Die DDR-Meisterschaften im Bahnradsport wurden 1982 zum 34. Mal ausgetragen und fanden vom 1. bis 3. Juli auf der Leipziger Alfred-Rosch-Kampfbahn statt.

Bei den Männern verteidigten der Erfurter Detlef Macha im Punktefahren und der Steher Günter Gottlieb ihre Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Lutz Heßlich sprintete zum vierten Titel, der Zeitfahrer Emanuel Raasch und das Quartett des SC Karl-Marx-Stadt errangen ihren dritten Meistertitel. Alle anderen Sieger kamen zu ihren ersten Meisterschaftsehren.

Bei den Frauen schaffte Christa Rothenburger im Sprint und im 500-m-Zeitfahren einen Titel-Hattrick.[1]

Der Titel im Zweier-Mannschaftsfahren wurde schon am 29. Mai auf der Geraer Herbert-Liebs-Kampfbahn ermittelt.

Die DDR-Winterbahnmeisterschaften wurden 1982 zum 7. Mal ausgetragen und fanden vom 15. bis 16. Januar traditionell in der Werner-Seelenbinder-Halle von Ost-Berlin statt.

Bei den Meisterschaften konnte nur der Cottbuser Sprinter Lutz Heßlich seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.

Männer Bearbeiten

Sprint Bearbeiten

Datum: 3. Juli
Zum dritten Male seit 1979 gab es bei DDR-Meisterschaften der Bahnradsportler im Sprint das Finale Lutz Heßlich gegen Michael Hübner. Und zum dritten Male setzte sich der Cottbuser Heßlich durch und verwies den Titelverteidiger aus Karl-Marx-Stadt auf den zweiten Platz. Für Heßlich der im Vorjahr wegen einer Zahnoperation fehlte, war es der vierte Titel seit 1978. Im Kampf um Platz drei setzte sich der Berliner Ralf-Guido Kuschy in drei Läufen gegen den WM-Dritten Detlef Uibel durch.

Pl. Fahrer Verein
1
Lutz Heßlich SC Cottbus
2
Michael Hübner SC Karl-Marx-Stadt
3
Ralf-Guido Kuschy TSC Berlin
4
Detlef Uibel SC Cottbus
5
Emanuel Raasch SC Dynamo Berlin
6
Christian Drescher TSC Berlin
7
Michael Kalisch SC Cottbus
8
Olaf Arndt TSC Berlin
  Halbfinale Finale
     
  Lutz Heßlich  2
 Ralf-Guido Kuschy  0  
 
  Lutz Heßlich  2
   Michael Hübner  0
3. Platz
  Michael Hübner  2   Ralf-Guido Kuschy  2
 Detlef Uibel      Detlef Uibel  1

1000-m-Zeitfahren Bearbeiten

Datum: 1. Juli
Der Berliner Emanuel Raasch (der sich erst eine Woche vor der Meisterschaft für einen Start im Zeitfahren entschieden hatte)[1] sicherte sich nach 1975 und 1976 seinen dritten Meistertitel. Er verwies den amtierenden Weltmeister Lothar Thoms und Peter Grünke auf die Plätze. Titelverteidiger Maic Malchow kam nach erst überstandener langer Krankheit auf einen respektablen fünften Rang.

Pl. Fahrer Verein Zeit (min)
1
Emanuel Raasch SC Dynamo Berlin
1:06,74
2
Lothar Thoms SC Cottbus
1:06,82
3
Peter Grünke TSC Berlin
1:06,84
4
Rainer Hönisch SC Dynamo Berlin
1:07,07
5
Maic Malchow SC DHfK Leipzig
1:07,62
6
Schmidt SC DHfK Leipzig
1:08,45

4000-m-Einerverfolgung Bearbeiten

Datum: 2. Juli
In der Einerverfolgung gingen 28 Fahrer an den Start. Nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr, gewann der 21-jährige Berliner Bernd Dittert seinen ersten Titel vor dem Karl-Marx-Städter Harald Wolf. Dabei verbesserte Dittert im Finale den Bahnrekord von Wolf aus dem Jahre 1980. Der amtierenden Weltmeister Detlef Macha scheiterte im Viertelfinale am späteren Dritten dem Geraer Gerald Mortag.

