Die nackte Kanone

Film von David Zucker (1988)

Die nackte Kanone ist eine US-amerikanische Slapstick-Komödie aus dem Jahr 1988 und der erste von drei Teilen der Filmreihe des Regisseurs David Zucker.[2] Das Drehbuch schrieb er zusammen mit seinem Bruder Jerry Zucker und seinem Kollegen Jim Abrahams. Die drei sind auch als ZAZ bekannt.

Film
Titel Die nackte Kanone
Originaltitel The Naked Gun: From the Files of Police Squad!
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 81 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Paramount Pictures
Stab
Regie David Zucker
Drehbuch Jerry Zucker,
Jim Abrahams,
David Zucker,
Pat Proft
Produktion Robert K. Weiss
Musik Ira Newborn
Kamera Robert M. Stevens
Schnitt Michael Jablow
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Der Film ging aus der Fernsehserie Die nackte Pistole hervor. Im Rahmen der Die-nackte-Kanone-Reihe drehte Zucker später noch Die nackte Kanone 2½ (1991) und Die nackte Kanone 33⅓ (1994). Leslie Nielsen wurde durch seine Rolle als Frank Drebin in Die nackte Kanone im deutschsprachigen Raum zum bekannten Filmstar.

Handlung Bearbeiten

Als Lieutenant Frank Drebin aus einem Urlaub in Beirut nach Los Angeles zurückkehrt, liegt sein Kollege Nordberg im Krankenhaus. Nordberg war einem Drogendeal auf der Spur, dessen Hintermann der Industrielle Vincent Ludwig ist. Dieser plant ein Attentat auf die britische Königin Elisabeth II. während ihres USA-Besuches. Bei den Ermittlungen stellt sich Drebin jedoch immer wieder so ungeschickt an, dass seine Vorgesetzten in ihm bald die größte Gefahr für den Staatsbesuch sehen. Drebin lässt sich jedoch von Rückschlägen nicht entmutigen und gewinnt sogar Ludwigs Sekretärin Jane Spencer als Geliebte und Verbündete.

Bei einem Baseball-Spiel im Angel Stadium of Anaheim kommt es zum Showdown: Ludwig hat einen Baseballspieler durch Hypnose so manipuliert, dass dieser auf sein Kommando versucht, die britische Königin zu erschießen. Drebin gelingt es jedoch, den Baseballspieler aufzuhalten und – mehr aus einem Versehen heraus – Vincent Ludwig zu erledigen. Am Schluss wird er als Held gefeiert, nicht ohne in einem letzten Akt der Schusseligkeit seinem eben genesenen Kollegen Nordberg wieder einen Krankenhausaufenthalt zu bescheren.

Trivia Bearbeiten

  Die hier zu findenden Aussagen sollten mit reputablen Belegen versehen und an passenden Stellen des Artikels untergebracht werden (siehe auch die Ausführungen in den Formatvorlagen Film und Fernsehsendung, frühere Diskussionen zu dem Thema und die Empfehlungen zum Aufbau eines Artikels und zur Zurückhaltung bei Listen).
  • Weird Al Yankovic spielt sich selbst in einer kurzen Gastrolle.
  • Den unter Hypnose stehenden Attentäter auf dem Baseballfeld spielte der damalige Profi-Baseballspieler Reggie Jackson.
  • John Houseman, der den Fahrlehrer spielte, stand für den Film das letzte Mal vor der Kamera, er starb kurz nach den Dreharbeiten.
  • Als Frank seinen Kühlschrank durchsucht, findet er etwas, das im Juni 1982 abgelaufen ist. Dies entspricht dem Erscheinungsjahr von Die nackte Pistole.
  • Jedes Mal, wenn Frank sein Auto parkt, gibt es einen meist absurden Unfall.
  • In der Fleischerei-Szene wird die Szene aus dem damals parallel im Kino laufenden Film Batman persifliert, in der Jack Napier (später der Joker) in einen Säuretank fällt und seine Hand aus der Flüssigkeit herausstreckt (der währenddessen zu sehende Siegelring landet in einem Hotdog, den Ludwig am Ende im Baseballstadion serviert bekommt).
  • Drebins Charakter enthält teilweise starke Anleihen an Dirty Harry, freilich nicht ohne Karikatur. So beispielsweise sein Dialog mit der Bürgermeisterin in der englischen Originalversion:
    Bürgermeisterin: l don't want any more trouble like you had last year. That's my policy.
    Drebin: When l see five weirdos dressed in togas stabbing a guy in a park, l shoot the bastards. That's my policy.
    Im Vergleich zu Dirty Harry:
    Bürgermeister: I don't want trouble like you had last year in the Fillmore district. That's my policy.
    Callahan: When an adult male is chasing a female with intent to commit rape, I shoot the bastard. That's my policy.
    Allerdings handelte es sich bei Drebins „Verrückten“ um Schauspieler einer Freiluft-Aufführung von Shakespeares Julius Caesar.
  • In der deutschen Fassung des Films wird eine Person dunkler Hautfarbe von einem Polizisten nach seinen Personalien gefragt. Dieser antwortet: „Whity Weißmann“. Dieser Dialog fehlt in der englischen Fassung des Films und wurde für die deutsche Fassung nachsynchronisiert.
  • Die posthypnotische Aktivierung der Attentäter ist eine Parodie auf den Film Telefon.

