Erhan Önal

ehemaliger, türkischer Fußballspieler

Erhan Önal (* 3. September 1957 in Izmir; † 16. März 2021 ebenda) war ein türkischer Fußballspieler. Durch seine langjährige Tätigkeit für Galatasaray Istanbul wird er sehr stark mit diesem Verein assoziiert. Sein Spitzname während seiner Karriere war Papaz Erhan (Priester Erhan). Dieser Name ist auf seinen Bart zurückzuführen, welchen er während seiner aktiven Karriere trug.

Erhan Önal
Erhan Önal (2014)
Personalia
Geburtstag 3. September 1957
Geburtsort IzmirTürkei
Sterbedatum 16. März 2021
Sterbeort Izmir, Türkei
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
bis 001973 SV Schwarz-Weiß München
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1973–1976 FC Bayern München Amateure
1976–1978 FC Bayern München 18 0(1)
1978–1983 Standard Lüttich
1982 → Fenerbahçe Istanbul (Leihe) 7 0(0)
1983–1985 Türkgücü München
1985–1992 Galatasaray Istanbul 185 (12)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1979–1981 Türkei 12 0(1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere Bearbeiten

Vereine Bearbeiten

Im Alter von sieben Jahren kam Önal mit seiner Familie aus der Türkei in die Bundesrepublik Deutschland. Nach seiner Jugendzeit beim SV Schwarz-Weiß München wechselte Önal 1973 zur Amateurmannschaft des FC Bayern München. Zur Saison 1976/77 gelang ihm der Aufstieg in den Profi-Kader der Bayern und damit – als erstes Migrantenkind türkischer Abstammung – in die Bundesliga.[1]

Sein erstes von 18 Bundesligaspielen absolvierte er am 22. Januar 1977 (19. Spieltag) beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen den MSV Duisburg; sein einziges Tor war der am 7. April 1977 (29. Spieltag) in der 57. Minute zum 3:0-Endstand erzielte Treffer gegen den 1. FC Kaiserslautern. Des Weiteren kam er in den beiden Viertelfinal-Spielen am 2. und 16. März 1977 im Europapokal der Landesmeister gegen Dynamo Kiew und im DFB-Pokal-Wettbewerb am 10. August 1977 beim 1. FC Saarbrücken, gegen den der FC Bayern München mit 2:1 gewann, zum Einsatz.

Nach der Saison 1977/78 wechselte er nach Belgien zum Erstligisten Standard Lüttich, für den er bis 1983 in der 1. Division aktiv war und drei Titel gewann. Nach einer Reihe von Verletzungen kehrte er anschließend nach München zurück, wo er für den Amateurverein Türkgücü spielte. 1985 verpflichtete ihn der Erstligist Galatasaray Istanbul, für den er bis zur Saison 1992/93 spielte und ebenfalls drei Titel gewann. Önal blieb in der Türkei und war einige Jahre als Funktionär beim Verein tätig.

Nationalmannschaft Bearbeiten

Von 1979 bis 1981 spielte Önal zwölf Mal für die A-Nationalmannschaft seines Geburtslandes. Sein Debüt gab er am 28. Februar 1979 in Bursa bei der 0:1-Niederlage gegen Algerien, erzielte am 21. November 1979 in Izmir, beim 1:0-Sieg über Wales, den Siegtreffer und damit sein einziges Länderspieltor[2] und stand zuletzt am 15. April 1981 in Istanbul bei der 0:3-Niederlage gegen die ČSSR in der Mannschaft.

Erfolge Bearbeiten

FC Bayern München

Standard Lüttich

Galatasaray Istanbul

Sonstiges Bearbeiten

In der Saison 2000/01 stand sein Sohn Patrick Mölzl, den er mit seiner ersten Ehefrau hat, ebenfalls beim FC Bayern München im Profikader,[3] kam allerdings zu keinem Einsatz. Von 1990 bis 1999 war er mit der Schauspielerin Mine Baysan (* 1961) verheiratet. Die gemeinsame Tochter Bige wurde 1990 geboren und ist ebenfalls Schauspielerin.

Nach einer Gehirnblutung, die er vor einem Fußballspiel erlitt, schwebte er 2011 für einige Zeit in Lebensgefahr. Es verblieben leichte Sprach- und Bewegungsstörungen. Er zog in der Folge zu seiner Familie in Izmir, wo er am 16. März 2021 in einem Krankenhaus verstarb.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Frittenmeister: Das erste Migrantenkind in der Fußball-Bundesliga. In: soccer-warriors.de. 16. März 2009, archiviert vom Original am 29. September 2011; abgerufen am 28. September 2010.
  2. Ein Türke mit bayerischem Dialekt: Torjäger Önal. In: Hamburger Abendblatt. Zeitungsverlag Hamburg GmbH, 20. Dezember 1979, archiviert vom Original am 15. November 2016; abgerufen am 28. September 2010.
  3. Mölzl im Kader des FC Bayern München (Memento vom 26. April 2010 im Internet Archive)