Pl. Fahrer Verein Zeit
(min)
1
Bernd Dittert SC Dynamo Berlin
4:44,34

4:44,57
2
Harald Wolf SC Karl-Marx-Stadt
3
Gerald Mortag SG Wismut Gera
4:48,59

4:48,89
4
Mario Hernig SC Karl-Marx-Stadt
Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
       
  Mario Hernig  4:49,54
  Volker Winkler  4:50,37  
  Mario Hernig  4:55,04
    Bernd Dittert  4:50,82  
  Bernd Dittert  4:49,70
  Wolfgang Lötzsch  4:49,90  
  Bernd Dittert  4:44,34
    Harald Wolf  4:44,57
  Harald Wolf  4:48,23
  Gerald Buder  4:53,23  
  Harald Wolf  4:51,88 3. Platz
    Gerald Mortag  5:01,94  
  Gerald Mortag  4:54,17   Mario Hernig  4:48,89
  Detlef Macha  4:54,20     Gerald Mortag  4:48,59

4000-m-Mannschaftsverfolgung Bearbeiten

In dem aus nur drei Mannschaften bestehenden Starterfeld, verwies der SC Karl-Marx-Stadt im Finale den Titelverteidiger SC Dynamo Berlin auf den zweiten Platz.

Pl. Verein Fahrer Zeit
(min)
1
SC Karl-Marx-Stadt Mario Hernig, Jörg Stein, Steffen Stier, Harald Wolf
4:28,42

4:29,03
2
SC Dynamo Berlin Bernd Dittert, Guntram Buder, Gerald Buder, Frank Siggelkow
3
ASK Vorwärts Frankfurt/O. Hans-Joachim Pohl, Ekkehard Ramm, Thomas Schnelle, Fred Müller

50-km-Punktefahren Bearbeiten

Der Erfurter Detlef Macha verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich und verwies die Frankfurter Hans-Joachim Pohl und Thomas Schnelle auf die Plätze. Weltmeister Lutz Haueisen musste mit dem vierten Platz vorliebnehmen.

Pl. Fahrer Verein Punkte
1
Detlef Macha SC Turbine Erfurt
57
2
Hans-Joachim Pohl ASK Vorwärts Frankfurt/O.
52
3
Thomas Schnelle ASK Vorwärts Frankfurt/O.
42
4
Lutz Haueisen SG Wismut Gera
26
5
Jens Wittek SC DHfK Leipzig
24 / 1 Runde zurück
6
Hans-Joachim Meisch SC Turbine Erfurt
16 / 1 Runde zurück
7
Wolfgang Lötzsch BSG Motor Ascota Karl-Marx-Stadt
14 / 1 Runde zurück
8
Steffen Stier SC Karl-Marx-Stadt
11 / 1 Runde zurück

50-km-Steherrennen Bearbeiten

Im Steherrennen sicherte sich Günter Gottlieb seine vierte Meisterschaft in Folge. Vor dem Finale wurden zwei Vorläufe über je 40 Kilometer gefahren, die Günter Gottlieb und Jens Kunath gewonnen wurden.

Pl. Fahrer Verein Zeit (min)
1
Günter Gottlieb hinter
Gerhard Rüger
BSG Lokomotive Halle
SG Dynamo Leipzig
44:15,2
2
Ronald Hempel hinter
Carl Riedel
BSG Aufbau Centrum Leipzig
BSG Motor Holzhausen
0805 m zurück
3
Jens Kunath hinter
Günter Hillert
BSG Robotron Optima Erfurt
BSG Chemie Böhlen
1160 m zurück

60-km-Zweier-Mannschaftsfahren Bearbeiten

Datum: 29. Mai
Den ersten Titel des Jahres sicherten sich die Frankfurter Hans-Joachim Pohl und Thomas Schnelle auf der Geraer Herbert-Liebs-Kampfbahn.

Pl. Fahrer Verein Punkte
1
Hans-Joachim Pohl / Thomas Schnelle ASK Vorwärts Frankfurt/O.
15
2
Gerald Buder / Bernd Dittert SC Dynamo Berlin
46 / 1 Runde zurück
3
Mario Hernig / Steffen Stier SC Karl-Marx-Stadt
42 / 1 Runde zurück
4
Volker Winkler / Michael Münnich SC Cottbus
36 / 1 Runde zurück
5
Axel Grosser / Jens Wittek SC DHfK Leipzig
33 / 1 Runde zurück
6
Lutz Haueisen / Jens Gollhardt SG Wismut Gera
30 / 1 Runde zurück

Frauen Bearbeiten

Sprint Bearbeiten

Die Dresdnerin Christa Rothenburger machte den Titel-Hattrick im Sprint perfekt. Im Finale besiegte sie die Vorjahresdritte Petra Richter klar in zwei Läufen.

