Eppstein

hessische Stadt im Main-Taunus-Kreis
Wappen Deutschlandkarte
Eppstein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Eppstein hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 8′ N, 8° 24′ OKoordinaten: 50° 8′ N, 8° 24′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Taunus-Kreis
Höhe: 192 m ü. NHN
Fläche: 24,19 km2
Einwohner: 13.645 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 564 Einwohner je km2
Postleitzahl: 65817
Vorwahl: 06198
Kfz-Kennzeichen: MTK
Gemeindeschlüssel: 06 4 36 002
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 99
65817 Eppstein
Website: www.eppstein.de
Bürgermeister: Alexander Simon (CDU)
Lage der Stadt Eppstein im Main-Taunus-Kreis
KarteEppsteinKelkheim (Taunus)Bad Soden am TaunusLiederbach am TaunusSchwalbach am TaunusEschbornSulzbach (Taunus)Hofheim am TaunusKriftelHattersheim am MainFlörsheim am MainHochheim am MainWiesbadenLandkreis OffenbachFrankfurt am MainHochtaunuskreisRheingau-Taunus-KreisWiesbadenLandkreis Groß-Gerau
Karte
Blick auf Eppstein vom Bergpark Villa Anna, von Westen; im Hintergrund der Berg Staufen mit dem Aussichtspunkt Kaisertempel.

Eppstein ist eine Stadt mit 13.645 Einwohnern (31. Dezember 2023) im südhessischen Main-Taunus-Kreis. Der Verwaltungssitz befindet sich im Stadtteil Vockenhausen.

Geografie

Bearbeiten
 
Blick vom Kaisertempel auf Eppstein und den Hammersberg (433 Meter, rechts oben) sowie dessen 309 Meter hohe Nebenkuppe (mittig) über Vockenhausen. Dahinter der Berg Hohe Kanzel (591,8 Meter), links oben Bremthal.
 
Berg Judenkopf (410 Meter) über dem südlichen Ortsrand.

Geografische Lage

Bearbeiten

Eppstein liegt westlich von Frankfurt am Main und etwa 15 km nordöstlich der Landeshauptstadt Wiesbaden im Vordertaunus, umgeben von Bergen. Der Kernort schmiegt sich (ebenso wie der Stadtteil Vockenhausen) im Wesentlichen an die Ausläufer des Berges Rossert (515,9 m ü. NHN) im Norden, zudem an den Staufen (451 m ü. NHN) im Osten und den Judenkopf (410 m ü. NHN) im Süden. Dazwischen verläuft der Schwarzbach, der entsteht aus der Vereinigung des Daisbachs, der aus Richtung Westen heranfließt zwischen den Ortsteilen Bremthal und Niederjosbach, mit dem Dattenbach, der aus Richtung Norden erst Ehlhalten und dann Vockenhausen durchquert. Im Osten fließt der Fischbach aus Richtung des gleichnamigen Orts zu.

Bremthal liegt auf einer nordwestlichen Nebenkuppe des Judenkopfs, Niederjosbach am südlichen Fuß des Hammersbergs (433,8 m ü. NHN), der bereits Teil der Taunushauptkammlinie ist, ebenso wie die Ehlhalten umrahmenden Berge[2] Großer Lindenkopf (499 m ü. NN) im Nordwesten und Butznickel (462,2 m ü. NHN) im Norden nebst Spitzeberg (449,9 m ü. NHN) im Nordwesten und Atzelberg (506,7 m ü. NHN) im Westen, zwischen denen der Silberbach dem Dattenbach zufließt.

Geologie

Bearbeiten

Die Region ist geprägt durch den Eppsteiner Schiefer, schwach metamorphe Gesteine wie Phyllite, Grünschiefer und Serizit-Gneise.[3] Sie sind durch Chlorit und Epidot grünlich gefärbt. Ausgangsprodukte dieser Gesteine waren Tonsteine und Vulkanite.

