Chenggong (Taitung)

Stadtgemeinde in Taiwan

Chenggong (chinesisch 成功鎮, Pinyin Chénggōng Zhèn) ist eine Stadtgemeinde im Landkreis Taitung auf Taiwan (Republik China).

Chenggong
成功鎮

Lage Chenggongs im Landkreis Taitung
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Landkreis: Taitung
Koordinaten: 23° 7′ N, 121° 21′ OKoordinaten: 23° 7′ 0″ N, 121° 21′ 0″ O
Fläche: 143,9939 km²
 
Einwohner: 14.256 (2017)
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)89
Postleitzahl: 961
ISO 3166-2: TW-TTT
 
Gemeindeart: Stadtgemeinde (鎮, Zhèn)
Gliederung: 7 Stadtteile (里, Li)
Chenggong (Taiwan)
Chenggong (Taiwan)
Chenggong

Name Bearbeiten

Am Ort des heutigen Chenggong befand sich ursprünglich eine Siedlung der Amis, eines der indigenen Völker Taiwans. Der Ami-Name der Ansiedlung wurde chinesisch 麻荖漏, Moalaulau transkribiert. Während der japanischen Herrschaft über Taiwan 1895 bis 1945 wurde ein Fischereihafen erbaut und die Siedlung erhielt den Namen 新港街 (Shinkō machi, „Neue Hafenstadt“).[1] Nach der Übergabe Taiwans an die Republik China 1945 hieß der Ort Xingang (新港, „Neuer Hafen“, die chinesische Aussprache bei identischen Schriftzeichen). Da es noch zwei weitere Orte dieses Namens auf Taiwan gab (Xingang im Landkreis Chiayi sowie Sinkang – heute als Sinshih ein Stadtdistrikt von Tainan), wurde die Gemeinde nach 1945 umbenannt. Sie erhielt zu Ehren des chinesischen Eroberers Zheng Chenggong (Koxinga) den Namen Chenggong (成功). Wörtlich bedeutet dies „Erfolg“. Chenggong Zhèn (成功鎮) ist damit gewissermaßen die „Stadt des Erfolges“ oder die „Erfolgreiche Stadt“.

Lage, Klima Bearbeiten

Die Gemeinde besteht aus einem langgestreckten Küstenstreifen, der zum Landesinneren hin durch das parallel zur Küste verlaufende Haian-Gebirge getrennt wird. Das Klima ist feucht-warm und wie das des ganzen übrigen Landkreises Taitung durch den Monsun geprägt. Die Regenzeit beginnt im Mai und endet im Oktober.[2]

Chenggong
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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20
 
 
77
 
23
18
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Zentrale Wetterbehörde Taiwans
Klimadaten aus den Jahren 1981–2010
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 18,9 19,4 21 23,2 25,3 27,1 28,1 27,9 26,8 25,2 22,7 20 23,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 22,2 22,6 24,2 26,5 28,8 30,5 31,7 31,6 30,5 28,6 26 23,2 27,2
Mittl. Tagesmin. (°C) 16,4 16,8 18,4 20,6 22,6 24,3 25,1 24,9 24,1 22,5 20,2 17,5 21,1
Niederschlag (mm) 67,2 71,8 67,1 89,3 174,3 196,5 246,1 317,6 405,8 265,6 126,6 76,5 Σ 2.104,4
Sonnenstunden (h/d) 2,4 2,3 2,6 3,1 4,1 5,8 7,6 6,8 5,1 4,5 3,5 2,8 4,2
Regentage (d) 15,2 15,3 14,8 14,8 16,6 13,1 9,2 10,9 15,9 15,6 13,7 13 Σ 168,1
T
e
m
p
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22,2
16,4
22,6
16,8
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18,4
26,5
20,6
28,8
22,6
30,5
24,3
31,7
25,1
31,6
24,9
30,5
24,1
28,6
22,5
26
20,2
23,2
17,5
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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67,2
71,8
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89,3
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196,5
246,1
317,6
405,8
265,6
126,6
76,5
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Nachbargemeinden sind Changbin im Norden, Fuli (Landkreis Hualien) im Westen, und Donghe im Südwesten und Süden. Chenggong ist in die folgenden acht Stadtteile unterteilt: Xinyi (信義里), Heping (和平里), Zhongren (忠仁里), Zhongzhi (忠智里), Sanmin (三民里), Sanxian (三仙里), Zhongxiao (忠孝里), Boai (博愛里).

