Eckmannshofen

Ortsteil von Thalmässing

Eckmannshofen ist ein Gemeindeteil des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Eckmannshofen
Koordinaten: 49° 5′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 49° 5′ 17″ N, 11° 14′ 1″ O
Höhe: 420 m ü. NHN
Einwohner: 40 (21. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl: 91177
Vorwahl: 09173
Eckmannshofen, von Norden aus gesehen
Eckmannshofen, von Norden aus gesehen

Lage Bearbeiten

Das heutige Dorf, früher ein Weiler, liegt östlich des Gemeindesitzes Thalmässing nördlich der Thalach, südlich von Schwimbach und nordwestlich von Aue. Es ist über eine von der Staatsstraße 2227 abzweigende Straße zu erreichen.[2] Über Eckmannshofen führt der Wanderweg 452 des Naturparks Altmühltal, ein Rundweg ab Thalmässing mit der Markierung eines Ammoniten und der Zahl 2 auf gelbem Grund.

Ortsnamendeutung Bearbeiten

Der Ortsname in seinen frühen Schreibweisen enthält den Personennamen Ecgmund/Agimund/Egiman.[3]

Geschichte Bearbeiten

Eckmannshofen ist als „Hecmushoue“ und „Ecgemundhove“ im Schenkungsbuch der Propstei Berchtesgaden um 1150 erstmals erwähnt: Pillunk und Wolfram de Talmasingen (=Thalmässing) schenkten dem Kloster zum Unterhalt ihrer Schwester ein Gut in dem Ort.[4] Um dieselbe Zeit werden als Ortsadelige Chonrat und Engilman de Ecgmundhoue genannt. 1301 erscheint ein Albertus de Egmanshoven. 1332 trat ein Wilhelm von Eckmannshofen beim Verkauf des Burgstalles Brunneck bei Erlingshofen durch Rüdiger von Erlingshofen an den Eichstätter Bischof als Urkundenzeuge auf. 1411 bis 1421 amtete der Ortsadelige Vlrich der Eckmanshofer als Vogt auf der nahen Burg Landeck, die die Herren von Thalmässing als Reichslehen besaßen.[5] 1421 ging der Ort an das Heilig-Geist-Spital Nürnberg über.[6]

1787 bestand der Weiler aus acht, im 19. Jahrhundert aus neun Höfen, die die Flur von 116 Hektar bewirtschafteten.[7]

Gegen Ende des Alten Reiches unterstand Eckmannshofen bis 1796 hochgerichtlich dem brandenburg-ansbachischen Landvogtei-Oberamt Stauf-Landeck. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Spitalamt Nürnberg inne. Kirchlich gehörte der Weiler zur unteren Pfarrei St. Gotthard im benachbarten Thalmässing. Das Nürnberger Spitalamt besaß grundherrschaftlich zwei Halbhöfe und sechs Köblergüter; ein weiteres Köblergut gehörte dem Domkapitel Eichstätt. Es gab auch ein gemeindliches Hirtenhaus.[8] 1796 fiel das Fürstentum Ansbach an das Königreich Preußen, das dem Nebeneinander der Herrschaften auf kleinstem Raum eine Ende machte, so auch in Eckmannshofen.[9]

Im neuen Königreich Bayern (1806) bildete Eckmannshofen mit Hagenich, Gebersdorf und der Bergmühle (Guckerlamühle) 1818 die Ruralgemeinde Hagenich im Steuerdistrikt Thalmässing im Landgericht Raitenbuch, ab 1812 im Landgericht Greding.[10]

1875 wurden in Eckmannshofen 32 Gebäude gezählt; in den Ställen standen vier Pferde und 72 Stück Rindvieh. Die Kinder besuchten die protestantische Schule in Thalmässing.[11]

Eckmannshofen ist seit dem 1. Februar 1960 in den Markt Thalmässing eingegliedert und mit dem Gemeindesitz fast zusammengewachsen.[12]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Baudenkmal Bearbeiten

Als Baudenkmal ist das Bauernhaus Eckmannshofen Nr. 7 ausgewiesen.

Wiederkehrende Feste Bearbeiten

  • Alljährliche Kirchweih am letzten Wochenende im Juli

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eckmannshofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Thalmässing – Eckmannshofen. In: Markt Thalmässing. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  2. Eckmannshofen im BayernAtlas
  3. Wiessner, S. 119, Anm. 524; Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 45 (1930), S. 196
  4. Wiessner, S. 28, 119, 131; Buchner II, S. 413
  5. Wiessner, S. 87, 141; Bundschuh I, Sp. 685; Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 39 (1924), S. 8
  6. Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, 1975, S. 353
  7. Wiessner, S. 28; Joseph Anton Eisenmann und Karl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. 1. Band, Erlangen 1840, S. 325; Johann Bernhard Fischer: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs; oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach, 2. Teil, Ansbach 1787, S. 433
  8. Hirschmann, S. 99; Bundschuh I, Sp. 685
  9. Für Leibrente die Untertanen verscherbelt. In: Donaukurier vom 24. Februar 2012
  10. Hirschmann, S. 226
  11. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 1162
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thalmaessing.de Website des Marktes Thalmässing
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 21
  14. Hirschmann, S. 226
  15. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 1162
  16. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte Sp. 1223
  17. Buchner II, S. 415
  18. Hirschmann, S. 226
  19. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Bd. 1978 = 380, München 1978, S. 166
  20. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, Berlin/Boston 2012, S. 302
  21. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thalmaessing.de Website des Marktes Thalmässing