Erdbeben

Bearbeiten

Am 29. Juni 2010 ereignete sich um 2:42 Uhr ein Erdbeben in etwa fünf Kilometern Tiefe mit einer Stärke von 3,5.[4]

Der Jahresniederschlag beträgt 721 mm, was in etwa dem deutschlandweiten Durchschnitt entspricht. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Nachbargemeinden

Bearbeiten

Eppstein grenzt im Nordwesten an den Ortsteil Oberjosbach der Gemeinde Niedernhausen (Rheingau-Taunus-Kreis), im Norden an den Ortsteil Schloßborn der Gemeinde Glashütten (Hochtaunuskreis), im Osten an die Stadtteile Eppenhain und Fischbach von Kelkheim, im Süden an die Stadtteile Lorsbach und Wildsachsen von Hofheim am Taunus, sowie im Westen an die Landeshauptstadt Wiesbaden mit den beiden Ortsbezirken Auringen und Naurod.

Stadtgliederung

Bearbeiten
 
Der nordöstliche Teil Ehlhaltens schmiegt sich an den Spitzeberg (449,5 m); rechts Atzelberg (506,7 m), in der Mitte der Eichkopf bei Ruppertshain.

Die Stadt Eppstein besteht aus der Kernstadt sowie vier weiteren Stadtteilen:

Stadtteil Einwohner
2021[5]
Einwohner
2023[6]
Eppstein (Kern) 2.501 2.520
Bremthal 4.414 4.413
Ehlhalten 1.169 1.181
Niederjosbach 1.817 1.820
Vockenhausen 3.780 3.919
Gesamt 13.645 13.853

Für jeden der Stadtteile besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.

Geschichte

Bearbeiten
 
Die Burg in einem Kupferstich von Matthäus Merian
 
Blick auf Eppstein während der Belle Époque.

Überblick

Bearbeiten

Eine erste urkundliche Erwähnung der Burg Eppstein stammt aus dem Jahre 1122. Deren Besitzer, die Herren von Eppstein, waren es auch, die den Ort begründeten (Ersterwähnung 1299). Nur knapp 20 Jahre später wurden Alt-Eppstein bereits die Stadtrechte zugesprochen. Die eine Hälfte von Eppstein wurde schon 1492 an den hessischen Landgrafen verkauft, die andere Hälfte mit den Orten Bremthal, Ehlhalten, Niederjosbach und Vockenhausen fiel mit dem Aussterben der Linie der Eppsteiner 1535 erst an die Grafen zu Stolberg und schließlich 1581 an Kurmainz. Die hessische Hälfte gelangte durch Erbteilung 1567 an die Linie Hessen-Marburg und nach deren Aussterben im Jahr 1604 an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Diese Spaltung in zwei unterschiedliche Herrschaftsbereiche blieb einige Jahrhunderte lang bestehen bis zum Jahr 1803, als durch den Reichsdeputationshauptschluss alle geistlichen Staaten in Deutschland aufgelöst wurden. Von nun an konnten sich die heutigen Eppsteiner Stadtteile wieder in gleicher Weise entwickeln. Sie gelangten zunächst an die Grafschaft Nassau-Usingen, die 1806 zum Herzogtum Nassau erhoben wurde, und dann 1866 an das Königreich Preußen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden sie Bestandteil des Landes Hessen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.[7]

Im Januar 1951 wurde der Gemeinde Eppstein durch das Hessische Staatsministerium das Recht zur Führung der Bezeichnung „Stadt“ verliehen.[8]

Eingemeindungen

Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die Stadt Eppstein am 1. Januar 1977 mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Bremthal, Ehlhalten und Vockenhausen zur neuen Stadt Eppstein zusammen.[9] Niederjosbach war schon 1971 zu Bremthal eingemeindet worden und wurde dadurch am 1. Januar 1977 auch ein Ortsteil von Eppstein.[10]

Stadtverordnetenversammlung

Bearbeiten

Die Kommunalwahl am 12. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis[11], in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14][15]

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
     
Insgesamt 37 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,5 16 42,1 16 41,4 15 48,1 18 45,7 17
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 19,5 7 12,4 4 21,3 8 9,7 4 9,8 4
FWG Freie Wählergemeinschaft Eppstein e. V. 16,4 6 16,9 6 9,2 4 11,0 4 10,0 4
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 13,4 5 18,0 7 22,3 8 22,6 8 28,1 10
FDP Freie Demokratische Partei 8,3 3 10,6 4 5,9 2 8,6 3 6,3 2
Gesamt 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 58,4 54,3 52,2 48,2 52,2

