidaten für diese Parlamentswahl, aber nur einer dieser Parteien, der Socialistisk Folkeparti (F), gelang es Sitze zu erringen.[2]

Insgesamt bewarben sich etwa 900 Kandidaten um die Sitze im Parlament. Der Wahlkampf war mit weniger als einen Monat sehr kurz. Die Hauptthemen dieses Wahlkampfes waren die Wirtschaftslage und der Antrag Dänemarks auf Beitritt zur EG, jedoch konnte keines der beiden Lager hierbei entscheidend punkten. Während die Regierungskoalition durch das Haushaltsdefizit und die damit seit 1969 auftretende öffentliche Ablehnung von Sparmaßnahmen Einbußen in der öffentlichen Meinung hinnehmen mussten, waren die Sozialdemokraten in der Frage des Beitrittes zur EG intern gespalten, wobei die Socialistisk Folkeparti als einzige Partei gegen den Beitritt war.[2]

Wahlmodus

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Wahlberechtigt zur Folketingswahl waren alle dänischen Staatsbürger, die das 21. Lebensjahr vollendet hatten und einen Wohnsitz in Dänemark besaßen. Jeweils zwei Mandate wurden auf den Färöern und auf Grönland vergeben, 175 Mandate wurden im übrigen Dänemark in einer Verhältniswahl vergeben. Dabei wurden zunächst 135 so genannte Wahlkreismandate (kredsmandater) auf die 17 Groß- und Amtskreise (stor- og amtskredse) aufgetrennt und dort nach dem regionalen Stimmverhältnis verteilt. Anschließend wurden landesweit nochmals weitere 40 Ausgleichsmandate (tillægsmandater) ausgegeben, um den Stimmverhältnissen möglichst nahe zu kommen. Für diese Mandatsverteilung galt eine Zwei-Prozent-Hürde, die allerdings mit einem Wahlkreismandat umgangen werden konnte.

Wahlergebnis

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Vermutlich hat auch die 1970 gegründete Christliche Volkspartei (KrF) zur Niederlage der bisherigen Koalition beigetragen. Mit ihrer Position gegen die Lockerung der Pornographie- und Abtreibungsgesetzgebung konnte sie Wähler von rechts und aus dem Zentrum gewinnen.[2]

Gewinner der Wahl mit über 37 % der Stimmen und damit 70 Sitzen im Folketing waren die Sozialdemokraten. Deren Vorsitzender, Jens Otto Krag, trat sein Amt als neuer Ministerpräsident am 11. Oktober 1971 an.[2]

Wahlergebnis[3]
Dänemark
Partei Stimmen % Sitze +/−
Socialdemokraterne (A) 1.074.777 37,3 70 +8
Det Konservative Folkeparti (C) 481.335 16,7 31 −6
Venstre (V) 450.904 15,6 30 −4
Radikale Venstre (B) 413.620 14,3 27 ±0
Socialistisk Folkeparti (F) 262.756 9,1 17 +6
Kristeligt Folkeparti (Q) 57.072 2,0 0 ±0 (Neu)
Danmarks Retsforbund (E) 50.231 1,7 0 ±0
Venstresocialisterne (Linke Sozialisten) 45.979 1,6 0 −4
Danmarks Kommunistiske Parti (K) 39.564 1,4 0 ±0
Slesvigsk Parti 6.743 0,2 0 ±0
Unabhängige 919 0,0 0 ±0
Ungültige Stimmen 20.196
Gesamt 2,904,096 100 175 0
Färöer
Javnaðarflokkurin (Sozialdemokratische Partei der Färöer) 4.170 31.8 1 ±0
Sambandsflokkurin (Unionisten) 2,855 21,8 0 ±0
Fólkaflokkurin (Volkspartei) 2.680 20,4 1 ±0
Sjálvstýrisflokkurin (Selbstverwaltungspartei) 648 4,9 0 ±0 (Neu)
Framburðsflokkurin (Fortschrittspartei) 362 2,8 0 ±0
Unabhängige 2.140 16.3 0 ±0 (Neu)
Ungültige Stimmen 77
Gesamt 13,202 100 2 0
Grönland
Unabhängige 7.148 100 2 ±0
Ungültige Stimmen 195
Gesamt 7,343 100 2 0

Anmerkungen

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  1. Listenbuchstabe entsprechend Danmarks Statistik, hier Statistik der Wahl 2019
  2. a b c d e f Interparlamentarische Union: Ergebnisse der Wahl in Dänemark 1971. (PDF) Abgerufen am 1. Oktober 2018.
  3. Dieter Nohlen, Philip Stöver: Elections in Europe: A Data Handbook. 1st ed Auflage. Nomos, Baden-Baden 2010, ISBN 978-3-8329-5609-7, S. 524.