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Ablage I (Die ungekürzte Variante der Vorgeschichte) Bearbeiten

Außenpolitische Lage Frankreichs bis 1866 Bearbeiten

 
Der französische Kaiser Napoleon III., Porträtgemälde (1855) von Franz Xaver Winterhalter

In Frankreich wirkte die Erinnerung an die Niederlage des napoleonischen Kaiserreiches noch lange fort. Die territoriale Zurückstufung von 1814/1815 wurde als schwere Demütigung empfunden. Der französische Staat musste niederländische, deutsche und piemontesische Territorien, die während der Französischen Revolution und Napoleons Herrschaft annektiert worden waren, abtreten.[1] Der öffentlichen Erwartung einer Rückgewinnung des alten Einflusses konnte die Bourbonen-Dynastie und die Julimonarchie nicht gerecht werden. So ließ zwar Louis-Philippe I. während der belgischen Revolution Antwerpen belagern, verzichtete aber auf britischen Druck hin auf eine dynastische Anbindung des neu gegründeten Staates Belgien an Frankreich (der belgische Nationalkonvent hatte 1831 dem zweiten Sohn von Louis Philippe, Louis d’Orléans, die belgische Krone angeboten). Die enttäuschten Hoffnungen auf eine Wiederherstellung der alten Machtposition Frankreichs trug im Jahr 1848 schließlich zur Präsidentenwahl von Louis Napoleon bei, der sich vier Jahre später als Napoleon III. zum Kaiser der Franzosen krönte. Sein außenpolitisches Ziel hatte Napoleon III. bereits während seiner Exilzeit formuliert. In der Schrift Idées Napoléoniennes sah er sich als zukünftiger Vollender des Werkes seines Onkels Napoleon I. Hierfür sollten Russland und Österreich geschwächt oder aufgelöst werden. Napoleon III. wollte an ihre Stelle liberale, von Frankreich abhängige Nationalstaaten setzen.[2]

In den 1850er Jahren konnte Napoleon III. noch eindeutige außenpolitische Erfolge in dieser Hinsicht vorweisen: Im Krimkrieg gelang es Paris, ein Militärbündnis mit London abzuschließen und Russland zu schwächen. Im Sardinischen Krieg unterstütze Napoleon III. das Königreich Sardinien-Piemont gegen Österreich. Während Österreich die Lombardei an Piemont abtreten musste, erhielt Frankreich als Gegenleistung für seine militärische Hilfe die beiden piemontesischen Provinzen Nizza und Savoyen zugesprochen.[3] In den 1860er Jahren häuften sich dann jedoch die außenpolitischen Rückschläge: Der Versuch in Mexiko einen von Frankreich abhängigen Vasallenstaat zu installieren, schlug fehl und kostete das französische Kaiserreich 360 Millionen Franc. 1863 versuchte Napoleon III. die polnische Nationalbewegung zu unterstützen, intervenierte aber letztlich nicht gegen die Niederschlagung des Januaraufstandes durch russische Truppen. Der Ausgang des Deutschen Krieges von 1866 sollte das innenpolitische Ansehen von Napoleons Regime noch weiter beschädigen.[4]

Deutscher Krieg von 1866 Bearbeiten

 
Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck

Der Konflikt zwischen Österreich und Preußen um die Führungsrolle im Deutschen Bund erreichte unter dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck einen neuen Höhepunkt. Napoleon III. hoffte zunächst von dieser Rivalität zu profitieren, denn Österreich und Preußen waren noch im Jahr 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg als Verbündete aufgetreten. Der Bruch dieser Allianz zwischen den deutschen Großmächten schien Frankreichs außenpolitische Position zu stärken.[5]

Im Herbst 1865 besuchte Bismarck heimlich Napoleon III. in Biarritz. Der preußische Ministerpräsident wollte sich von der französischen Neutralität im Falle eines Krieges gegen Österreich überzeugen. Napoleon III. zeigte sich dem nicht abgeneigt, brachte aber als Gegenleistung für das militärische Stillhalten französische Gebietserweiterungen ins Gespräch (etwa Teile Belgiens, die Saarregion und die Pfalz). Bismarck gab Napoleon III. jedoch keine verbindlichen Garantien für territoriale Kompensationen.[6] Mit Österreich schloss Napoléon III. einen Geheimvertrag, der als Gegenleistung für seine Neutralität vorsah, Frankreich das preußische Rheinland zu überlassen.

Napoleon III. und sein Beraterkreis erwarteten einen längeren Krieg zwischen Österreich und Preußen. Daher verzichteten sie darauf, die französischen Truppen für eine schnelle Intervention zusammenzuziehen. 28.000 Soldaten blieben in Mexiko, 63.000 in Algerien, 8.000 in Rom und 2.000 in Cochinchina stationiert. Somit standen Napoleon III. nur etwa 100.000 Mann gegen sofort einsatzbereite 300.000 Soldaten unter preußischem Oberbefehl zur Verfügung. Angesichts dieser Lage versuchte Napoleon III. diplomatischen Druck auf Preußen auszuüben. Einen Monat nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Königgrätz forderte er von dem siegreichen Preußen Unterstützung für französische Gebietsgewinne ein. Die Pläne sahen eine Rückgewinnung von Territorien vor, die Frankreich im Ersten Pariser Frieden von 1814 noch hatte behalten dürfen und erst nach der Schlacht bei Waterloo von 1815 an deutsche Staaten hatte abtreten müssen.[7]

Der schnelle Friedensschluss mit Österreich beugte letztlich einer französischen Intervention vor. Gleichzeitig verschob sich nach dem Deutschen Krieg das machtpolitische Kräfteverhältnis: Preußen annektierte die norddeutschen Staaten Königreich Hannover, Kurfürstentum Hessen-Kassel, Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt. Es gewann durch die Annexionen von 1866 4,5 Millionen Einwohner[8] hinzu und wuchs um 73.000 Quadratkilometer[9] an. Die restlichen norddeutschen Staaten traten dem neu gebildeten Norddeutschen Bund bei, wodurch das politische Gewicht Preußens weiter anstieg.[10] Noch im Jahr 1860 hatte Preußen weniger als 50 % der französischen Bevölkerungszahl erreicht. Der Norddeutsche Bund von 1867 zählte nun 30 Millionen Einwohner, was der französischen Einwohnerzahl von 37 Millionen näher kam. Darüber hinaus war die Armee des Norddeutschen Bundes aufgrund der allgemeinen Wehrpflicht um ein Drittel größer als ihr französisches Gegenstück.[11] Der Ruf nach „Rache für Sadowa“ (französischer Name der Schlacht von Königgrätz) kam in Frankreich auf. Gemeint war die Enttäuschung in Frankreich, nicht ausreichend für die Neutralität im Deutschen Krieg belohnt worden zu sein. Der französische Kriegsminister kommentierte die französische Wahrnehmung mit dem Satz: „Wir sind diejenigen, die tatsächlich bei Sadowa geschlagen worden sind“ („C'est nous qui avons été battus à Sadowa“).[12]

 
Der Norddeutsche Bund

Angesichts der Kriegsdrohungen aus Paris konnte Bismarck noch keine vollständige deutsche Einigung realisieren. Der Norddeutsche Bund reichte nur bis zum Main.[13] Die süddeutschen Staaten Württemberg, Baden und Bayern bewahrten zunächst ihre staatliche Unabhängigkeit. Aus französischer Perspektive war dies nicht unwesentlich. Die drei süddeutschen Länder konnten in einem potenziellen Krieg weitere 200.000 Soldaten aufbieten und grenzten zum Teil direkt an Frankreich.[14] Die nationalstaatliche Ausklammerung von Süddeutschland war jedoch letztlich politisch wertlos, denn noch im August 1866 war es Bismarck gelungen, geheime Schutz- und Trutzbündnisse (gegenseitige Verteidigung im Falle eines Angriffskriegs) mit Bayern, Württemberg und Baden abzuschließen. Grund für die Verträge waren die neuen Grenzziehungen, welche die um ihre staatliche Souveränität bangenden süddeutschen Regierungen in eine Notlage brachten. Sie befanden sich geographisch nun zwischen den Großmächten Österreich, Frankreich und dem Norddeutschen Bund. Die erstarkende Nationalbewegung ließ dabei nur eine außenpolitische Orientierung an den Norddeutschen Bund zu.[15]

Luxemburgkrise von 1867 Bearbeiten

 
Fotografie der luxemburgischen Festung kurz vor 1867

Nachdem im August 1866 die preußisch-französischen Verhandlungen über umfangreiche territoriale Kompensationen gescheitert waren, wich die französische Regierung von ihrer ursprünglichen Zielsetzung ab. Sie forderte von Preußen nun, es bei Annexion des Großherzogtums Luxemburg zu unterstützen. Die politischen Rahmenbedingungen hierfür erwiesen sich jedoch als schwierig: Der Kleinstaat Luxemburg gehörte bis 1866 dem Deutschen Bund an, weshalb auf der luxemburgischen Festung noch immer eine preußische Garnison stationiert war. Das Großherzogtum wurde gleichzeitig in Personalunion vom niederländischen König Wilhelm III. regiert. Bismarck reagierte auf das Gesuch des französischen Botschafters Vincent Benedetti zwar durchaus freundlich, machte aber nur vage Versprechungen.[16] Im März 1867 nahm die französische Regierung Verhandlungen mit Wilhelm III. auf. Dieser zeigte sich damit einverstanden, Luxemburg gegen eine finanzielle Entschädigung (5 Millionen Gulden) Frankreich zu übergeben. Wilhelm III. machte den Verkauf aber auch von der Billigung des preußischen Monarchen Wilhelm I. abhängig und somit öffentlich.[17] Bismarck ließ daraufhin die bisher geheimgehaltenen Schutz- und Trutzverträge mit den süddeutschen Staaten im Preußischen Staats-Anzeiger drucken. Die Veröffentlichung des Bündnisses stärkte in den deutschen Staaten eine nationalistische Empörung gegenüber Frankreich. Davon beeindruckt weigerte sich der niederländische König, den Vertrag mit Frankreich zu unterzeichnen. Bismarck appellierte zusätzlich an die anderen europäischen Großmächte, sich für eine friedliche Beilegung der Luxemburgkrise einzusetzen. So kam es im Mai 1867 zu einer Konferenz in London. Frankreich musste im Zuge dessen seine Ansprüche auf Luxemburg dauerhaft aufgeben. Preußen war dazu gezwungen, seine Garnison aus der Festung abzuziehen.[18]

Annäherung zwischen Frankreich und Österreich von 1867/1868 Bearbeiten

 
Europa im Jahr 1867

Die Luxemburgkrise bewirkte eine Annäherung zwischen Frankreich und Österreich. Beide Großmächte versuchten, ein gegen Preußen gerichtetes Bündnis ins Leben zu rufen. Hierfür reiste Napoleon III. im August 1867 nach Salzburg, wo er den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. traf. Als offizieller Anlass seines Besuches wurde die Trauer um den hingerichteten Erzherzog Ferdinand Maximilian vorgeschoben. Die französische Diplomatie sah zeitweise eine Erweiterung der geplanten Allianz um Italien vor. Allerdings traten unüberwindbare Interessengegensätze zwischen den drei Mächten zu Tage. So forderte Florenz den Rückzug französischer Truppen aus Rom, die den Kirchenstaat vor einer italienischen Annexion schützten. Des Weiteren beanspruchte die italienische Regierung österreichische Gebiete wie das Isonzotal und Triest für sich. Wien wiederum misstraute Paris. Es war nicht bereit, französische Gebietserweiterungen in den Raum des ehemaligen Deutschen Bundes zu unterstützen.[19] Trotz dieser außenpolitischen Konstellation war Bismarck beunruhigt: Noch am 18. Februar 1868 empfing Napoleon III. den österreichischen Feldmarschall Albrecht von Österreich-Teschen und dessen Offiziere bei Paris. Bismarck rechnete mit Fortschritten in den Verhandlungen zwischen Wien und Paris.[20] Die französische Regierung hoffte ihrerseits, dass – obwohl ein Bündnisvertrag mit Österreich und Italien letztlich nicht zustande kam – sie Rückendeckung in einem möglichen Krieg gegen Preußen erhalten würde. Diese Einschätzung ermutigte Paris darin, in der Frage der spanischen Thronfolge einen diplomatischen Konfrontationskurs mit Preußen zu suchen.[21]

Zunächst sah sich Frankreich aber vor allem durch die Schaffung eines gesamtdeutschen Zollparlamentes provoziert. Mit dieser Reform des Deutschen Zollvereins versuchte Bismarck, die süddeutschen Staaten enger an den Norddeutschen Bund zu binden. Daraufhin ließ Napoleon III. Bismarck mitteilen, dass Frankreich bereits die Einverleibung auch nur eines süddeutschen Staates als Kriegsgrund auffassen würde.[22] Die Zollparlamentswahlen in Süddeutschland brachten Bismarck nicht die „gewünschten“ Ergebnisse. Die Gegner eines Anschlusses an den Norddeutschen Bund trugen einen deutlichen Sieg davon. Bei der bayerischen Landtagswahl vom Februar 1870 erreichte die an der staatlichen Unabhängigkeit festhaltende Bayerische Patriotenpartei die absolute Mehrheit. Der bayerische König ernannte mit Otto von Bray-Steinburg einen engen Freund des österreichischen Außenministers zum Vorsitzenden im Ministerrat. Bismarck musste also eine gemeinsame Außenpolitik von Bayern und Österreich befürchten.[23] Die süddeutschen Staaten drohten damit, potenziell (trotz der Schutz- und Trutzverträge) zu möglichen Verbündeten der österreichisch-französischen Bündnisbemühungen zu werden.[24]