Gliederung von Chenggong

 

Boai
博愛里
Zhongxiao
忠孝里
Sanxian
三仙里
Sanmin
三民里
Zhongzhi
忠智里
Zhongren
忠仁里
Heping
和平里
Xinyi
信義里

Bevölkerung Bearbeiten

Archäologische Funde weisen auf eine menschliche Besiedlung seit einigen Jahrtausenden hin. An einigen Orten finden sich Relikte der jungsteinzeitlichen Changbin-Kultur. Die Örtlichkeit Xiaoma gehört neben Baxiandong in der Nachbargemeinde Changbin zu den wichtigsten Fundstätten.[3][4] Die Mehrheit (etwa 50–60 %) der heutigen Bevölkerung gehört der Ethnie der Amis an. Die traditionelle Ami-Volkskunst und Folklore spielt dementsprechend eine bedeutende Rolle.[5] Die nach offiziellen Erhebungen in Chenggong im Jahr 2010 zu Hause gesprochenen Sprachen waren: 82 % Hochchinesisch, 55 % Hokkien, 42 % indigene Sprachen, 2 % Hakka und 2 % andere. Ein Großteil der Bevölkerung war mehrsprachig.[6] Die Bevölkerung nimmt seit mindestens den 1980er Jahren aufgrund von Abwanderung und Überalterung ab.[7]

Wirtschaft Bearbeiten

Chenggong ist der bedeutendste Fischereihafen an der Ostküste Taiwans.[8] Hauptsächlich werden Echter Bonito, Schwertfisch, Goldmakrelen (Mahi mahi), Thunfische und Dorsche gefangen.[5] Durch langdauernde Überfischung sind die Fangerträge in der Vergangenheit kontinuierlich zurückgegangen. Landwirtschaftliche Produkte der Region sind Jackfrucht, Orangen, Pflaumen und Mandarinen.[9]

Die Hauptverkehrsader bildet die Provinz-Schnellstraße 11, die die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung durchquert.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In Chenggong gibt es unter anderen die folgenden Sehenswürdigkeiten:

  • Ami-Volk-Museum, ein Freilandmuseum zur Volkskultur der Amis[10] ( )
  • Chengguangao Mazu-Tempel, der älteste Mazu-Tempel des Landkreises[11] ( )
  • Taitung-Museum für Meeresbiologie mit Aquarium[12] ( )
  • Naturhistorisches Museum[13] ( )
  • Shiyusan (石雨傘), der „Steinerne Regenschirm“, eine Felsformation[14] ( )
  • Sanxiantai (三仙台), kleine vorgelagerte Felsinsel, die durch eine pittoreske Rundbogenbrücke vom Festland aus erreichbar ist[15] ( )

Weblinks Bearbeiten

Commons: Chenggong (Taitung) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Chenggong Township. tour.taitung.gov.tw – Touristikwebseite des Landkreises Taitung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2017; abgerufen am 11. November 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tour.taitung.gov.tw
  2. The Natural Environment. Webseite des Landkreises Taitung, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  3. Peter Bellwood: First Islanders: Prehistory and Human Migration in Island Southeast Asia. John Wiley & Sons Inc, 2017, ISBN 978-1-119-25155-2, S. 234–235 (englisch).
  4. Prehistoric Culture. hrsg=eastcoast-nsa.gov.tw, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  5. a b Chenggong. eastcoast-nsa.gov.tw, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  6. 表9 臺東縣6歲以上本國籍常住人口在家使用語言情形 („Tabelle 9: Von Personen über 6 Jahre im Landkreis Taitung zu Hause gesprochene Sprachen“). Statistikamt Taiwans, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2017; abgerufen am 2. Dezember 2017 (chinesisch/englisch, die Prozentzahlen addieren sich zu mehr als 100 % auf, da ein Großteil der Bevölkerung mehrsprachig ist, in der Erhebung wurde nicht explizit nach der Muttersprache gefragt, Hochchinesisch wird als offizielle Amtssprache zumindest als Zweitsprache vom Großteil der Bevölkerung gesprochen).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ebas1.ebas.gov.tw
  7. Taiwan: Counties and Cities. citypopulation.de, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  8. About Taitung. Webseite des Landkreises Taitung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juli 2018; abgerufen am 11. November 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taitung.gov.tw
  9. Agricultural Products. Webseite des Landkreises Taitung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2017; abgerufen am 11. November 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taitung.gov.tw
  10. Amis Folk Center. tour.taitung.gov.tw – Touristik-Webseite des Landkreises Taitung, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  11. Chengguangao Matsu Temple. tour.taitung.gov.tw – Touristik-Webseite des Landkreises Taitung, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  12. Taitung Museum of Marine Biology and Aquarium. tour.taitung.gov.tw – Touristik-Webseite des Landkreises Taitung, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  13. Natural History Museum. tour.taitung.gov.tw – Touristik-Webseite des Landkreises Taitung, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  14. Shiyusan (Stone Umbrella). tour.taitung.gov.tw – Touristik-Webseite des Landkreises Taitung, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).
  15. Sanxiantai. tour.taitung.gov.tw – Touristik-Webseite des Landkreises Taitung, abgerufen am 11. November 2017 (englisch).