Bürgermeister

Bearbeiten

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Eppstein neben dem Bürgermeister hauptamtlich ein Erster Stadtrat und ehrenamtlich zehn weitere Stadträte angehören.[16] Bürgermeister ist seit dem 14. November 2013 Alexander Simon (CDU), der bis dahin als Erster Stadtrat dem Magistrat angehörte.[17] Der Amtsvorgänger Peter Reus hatte seine erste Amtszeit am 31. März 2013 aus gesundheitlichen Gründen mit Erreichen der Altersgrenze vorzeitig beendet und war in den Ruhestand getreten. Im Anschluss leitete Erster Stadtrat Alexander Simon (CDU) die Stadtverwaltung kommissarisch und die Wahl eines neuen Bürgermeisters musste vorgezogen werden, zu der er selbst auch kandidierte. Alexander Simon erhielt am 22. September 2013 im ersten Wahlgang bei 77,1 Prozent Wahlbeteiligung 55,1 Prozent der Stimmen. Es folgte eine Wiederwahl im Mai 2019.[18]

Amtszeiten der Bürgermeister[19]
  • seit 2013 Alexander Simon (CDU)[17]
  • 2009–2013 Peter Reus[20]
  • 2000–2009 Ralf Wolter (CDU)
  • 1968–2000 Richard Hofmann (CDU)
 
Altes design.
 
Banner Eppstein
 
Wappen von Eppstein
Blasonierung: „Gespalten, vorne in Blau ein von Silber und Rot siebenmal geteilter, rotgezungter und goldenbewehrter Löwe nach links, hinten in Silber drei rote Sparren.“[21]

Das am 2. Juni 1953 amtlich verliehene[22] Wappen ist nachweislich seit dem 16. Jahrhundert von dem Ort geführt worden.

Die Flagge wurde am 13. April 1955 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Flaggenbeschreibung: „Im weißen, von 2 roten Streifen eingefaßten Feld steht das Eppsteiner Stadtwappen, das im gespaltenen Schild vorne in Blau den linksgekehrten rot-weiß-gestreiften steigenden Löwen und hinten im silbernen Feld 3 rote Sparren zeigt.“[23]

Städtepartnerschaften

Bearbeiten

Partnerstädte sind: Langeais in Frankreich (seit 1986), Kenilworth in England (seit 1994), sowie Aizkraukle in Lettland (seit 1998). Mit Schwarza in Thüringen ist Eppstein seit 1989 befreundet. Die Städtepartnerschaften werden von dem Verein Europart Eppstein e. V. betreut.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Von 1979 bis 2003 gab es in Eppstein das Raule Automobilmuseum.

  • Die TSG Eppstein ist der größte Verein im Stadtgebiet. Dort wird besonders Handball intensiv betrieben. Daneben gibt es die Abteilungen Leichtathletik, Rasenkraftsport, Boule, Tischtennis, Triathlon sowie Turnen und Fitness.
  • Die Eppsteiner Schachvereinigung spielte 2000–2013 in der höchsten hessischen Spielklasse, der Hessenliga, und belegte dort in der Saison 2003/04 und 2008/09 jeweils den 2. Platz.
  • In Bremthal gibt es mehrere Vereine, beispielsweise den Gesangverein Germania, den Gesangverein Liederkranz, den Verein der Kleintierzüchter, den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr und den Schützenverein SV Bremthal/Niederjosbach 1973 e. V.
  • Im Mai 2010 wurde in Eppstein ein Lions Club gegründet.
  • Weitere Vereine, die sich für soziale Zwecke einsetzen, sind Miteinander/Füreinander und die Bürgerstiftung.
  • Eine Ortsvereinigung des Deutschen Roten Kreuzes hat ihr Domizil in der Vockenhäuser Hauptstraße. Das DRK unterhält in der Burgstraße einen Second-Hand-Laden.
  • Im kulturellen Bereich sind Vereine wie der Kulturkreis, die Burgschauspieler und die Musikschule Eppstein-Rossert aktiv.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bearbeiten

Seit 1986 richtet die TSG Eppstein immer im Juni oder Juli den „Eppsteiner Burglauf“ aus. Dieser führt über eine Altdeutsche Meile (7,7 km) vom Sportplatz „Am Bienroth“ um die Burg herum durch die Altstadt und wieder hinauf zum Sportplatz. Die Läufer müssen dabei mehrere hundert Höhenmeter überwinden.