Streit um die Spanische Thronfolge (Frühjahr 1870) Bearbeiten

 
Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, Kandidat auf den spanischen Thron

Zum unmittelbaren Auslöser des Deutsch-Französischen Krieges entwickelte sich die Frage um die spanische Thronfolge. Die Herrschaft von Königin Isabella II. war bereits seit langem von Krisen geprägt. Schnell wechselnde Regierungen, Konflikte am Hof und Korruptionsfälle hatten das Ansehen der Bourbonen-Monarchie in Spanien schwer beschädigt. So spekulierte der preußische Botschafter in Madrid, Georg Freiherr von Werthern, schon 1866/1867 auf einen möglichen preußenfreundlichen Nachfolger. In Madrid brachte er Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, den Sohn eines ehemaligen preußischen Ministerpräsidenten, ins Gespräch. Dieser entstammte einer katholischen Nebenlinie der in Berlin regierenden Hohenzollern-Dynastie.[25] Im September 1868 putschte das Militär Isabella II. tatsächlich vom spanischen Thron. Die Führer des Putsches suchten anschließend bei den europäischen Herrscherhäusern nach einem neuen König für Spanien. Nach mehreren Absagen aus Italien und Portugal wandte sich der spanische Regierungschef Juan Prim im Februar 1870 schließlich an die Sigmaringer Linie der Hohenzollern.[26] Für diese Entscheidung sprach aus spanischer Sicht, dass Erbprinz Leopold mit der Schwester des portugiesischen Königs verheiratet war. Über die dynastische Verbindung hoffte Madrid eines Tages Erbansprüche auf Portugal erheben zu können.[27] Das Risiko einer Konfrontation mit Frankreich schien zunächst gering. Immerhin war Leopold durch beide Großmütter (väterlicherseits Antoinette Murat, die Nichte von Napoleons Schwager Joachim Murat; mütterlicherseits Stéphanie de Beauharnais, Napoleons Adoptivtochter) mit der Dynastie Napoleons III. verbunden. Leopolds jüngerer Bruder Karl gelangte 1866 auf nachdrückliche Empfehlung Napoleons III. auf den rumänischen Thron.[28] Mit dem preußischen Zweig der Hohenzollern war Leopold hingegen nur entfernt verwandt.[29]

 
Der preußische König Wilhelm I.

Die Entscheidung über eine Annahme des spanischen Angebotes hing vom Oberhaupt der Hohenzollern-Dynastie ab, dem preußischen König Wilhelm I. Bismarck empfahl diesem, dem spanischen Projekt seinen Segen zu geben. Der Monarch zeigte sich allerdings wenig interessiert an einer spanischen Königswürde seines Neffen. Er befürchtete, dass Preußen – sollte Leopold ebenso gestürzt werden wie Königin Isabella II. – einen Gesichtsverlust erleiden und in die spanische Politik verwickelt werden könnte.[30] Letztlich gab Wilhelm aber dem Drängen Bismarcks nach und erklärte, der Annahme der Kandidatur zu zustimmen, sollte Leopold dies fordern. Der Prinz selbst hatte freilich wenig Ambitionen auf die spanische Königswürde. Bis Mai 1870 lehnte er eine Kandidatur zwei Mal schriftlich ab. Bismarck ignorierte diese Entscheidung und schickte seinen Vertrauten Lothar Bucher nach Madrid. Bucher sollte die spanische Regierung von dem fortbestehenden Interesse der Hohenzollern an der spanischen Königswürde überzeugen.[31] Im Mai 1870 wandte sich Bismarck brieflich an Leopolds Vater Karl Anton und ermutigte ihn aus patriotischen Beweggründen, sich für das spanische Projekt einzusetzen. Drei Wochen später gab auch Leopold seinen Widerstand gegen die Kandidatur auf.[32]

Berlin und Madrid sahen ursprünglich vor, ihr gemeinsames Projekt gegenüber der Öffentlichkeit geheim zu halten. Erst nach der Bestätigung Leopolds als König durch das spanische Parlament sollte das politische Paris über die Königskandidatur in Kenntnis gesetzt werden.[33] Die Strategie schlug fehl, da sich bei der Entschlüsselung einer Telegrafiebotschaft aus Berlin ein Fehler einschlich. Die spanische Regierung ging nun fälschlicherweise davon aus, dass die parlamentarische Abstimmung über die Königskandidatur erst am 9. Juli 1870 stattfinden sollte. Vorgesehen war aber eigentlich schon der 26. Juni – ein Termin zwei Wochen früher. Der Dechiffrierefehler hatte zur Folge, dass die Regierung das Parlament verfrüht in die Sommerpause entließ. Als Juan Prim von dem Missverständnis erfuhr, musste er das Parlament zurückrufen. Bei diesem Anlass rechtfertigte er seine Entscheidung mit der spanischen Thronkandidatur, wodurch die Angelegenheit öffentlich bekannt wurde.[34] Am 1. Juli 1870 berichtete die Presse in der spanischen Hauptstadt über die Pläne der Regierung.[35] Einen Tag später gab Prim gegenüber dem französischen Botschafter in Madrid zu, Leopolds Kandidatur forciert zu haben. Am 3. Juli telegraphierte der Botschafter die Nachricht an den französischen Außenminister Gramont. König Wilhelm I. kommentierte diese Entwicklung gegenüber seiner Ehefrau Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach mit dem Kommentar: „Die spanische Bombe ist also mit einmal geplatzt...“.[36]

 
Der französische Außenminister Antoine Alfred Agénor de Gramont

Eine mögliche Inthronisation Leopolds als spanischer König weckte in Frankreich Ängste vor einer neuen dynastischen Umklammerung, wie sie durch Habsburger-Monarchen im 16. und 17. Jahrhundert schon einmal bestanden hatte.[37] Die Nachricht aus Madrid sorgte besonders in Paris für nationalistische Entrüstung. Beispielsweise gab die Zeitung Le Temps die Losung „Krieg oder Resignation“ aus.[38] Der öffentliche Druck nahm auf die französische Regierung somit weiter zu. Laut Historikern wie Eberhard Kolb empfand das politische Paris unter dem Druck der Öffentlichkeit „die Hohenzollernkandidatur als diplomatische Kampfansage und nicht hinnehmbare Beeinträchtigung ihres Prestiges“.[39] Angesichts einer ohnehin starken Opposition der Republikaner im Parlament mussten der Kaiser und seine Regierung ihren Sturz befürchten. Um die brisante innenpolitische Stimmung zu besänftigen, blieben Napoleon III. drei Optionen: Paris konnte versuchen, von der spanischen Regierung eine Rücknahme des Angebotes an Prinz zu Leopold zu erwirken. Alternativ bot sich an, entweder von der Sigmaringer Linie der Hohenzollern oder von dem preußischen König selbst eine Rücknahme der Kandidatur zu fordern.[40] In dieser Situation setzte sich der Kurs des französischen Außenministers durch. Der Herzog de Gramont bekam Unterstützung von der französischen Kaiserin Eugénie de Montijo, die eine Abneigung gegenüber Preußen hegte.[41] Eugénie war der festen Überzeugung, dass nur ein militärischer Triumph gegen Berlin ihrem Sohn Napoléon Eugène Louis Bonaparte den Thron sichern würde. Ein erfolgreicher Waffengang sollte damit auch die liberale Opposition in Frankreich verstummen lassen.[42] Außenminister Gramont gehörte dem kriegszuneigenden Zirkel um Kaiserin Eugénie an.[43] Am 6. Juli 1870 hielt er eine Rede vor der gesetzgebenden Versammlung, dem Corps législatif. Er beschuldigte die preußische Regierung hinter dem spanischen Projekt zu stehen und erklärte, dass dies einer Ehrverletzung Frankreichs gleichkäme. Obwohl Gramont mit keinem Wort direkt von Krieg sprach, ließ sich seine Rhetorik als Kriegsdrohung an Preußen interpretieren.[44]

Letzte Zuspitzung und Emser Depesche (Juli 1870) Bearbeiten

 
Graf Benedetti, der französische Botschafter in Preußen

Am 7. Juli 1870 ordnete Gramont die Reise des französischen Botschafters in Preußen, Vincent Graf Benedetti, nach Bad Ems an. In der Stadt hielt sich König Wilhelm I. und seine höfische Gefolgschaft zur Kur auf. Benedetti sollte den König darum bitten, die Kandidatur Leopolds zurückzuziehen. Bismarck war nicht in Bad Ems anwesend, sondern hielt sich auf seinem Landgut Varzin auf. Zur maßgeblichen politischen Figur in der Umgebung Wilhelms avancierte daher der aus Paris abgereiste preußische Botschafter. Karl von Werther empfahl dem Monarchen die französische Bedingung zu erfüllen und so den Frieden nicht zu gefährden.[45] Am 9. Juli 1870 erklärte Wilhelm I. dem französischen Botschafter, die Kandidatur lediglich als Oberhaupt der Hohenzollern, nicht aber als preußischer König unterstützt zu haben. Es sei eine rein dynastische Angelegenheit. Um die Situation weiter zu entschärfen, lud Wilhelm I. noch am selben Tag Benedetti zu einem abendlichen Essen und Theaterbesuch ein.[46] Das Geständnis Wilhelms I. stärkte Gramonts diplomatische Position in Europa. Er konnte nun nach außen zweifelsfrei beweisen, dass die preußische Regierung mit Bismarck an der Spitze in dem spanischen Projekt involviert war.[47] So ließ etwa Prinz Reuß, der preußische Botschafter in Russland, Wilhelm telegraphisch mitteilen, dass Zar Alexander II. ihm empfahl, die Kandidatur aufzugeben. Am 10. Juli 1870 schickte Wilhelm I. schließlich einen Sondergesandten nach Sigmaringen. Dessen Aufgabe bestand darin, Karl Anton von einem Verzicht zu überzeugen. Leopold selbst war aufgrund seines Urlaubes in den Alpen nicht erreichbar. Am 12. Juli verzichtete Karl Anton stellvertretend für seinen Sohn auf die spanische Krone. Paris hatte damit einen großen diplomatischen Erfolg vorzuweisen.[48]

 
Auf der Kurpromenade von Bad Ems erinnert bis heute ein Gedenkstein an das historische Zusammentreffen des preußischen Königs mit dem Grafen Benedetti

Gramont reichte der diplomatische Sieg nicht aus. Die unterzeichnete Verzichtserklärung verschwieg nämlich jede preußische Teilhabe an dem spanischen Thronfolgeprojekt. Aus diesem Grund forderte Gramont eine öffentliche Entschuldigung Preußens.[49] Erstens sollte Wilhelm I. in einem Brief an Napoleon III. erklären, nie eine Verletzung der „Interessen und der Ehre der französischen Nation“ gewollt zu haben. Die französische Regierung sah eine Veröffentlichung dieses Briefes vor. Zweitens schickte Gramont Benedetti noch einmal zu Wilhelm I. Der Botschafter sollte dem preußischen Monarchen die verbindliche Zusage entlocken, auch in aller Zukunft keine spanische Hohenzollern-Kandidatur mehr zu fördern. Am 13. Juli 1870 suchte Benedetti den Monarchen auf der Bad Emser Kurpromenade auf.[50] Wilhelm I. reagierte auf die Forderung zwar höflich, aber wies sie doch entschieden zurück. Er fürchtete einen Gesichtsverlust für Preußen. Solange nur ein nicht-regierendes Mitglied der Hohenzollern-Dynastie die Kandidatur öffentlich zurückzog, konnte die Krise nicht das Ansehen des gesamten preußischen Staates diskreditieren. Anders verhielt es sich, hätte er selbst als Monarch eine entsprechende Erklärung offiziell abgegeben. Wilhelm I. war nicht bereit, „auf immer und ewig“ („à tout jamais“) die Thronbesteigung eines Hohenzollern in Spanien zu untersagen. Er teilte Benedetti aber brieflich mit, die Kandidatur nicht zu billigen.[51] Inzwischen war Leopold aus seinen Alpenferien zurückgekehrt und hatte persönlich seinen Verzicht auf den spanischen Thron verkündet. Die Meldung hierüber in der Morgenzeitung ließ Wilhelm I. dem französischen Botschafter bringen. Als Benedetti Gramont über die Zurückweisung der französischen Forderung in Kenntnis setzte, ordnete der Außenminister noch am selben Tag eine weitere Unterredung mit Wilhelm I. an. Der Monarch verweigerte dem französischen Botschafter allerdings eine weitere Audienz und ermächtigte das preußische Außenministerium damit, sowohl die Presse als auch die preußischen Botschafter über seine Begegnung mit Benedetti zu informieren.[52]