Pl. Fahrerin Verein
1
Christa Rothenburger SC Einheit Dresden
2
Petra Richter SC Karl-Marx-Stadt
3
Ulrike Frank SC Einheit Dresden
4
Heidi Klawitter BSG Einheit Radebeul
5
Andrea Fischer BSG Einheit Radebeul
6
Silke Bauerdorf SG Dynamo Bischofswerda

500-m-Zeitfahren Bearbeiten

Auch im 500-m-Zeitfahren schaffte Christa Rothenburger den Titel-Hattrick.

Pl. Fahrerin Verein Zeit (s)
1
Christa Rothenburger SC Einheit Dresden
38,60
2
Heidi Klawitter BSG Einheit Radebeul
40,79
3
Petra Richter SC Karl-Marx-Stadt
40,82
4
Ulrike Frank SC Einheit Dresden
41,06
5
Silke Bauerdorf SG Dynamo Bischofswerda
42,68
6
Sabine Zierold BSG Einheit Radebeul
42,79
7
Andrea Fischer BSG Einheit Radebeul
43,56

3000-m-Einerverfolgung Bearbeiten

Heidi Klawitter aus Radebeul gewann ihren vierten Meistertitel in der 3000-m-Einerverfolgung seit 1978.

Pl. Fahrerin Verein Zeit
(min)
1
Heidi Klawitter BSG Einheit Radebeul
4:28,51

4:37,94
2
Sabine Zierold BSG Einheit Radebeul
3
Siegrun Kießling HSG DHfK Leipzig
kampflos
für
Kießling
4
Silke Bauerdorf SG Dynamo Bischofswerda

Winterbahnmeisterschaften Bearbeiten

Die DDR-Winterbahnmeisterschaften wurden 1982 zum 7. Mal ausgetragen und fanden vom 15. bis 16. Januar traditionell in der Werner-Seelenbinder-Halle von Ost-Berlin statt.

Bei den Meisterschaften konnte nur der Cottbuser Sprinter Lutz Heßlich seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.

Zeitplan Bearbeiten

Zeitplan
Datum Wettbewerbe
Freitag
15. Januar 1982
4000-m-Einerverfolgung – Qualifikation (Vormittag)
1000-m-Zeitfahren
4000-m-Einerverfolgung – Finalläufe
200 Runden Punktefahren
dazwischen Sprint – Vorläufe
Sonnabend
16. Januar 1982
4000-m-Mannschaftsverfolgung – Qualifikation (Vormittag)
Sprint – Viertelfinale
4000-m-Mannschaftsverfolgung
Sprint – Halbfinale
300 Runden Zweier-Mannschaftsfahren
Sprint

Ergebnisse Bearbeiten

Sprint Bearbeiten

Der Cottbuser Lutz Heßlich sicherte sich seinen fünften Titel im Sprint bei den Winterbahnmeisterschaften in Folge. Im Finale setzte er sich diesmal mit zwei Siegen gegen den Berliner Christian Drescher durch.

Pl. Fahrer Verein
1
Lutz Heßlich SC Cottbus
2
Christian Drescher TSC Berlin
3
Michael Hübner SC Karl-Marx-Stadt
4
Bodo Kriegs SC Dynamo Berlin
5
Hans-Peter Lengenfeld SC Turbine Erfurt
6
Michael Kalisch SC Cottbus
7
Ralf Dekuy TSC Berlin
8
Olaf Arndt TSC Berlin
  Halbfinale Finale
     
  Lutz Heßlich  2
 Bodo Kriegs  0  
 
  Lutz Heßlich  2
   Christian Drescher  0
3. Platz
  Christian Drescher  2   Michael Hübner  2
 Michael Hübner  1    Bodo Kriegs  0

1000-m-Zeitfahren Bearbeiten

Der 19-jährige Leipziger Maic Malchow (Zeitfahrweltrekordler) sicherte sich auf der Winterbahn seinen ersten Meistertitel vor Titelverteidiger Lothar Thoms.