Von 2002 bis 2014 fand im Sommer ein Mountain-Bike-Marathonrennen (Taunus-Trails bzw. EppsteinTrails) für jedermann statt.

Alle drei Jahre organisiert ein Arbeitskreis des Kulturkreises Eppstein ein Holzbildhauersymposium. Das vierte Symposium findet im Mai 2009 statt. Acht bis neun ausgewählte Künstler arbeiten dann eine Woche lang an Kunstwerken, aufmerksam und interessiert beobachtet von Besuchern. Das Ganze findet an der Grünanlage zwischen Eppstein und Niederjosbach statt.

Die Foto-Gruppe Eppstein, ein Treff innerhalb des Kulturkreises Eppstein, richtet alle zwei Jahre die Eppsteiner Fototage aus.

Auf der Burg gibt es regelmäßige Veranstaltungen, zum Beispiel im Sommer die Burgfestspiele. Im Innenhof der Burg präsentieren dabei Schauspielgruppen Freilufttheater mit Werken bekannter Klassiker, aber auch Neuinszenierungen.

Stets am dritten Advent (Samstag und Sonntag) findet in der Altstadt, zu Füßen der Burg, der traditionelle Eppsteiner Weihnachtsmarkt statt.

Der Fernsehfilm Klassentreffen (2004) wurde unter anderem in Eppstein gedreht.

Bauwerke

Bearbeiten
 
Burg Eppstein im Zentrum der Altstadt
  • Die Ruine der Burg Eppstein prägt den Altstadtkern Eppsteins.
  • Vom 1894 errichteten Kaisertempel aus hat man einen lohnenden Blick über Eppstein bis hinauf nach Bremthal.
  • Zu Füßen der Burg inmitten der historischen Altstadt liegt die Talkirche. Sie beherbergt heute die evangelische Gemeinde der Stadtteile Alt-Eppstein und Vockenhausen.
  • Das hundertjährige Bahnhofsgebäude im Jugendstil wurde komplett renoviert und wird seither von der Stadt als Bürgerbüro genutzt. Es beherbergt außerdem ein Restaurant.
  • Hinter dem Bahnhofsgebäude befindet sich der Neufville-Turm. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Burganlage.

Alter Friedhof

Bearbeiten
 
Alter Friedhof
 
Kriegerdenkmal

Der Alte Friedhof, ursprünglich außerhalb der Stadt gelegen, ist heute eine kleine Grünanlage, die einige historische Grabsteine aufweist. Weiterhin ist das Kriegerdenkmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg in die Anlage integriert. Der Friedhof wurde 1591 bis 1891 als Friedhof genutzt. Die heutige Gestaltung stammt aus dem Jahr 1985. Das älteste Kreuz datiert aus dem Jahr 1591/92. Das vordere Kreuz soll ein Sühnekreuz für eine überstandene Pest 1635 darstellen. Jedoch wird heute davon ausgegangen, dass es älter ist als der Friedhof und anlässlich eines Totschlags gestiftet wurde. Im Vordergrund der Anlage befindet sich ein eiserner Brunnen. Auf dem Friedhof erinnert ein Kreuz an das Grab von Pfarrer Jacob Ludwig Fliedner (1764–1813), Vater von Georg Heinrich Theodor Fliedner.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten
 
Triebzug der Baureihe 423 als S-Bahn der Linie S 2 im Bahnhof Eppstein, links darüber der Bergpark Villa Anna
 
Gedenkkreuz

In Eppstein gibt es zwei Grundschulen und eine Gesamtschule. Außerdem sind hier die Sparkassenakademie Hessen-Thüringen und die Berufsgenossenschaftliche Bildungsstätte Eppstein ansässig. Des Weiteren bieten die Musikschule Eppstein-Rossert und der Musikverein Eppstein e. V. musikalische Schulung an diversen Instrumenten.

Grundschulen

Bearbeiten

In Eppstein-Vockenhausen, auf dem Schul- und Sportzentrum am Bienroth liegt die Burg-Schule. 275 Schüler, verteilt auf 14 Klassen der Jahrgangsstufen 1 bis 4, besuchen die Burg-Schule. Das Kollegium besteht aus 17 Lehrerinnen und Lehrern (Stand Schuljahr 2017/2018).[24] Eine weitere Grundschule, die Comenius-Schule, liegt am Ortsausgang des Stadtteils Bremthal in Richtung Niederjosbach.