Heinrich Abeken, der Vortragende Rat im Außenministerium, sandte die Zusammenfassung der Geschehnisse des Tages an Bismarck, der inzwischen nach Berlin zurückgekehrt war und in seine Amtswohnung Generalstabschef Helmut von Moltke und Kriegsminister Albrecht von Roon zum Abendessen eingeladen hatte. Um 18:09 Uhr traf die telegrafische Nachricht bei ihnen ein. Bismarck strich alle diplomatischen Floskeln und formulierte den Schlusssatz neu. In der unbearbeiteten Version war noch davon die Rede, dass Wilhelm I. eine weitere Audienz ablehnte, da der Rückzug der Kandidatur bereits geschehen war. Bismarcks Fassung stellte es jedoch so dar, als hätte der König die Audienz ohne jede Erklärung verweigert.[53] Der umgeänderte Text gipfelte in der Erklärung, der Monarch habe Frankreich nichts weiter mitzuteilen. Diese Wortwahl konnte fast schon als eine Aufkündigung des diplomatischen Kontaktes mit Paris verstanden werden.[54] Dennoch war die sogenannte Emser Depesche nicht unmittelbar verantwortlich für den Beginn des Krieges. Zwar ließ Bismarck die Emser Depesche noch am selben Tag, um 21 Uhr, in einer Sonderausgabe der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung drucken, doch bekannt wurde der vollständige Text in Frankreich erst am folgenden Tag, dem 14. Juli, um 18:30 Uhr.[55] Bereits Stunden vor der Veröffentlichung der Emser Depesche ordnete die französische Regierung die Mobilmachung der Armee an. Dabei spielte die Zurückweisung ihrer Forderung durch Wilhelm I. die zentrale Rolle.[56] Die Emser Depesche spielte Bismarck dennoch auf zwei Ebenen in die Karten: Mit der Veröffentlichung konnte er Frankreich als scheinbar alleinigen Aggressor darstellen, was die anderen europäischen Großmächte von einer militärischen Intervention abhalten sollte. Des Weiteren löste die Emser Depesche im Norddeutschen Bund und den süddeutschen Staaten eine nationalistische Begeisterung aus.[57]

Noch am Abend des 14. Juli 1870 versammelten sich tausende Menschen auf den Straßen und Plätzen von Paris, um für den Krieg zu demonstrieren. Chöre wie „Nach Berlin“ und „Nieder mit Preußen“ waren zu hören. Selbst die zu dieser Zeit noch verbotene Marseillaise wurde angestimmt.[58] Die öffentliche Wut dieser Tage richtete sich auch gegen Kriegsgegner wie Adolphe Thiers, der sich im Parlament lange gegen eine Teilmobilisierung der Armee ausgesprochen hatte. Als die Emser Depesche bekannt wurde, verlor eine solche Haltung jedoch an politischem Rückhalt. Vor Thiers Wohnung an der Place Saint-Georges forderte eine wütende Menge, den Abgeordneten totzuschlagen. Die Menschen verstopften die Straßen der Stadt derart, dass Fuhrwerke sie stellenweise nicht mehr passieren konnten.[59] Am 15. Juli 1870 votierten die Abgeordneten des französischen Parlaments nach einer elfstündigen Debatte mit 245 gegen 10 Stimmen für die Aufnahme von Kriegskrediten. Vier Tage später, am 19. Juli 1870, erklärte Frankreich Preußen den Krieg.[60] In der Kriegserklärung rechtfertigte die französische Regierung ihr Handeln damit, dass „das Projekt, einen preußischen Prinzen auf den spanischen Thron zu erheben, als eine gegen die territoriale Sicherheit Frankreichs gerichtete Unternehmung“ sei.[61]

Ablage II (die von Vive la France gekürzte Vorgeschichte) Bearbeiten

Außenpolitische Lage Frankreichs bis 1866 Bearbeiten

 
Der französische Kaiser Napoleon III., Porträtgemälde (1855) von Franz Xaver Winterhalter

In Frankreich wirkte die Erinnerung an die Niederlage des napoleonischen Kaiserreiches noch lange fort. Die territoriale Zurückstufung von 1814/1815 wurde als schwere Demütigung empfunden. Der französische Staat musste niederländische, deutsche und piemontesische Territorien, die während der Französischen Revolution und Napoleons Herrschaft annektiert worden waren, abtreten.[62] Der öffentlichen Erwartung einer Rückgewinnung des alten Einflusses konnte die Bourbonen-Dynastie und die Julimonarchie nicht gerecht werden. So ließ zwar Louis-Philippe I. während der belgischen Revolution Antwerpen belagern, verzichtete aber auf britischen Druck hin auf eine dynastische Anbindung des neu gegründeten Staates Belgien an Frankreich (der belgische Nationalkonvent hatte 1831 dem zweiten Sohn von Louis Philippe, Louis d’Orléans, die belgische Krone angeboten). Die enttäuschten Hoffnungen auf eine Wiederherstellung der alten Machtposition Frankreichs trug im Jahr 1848 schließlich zur Präsidentenwahl von Louis Napoleon bei, der sich vier Jahre später als Napoleon III. zum Kaiser der Franzosen krönte. Sein außenpolitisches Ziel hatte Napoleon III. bereits während seiner Exilzeit formuliert. In der Schrift Idées Napoléoniennes sah er sich als zukünftiger Vollender des Werkes seines Onkels Napoleon I. Hierfür sollten Russland und Österreich geschwächt oder aufgelöst werden. Napoleon III. wollte an ihre Stelle liberale, von Frankreich abhängige Nationalstaaten setzen.[63]

In den 1850er Jahren konnte Napoleon III. noch eindeutige außenpolitische Erfolge in dieser Hinsicht vorweisen: Im Krimkrieg gelang es Paris, ein Militärbündnis mit London abzuschließen und Russland zu schwächen. Im Sardinischen Krieg unterstütze Napoleon III. das Königreich Sardinien-Piemont gegen Österreich. Während Österreich die Lombardei an Piemont abtreten musste, erhielt Frankreich als Gegenleistung für seine militärische Hilfe die beiden piemontesischen Provinzen Nizza und Savoyen zugesprochen.[64] In den 1860er Jahren häuften sich dann jedoch die außenpolitischen Rückschläge: Der Versuch in Mexiko einen von Frankreich abhängigen Vasallenstaat zu installieren, schlug fehl und kostete das französische Kaiserreich 360 Millionen Franc. 1863 versuchte Napoleon III. die polnische Nationalbewegung zu unterstützen, intervenierte aber letztlich nicht gegen die Niederschlagung des Januaraufstandes durch russische Truppen. Der Ausgang des Deutschen Krieges von 1866 sollte das innenpolitische Ansehen von Napoleons Regime noch weiter beschädigen.[65]

Deutscher Krieg von 1866 Bearbeiten

 
Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck

Der Konflikt zwischen Österreich und Preußen um die Führungsrolle im Deutschen Bund erreichte unter dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck einen neuen Höhepunkt. Napoleon III. hoffte zunächst von dieser Rivalität zu profitieren, denn Österreich und Preußen waren noch im Jahr 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg als Verbündete aufgetreten. Der Bruch dieser Allianz zwischen den deutschen Großmächten schien Frankreichs außenpolitische Position zu stärken.[66] Im Herbst 1865 besuchte Bismarck heimlich Napoleon III. in Biarritz. Der preußische Ministerpräsident wollte sich von der französischen Neutralität im Falle eines Krieges gegen Österreich überzeugen. Napoleon III. zeigte sich dem nicht abgeneigt, brachte aber als Gegenleistung für das militärische Stillhalten französische Gebietserweiterungen ins Gespräch (etwa Teile Belgiens, die Saarregion und die Pfalz). Bismarck gab Napoleon III. jedoch keine verbindlichen Garantien für territoriale Kompensationen.[67] Mit Österreich schloss Napoléon III. einen Geheimvertrag, der als Gegenleistung für seine Neutralität vorsah, Frankreich das preußische Rheinland zu überlassen. Napoleon III. und sein Beraterkreis erwarteten einen längeren Krieg zwischen Österreich und Preußen. Daher verzichteten sie darauf, die französischen Truppen für eine schnelle Intervention zusammenzuziehen. Angesichts dieser Lage versuchte Napoleon III. diplomatischen Druck auf Preußen auszuüben. Einen Monat nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Königgrätz forderte er von dem siegreichen Preußen Unterstützung für französische Gebietsgewinne ein. Die Pläne sahen eine Rückgewinnung von Territorien vor, die Frankreich im Ersten Pariser Frieden von 1814 noch hatte behalten dürfen und erst nach der Schlacht bei Waterloo von 1815 an deutsche Staaten hatte abtreten müssen.[68]

Der schnelle Friedensschluss mit Österreich beugte letztlich einer französischen Intervention vor. Gleichzeitig verschob sich nach dem Deutschen Krieg das machtpolitische Kräfteverhältnis: Preußen annektierte die norddeutschen Staaten Königreich Hannover, Kurfürstentum Hessen-Kassel, Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt. Die restlichen norddeutschen Staaten traten dem neu gebildeten Norddeutschen Bund bei, wodurch das politische Gewicht Preußens weiter anstieg.[69] Noch im Jahr 1860 hatte Preußen weniger als 50 % der französischen Bevölkerungszahl erreicht. Der Norddeutsche Bund von 1867 zählte nun 30 Millionen Einwohner, was der französischen Einwohnerzahl von 37 Millionen näher kam. Darüber hinaus war die Armee des Norddeutschen Bundes aufgrund der allgemeinen Wehrpflicht um ein Drittel größer als ihr französisches Gegenstück.[70] Der Ruf nach „Rache für Sadowa“ (französischer Name der Schlacht von Königgrätz) kam in Frankreich auf. Gemeint war die Enttäuschung in Frankreich, nicht ausreichend für die Neutralität im Deutschen Krieg belohnt worden zu sein. Der französische Kriegsminister kommentierte die französische Wahrnehmung mit dem Satz: „Wir sind diejenigen, die tatsächlich bei Sadowa geschlagen worden sind“ („C’est nous qui avons été battus à Sadowa“).[71]

 
Der Norddeutsche Bund

Angesichts der Kriegsdrohungen aus Paris konnte Bismarck noch keine vollständige deutsche Einigung realisieren. Der Norddeutsche Bund reichte nur bis zum Main.[72] Die süddeutschen Staaten Württemberg, Baden und Bayern bewahrten zunächst ihre staatliche Unabhängigkeit. Aus französischer Perspektive war dies nicht unwesentlich. Die drei süddeutschen Länder konnten in einem potenziellen Krieg weitere 200.000 Soldaten aufbieten und grenzten zum Teil direkt an Frankreich.[73] Die nationalstaatliche Ausklammerung von Süddeutschland war jedoch letztlich politisch wertlos, denn noch im August 1866 war es Bismarck gelungen, geheime Schutz- und Trutzbündnisse (gegenseitige Verteidigung im Falle eines Angriffskriegs) mit Bayern, Württemberg und Baden abzuschließen. Grund für die Verträge waren die neuen Grenzziehungen, welche die um ihre staatliche Souveränität bangenden süddeutschen Regierungen in eine Notlage brachten. Sie befanden sich geographisch nun zwischen den Großmächten Österreich, Frankreich und dem Norddeutschen Bund. Die erstarkende Nationalbewegung ließ dabei nur eine außenpolitische Orientierung an den Norddeutschen Bund zu.[74]

Luxemburgkrise von 1867 Bearbeiten

 
Fotografie der luxemburgischen Festung kurz vor 1867

Nachdem im August 1866 die preußisch-französischen Verhandlungen über umfangreiche territoriale Kompensationen gescheitert waren, wich die französische Regierung von ihrer ursprünglichen Zielsetzung ab. Sie forderte von Preußen nun, es bei Annexion des Großherzogtums Luxemburg zu unterstützen.[75] Im März 1867 nahm die französische Regierung Verhandlungen mit dem über Luxemburg herrschenden niederländischen König auf. Wilhelm III. zeigte sich damit einverstanden, Luxemburg gegen eine finanzielle Entschädigung (5 Millionen Gulden) Frankreich zu übergeben. Er machte den Verkauf aber auch von der Billigung des preußischen Monarchen Wilhelm I. abhängig.[76] Bismarck ließ daraufhin die bisher geheimgehaltenen Schutz- und Trutzverträge mit den süddeutschen Staaten im Preußischen Staats-Anzeiger drucken. Die Veröffentlichung des Bündnisses stärkte in den deutschen Staaten eine nationalistische Empörung gegenüber Frankreich. Davon beeindruckt weigerte sich der niederländische König, den Vertrag mit Frankreich zu unterzeichnen. Bismarck appellierte zusätzlich an die anderen europäischen Großmächte, sich für eine friedliche Beilegung der Luxemburgkrise einzusetzen. So kam es im Mai 1867 zu einer Konferenz in London. Frankreich musste im Zuge dessen seine Ansprüche auf Luxemburg dauerhaft aufgeben. Preußen war dazu gezwungen, seine Garnison aus der Festung abzuziehen.[77]