Kritiken Bearbeiten

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken und erreichte bei Rotten Tomatoes eine Bewertung von 86 %, basierend auf 51 Kritiken.[3] Bei Metacritic konnte ein Metascore von 76, basierend auf 13 Kritiken, erzielt werden.[4]

„Die Handlung ist Auslöser für ein Feuerwerk von Slapstick-Gags, absurden Parodien und Veralberungen erfolgreicher Film- und Fernsehgenres. Nicht immer dezent und geschmackvoll, aber irrsinnig komisch.“

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[6]

Finanzieller Erfolg Bearbeiten

Der Film erzielte in den USA und Kanada Einnahmen von 78,8 Millionen US-Dollar[7] und 61 Millionen in den übrigen Märkten[8].

Synchronisation Bearbeiten

Der Film wurde von der Firma Berliner Synchron Wenzel Lüdecke synchronisiert. Diaglogbuch und -regie stammen von Arne Elsholtz.[9]

Figur Schauspieler Synchronsprecher
Lt. Frank Drebin Leslie Nielsen Horst Schön
Jane Spencer Priscilla Presley Uta Hallant
Captain Ed Hocken George Kennedy Horst Niendorf
Nordberg O.J. Simpson Arne Elsholtz
Bürgermeisterin Nancy Marchand Bettina Schön
Dominique Charlotte Zucker Christel Merian
Fahrlehrer John Houseman Hans W. Hamacher
Mrs. Nordberg Susan Beaubian Cornelia Meinhardt
Offizieller der Angels Tony Criscione Alexander Herzog
Papshmir Raye Birk Klaus Jepsen
Ted Olsen Ed Williams Eric Vaessen
Trainer der Angels Lawrence Tierney Otto Czarski
Vincent Ludwig Ricardo Montalbán Christian Rode

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Alterskennzeichnung für Die nackte Kanone. Jugendmedien­kommission (TV-Fassung).
  2. Blicker-Dielmann, Alexander: Gemeinsam einsam fernsehen: eine Untersuchung zum Einfluss sozialer Hinweisreize auf die Filmrezeption. Diplomica-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-8428-5349-2, S. 49.
  3. Die nackte Kanone bei Rotten Tomatoes (englisch)
  4. Die nackte Kanone bei Metacritic (englisch)
  5. Die nackte Kanone. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  6. Die nackte Kanone In: fbw-filmbewertung.com.
  7. The Naked Gun: From the Files of Police Squad! (1988). Box Office Mojo, abgerufen am 4. Mai 2016 (englisch).
  8. Don Groves: UIP Up, Up and Away For Year; Rentals Take Off. In: Variety. 9. August 1989, S. 11 (englisch).
  9. Die nackte Kanone. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. Februar 2021.