Freiherr-vom-Stein-Schule

Bearbeiten

Auf dem Sport- und Schulzentrum am Bienroth befindet sich die Freiherr-vom-Stein-Schule. 490 Schüler, verteilt auf Gymnasium, Realschule und Hauptschule, besuchen die Gesamtschule in sechs Jahrgangsstufen – von der fünften bis zur zehnten Klasse.[25] Besonderheit der Schule sind die jährlich stattfindenden Schüleraustausche mit der Partnerstadt Kenilworth (England) und einer Schule in Tours (Frankreich). Alle zwei Jahre veranstaltet die Schule außerdem einen Austausch mit dem Bornova Anadolu Lisesi in Izmir (Türkei).[26]

Auf die Schule wurde am 3. Juni 1983 ein Anschlag verübt. Ein Frankfurter Wachmann drang in einem Amoklauf bewaffnet in die Schule ein, verletzte vierzehn Personen schwer und tötete fünf weitere. Im Anschluss daran beging der Täter Suizid. Ein Gedenkkreuz auf dem Gelände der Schule erinnert an die Tat.[27]

Öffentlicher Personennahverkehr

Bearbeiten

Der Bahnhof Eppstein liegt an der Main-Lahn-Bahn. Hier besteht Anschluss an die S-Bahnen der Linie S2 nach Dietzenbach über Frankfurt oder nach Niedernhausen. Darüber hinaus verkehren Omnibusse der RMV-Linien 263, 805, 815 und 816.

Individualverkehr

Bearbeiten

Am westlichen Rand der Ortsgemarkung befindet sich die Anschlussstelle Wiesbaden / Niedernhausen der A 3. Von hier führt die B 455 vorbei an Bremthal, durch den Ortskern hindurch, und von dort weiter gen Kelkheim und Königstein. In Nord-Süd-Richtung durchquert die Landstraße L 3011, von Esch und Heftrich kommend, Ehlhalten, Vockenhausen sowie den Ortskern, von wo sie weiterführt nach Lorsbach.

Der Flughafen Frankfurt Main ist ca. 20 km vom Stadtzentrum Eppsteins entfernt.

Medizinische Versorgung

Bearbeiten

In Eppstein existiert eine therapeutische Einrichtung für Drogen- und mehrfachabhängige Frauen und Männer. Über ein eigenes Krankenhaus verfügt Eppstein nicht mehr; bis zum 20. März 1970 gab es ein Kreiskrankenhaus mit zuletzt etwa 250 Betten. Die medizinische Versorgung wird durch die Kliniken des Main-Taunus-Kreises in Bad Soden und Hofheim gesichert. Darüber hinaus gibt es niedergelassene Ärzte fast aller Fachrichtungen.

Unternehmen

Bearbeiten

Einer der größten Arbeitgeber der Stadt ist die Firma A. M. Ramp & Co. GmbH, RUCO Druckfarben. Gegründet bereits 1857, ist das Unternehmen heute ein weltweit operierender Hersteller von Spezialdruckfarben für die Kunststoff-, Druck- und Papierindustrie.

Stanniolfabrik

Bearbeiten
 
Kontorgebäude der Stanniolfabrik

Eppstein ist eine der wenigen Städte, in denen Stanniol hergestellt wird. Die Stanniolfabrik Eppstein GmbH & Co KG firmiert seit 2008 nach einem Management-Buy-out als EppsteinFOILS GmbH & Co. KG. Sie befindet sich im Ortsteil Eppstein unterhalb der Burg.

Bis 2013 wurde Lametta aus Stanniol hergestellt. Neben Stanniol produziert das Unternehmen auch andere NE-Metallfolien für hochspezialisierte Anwendungen in aller Welt. Unter anderem lieferte das Unternehmen Bleifolie, die in der US-Sendung Mythbusters verwendet wurde, um einen flugfähigen Ballon komplett aus Blei herzustellen.

Das Unternehmen wurde 1852 als Bleifolienzieherei von Conrad Sachs gegründet und hatte seinen Sitz ursprünglich in der Hintergasse. 1870 wurde der heutige Standort bezogen. Hier befand sich seit 1482 die Bannmühle der Eppsteiner Grafen. Das Kontorgebäude wurde 1904 vom Architekten Carl Wilhelm Plöcker erbaut.