Annäherung zwischen Frankreich und Österreich von 1867/1868 Bearbeiten

 
Europa im Jahr 1867

Die Luxemburgkrise bewirkte eine Annäherung zwischen Frankreich und Österreich. Beide Großmächte versuchten, ein gegen Preußen gerichtetes Bündnis ins Leben zu rufen. Die französische Diplomatie sah zeitweise eine Erweiterung der geplanten Allianz um Italien vor. Allerdings traten unüberwindbare Interessengegensätze zwischen den drei Mächten zu Tage. So forderte Florenz den Rückzug französischer Truppen aus Rom, die den Kirchenstaat vor einer italienischen Annexion schützten. Des Weiteren beanspruchte die italienische Regierung österreichische Gebiete wie das Isonzotal und Triest für sich. Wien wiederum misstraute Paris. Es war nicht bereit, französische Gebietserweiterungen in den Raum des ehemaligen Deutschen Bundes zu unterstützen.[78] Trotz dieser außenpolitischen Konstellation war Bismarck beunruhigt: Noch am 18. Februar 1868 empfing Napoleon III. den österreichischen Feldmarschall Albrecht von Österreich-Teschen und dessen Offiziere bei Paris. Bismarck rechnete mit Fortschritten in den Verhandlungen zwischen Wien und Paris.[79] Die französische Regierung hoffte ihrerseits, dass – obwohl ein Bündnisvertrag mit Österreich und Italien letztlich nicht zustande kam – sie Rückendeckung in einem möglichen Krieg gegen Preußen erhalten würde. Diese Einschätzung ermutigte Paris darin, in der Frage der spanischen Thronfolge einen diplomatischen Konfrontationskurs mit Preußen zu suchen.[80]

Zunächst sah sich Frankreich aber vor allem durch die Schaffung eines gesamtdeutschen Zollparlamentes provoziert. Mit dieser Reform des Deutschen Zollvereins versuchte Bismarck, die süddeutschen Staaten enger an den Norddeutschen Bund zu binden. Daraufhin ließ Napoleon III. Bismarck mitteilen, dass Frankreich bereits die Einverleibung auch nur eines süddeutschen Staates als Kriegsgrund auffassen würde.[81] Die Zollparlamentswahlen in Süddeutschland brachten Bismarck nicht die „gewünschten“ Ergebnisse. Die Gegner eines Anschlusses an den Norddeutschen Bund trugen einen deutlichen Sieg davon. Bei der bayerischen Landtagswahl vom Februar 1870 erreichte die an der staatlichen Unabhängigkeit festhaltende Bayerische Patriotenpartei die absolute Mehrheit. Der bayerische König ernannte mit Otto von Bray-Steinburg einen engen Freund des österreichischen Außenministers zum Vorsitzenden im Ministerrat. Bismarck musste also eine gemeinsame Außenpolitik von Bayern und Österreich befürchten.[82] Die süddeutschen Staaten drohten damit, potenziell (trotz der Schutz- und Trutzverträge) zu möglichen Verbündeten der österreichisch-französischen Bündnisbemühungen zu werden.[83]

Streit um die Spanische Thronfolge (Frühjahr 1870) Bearbeiten

 
Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, Kandidat auf den spanischen Thron

Zum unmittelbaren Auslöser des Deutsch-Französischen Krieges entwickelte sich die Frage um die spanische Thronfolge. Im September 1868 putschte das Militär Königin Isabella II. vom spanischen Thron. Die Führer des Putsches suchten anschließend bei den europäischen Herrscherhäusern nach einem neuen König für Spanien. Nach mehreren Absagen aus Italien und Portugal wandte sich der spanische Regierungschef Juan Prim im Februar 1870 schließlich an die Sigmaringer Linie der Hohenzollern.[84] Die Entscheidung fiel auf Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, den Sohn eines ehemaligen preußischen Ministerpräsidenten und Angehörigen der katholischen Nebenlinie des in Berlin regierenden Königs von Preußen.[85] Das Risiko einer Konfrontation mit Frankreich schien zunächst gering. Immerhin war Leopold durch beide Großmütter (väterlicherseits Antoinette Murat, die Nichte von Napoleons Schwager Joachim Murat; mütterlicherseits Stéphanie de Beauharnais, Napoleons Adoptivtochter) mit der Dynastie Napoleons III. verbunden. Leopolds jüngerer Bruder Karl gelangte 1866 auf nachdrückliche Empfehlung Napoleons III. auf den rumänischen Thron.[86] Mit dem preußischen Zweig der Hohenzollern war Leopold hingegen nur entfernt verwandt.[87] Die Entscheidung über eine Annahme des spanischen Angebotes hing vom Oberhaupt der Hohenzollern-Dynastie ab, dem preußischen König Wilhelm I.[88] Auf Drängen Bismarcks stimmte Wilhelm und schließlich auch Leopold einer Kandidatur zu.[89]

 
Der preußische König Wilhelm I.

Berlin und Madrid sahen ursprünglich vor, ihr gemeinsames Projekt gegenüber der Öffentlichkeit geheim zu halten. Erst nach der Bestätigung Leopolds als König durch das spanische Parlament sollte das politische Paris über die Königskandidatur in Kenntnis gesetzt werden.[90] Die Strategie schlug fehl, da sich bei der Entschlüsselung einer Telegrafiebotschaft aus Berlin ein Fehler einschlich. Die spanische Regierung ging nun fälschlicherweise davon aus, dass die parlamentarische Abstimmung über die Königskandidatur erst am 9. Juli 1870 stattfinden sollte. Vorgesehen war aber eigentlich schon der 26. Juni – ein Termin zwei Wochen früher. Der Dechiffrierefehler hatte zur Folge, dass die Regierung das Parlament verfrüht in die Sommerpause entließ. Als Juan Prim von dem Missverständnis erfuhr, musste er das Parlament zurückrufen. Bei diesem Anlass rechtfertigte er seine Entscheidung mit der spanischen Thronkandidatur, wodurch die Angelegenheit öffentlich bekannt wurde.[91] Am 1. Juli 1870 berichtete die Presse in der spanischen Hauptstadt über die Pläne der Regierung.[92] Einen Tag später gab Prim gegenüber dem französischen Botschafter in Madrid zu, Leopolds Kandidatur forciert zu haben. Am 3. Juli telegraphierte der Botschafter die Nachricht an den französischen Außenminister Gramont. König Wilhelm I. kommentierte diese Entwicklung gegenüber seiner Ehefrau Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach mit dem Kommentar: „Die spanische Bombe ist also mit einmal geplatzt...“.[93]

 
Der französische Außenminister Antoine Alfred Agénor de Gramont

Eine mögliche Inthronisation Leopolds als spanischer König weckte in Frankreich Ängste vor einer neuen dynastischen Umklammerung, wie sie durch Habsburger-Monarchen im 16. und 17. Jahrhundert schon einmal bestanden hatte.[94] Die Nachricht aus Madrid sorgte besonders in Paris für nationalistische Entrüstung. Beispielsweise gab die Zeitung Le Temps die Losung „Krieg oder Resignation“ aus.[95] Laut Historikern wie Eberhard Kolb empfand das politische Paris unter dem Druck der Öffentlichkeit „die Hohenzollernkandidatur als diplomatische Kampfansage und nicht hinnehmbare Beeinträchtigung ihres Prestiges“.[96] Angesichts einer ohnehin starken Opposition der Republikaner im Parlament mussten der Kaiser und seine Regierung ihren Sturz befürchten. Um die brisante innenpolitische Stimmung zu besänftigen, blieben Napoleon III. drei Optionen: Paris konnte versuchen, von der spanischen Regierung eine Rücknahme des Angebotes an Prinz zu Leopold zu erwirken. Alternativ bot sich an, entweder von der Sigmaringer Linie der Hohenzollern oder von dem preußischen König selbst eine Rücknahme der Kandidatur zu fordern.[97] In dieser Situation setzte sich der Kurs des französischen Außenministers durch. Der Herzog de Gramont bekam Unterstützung von der französischen Kaiserin Eugénie de Montijo, die eine Abneigung gegenüber Preußen hegte.[98] Eugénie war der festen Überzeugung, dass nur ein militärischer Triumph gegen Berlin ihrem Sohn Napoléon Eugène Louis Bonaparte den Thron sichern würde. Ein erfolgreicher Waffengang sollte damit auch die liberale Opposition in Frankreich verstummen lassen.[99] Außenminister Gramont gehörte dem kriegszuneigenden Zirkel um Kaiserin Eugénie an.[100] Am 6. Juli 1870 hielt er eine Rede vor der gesetzgebenden Versammlung, dem Corps législatif. Er beschuldigte die preußische Regierung hinter dem spanischen Projekt zu stehen und erklärte, dass dies einer Ehrverletzung Frankreichs gleichkäme. Obwohl Gramont mit keinem Wort direkt von Krieg sprach, ließ sich seine Rhetorik als Kriegsdrohung an Preußen interpretieren.[101]

Letzte Zuspitzung und Emser Depesche (Juli 1870) Bearbeiten

 
Graf Benedetti, der französische Botschafter in Preußen

Am 7. Juli 1870 ordnete Gramont die Reise des französischen Botschafters in Preußen, Vincent Graf Benedetti, nach Bad Ems an. In der Stadt hielt sich König Wilhelm I. und seine höfische Gefolgschaft zur Kur auf. Benedetti sollte den König darum bitten, die Kandidatur Leopolds zurückzuziehen. Bismarck war nicht in Bad Ems anwesend, sondern hielt sich auf seinem Landgut Varzin auf. Zur maßgeblichen politischen Figur in der Umgebung Wilhelms avancierte daher der aus Paris abgereiste preußische Botschafter. Karl von Werther empfahl dem Monarchen die französische Bedingung zu erfüllen und so den Frieden nicht zu gefährden.[102] Am 9. Juli 1870 erklärte Wilhelm I. dem französischen Botschafter, die Kandidatur lediglich als Oberhaupt der Hohenzollern, nicht aber als preußischer König unterstützt zu haben. Es sei eine rein dynastische Angelegenheit.[103] Das Geständnis Wilhelms I. stärkte Gramonts diplomatische Position in Europa. Er konnte nun nach außen zweifelsfrei beweisen, dass die preußische Regierung mit Bismarck an der Spitze in dem spanischen Projekt involviert war.[104] So ließ etwa Prinz Reuß, der preußische Botschafter in Russland, Wilhelm telegraphisch mitteilen, dass Zar Alexander II. ihm empfahl, die Kandidatur aufzugeben. Am 10. Juli 1870 schickte Wilhelm I. schließlich einen Sondergesandten nach Sigmaringen. Dessen Aufgabe bestand darin, Karl Anton von einem Verzicht zu überzeugen. Leopold selbst war aufgrund seines Urlaubes in den Alpen nicht erreichbar. Am 12. Juli verzichtete Karl Anton stellvertretend für seinen Sohn auf die spanische Krone. Paris hatte damit einen großen diplomatischen Erfolg vorzuweisen.[105]

 
Auf der Kurpromenade von Bad Ems erinnert bis heute ein Gedenkstein an das historische Zusammentreffen des preußischen Königs mit dem Grafen Benedetti

Gramont reichte der diplomatische Sieg nicht aus. Die unterzeichnete Verzichtserklärung verschwieg nämlich jede preußische Teilhabe an dem spanischen Thronfolgeprojekt. Aus diesem Grund forderte Gramont eine öffentliche Entschuldigung Preußens.[106] Erstens sollte Wilhelm I. in einem Brief an Napoleon III. erklären, nie eine Verletzung der „Interessen und der Ehre der französischen Nation“ gewollt zu haben. Die französische Regierung sah eine Veröffentlichung dieses Briefes vor. Zweitens schickte Gramont Benedetti noch einmal zu Wilhelm I. Der Botschafter sollte dem preußischen Monarchen die verbindliche Zusage entlocken, auch in aller Zukunft keine spanische Hohenzollern-Kandidatur mehr zu fördern. Am 13. Juli 1870 suchte Benedetti den Monarchen auf der Bad Emser Kurpromenade auf.[107] Wilhelm I. reagierte auf die Forderung zwar höflich, aber wies sie doch entschieden zurück. Er fürchtete einen Gesichtsverlust für Preußen. Solange nur ein nicht-regierendes Mitglied der Hohenzollern-Dynastie die Kandidatur öffentlich zurückzog, konnte die Krise nicht das Ansehen des gesamten preußischen Staates diskreditieren. Anders verhielt es sich, hätte er selbst als Monarch eine entsprechende Erklärung offiziell abgegeben. Wilhelm I. war nicht bereit, „auf immer und ewig“ („à tout jamais“) die Thronbesteigung eines Hohenzollern in Spanien zu untersagen. Er teilte Benedetti aber brieflich mit, die Kandidatur nicht zu billigen.[108] Inzwischen war Leopold aus seinen Alpenferien zurückgekehrt und hatte persönlich seinen Verzicht auf den spanischen Thron verkündet. Als Benedetti Gramont über die Zurückweisung der französischen Forderung in Kenntnis setzte, ordnete der Außenminister noch am selben Tag eine weitere Unterredung mit Wilhelm I. an. Der Monarch verweigerte dem französischen Botschafter allerdings eine weitere Audienz und ermächtigte das preußische Außenministerium damit, sowohl die Presse als auch die preußischen Botschafter über seine Begegnung mit Benedetti zu informieren.[109]

