Bertelsdorf (Stein)

Gemeindeteil der Stadt Stein

Bertelsdorf (fränkisch: Bärdlschduaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Stein im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Bertelsdorf
Stadt Stein
Koordinaten: 49° 24′ N, 11° 0′ OKoordinaten: 49° 23′ 35″ N, 10° 59′ 43″ O
Höhe: 333–346 m ü. NHN
Einwohner: 248 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90547
Vorwahl: 0911

Geographie Bearbeiten

Durch das Dorf fließt der Herbstgraben, der ein linker Zufluss der Rednitz ist. Im Norden liegen die Flurgebiete Buchleite und Huffeld. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Eckershof (0,7 km südwestlich) bzw. nach Deutenbach (0,9 km nordöstlich), eine weitere führt nach Oberweihersbuch (1 km nordwestlich).[4]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1346 als „Berchtoldsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname hat als Bestimmungswort den Personennamen des Gründers Berthold. Der Ort bestand ursprünglich aus drei Höfen.[5][6]

Im Jahre 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Bertelsdorf 4 Anwesen. Grundherren waren das Spitalamt Hl. Geist der Reichsstadt Nürnberg (2 Halbhöfe), und Nürnberger Eigenherren (von Pömer: 1 Ganzhof; von Tucher: 1 Ganzhof).[7] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bertelsdorf weiterhin 4 Anwesen. Das Hochgericht südlich der Regelsbacher Straße übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus und nördlich der Regelsbacher Straße das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Reichsstadt Nürnberg. Die grundherrschaftliche Aufteilung war dieselbe wie 1732.[8]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Bertelsdorf dem Steuerdistrikt Regelsbach (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Regelsbach zugeordnet.[9] 1925 beantragten Bertelsdorf und Eckershof die Umgemeindung nach Stein, was aber von der Gemeinde Regelsbach abgelehnt wurde. Am 1. Januar 1967 wurde Bertelsdorf nach Stein eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 57 64 76 70 72 57 74 110 141 185 248
Häuser[10] 7 7 10 10 13 15 25 61
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt,[8] wurde dann im frühen 19. Jahrhundert nach St. Johannes Baptist (Eibach) umgepfarrt,[12] spätestens ab 1950 nach St. Jakobus (Oberweihersbuch).[18] Die Katholiken waren ursprünglich nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt,[19] heute ist die Pfarrei St. Albertus Magnus (Stein) zuständig.[21]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 11. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bęɘdlšdùɘf“.
  3. Gemeinde Stein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b Bertelsdorf auf der Website stadt-stein.de
  6. Nach E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 11, Erstnennung im Jahr 1380 als „Perthtoldsdorf“.
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 296.
  8. a b F. Eigler: Schwabach, S. 384.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 480.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 9 (Digitalisat).
  12. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 238 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1261 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  21. Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 27. Mai 2023.