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Bearbeiten

Bekannte Bewohner

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Alexandre Dumas: Le château d’Eppstein. Erstausgabe 1844; Neuausgabe 2013: Hachette, Paris, ISBN 978-2011855930.
  • Bertold Picard: Eppstein im Taunus. Geschichte der Burg, der Herren und der Stadt. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1968.
  • Bertold Picard: Burg Eppstein im Taunus, mittelalterlich Wehranlage, Residenz der Herren von Eppstein, Stätte der Romantik. 2., veränderte Auflage. Magistrat der Stadt, Eppstein 1986.
  • Bertold Picard: 1000 Jahre Burg Eppstein. Burg- und Museumsführer. Magistrat der Stadt, Eppstein 2002.
  • Regina Schäfer: Die Herren von Eppstein. Herrschaftsausübung, Verwaltung und Besitz eines Hochadelsgeschlechts im Spätmittelalter. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2000, ISBN 978-3-930221-08-0.
  • Literatur über Eppstein nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Literatur zu Eppstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Bearbeiten
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

  Commons – Medieninhalte (Kategorie)
  Wiktionary – Wörterbucheinträge
  Wikivoyage – Reiseführer

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Brigitte Schwenzer: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 139 Frankfurt am Main. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,9 MB)
  3. Winkelmann, Michaela: Palynostratigraphische Untersuchungen am Südrand des Rheinischen Schiefergebirges (Südtaunus, Südhunsrück). Herbert Utz Verlag, 1997, Kapitel 1.5.1.2 Eppsteiner Schiefer-Folge, S. 9 PDF
  4. GFZ Potsdam – Earthquake Bulletin
  5. Einwohnerentwicklung in Eppstein 2021: 10 Personen weniger. Abgerufen am 14. Juli 2024.
  6. Eppstein weiter interessant: 13.853 Menschen leben zum Jahreswechsel in der Burgstadt: „Am 31. Dezember 2023 waren in Eppstein 13.853 Personen mit ihrem ersten Wohnsitz gemeldet.“
  7. Eppstein. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Juni 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Verleihung des Rechts zur Führung der Bezeichnung „Stadt“ an die Gemeinde Eppstein, Main-Taunus-Kreis, Reg.-Bezirk Wiesbaden vom 8. Januar 1951. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1951 Nr. 4, S. 26, Punkt 51 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,1 MB]).
  9. Gesetz zur Neugliederung des Main-Taunus-Kreises und der Stadt Wiesbaden (GVBl. II 330–30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 309, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 371 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006..
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 18. März 2001. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2001..
  16. Magistrat der Stadt
  17. a b Alexander Simon im Internet
  18. Votemanager: Bürgermeisterwahl Stadt Eppstein 2019 - hessenschau: Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 in Eppstein
  19. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Eppstein (Memento vom 26. Januar 2021 im Internet Archive)votemanager ; Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  20. Frankfurter Rundschau, März 2013: „Bürgermeister war nie mein Ziel“ Eppsteins Bürgermeister Peter Reus begründet seinen Rückzug als Rathauschef. - Christine Dressler: Eppsteins Bürgermeister Peter Reus feierlich verabschiedet. Wiesbadener Kurier, 25. März 2013, archiviert vom Original am 19. August 2013; abgerufen am 19. August 2013.
  21. Karl Ernst Demandt, Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch. C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 184.
  22. Genehmigung zur Führung eines Wappens an die Stadt Eppstein im Main-Taunus-Kreis, Reg.-Bez. Wiesbaden vom 2. Juni 1953. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1953 Nr. 25, S. 554, Punkt 698 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,2 MB]).
  23. Genehmigung einer Flagge der Stadt Eppstein im Main-Taunuskreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 13. April 1955. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 18, S. 430, Punkt 458 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,0 MB]).
  24. Burg-Schule Eppstein. Abgerufen am 19. Oktober 2017.
  25. Die FvSS im Überblick. Freiherr-vom-Stein-Schule Eppstein, abgerufen im April 2019.
  26. Die Intensivklasse an der FvSS. Freiherr-vom-Stein-Schule, Eppstein, abgerufen am 16. Februar 2013.
  27. 19 Jahre nach Schul-Amoklauf: „Von den Schüssen träum ich heute noch“. 30. April 2002; nachzulesen unter www.sisol.de (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)