Heinrich Abeken, der Vortragende Rat im Außenministerium, sandte die Zusammenfassung der Geschehnisse des Tages an Bismarck, der inzwischen nach Berlin zurückgekehrt war und in seine Amtswohnung Generalstabschef Helmut von Moltke und Kriegsminister Albrecht von Roon zum Abendessen eingeladen hatte. Um 18:09 Uhr traf die telegrafische Nachricht bei ihnen ein. Bismarck strich alle diplomatischen Floskeln und formulierte den Schlusssatz neu. In der unbearbeiteten Version war noch davon die Rede, dass Wilhelm I. eine weitere Audienz ablehnte, da der Rückzug der Kandidatur bereits geschehen war. Bismarcks Fassung stellte es jedoch so dar, als hätte der König die Audienz ohne jede Erklärung verweigert.[110] Der umgeänderte Text gipfelte in der Erklärung, der Monarch habe Frankreich nichts weiter mitzuteilen. Diese Wortwahl konnte fast schon als eine Aufkündigung des diplomatischen Kontaktes mit Paris verstanden werden.[111] Dennoch war die sogenannte Emser Depesche nicht unmittelbar verantwortlich für den Beginn des Krieges. Zwar ließ Bismarck die Emser Depesche noch am selben Tag, um 21 Uhr, in einer Sonderausgabe der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung drucken, doch bekannt wurde der vollständige Text in Frankreich erst am folgenden Tag, dem 14. Juli, um 18:30 Uhr.[112] Bereits Stunden vor der Veröffentlichung der Emser Depesche ordnete die französische Regierung die Mobilmachung der Armee an. Dabei spielte die Zurückweisung ihrer Forderung durch Wilhelm I. die zentrale Rolle.[113] Die Emser Depesche spielte Bismarck dennoch auf zwei Ebenen in die Karten: Mit der Veröffentlichung konnte er Frankreich als scheinbar alleinigen Aggressor darstellen, was die anderen europäischen Großmächte von einer militärischen Intervention abhalten sollte. Des Weiteren löste die Emser Depesche im Norddeutschen Bund und den süddeutschen Staaten eine nationalistische Begeisterung aus.[114]

Noch am Abend des 14. Juli 1870 versammelten sich tausende Menschen auf den Straßen und Plätzen von Paris, um für den Krieg zu demonstrieren. Chöre wie „Nach Berlin“ und „Nieder mit Preußen“ waren zu hören.[115] Am 15. Juli 1870 votierten die Abgeordneten des französischen Parlaments nach einer elfstündigen Debatte mit 245 gegen 10 Stimmen für die Aufnahme von Kriegskrediten. Vier Tage später, am 19. Juli 1870, erklärte Frankreich Preußen den Krieg.[116] In der Kriegserklärung rechtfertigte die französische Regierung ihr Handeln damit, dass „das Projekt, einen preußischen Prinzen auf den spanischen Thron zu erheben, als eine gegen die territoriale Sicherheit Frankreichs gerichtete Unternehmung“ sei.[117]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 8.
  2. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 9.
  3. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 11.
  4. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 26.
  5. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 13.
  6. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 14.
  7. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 17–18.
  8. Josef Ehmer: Bevölkerungsgeschichte und Historische Demographie 1800–2010. Oldenbourg, München 2013, S. 8.
  9. Anmerkung: Vor dem Deutschen Krieg umfasste Preußens Territorium etwa 279.000 Quadratkilometer. Mit den Gebietsgewinnen kam es danach auf 352.000 Quadratkilometer. Vgl. Ilja Mieck: Preußen und Westeuropa. In: Wolfgang Neugebauer, Handbuch der preußischen Geschichte, Berlin 2009, S. 411–853, hier S. 800.
  10. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 16–17.
  11. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 19.
  12. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 44.
  13. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262.
  14. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 19.
  15. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262–263.
  16. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 81.
  17. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 82.
  18. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 16–17.
  19. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 30.
  20. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 28 und 31.
  21. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. München 2015, S. 180.
  22. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 23.
  23. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 31.
  24. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 33.
  25. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 18.
  26. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  27. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 33.
  28. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  29. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 18.
  30. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 34.
  31. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 36–37.
  32. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 34.
  33. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  34. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 39.
  35. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 21.
  36. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 22.
  37. Michael Erbe Napoleon III. 1848/52-1870, in: Peter C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498–1870, München 2006, S. 422–452, hier S. 450.
  38. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 39.
  39. Andreas Biefang: Der Reichsgründer? Bismarck, die nationale Verfassungsbewegung und die Entstehung des Deutschen Kaiserreichs, in: Ulrich Lappenküper (Hrsg.): Otto von Bismarck und das lange 19. Jahrhundert. Lebendige Vergangenheit im Spiegel der Friedrichsruher Beiträge, Friedrichsruh 1999, S. 124–146, hier S. 140–141.
  40. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, München 2015, S. 184.
  41. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 35.
  42. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 91.
  43. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 94.
  44. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 40.
  45. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 35.
  46. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 23.
  47. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 41.
  48. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 23.
  49. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 87.
  50. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 24.
  51. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, München 2015, S. 185.
  52. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 43.
  53. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 24. und Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 35.
  54. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 44.
  55. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 26.
  56. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 88.
  57. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, München 2015, S. 186.
  58. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 27.
  59. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 44–45.
  60. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 45. und Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 27.
  61. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.
  62. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 8.
  63. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 9.
  64. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 11.
  65. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 26.
  66. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 13.
  67. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 14.
  68. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 17–18.
  69. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 16–17.
  70. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 19.
  71. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 44.
  72. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262.
  73. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 19.
  74. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262–263.
  75. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 81.
  76. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 82.
  77. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 16–17.
  78. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 30.
  79. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 28 und 31.
  80. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 180.
  81. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 23.
  82. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 31.
  83. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 33.
  84. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 85.
  85. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 33.
  86. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 85.
  87. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 18.
  88. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 34.
  89. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 36–37. Und Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 34.
  90. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  91. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 39.
  92. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 21.
  93. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 22.
  94. Michael Erbe: Napoleon III. 1848/52-1870. In: Peter C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498–1870. Beck, München 2006, S. 422–452, hier S. 450.
  95. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 39.
  96. Andreas Biefang: Der Reichsgründer? Bismarck, die nationale Verfassungsbewegung und die Entstehung des Deutschen Kaiserreichs. In: Ulrich Lappenküper (Hrsg.): Otto von Bismarck und das lange 19. Jahrhundert. Lebendige Vergangenheit im Spiegel der Friedrichsruher Beiträge, Friedrichsruh 1999, S. 124–146, hier S. 140–141.
  97. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, Beck, München 2015, S. 184.
  98. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 35.
  99. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 91.
  100. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 94.
  101. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 40.
  102. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 35.
  103. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 23.
  104. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 41.
  105. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 23.
  106. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 87.
  107. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 24.
  108. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, Beck, München 2015, S. 185.
  109. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 43.
  110. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 24. und Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 35.
  111. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 44.
  112. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 26.
  113. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 88.
  114. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, Beck, München 2015, S. 186.
  115. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.
  116. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 45. und Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.
  117. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.

Lesenswert-Kandidatur vom 31. Juli bis 12. August 2021 Bearbeiten

Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits. Auslöser des Krieges war der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die spanische Thronkandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen. Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich Preußen den Krieg. Entgegen der Erwartung des französischen Kaisers traten die vier süddeutschen Staaten in den Krieg ein. Währenddessen blieben die übrigen europäischen Mächte neutral.

Innerhalb weniger Wochen im Spätsommer 1870 besiegten die deutschen Verbündeten große Teile der französischen Armeen. Nach der Schlacht von Sedan in Nordfrankreich ging Kaiser Napoléon III. am 2. September 1870 in Gefangenschaft. Daraufhin bildete sich in Paris eine provisorische nationale Regierung, die die Republik ausrief, den Krieg fortführte und neue Armeen aufstellte. Aber auch die neue Regierung vermochte es nicht, das Blatt zu wenden. Nach dem Fall von Paris fand sich die französische Regierung im Februar 1871 zum Vorfrieden von Versailles bereit. Offiziell endete der Krieg am 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt.

Die wichtigsten Ergebnisse des Krieges waren die deutsche Reichsgründung und das Ende des Zweiten französischen Kaiserreichs. Aufgrund seiner Niederlage musste Frankreich die später als Reichsland Elsaß-Lothringen bezeichneten Gebiete an das Deutsche Reich abtreten. Dies wiederum hatte die Vertiefung der bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts währenden „Erbfeindschaft“ zur Folge. In dem Krieg kamen fast 190.000 Soldaten ums Leben, mehr als 230.000 wurden verwundet. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und dem Deutschen Krieg 1866 war der Konflikt mit Frankreich der dritte und letzte der deutschen Einigungskriege. Noch während seines Verlaufs traten Baden, Bayern, Württemberg und Hessen-Darmstadt dem Norddeutschen Bund bei. Damit und mit der Verfassung vom 1. Januar 1871 entstand das Deutsche Kaiserreich. Ebenfalls während des Krieges kam es mit dem Aufstand der Pariser Kommune zu einem innerfranzösischen Bürgerkrieg, der von der französischen Regierung niedergeschlagen wurde.

Aus Anlass des 150. Jubiläums habe ich diesen Artikel ausgebaut und überarbeitet. Was meint ihr? Ist er lesenswert? Als Hauptautor neutral --Vive la France2 (Diskussion) 14:02, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Der Artikel ist auf jeden Fall mindestens Lesenswert. Ich würde Dir im Anschluss an diese Kandidatur sogar zu einer Kandidatur auf WP:KALP raten!--Totenkopfaffe (Diskussion) 17:43, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Beim Abschnitt "Ursachen der französischen Niederlage" gibt es nur eine Quelle. Dies finde ich etwas dürftig, da es sicher viele Quellen zu dem Thema gibt und nicht alle übereinstimmen. Also sollte da auch andere Sichten aufgeführt werden.--Falkmart (Diskussion) 19:53, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Das kann ich gerne noch erweitern, dauert aber wahrscheinlich drei, vier Tage. Vorweg: Die Debatte dreht sich diesbezüglich um die Frage, ob oder inwieweit eine bessere taktische Führung ausschlaggebend für den deutschen Sieg war. Andere sagen eher es war hauptsächlich die nummerische Überzahl, die Artillerie und ein schnellerer Aufmarsch, der die Entscheidung zu Gunsten der Deutschen brachte. --Vive la France2 (Diskussion) 20:08, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Ich las vor Jahren, dass ein Problem war, dass fast alle Offiziere der Franzosen Kolonialoffiziere waren und daher nur gewohnt waren unter starker Überlegenheit zu agieren. Leider hab ich den Namen des Buches nicht im Kopf.--Falkmart (Diskussion) 23:57, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Ich finde in der Literatur nur die Information, dass viele französische Offiziere im Krimkrieg und Sardinischen Krieg durchaus Kampferfahrung sammeln konnten. Wäre schon gut, wenn du mir die Literaturstelle nennen könntest. --Vive la France2 (Diskussion) 18:18, 1. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Der Artikel hat Stärken und Schwächen. Negativ fällt das fast völlige Fehlen französischen Schrifttums auf, der Artikel ist viel zu sehr aus deutscher Sicht geschrieben. Gambettas berühmte Flucht mit dem Ballon aus dem belagerten Paris kommt nur als Bild vor, im Artikeltext fehlt sie komplett. Das find ich regelrecht ärgerlich. Andererseits ist das schon eine bemerkenswerte Fleißarbeit: Nicht nur Vorgeschichte und die Schlachten, sondern auch Mentalitätsgeschichte, Rezeption, Historiographie - chapeau, da wird nichts ausgelassen. Ausgeschöpft wird die vorhandene Literatur bei weitem nicht, gewiss, aber der Artikel kandidiert ja auch «nur» für Lesenswert. Und dis isser, meinich. MfG --Φ (Diskussion) 21:23, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Knapp Lesenswert. Sehe es ausnahmsweise ähnlich wie Phi. Und habe mich oftmals und wiederkehrend mit diesem Ereignis befaßt. --Methodios (Diskussion) 18:15, 1. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Lesenswert. Ich sehe es wie meine Vorredner. Stärken und Schwächen sind genannt. Gerne ein Lesenswert von mir. Grüße --Tronje07 (Diskussion) 10:46, 3. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

30 Links auf Weiterleitungen sind doch etwas viel, selbst beim Verweise auf Hauptartikel ("Reichseinigung" statt korrekt "Deutsche Reichseinigung") haut das nicht immer hin. Da sollte unbedingt nachgebessert werden. -- Marcus Cyron Come and Get It 11:33, 4. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Ich bin jetzt einmal den ganzen Artikel von oben nach unten durchgegangen und habe Weiterleitungen entfernt. --Vive la France2 (Diskussion) 13:12, 4. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Lesenswert. Insgesamt ein gut zu lesender, runder Artikel, der viele Facetten abdeckt. Was mir beim Verlauf noch fehlt, ist eine Darstellung der Kämpfe der französischen Ostarmee. Die Internierung einer ganzen Armee in der Schweiz ist ja doch eine recht interessante und ungewöhnliche Geschichte. Mehr in Richtung "exzellent" würde ich mir dann auch eine detailliertere militärhistorische Darstellung wünschen- wie waren die Armeen organisiert, und wie verhielten sich die Verbände auf dem Schlachtfeld? Was waren die zentralen Einflüsse auf das militärische Denken (Napoleon, 1866, Sezessionskrieg,...?) Welche Lehren wurden aus dem Krieg gezogen, und welche nicht (z.B. in Bezug auf Formationen der Infanterie, Rolle der Artillerie und Kavallerie,...)? Viele Grüße,--SEM (Diskussion) 15:58, 8. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Vielen Dank für das Votum und die konstruktive Kritik. Ich werde das bestimmt nochmal anpacken, aber wahrscheinlich erst in ein paar Monaten. --Vive la France2 (Diskussion) 12:19, 10. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Lesenswert. Habe etwas zu den Schlussfolgerungen für den Festungsbau hinzugefügt.--Hnsjrgnweis (Diskussion) 12:17, 11. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Keine potenziellen Auswerter anwesend? Ich würde gerne auf meinen ersten lesenswerten Artikel anstoßen. :) --Vive la France2 (Diskussion) 19:42, 11. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Per eindeutiger Diskussion in dieser Version nun als lesenwert augezeichnet. --DWI 00:23, 12. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Bitte Wikipedia:Rechtschreibung#Korrektoren beachten Bearbeiten

