Christine Aschenberg-Dugnus

deutsche Politikerin (FDP), MdB

Christine Aschenberg-Dugnus (* 22. September 1959 in Eppstein) ist eine deutsche Politikerin (FDP). Für den Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde war sie von 2009 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags und ist seit Oktober 2017 erneut im Bundestag vertreten.

Christine Aschenberg-Dugnus (2020)

Leben und Beruf Bearbeiten

Nach ihrem Abitur 1978 an der Herderschule Kassel begann Christine Aschenberg-Dugnus 1978 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Gesamthochschule Kassel und wechselte 1979 an die Philipps-Universität in Marburg, wo sie bis 1985 Rechtswissenschaft studierte. 1986 machte sie die Erste, 1989 die Zweite Juristische Staatsprüfung. Von 1992 bis 2001 war Aschenberg-Dugnus Geschäftsführerin des Graduiertenkollegs „Nationales und Internationales Umweltrecht“ am Institut für Umweltschutz-, Wirtschafts- und Steuerstrafrecht der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Seit 2001 betreibt die Juristin als selbständige Rechtsanwältin eine eigene Kanzlei in Strande.

Politische Tätigkeiten Bearbeiten

Christine Aschenberg-Dugnus ist seit 1997 Mitglied der FDP. Ab 1998 war Christine Aschenberg-Dugnus zehn Jahre lang Gemeindevertreterin in Strande. Von 2001 bis 2009 war sie Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Rendsburg-Eckernförde. Von 2001 bis 2013 war sie Beisitzerin im Landesvorstand der FDP Schleswig-Holstein. Von April 2003 bis Oktober 2009 war sie Fraktionsvorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Rendsburg-Eckernförde. Seit 2003 ist die Politikerin Vorsitzende des schleswig-holsteinischen FDP-Landesfachausschusses Gesundheit. Bei der Bundestagswahl 2005 war sie Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Rendsburg-Eckernförde, verpasste jedoch mit 3,6 % der Erststimmen und auf Platz 6 der Landesliste den Einzug ins Parlament. Von 2007 bis 2013 war sie stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Schleswig-Holstein.

Bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 war sie erneut die Direktkandidatin ihrer Partei im Bundestagswahlkreis Rendsburg-Eckernförde und zog über den vierten Platz der Landesliste in den 17. Bundestag ein, nachdem sie erneut mit 9,8 % der Erststimmen das Direktmandat verpasst hatte. Sie war ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit sowie dem Rechtsausschuss. Im Zeitraum von 2011 bis 2013 war Christine Aschenberg-Dugnus pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Durch das Scheitern ihrer Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl 2013 schied sie im Oktober 2013 aus dem Bundestag aus. In ihrem Wahlkreis erhielt sie 1,9 % der Erststimmen.

Bei der Bundestagswahl 2017 zog sie über Listenplatz 3 auf der Landesliste der FDP Schleswig-Holstein erneut in den Bundestag ein und erhielt in ihrem Wahlkreis 6,5 % der Erststimmen. In der 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags war Aschenberg-Dugnus Mitglied im Gesundheitsausschuss und von 2018 bis 2021 gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Sie war zudem stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss sowie des 1. Untersuchungsausschusses des Verteidigungsausschusses der 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 45a Abs. 2 Grundgesetz („Beraterverträge“). Zudem ist sie Mitglied in der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag[1] und war stellvertretendes der Parlamentarischen Versammlung der NATO sowie ab 2019 ordentliches Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.

Seit Mai 2018 ist sie Vorsitzende des FDP-Bundesfachausschusses Gesundheit, nachdem sie zuvor von 2014 bis 2018 stellvertretende Vorsitzende war. Im Februar 2019 wurde Aschenberg-Dugnus zur Vorsitzenden des FDP-Ortsverbands Strande gewählt.

Bei der Bundestagswahl 2021 zog sie erneut über die Landesliste in den Bundestag ein und erhielt in ihrem Wahlkreis 8 % der Erststimmen. Am 7. Dezember 2021 wurde sie zur Parlamentarischen Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion gewählt. Sie ist erneut Sprecherin ihrer Fraktion im Gesundheitsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss und ordentliches Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung. Zudem ist sie stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuss.