Pl. Fahrer Verein Zeit (min)
1
Maic Malchow SC DHfK Leipzig
1:07,75
2
Lothar Thoms SC Cottbus
1:08,08
3
Peter Grünke TSC Berlin
1:08,20
4
Rainer Hönisch SC Dynamo Berlin
1:09,07
5
Schmidt SC DHfK Leipzig
1:10,12
6
Rudolph SC Karl-Marx-Stadt
1:11,01

4000-m-Einerverfolgung Bearbeiten

In der Qualifikation, die 25 Starter bestritten, qualifizierten sich die Besten sechs für die Finals. Dort sicherte sich der Berliner Frank Kühn seinen ersten Titel in der Einerverfolgung, in dem er den Weltmeister in der Straßen-Vierermahnschaft, Mario Kummer nach der 14. von 23 möglichen Runden einholte. Titelverteidiger Volker Winkler kam auf den achten Platz ein.

Pl. Fahrer Verein Zeit
(min)
1
Frank Kühn TSC Berlin
Kummer
wurde
eingeholt
2
Mario Kummer SC Turbine Erfurt
3
Bernd Dittert SC Dynamo Berlin
4:53,59

4:55,77
4
Michael Köller TSC Berlin
5
Olaf Ludwig SG Wismut Gera
4:53,44

4:54,20
6
Gerald Buder SC Dynamo Berlin

4000-m-Mannschaftsverfolgung Bearbeiten

Zwölf Mannschaften bestritten die Qualifikation, in der sich die Besten sechs für die Finals qualifizierten. Dort entthronte die SG Wismut Gera Titelverteidiger SC Dynamo Berlin und stellte mit 4:36,13 min einen neuen Bahnrekord für Klubmannschaften auf.

Pl. Verein Fahrer Zeit
(min)
1
SG Wismut Gera Lutz Haueisen, Gerald Mortag, Olaf Ludwig, Jörg Köhler
4:36,13

4:38,84
2
SC Dynamo Berlin Bernd Dittert, Ottmar Trittel, Frank Siggelkow, Gerald Buder
3
ASK Vorwärts Frankfurt/O. Hans-Joachim Pohl, Dan Radtke, Ekkehard Ramm, Thomas Schnelle
4:39,30

4:39,54
4
SC Karl-Marx-Stadt Steffen Stier, Jörg Stein, Harald Wolf, Steven Planitzer
5
SC DHfK Leipzig Andreas Petermann, Axel Grosser, Uwe Raab, Jens Wittek
4:40,14

4:43,49
6
SC Turbine Erfurt Mathias Kittel, Mario Kummer, Detlef Macha, Hans-Joachim Meisch

200 Runden Punktefahren Bearbeiten

Der Karl-Marx-Stadter Steffen Stier sicherte sich seinen ersten Titel im Punktefahren bei Winterbahnmeisterschaften, in dem er 14 Runden vor Schluss den entscheidenden Rundengewinn schaffte.

Pl. Fahrer Verein Punkte
1
Steffen Stier SC Karl-Marx-Stadt
25
2
Hans-Joachim Pohl ASK Vorwärts Frankfurt/O.
44 / 1 Runde zurück
3
Detlef Macha SC Turbine Erfurt
25 / 1 Runde zurück
4
Lutz Haueisen SG Wismut Gera
13 / 1 Runde zurück
5
Dieter Stein TSC Berlin
029 / 2 Runden zurück
6
Volker Winkler SC Cottbus
027 / 2 Runden zurück

300 Runden Zweier-Mannschaftsfahren Bearbeiten

Die Leipziger Axel Grosser und Uwe Raab sicherten sich ihren ersten Meistertitel im Zweier-Mannschaftsfahren.

Pl. Fahrer Verein Punkte
1
Axel Grosser / Uwe Raab SC DHfK Leipzig
18
2
Dieter Stein / Frank Kühn TSC Berlin
22 / 1 Runde zurück
3
Jörg Köhler / Olaf Ludwig SG Wismut Gera
21 / 1 Runde zurück
4
Volker Winkler / Olaf Jentzsch SC Cottbus
07 / 1 Runde zurück
5
Thomas Schnelle / Roland Schiewek ASK Vorwärts Frankfurt/O.
04 / 1 Runde zurück
6
Holger Müller / Peter Scheibner SC Karl-Marx-Stadt
016 / 2 Runden zurück

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 28/1982. Berlin 1982, S. 1.