Vor Änderungen im Artikel bitte immer erst Hinweise zu Korrekturen in der Wikipedia sorgfältig durchlesen. Bei Nichtbeachtung erfolgen Zurücksetzungen der Änderungen. Danke. --Vive la France2 (Diskussion) 15:04, 23. Dez. 2021 (CET)Beantworten

Anlass des Krieges Bearbeiten

Ich habe doch erhebliche Bedenken mit dieser Darstellung:

"Wilhelms Ablehnung und die Art, wie Bundeskanzler Bismarck diese in einer Presseerklärung („Emser Depesche“) veröffentlichte, löste Empörung in Frankreich und nationale Begeisterung in Deutschland aus. Bismarck stellte es in seiner Autobiografie Gedanken und Erinnerungen rückblickend so dar, als sei die Emser Depesche hauptsächlich der Anlass für den Krieg gewesen. Diese Meinung wird von vielen Historikern bis heute vertreten. Allerdings folgen Wissenschaftler wie Josef Becker einer anderen überlieferten Version der Geschehnisse. So schrieb der Historiker Leopold von Ranke in seinem Tagebuch, dass die Entscheidung für den Krieg am 12. Juli 1870 in Berlin getroffen wurde: Am Abend dieses Tages kamen in der Wohnung des preußischen Ministerpräsidenten der Generalstabschef Helmuth von Moltke, Kriegsminister Albrecht von Roon und Bismarck zusammen. Sie sollen sich bei einem Gespräch auf einen Waffengang geeinigt haben.[46]"

Problematisch ist, dass dies nicht so einfach die große Mehrheitsmeinung ist. Ich denke an Christopher Clark, demzufolge der Krieg entstanden ist, weil er in PAris gewollt war. Ich finde außerdem, dass Josef Becker und seinem Zitat viel zu großer Raum eingeräumt wird. Ziko (Diskussion) 18:44, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Sehe ich anders. In der Frage gibt es keine eindeutige Mehrheit für eine Position. Die Diskussion ist noch immer offen. Und um Einseitigkeit vorzubeugen, müssen beide Hauptpositionen kurz dargestellt werden. Genaueres ist in einem Überblicksartikel nicht möglich; es kann gerne ein eigenes Lemma zu den Ursachen erstellt werden. Hier würde das nur unnötig den ohnehin schon langen Artikel wieder aufblähen. Ich habe erst vor kurzem noch - weil es vob einigen kritisiert wurde - den Abschnitt Vorgeschichte gekürzt. Deshalb wird jetzt nicht wieder ausgebaut, nur damit dann nach einer Weile wieder eingestampft werden muss. --Vive la France2 (Diskussion) 20:23, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
So geht das nicht. Wenn es unterschiedliche Standpunkte zu einer so zentralen Frage gibt, gehören sie gemäß WP:NPOV dargestellt, und zwar im Artikel und nicht in einer Auslagerung. Das wäre auch durchaus keine Aufblähung, sondern schlicht ein Grund, auf einen Mangelbaustein zu verzichten. Diskussion bitte nicht durch rasches Erlen abwürgen, das wirkt sehr unsouverän. Gruß --Φ (Diskussion) 20:27, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Nein, ich sagte nur weitere Ergänzungen und Details können in einem separaten Artikel ausgeführt werden. Die wichtigsten Hauptpositionen werden hier bereits skizziert und dargestellt. --Vive la France2 (Diskussion) 20:32, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Der Standpunkt eines berühmten Historikers zu einer so zentralen Frage ist kein Detail. Bitte nimm den Baustein wieder raus, ihm ist begründet widersprochen worden. Du betreibst sonst Edit War. Dieses Thema ist nicht erledigt. --Φ (Diskussion) 20:35, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Christopher Clark hat keine eigene Publikation nur zum Deutsch-Französischen Krieg herausgegeben, Becker und Co schon. Hauptvertreter dieser Position ist halt nicht Clark, sondern Becker. Clark stützt sich auf dessen Arbeit. Vive la France2 (Diskussion) 20:40, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Clark vertritt eine andere Position als Becker. Er zudem ist prominenter, Ziko monierte dass du einzig Becker und den zu lang zitierst. Ich finde die Argumentation einleuchtend.
Mit Basta kommst du hier nicht durch. Nimmst du den Baustein bitte wieder raus?
Phi, in der Erforschung speziell des Deutsch-Französischen Krieges ist Becker die zentralere Figur und wird diesbezüglich bei dieser Frage immer zitiert, nicht Clark (der hat andere Schwerpunkte). Eine Änderung verzerrt den etablierten Forschungsstand in der Diskussion. --Vive la France2 (Diskussion) 20:49, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Natürlich verzerrt die einmalige Erwähnung eines relevanten Standpunkt nicht den etablierten Forschungsstand. Das widerspricht WP:NPOV, was du hier machst. Nimmst du den Baustein bitte wieder raus? --Φ (Diskussion) 20:55, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Sinn und Zweck eines Überblicksartikels ist es die wesentlichen Positionen in einem angemessenen Umfang knapp darzustellen. Anders gesagt: Bitte nenn mir nur einen Beleg, wo Clark als einer der führenden Forscher in dem Feld des Deutsch-Französischen Krieges gerühmt wird. Er streift das Thema kurz in Überblicksdarstellungen, aber er hat nicht intensiv dazu gearbeitet und Quellen dazu ausgewertet (nur Forschungsliteratur). Guck in seine Monografieliste. --Vive la France2 (Diskussion) 21:01, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Gerade Überblicksdarstellungen sind nach WP:Q#Was sind zuverlässige Informationsquellen? zitierwürdig. --Φ (Diskussion) 21:14, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Zitierwürdig ja, aber dieser Artikel heißt eben nicht Vorgeschchte des Deutsch-Französischen Krieges, sondern behandelt den gesamten Deutsch-Französischen Krieg. Er gibt einen Überblick zu den wichtigsten Positionen (Clark gehört hier in dem Fall ganz eindeutig nicht dazu). Du hast oben meine Frage nicht beantworten können. --Vive la France2 (Diskussion) 21:32, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Es geht nicht um die Vorgeschichte, es geht um die Gründe für den Krieg. Und die werden im Artikel einseitig dargestellt. --Φ (Diskussion) 21:36, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Einseitig? Wohl kaum. Der Aspekt wird unten unter Rzeptionen nochmal aufgegriffen. Es wird im Artikel also sowohl die Sichtweise vorgestellt, nach der die Emser Depesche Frankreich zum Krieg provoziert hätte, in Bismarcks Amtswohnung bereits vorher die Entscheidung für den Krieg gefallen wäre oder Frankreich die Auseinandersetzung gesucht hätte, um mit einem militärischen Sieg die innenpolitische Opposition zum Schweigen zu bringen. --Vive la France2 (Diskussion) 21:43, 15. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Aber auf jeden Fall gehört hier Clarks Ansicht ebenso referiert, und zwar nicht weniger breit als Beckers. Insofern ist Zikos Einwand berechtigt und der Kritik Phis zuzustimmen. --Benatrevqre …?! 01:11, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Wie sollte denn bitte Clarks kurzes Hinweggehen in einer Überblicksdarstellung genauso breit dargestellt werden können, wie eine Hauptposition, die in einer ganzen Monografie von Becker ausführlichst mit Quellen begründet wurde? Es gibt eine so große Auswahl an Positionen , die sich an die beiden Hauptpositionen anlehnen (Becker und Kolb), dass das hier völlig - ich betone völlig - den Rahmen sprengen würde. Hier in dem ohnehin schon großen Artikel sind die bedeutendsten für den Überblick wesentlichen Forschermeinungen zusammengefasst. Zumindest nimmt die Fachliteratur immer wieder auf Kolb und Becker in der Frage Bezug. Also bitte auf mich hören und einen Erledigt-Baustein stehen lassen. Danke --Vive la France2 (Diskussion) 21:07, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Da es nicht erledigt ist, wird gefälligst auch kein Erledigt-Baustein gesetzt bzw. dieser – solange eben noch keine Einigung erzielt worden ist – unmittelbar wieder aufgehoben. Ist doch klar. --Benatrevqre …?! 09:28, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Clark ist ja nur ein Beispiel. Ich würde gern mehr die französische Seite und den innerfranzösischen Zustand beleuchtet sehen. Das fällt doch arg weg; am Ende der Thronfolgekrise (als die Hohenzollernkandidatur gar nicht mehr vorlag) hat Napoleon den Bogen überspannt. Leider lese ich da nur etwas darüber, dass der Krieg allein in Berlin ausgeheckt worden sei. Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871, Cambridge University Press, 2003, schreibt über beide Seiten:

"Therefore, the Franco-Prussian War arose from Napoleon III’s need to teach the Prussians a lesson and Bismarck’s overlapping need to foment a war with the French in order to complete the process of German unification. The Franco-German War that broke out in 1870 might as easily have come in 1867, 1868, or 1869, because France and Prussia went to the brink of war in each of those years and only reluctantly backed down. Bismarck wanted to buy more time for the spread of the German national idea and Louis-Napoleon wanted to complete vital army reforms." (S. 22)
"Gradually this internal crisis in France became a chief cause of the Franco-Prussian War, for Napoleon III, under constant attack in the press, streets, and legislature by 1869–70, began consciously manipulating foreign policy – the hope of “a good war” (une bonne guerre) with the Prussians – to restore public faith in the Second Empire." (S. 25)
"The relevance of these French internal convulsions to the Franco-Prussian War should be clear. By early 1870, Napoleon III had come to view war with the Prussians as a possible way out of his domestic-political embarrassments. In the first place, war with Prussia was the only issue on which all parties in France might agree." (S. 29)
"Adolphe Thiers, who found the emperor torn “in the vacillating manner peculiar to his character,” declared that the real push for war in 1870 came from Empress Eugénie, Gramont, Ollivier, and the military, “the generals in the hope of becoming marshals and the marshals because they desired to be dukes and princes.”" (S. 35)
"Luckily for Bismarck, Gramont wanted war at least as much as the German Chancellor. Given the military balance at the time, this was foolhardy, but Gramont was quite foolish. In the life-or-death crisis of 1870, he took for granted alliances that he had never bothered to conclude." (S. 36)

Über die Diskussion in der französischen Kammer:

"Throwing “diplomatic conventions” to the wind, Ollivier then read Benedetti’s actual telegrams from Ems. The effect was merely to reinforce the impression that this was a fabricated crisis. Emmanuel Arago, another republican, blasted Ollivier: “The civilized world will condemn you when this comes to light,” he warned the chief minister. “Indeed if you make war on this basis it is because you want war at any price.” By now Ollivier was frantic; what good was he to the emperor if he could not even persuade the legislative body to support a patriotic war? Wheeling on the republicans, he made a last, rather pathetic appeal to their national pride. Explaining that Wilhelm I had deliberately, theatrically insulted Benedetti [...] Ollivier asserted that such “pieces of theater” – coups de théatre – could not be reconciled with the dignity of France. Given the thinness of this pretext, his next words, which have etched themselves in history, were horribly chosen: “Yes, yes, from this day forward, my ministers and I face a great responsibility. We accept it with a light heart.”" (S. 39)