Im Februar 2024 kündigte Aschenberg-Dugnus an, für die nächste Bundestagswahl nicht erneut zu kandidieren.[2]

Politische Positionen Bearbeiten

Aschenberg-Dugnus tritt dafür ein, dass homöopathische Mittel nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden: „Jeder, der Homöopathie befürwortet, soll sie auch weiter erwerben können. Aber auf Selbstzahlerbasis.“[3] 2019 machte sie sich für die Kassenzulassung von Bluttests auf Trisomien stark.[4]

Als eine von nur drei FDP-Abgeordneten stimmte Christine Aschenberg-Dugnus in der 17. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages am 28. Oktober 2010 gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten.[5]

Corona-Pandemie Bearbeiten

Im August 2021 sprach sich Aschenberg-Dugnus dagegen aus, dass der Bundestag die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ um drei Monate verlängert.[6] Mitte September 2021 plädierte sie für eine baldige Beendigung jeglicher Einschränkungen („Freedom Day“).[7] Zur Frage, ob es eine Impfpflicht für Pflegekräfte geben solle, sagte sie im Oktober 2021: „Ich persönlich halte eine Impfpflicht nicht für notwendig.“[8] Im November 2021 erläuterte Aschenberg-Dugnus in einer Talkshow, dass sie das Pandemiegeschehen anhand der Hospitalisierungsrate beobachte und nicht anhand des aktuelleren Indikators der Infektionszahlen.[9] Im Dezember 2021 unterstützte sie einen Antrag einer Gruppe von FDP-Bundestagsabgeordneten, der einen Beschluss des Bundestages gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht erreichen wollte, aber im Parlament scheiterte.[10]

Mitgliedschaften Bearbeiten

Aschenberg-Dugnus gehört der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft (DPG) an.

Privates Bearbeiten

Christine Aschenberg-Dugnus ist seit 1984 verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Christine Aschenberg-Dugnus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Christine Aschenberg-Dugnus. In: Website der Europa-Union Deutschland. Abgerufen am 5. August 2020.
  2. Daniel Friedrich Sturm, Karin Christmann, Christiane Rebhan, Caspar Schwietering: Abschied aus dem Parlament: Diese Abgeordneten gehen vor der Bundestagswahl freiwillig. In: tagesspiegel.de. Tagesspiegel, 18. März 2024, abgerufen am 19. März 2024 ((Paywall)).
  3. Frankfurter Rundschau, 12. Juli 2019, S. 15.
  4. Frankfurter Rundschau, 12. April 2019, S. 4.
  5. Endgültiges Ergebnis der Namentlichen Abstimmung Nr. 25 (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive)
  6. Bundestag stimmt für Verlängerung der epidemischen Notlage. Abgerufen am 7. Januar 2023.
  7. Freedom Day - ich bin dafür #fdpbt #corona. In: Twitter. 17. September 2021, abgerufen am 19. November 2021.
  8. Süddeutsche Zeitung: Tests und freiwilliges Impfen sollen vierte Welle brechen. Abgerufen am 7. Januar 2023.
  9. Markus Lanz vom 18. November 2021. In: Markus Lanz (Fernsehsendung). 18. November 2021, abgerufen am 19. November 2021: „Dass [die Pandemie] so aus dem Ruder läuft, war mir […] im Grunde erst in den letzten Wochen […] klar, […] weil ich nicht auf die Infektionszahlen zuerst gucke, sondern auf den Hospitalisierungsindex, und da ist es zum Beispiel in meinem Bundesland Schleswig-Holstein so, und das ist eben der Unterschied […] und auch warum wir uns alle impfen müssen, auch die es bisher noch nicht gemacht haben.“
  10. Johannes Leithäuser, Berlin: Gruppenantrag verfasst: FDP-Abgeordnete starten Vorstoß gegen Impfpflicht. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Januar 2023]).