Besten Gruß, Ziko (Diskussion) 22:19, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Du hast selbst einmal Kürzungen in dem Abschnitt angemahnt und vorgenommen (sieh mal in die Versionsgeschichte), Ziko. Nein, man sollte und wird den Abschnitt nicht weiter ausbauen. Mach gerne einen eigenen Artikel über die Ursachen des Krieges. Bläht man diesen Abschnitt weiter auf, müsste man auch andere Abschnitte ähnlich massiv ausbauen (dann sind wir bei mehr als 500.000 Kb und der Überblicksartikel ist nicht mehr als solcher zu erkennen). Wenn du den ganzen Artikel gelesen hättest (Abschnitte Motive, Deutscher Krieg/Revanche für Sadowa, Kriegsschuldfrage etc.) wird auch die französische Diplomatie und französisches Verhalten in den Blick genommen. Einseitigkeit besteht definitiv nicht. Hier ist jetzt Schluss. --Vive la France2 (Diskussion) 22:49, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Das habe ich getan, und ich bin in der Tat der Meinung, dass man die Abschnitte kürzer halten könnte. Das nimmt nichts davon weg, dass man die politische Instabilität in Frankreich und ihre Bedeutung für Napoleons Kriegsabsicht ausreichend darstellen muss. Mit "Hier ist jetzt Schluss" kann ich im übrigen nichts anfangen. Ziko (Diskussion) 22:56, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Die innenpolitische Instabilität wird doch kurz angesprochen, etwa im Abschnitt Kriegsziele: "Gleichzeitig schien der Krieg für die Regierung Napoleons III. ein Mittel zu sein, um die innenpolitische Opposition mit einem militärischen Erfolg zum Schweigen zu bringen". --Vive la France2 (Diskussion) 22:59, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Das ist sehr zurückhaltend umschrieben, und der französische Drang zum Krieg fehlt im entscheidenden Abschnitt zum Juli 1870. Dort lese ich nur die Sache mit der "Emser Depesche" und die Beschreibung, wie Bismarck mit seinen Freunden sich am 12. Juli zum Krieg entschieden habe (was nur im Hinblick auf den Entscheidungszeitpunkt eine "alternative" Darstellung bedeutet). Weiter im Abschnitt liest man von Frankreichs Sorge vor einem Hohenzollern auf Spaniens Thron. Napoleons Regierung erscheint als der bloß Reagierende. Ziko (Diskussion) 23:06, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich stimme nicht zu. Lange im Voraus hat Frankreich den Krieg nicht geplant. In der Literatur wird diesbezüglich immer gerne auf das Chaos der französischen Mobilmachung verwiesen. Man hat den Krieg in Paris im Sommer 1870 wegen der innenpolitischen instabilen Situation aber auch nicht gescheut. Das steht so aber auch im Artikel. --Vive la France2 (Diskussion) 23:15, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Das Chaos schließt ja nicht aus, dass Napoleon den Krieg gewollt und gesucht hat - weil er seine militärische Macht und seine Bündnis-Situation falsch eingeschätzt hat. Siehe Wawro, der sehr datailliert über die Zustände in der frz. Armee geschrieben hat. Siehe Wetzel über die Bündnispolitik. Und Clark fasst es gut zusammen. Ziko (Diskussion) 23:25, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Das Frankreich seine Bündnissituation falsch einschätzte , auch im Juli 1870, wird im Vorgeschichtskapitel des Artikels doch intensiv erläutert. Bitte lies den ganzen Artikel bevor du ihn kritisierst. Frankreich schloss definitiv nicht aus in den Krieg zu ziehen, aber souverän konnte es aufgrund der innenpolitischen Situation nicht agieren. Das schreibt auch Wetzel und Clark nicht anders. --Vive la France2 (Diskussion) 23:33, 16. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Dass die französische Seite im Artikel unterbelichtet ist, habe ich bereits im Review moniert. Ich kann nicht verstehen, wieso du dich mit Händen und Füßen dagegen wehren, sogar nachdem dir die Quellen auf dem Silbertablett serviert wurden. --Φ (Diskussion) 07:47, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Mit dieser Ergänzung halte ich die Diskussion jetzt für erledigt. --Vive la France2 (Diskussion) 12:18, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Gibt es noch Widerspruch oder kann ich einen Erledigt-Baustein setzen? --Vive la France2 (Diskussion) 14:43, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Bitte nicht drängeln. Ich möchte mir das heute oder morgen Abend in Ruhe anschauen. MfG --Φ (Diskussion) 14:56, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Diese Nerverei mit dem Baustein geht mir auch auf den Sack… jetzt machen wir es mal so, auf erledigt wird hier bitte nicht vor Ablauf einer Woche gesetzt. Danke! --Benatrevqre …?! 15:44, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Hallo @Vive la France2:, ich will nicht abstreiten, dass du dir große Verdienste um diesen Artikel erworben hast. Ich freue mich auch über einen Schritt in die richtige Richtung, finde aber das Ungleichgewicht weiter bestehen. Außerdem finde ich es nicht gut, wie du eine Diskussion im Alleingang beenden möchtest. Ziko (Diskussion) 16:13, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Ich hab jetzt noch einmal sprachlich nachgebessert. Optimal finde ich die derzeitige Lösung, in der die Frage nach Kriegsschuld und Anlass des Krieges an mehreren Stellen im Artikel verstreut thematisiert wird, aber immer noch nicht. --Φ (Diskussion) 12:35, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Anders lässt es sich nicht lösen. Man kann die Vorgeschichte nicht so erzählen, als wären die Auslöser unumstritten (so eine neutrale Darstellung gibt es nicht). Gleichzeitig sollte man auf die Hauptkontroversen in der Historikerzunft aufmerksam machen (würde man das in die Vorgeschichte aufnehmen, würde die Abschnitte zu lang werden). Und erst im Rezeptionsteil auf Ursachen des Krieges zu sprechen kommen, macht auch keinen Sinn. Also besser geht es nicht. Die Diskussion hat sich damit erledigt. --Vive la France2 (Diskussion) 13:36, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich sehe nicht, wieso man nicht einen eigenen Abschnitt dafür finden kann. Aussagen von Wissenschaftlern gehören auch nicht unbedingt unter Rezeption. Und dass du jetzt zum fünften Mal den Erledigt-Baustein unter dieses laufende Gespräch setzt, wirkt extrem unsouverän. Hast du vor irgendetwas Angst? --Φ (Diskussion) 13:44, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich habe eigentlich anderes vor und keine Zeit für Wikipedia. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn jetzt hier endlich mal Ruhe in die Diskussion kommen würde. Ich hätte mich nie diesem Artikel annehmen dürfen, denn bei so einem großen Thema werden immer noch weitere Ergänzungen angemahnt, die den Charakter als Überblicksartikel gefährden. Irgendwann kommen wieder irgendwelche Leute, die rum meckern, der Artikel müsse dringend gekürzt werden (so sei das mehr Monographie als Lexikon). Wenn man dann ein wenig gekürzt hat, schreien andere wieder nach Ergänzungen. Es nervt wirklich. --Vive la France2 (Diskussion) 14:05, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Du bist doch nicht der einzige Autor. Wenn Veränderungen am Text vorgeschlagen werden, dann kann das hier diskutiert werden, ob du gerade Zeit hast oder nicht. Dieses Gespräch ist ganz offenkundig nicht erledigt. --Φ (Diskussion) 16:38, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Überliest man eigentlich das Wort Überblicksartikel in meinen Kommentaren? Veränderungen meinen hier ja immer nur weitere Details. Diese Details gehören aber nicht in einen Überblicksartikel (sieh dir nur mal den monströsen Artikel Martin Luther an). Der liest sich nicht mehr flüssig und konsistent. Viele Köche verderben eben den Brei. Davor möchte ich diesen Artikel bewahren. Jetzt so wie er gerade ist, ist er gut und sollte erstmal im Wesentlichen genauso bleiben. --Vive la France2 (Diskussion) 18:12, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich bin nicht der Meinung, dass dieser Artikel monströs lang wäre. Dass die französische Seite unterbelichtet ist, habe ich immer geschrieben, aber du hast es ignoriert. Wenn du meinst, dass viele Köche den Brei verderben, bist du in einem kollaborativen Projekt wie der Wikipedia vielleicht nicht ganz am rechten Platz. ieses Gespräch ist ganz offenkundig nicht erledigt. --Φ (Diskussion) 18:27, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Der Artikel beschreibt den "Anlass des Krieges" (siehe die Überschrift dieses Diskussionsabschnittes ein paar Zeilen weiter oben) aus mehreren gegensätzlichen Forschungsstandpunkten. Natürlich könnte man noch 50 weitere minder bedeutende Meinungen über die Kriegsschuld schildern, aber das ist nicht der Sinn einer Enzyklopädie oder auch nicht der Sinn eines allgemeineren Themas wie Deutsch-Französischer Krieg. Der Artikel heißt schließlich nicht Wissenschaftliche Kontroverse über die Kriegsschuld Frankreichs und Preußens im Krieg von 1870/1871. Wenn du den Artikel anlegen willst, mach es. Hier ist jetzt aber wirklich endgültig mal Schluss. EOD --Vive la France2 (Diskussion) 20:59, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ob wirklich die Emser Depesche der Anlass des Kriegs war, ist umstritten. Der Artikel verteilt die unterschiedlichen Ansichten dazu in mehrere Abschnitte, nämlich Luxemburgkrise und Annäherung zwischen Frankreich, Österreich und Italien und Spanische Thronfolgekrise und Kriegserklärung. Finde ich nicht optimal gelöst.
Dein dauernd wiederholtes Basta finde ich ein wenig unerwachsen. Vielleicht gibt es ja noch andere Meinungen? MfG --Φ (Diskussion) 21:05, 27. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Man muss einmal chronologisch beschreiben können, wie der Ablauf war bzw. was ereignisgeschichtlich geschah oder aus mancher Historikersicht auch nicht geschah (wie beispielsweise die Entscheidung für den Krieg im Bismarcks Amtswohnung) und man muss einmal beschreiben können, was die Hauptkontroverse/Argumentationspunkte der Historiker sind. Es macht Sinn beides voneinander zu trennen. Es wäre nicht sinnvoll erst aus der Ereignisabfolge auszubrechen, danach auf die Debatte zwischen Kolb und Becker einzugehen und dann wieder auf die Ereignisse zurückzukommen. Eigentlich logisch. --Vive la France2 (Diskussion) 11:32, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Wenn es bis morgen Abend 18 Uhr keine Gehenmeinung mehr gibt, setze ich wieder den Erledigt-Baustein ein. Die Sache ist eigentlich schon lange zu Ende diskutiert. --Vive la France2 (Diskussion) 21:06, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Es ist nichts mehr offen. Clark und Wawro wurden eingearbeitet. Alle relevanten Hauptpositionen werden im Überblicksartikel mehr als ausreichend dargestellt. Ich habe auch französischsprachige Fachliteratur durchaus zur Kenntnis genommen. Dabei handelt es überwiegend aber um lokalhistorische Perspektiven (einzelne Regionen), was auch nur logisch ist, da der Krieg auf französischen Boden ausgetragen wurde. Französischsprachige Überblicksdarstellungen zum gesamten Krieg (für diesen Artikel wesentlich) gibt es dagegen kaum. Das meiste, das man aus den wenigen französischsprachigen Überblickswerken übernehmen konnte, habe ich auch übernommen. Es ist ja keineswegs so, dass keine französischen Literatur im Artikel zitiert werden würden. Aber wenn noch mehr daraus rein kommen sollte, gäbe es unnötige Redundanzen zum schon Geschriebenen. Also nochmal: Es gibt es nichts mehr zu diskutieren. Das ständige Entfernen des Erledigt-Bausteins - diesmal nicht mal mehr mit einem Abschnitt/neuen Argumenten begründet - ist Edit War. Bitte unterlassen --Vive la France2 (Diskussion) 22:33, 1. Mär. 2022 (CET)Beantworten

<linksrück> Es besteht kein zwingender Grund zu einer Früharchivierung dieses Threads. Die anderen sind ja auch noch offen. Unsouveränes Basta-Gehabe bitte bleiben lassen, danke. --Φ (Diskussion) 22:54, 1. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Ich habe den Baustein jetzt mit Blick auf diese administrative Bitte entfernt. MfG --Φ (Diskussion) 09:09, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Ich finde es reichlich unverschämt, dass auf meine sachlichen und ausführlichen Erklärungen, warum die Diskussion hier inzwischen unnötig geworden ist, in den letzten Reaktionen überhaupt nicht mehr eingegangen wurde. Wenn man weniger in der Materie drin ist, sollte man demjenigen zuhören, der es ist. --Vive la France2 (Diskussion) 09:46, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Benimm dich. Es besteht kein zwingender Grund zur Schnellarchvierung. Du verstehst den Artikel als dein Privateigentum und möchtest ihn im gegenwärtigen Zustand eingefroren halten. Das entspricht aber nicht den Wikipedia-Prinzipien.
Wenn grundsätzliche Frage wie der Anlass des Krieges in der Forschung kontrovers gedeutet werden, ist es nicht optimal, das an verschiedenen Stellen im Artikel unterzubringen, ohne es auch nur einmal explizit zu erwähnen. Dass dir keine bessere Lösung einfällt als die jetzige, heißt ja wohl nicht, dass es keine Diskussion mehr darüber geben darf, oder? Angenehmen Tag weiterhin --Φ (Diskussion) 09:55, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Ich warne dich eindringlich davor, die Unterstellung zu erheben, ich würde den Artikel einfrieren wollen oder gar als Privateigentum betrachten. Ganz dünnes Eis, Kollege. Ich habe doch Ergänzungen vorgenommen und auf Kritik reagiert. Deine weitere Argumentation halte ich halt einfach nicht für sinnvoll. Leider bist du immer noch nicht auf meine Erwiderung diesbezüglich eingegangen. Also nochmal: Man muss einmal chronologisch und zwar im Abschnitt Vorgeschichte beschreiben können, wie der (umstrittene) ereignisgeschichtliche Ablauf sich entwickelte und welche Personen diesbezüglich jeweils möglicherweise eine Rolle gespielt haben könnten. Und man muss einmal beschreiben können und zwar im Abschnitt Rezeption, was die Hauptkontroverse/Argumentationspunkte der Historiker sind. Es macht Sinn beides voneinander zu trennen. Soll den erst die Ereignisabfolge verlassen werden, um ein Jahrhundert später auf die Debatte zwischen Kolb und Becker eingehen zu können, nur um dann wieder mitten in die Ereignisse im Juli 1870 zurückzusprungen? Was du vorschlägst geht wirklich nicht. Das es Entwicklungsüberschneidingen zwischen Luxemburgkrise und spanischer Thronkandidatur (beide zeitlich eng beieinander liegend) gibt, ist kein Problem der Darstellung dieses Artikels. --Vive la France2 (Diskussion) 12:41, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Ich glaube nicht, dass du in der Position bist, hier irgendwelche Warnungen aussprechen zu können, jedenfalls keine glaubhaften. Ist aber auch egal: Wenn du den Artikel nicht in der aktuellen Form einfrieren wolltest, sollte mich das freuen. Damit über weitere Änderungen gesprochen werden kann, sollte die Diskussion offen bleiben. --Φ (Diskussion) 14:54, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Und wieder kein Eingehen auf meine Argumente. So funktioniert eine Diskussion doch nicht. Wenn du Punkte nicht mehr entkräften kannst bzw. dafür nicht tief genug genug in der Materie bist, solltest du die Füße einfach still halten. Wenn du konkrete, relevante literaturbasierte Kritik hättest, wäre das was anderes, aber da kommt ja leider nichts mehr. Änderungen im Artikel generell können natürlich sinnvoll sein, - das bestreitet keiner - aber der unter diesem Kapitel laufende Diskussionspunkt bezieht sich auf den Anlass des Krieges. Und diesbezüglich gibt es (Stand jetzt bei der aktuellen Forschungslage) nichts relevantes bzw. in der Forschung entweder weitere mehrheitsfähige Einschätzung oder weiteren kontrovers diskutierten Aspekt/Standpunkt, der ergänzt werden müsste. Der hier diskutierte Sachverhalt ist erledigt und sollte im Archiv landen. Wenn eröffne doch neuen Diskussionspunkt. Die Aussage "Ich finde das und das fehlt vermutlich, kann es aber nicht konkret mit Literatur begründen", reicht hier nicht. --Vive la France2 (Diskussion) 16:35, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Es geht hier mittlerweile nicht mehr darum, dass etwas fehlt, sondern darum, dass eine Forschungskontroverse nicht pointiert dargestellt wird. Dass du es nicht anders hingekriegt hast, ist kein Grund diese Diskussion zwangszuerledigen. Lass es doch, wie es ist, wo ist das Problem? --Φ (Diskussion) 08:35, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Mit der letzten Änderung sollte sich jede weitere Diskussion in der Frage erledigt haben. --Vive la France2 (Diskussion) 10:41, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Kann ich jetzt ein erledigt setzen? --Vive la France2 (Diskussion) 12:42, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Warum sollte es? --Φ (Diskussion) 21:47, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Weil alles umgesetzt wurde, was kritisiert wurde. --Vive la France2 (Diskussion) 22:09, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Und warum kann es nicht einfach offen gelassen werden? Vielleicht fällt jemandem ja noch was Kluges ein. Ich bin gegen die Erle, sie ist weder nötig noch üblich. --Φ (Diskussion) 22:15, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Ich glaube nicht, dass es aktuell in dem (schon sehr ausführlichen) Abschnitt noch einer Ergänzung bedarf. Die relevanten Hauptpositionen sind vollständig dargelegt. Mit anderen Worten: 3 Tage, wenn dann keine Anregung mehr kommt, wandert das ganze definitiv dahin, wo erledigte Dinge nun mal hingehören; eben ins Archiv. Phi, es bringt nichts sich gegen etwas zu wehren, wenn man es nicht begründen kann. Entweder du nennst konkret relevante Literaturstellen oder du nimmst einen Erledigt-Baustein einfach mal hin. Idee? --Vive la France2 (Diskussion) 22:25, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Warum? Das ist weder zwingend notwendig noch üblich. --Φ (Diskussion) 08:59, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Warum? Weil auf einer Diskussionsseite der Fokus üblicherweise nur auf den aktuellen, noch offenen Fragen liegen sollte. Warum soll sich ein Leser hier mit Problemen beschäftigen, die gelöst wurden? Zeitverschwendung. Benenn doch bitte einfach, konkret was immer noch nicht zufriedenstellend wäre. Wenn du es nicht vermagst, ist die Sache doch klar. --Vive la France2 (Diskussion) 09:38, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Diese Regel wäre mir neu. Wo steht das? Es schadet doch nichts, wenn es offen bleibt. --Φ (Diskussion) 10:45, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Bin auch dafür, den Thread mal offen zu lassen (schnellstmögliches Erledigen hat auf mich immer so ein Gschmäckle). --Benatrevqre …?! 11:06, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Und wieder gibt es keine konkret-inhaltliche Antwort darauf, warum genau der Abschnitt noch relevant sei. Aussagen wie "Ich weiß nicht wieso, halte die Sache aber nicht für abgeschlossen" sind einfach nur kindische Machtspielchen. --Vive la France2 (Diskussion) 11:34, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Du gehst ja auch auf meine Argumente nicht ein. Lies bitte Wikipedia:Diskussionsseiten#Diskussionsseiten_aufräumen. Keiner der dort genannten Fälle ist hier gegeben. Bitte lass es, wie es ist, danke. --Φ (Diskussion) 14:49, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Falsch, ich habe deine Meinung vollumfänglich umgesetzt. Es sind doch jetzt alle Informationen zu den Ursachen des Krieges an einer Stelle zusammengetragen und befinden sich jetzt nicht mehr an zwei Stellen im Artikel verstreut. Clarks und Wawros Meinung werden im Artikel inzwischen genannt. Ich habe - genau wie gefordert - am Anfang des Vorgeschichtsabschnittes hervorheben, dass die Frage nach der Kriegsschuld hoch umstritten ist. Alles erledigt. Wenn du nicht konkret benennen kannst, was dir genau fehlt ist das dein Problem, nicht des Artikels. Außerdem darf hier durchaus laut Regel 2 (von dir selbst verlinkt) aufgeräumt werden. Dort heißt es: "Wenn eine Artikeldiskussion sich zu nicht mehr überschaubarer Länge ausweitet, ist es ratsam, einzelne erledigte Abschnitte oder die Gesamtseite – möglichst im Konsens der Beteiligten – in Abständen zu archivieren". Überschaubar ist diese Diskussion definitiv nicht mehr. Und es heißt nur "möglichst" Konsens. -Vive la France2 (Diskussion) 18:18, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten

<links> Wenn wir diese Sinnlosdiskussion um den Erledigt-Baustein früharchivieren, ist die Länge des Gesprächs durchaus überschaubar --Φ (Diskussion) 18:34, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten

So geht das nicht Phi, du verfälschst mit der Einfügung des Unterabschnittes meine Argumentation bzw. würdest sie wegschneiden, wenn der Teil früh archiviert würde. Ich antwortete nämlich auch noch unter dem von dir (ohne Absprache) eingefügten Abschnitt auf von dir genannte Punkte. Fakt ist der Abschnitt ist unübersichtlich und darf daher gemäß unserer Regeln archiviert werden. --Vive la France2 (Diskussion) 19:37, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Wenn du nicht regelwidrig auf der Erledigung bestehen würdest, wäre er viel übersichtlicher. Du schaffst also erst das Probelm, um es dann gegen die erklärte Meinung aller anderen Diskussionsteilnehmer und obendrein per Edit War zu lösen. So geht das wirklich nicht. --Φ (Diskussion) 19:39, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Regelwidrig agieren und einen Edit War führen - das macht hier derzeit nur einer, nämlich du Phi. Bitte nimm von diesem unkonstruktiven Verhalten Abstand. Wozu gibt es denn Erledigt-Bausteine? Mir ist immer noch nicht klar, welche inhaltliche Veränderung im Artikel du gerade noch forderst (ich habe doch gerade nochmal darauf hingewiesen, alle Vorschläge der Diskussion umgesetzt zu haben; du hast nicht widersprochen, dass die Punkte abgehakt sind). Der Abschnitt ist unübersichtlich (gemäß Regel 2 bei Wikipedia:Diskussionsseiten#Diskussionsseiten_aufräumen darf er damit archiviert werden). Meinst du der Leser liest den Abschnitt bis zum Ende durch - nur um dann festzustellen, dass die Kritikpunkte umgesetzt wurden? Lieber Aufmerksamkeit für strittige, nicht erledigte Punkte. --Vive la France2 (Diskussion) 20:14, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Ich habe meine Ansicht begründet und werde mich an der Fortsetzung dieser Sinnlosdiskussion nicht weiter beteiligen. --Φ (Diskussion) 20:59, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Du hast kritisiert, dass nicht alle Informationen zu den Ursachen des Krieges an einer Stelle stehen. Das habe ich behoben. Du hast kritisiert, dass Clarks und Wawros Meinung im Artikel nicht genannt wurden. Das habe ich behoben. Du hast vorgeschlagen, dass am Anfang des Vorgeschichtsabschnittes hervorgehoben werden sollte, dass die Frage nach der Kriegsschuld hoch umstritten ist. Das habe ich umgesetzt. Was ist das eigentliche Problem, Phi? --Vive la France2 (Diskussion) 22:05, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten


Bergeweise Diskussionen um Kaisers Spitzbart, die durch simple Wiedergabe der französischen, im Artikel rotverlinkten Kriegserklärung aufgeklärt werden könnten. Nur, wo ist die, warum nicht im Artikel, warum nicht in einsehbaren Quellen, warum nur Verweise zu "Toten Bäumen" auf denen Meinungen publiziert werden?

  • Laut deutschlandfunk.de "Vor 150 Jahren Frankreichs Kriegserklärung an Preußen - Heute vor 150 Jahren erklärte das Kaiserreich Frankreich dem Königreich Preußen den Krieg. Vorausgegangen war ein längerer Konflikt um die Besetzung des spanischen Throns mit einem Verwandten des preußischen Königs. Frankreich empfand dies als Bedrohung. Es kam zum Krieg, gewollt von beiden Seiten. - Von Bernd Ulrich | 19.07.2020 - Am 19. Juli 1870 trat Otto von Bismarck gegen 2 Uhr nachmittags vor den Reichstag des Norddeutschen Bundes: „Ich teile dem Hohen Hause mit, daß mir der französische Geschäftsträger heute die Kriegserklärung Frankreichs überreicht hat.“ So die knappe Mitteilung des Preußischen Ministerpräsidenten und Bundeskanzlers des Norddeutschen Bundes. Die Kriegserklärung selbst schilderte in einem einzigen Bandwurmsatz, wie es aus französischer Sicht überhaupt so weit kommen konnte: „Die Regierung Sr. Majestät des Kaisers der Franzosen indem sie den Plan, einen preußischen Prinzen auf den Thron von Spanien zu erheben, nur als ein gegen die territoriale Sicherheit Frankreichs gerichtetes Unternehmen betrachten kann, hat sich in die Notwendigkeit versetzt gefunden, von Sr. Majestät dem Könige von Preußen die Versicherung zu verlangen, daß eine solche Kombination sich nicht mit seiner Zustimmung verwirklichen könnte.“ Eine solche „Zustimmung“ hatte Preußen angeblich verweigert: „Infolgedessen hat die französische Regierung die Verpflichtung zu haben geglaubt, unverzüglich für die Verteidigung ihrer Ehre und ihrer verletzten Interessen zu sorgen. Sie betrachtet sich von jetzt an als im Kriegszustande mit Preußen.“

Weitere Quellen: Le Monde, napoleon.org "Proclamation de Napoléon III au peuple français après la déclaration de guerre à la Prusse".--Matthead (Diskussion) 04:01, 5. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Danke für den Kommentar. Laut Wikipedia:Belege interpretieren wir hier aber nicht selbst Quellen, sondern orientieren uns an der Forschungsliteratur. Zu der Auflistung an Quellen nehme ich die Links gerne auf. Das Frankreich am 19. Juli 1870 den Krieg erklärte ist zwar richtig (wird so auch im Artikel gesagt), trotzdem ist in der Forschung hoch umstritten, welchen Anteil die beiden Kriegsparteien an dem Beginn der militärischen Eskalation hatten. Du scheinst unter alleiniger Berufung auf das Kriefserklärungsdokument selbst - einer Quelle- ganz eindeutig Frankreich verantwortlich zu machen. So eindeutig und ganz klar kann die Sache aber nicht dargestellt werden. Ich habe deine Änderungen im Artikel daher auch wieder rückgängig. Bitte sprich solche massiven Eingriffe vorher ab. Danke. --Vive la France2 (Diskussion) 07:16, 5. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Links werden hier nicht komprimiert Bearbeiten

Ich weiß nicht, wie oft ich es schon gesagt habe. Ich halte es nicht für sinnvoll Links zusammenfassen/komprimieren. Wenn man im Abschnitt/Quelltextanzeige arbeitet, sind nämlich Belegangaben nicht mehr gegeben. Mit name="Becker1"> kann niemand etwas anfangen. Und "Platzprobleme" werden damit auch kaum nennenswert gelöst. Bitte sowas für alle Zeiten unterlassen. Danke --Vive la France2 (Diskussion) 07:51, 6. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Ich unterstütze das ausdrücklich. Die zusammengefassten Nachweise gehören zu den schlimmsten Bearbeitungshindernissen überhaupt. Gegen den Willen des Autors sind sie nie einzusetzen.--Mautpreller (Diskussion) 12:43, 22. Jul. 2022 (CEST)Beantworten

Größere Änderungen bitte vorher immer auf der Diskussionsseite mit dem Hauptautoren absprechen Bearbeiten

Ich bin dafür, dass in diesem Artikel größere Änderungen immer erst vorgenommen werden dürfen, wenn sie auf der Diskussionsseite mit mir (dem Hauptautoren) vorher besprochen wurden. Ich halte das angesichts der vielen bei diesem Thema (nationalistisch gefärbten) Verschlimmbesserungen, die häufig zurückzusetzen sind und potenziell Gefährdungen für die Auszeichnung des Artikels darstellen, für angemessen. IPs oder gerade erst neu angemeldete Benutzer sollten den Artikel überhaupt nicht bearbeiten dürfen. --Vive la France2 (Diskussion) 12:00, 28. Nov. 2022 (CET)Beantworten