Benutzer:Ernst aus Freiburg/Spielwiese/DHG Literatur

Droste-Hülshoff-Gymnasium: Stoffsammlung

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Geschichte

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Das Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg entstand als Reaktion auf die schulische Raumnot am Ende des Zweiten Weltkrieges[1]: Beim Bombenangriff auf Freiburg am 27. November 1944 wurden zahlreiche Schulgebäude schwer beschädigt oder waren wie das Berthold-Gymnasium (BG) gegenüber dem Freiburger Stadttheater ganz von der Bildfläche verschwunden. Nur die Gebäude des Katholischen Instituts in der Eisenbahnstraße (des heutigen St.-Ursula-Gymnasiums) und das des Friedrichs-Gymnasiums (FG) am Ludwig-Aschoff-Platz blieben verschont[2].

Deshalb wurde durch einen Erlass des Badischen Unterrichtsministeriums 1946 die Mädchen-Oberrealschule zweigeteilt: Während der eine Teil der Schülerinnen im Katholischen Institut verblieb, zog die neue "Mädchen-Oberrealschule II" in die Räumlichkeiten des neu benannten "Gymnasiums Freiburg[3]". Dort wurden die Schüler der beiden humanistischen Gymnasien (BG und FG), der beiden Knaben-Oberrealschulen (ab 1948: Rotteck- und Kepler-Gymnasium) und die Schülerinnen der Mädchen-Oberrealschule II in drei Tagesschichten unterrichtet[4].

Im Herbst 1948 entschied das noch junge Kultusministerium, die Freiburger Schullandschaft neu zu strukturieren: Die bisherigen Oberrealschulen hießen von nun an Gymnasien. Das humanistische „Gymnasium Freiburg“ wurde in Berthold-Gymnasium umgetauft[3]. Das Friedrichs-Gymnasium existierte offiziell nicht mehr. Die "Mädchen-Oberrealschule II" erhielt am 28. September 1948 den heutigen Namen Droste-Hülshoff-Gymnasium, nach der deutschen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.

Rotteck-Referenz[5], falls nötig.

Architektur

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DHG-A-Trakt-Treppengang

In den 1960er Jahren begann man in Deutschland, die Beleuchtung durch Tageslicht mit einer mittlerweile wesentlich verbesserten elektrischen Beleuchtungstechnik zu ergänzen. Dies ermöglichte es, die Gebäudeteile um ein von allen Schülern und Lehrern gleichermaßen als Verkehrsweg genutztes Zentrum zu gruppieren. Damit sollte sich das Demokratieverständnis der jungen Republik in der Architektur widerspiegeln. Im Sinne des „Prinzips der Offenheit“ in der „informierten Gesellschaft“ stehen drei verschieden hohe Baukörper gleicher Grundfläche in räumlicher Verbindung miteinander. Die Räume sind jeweils um eine zentrale Halle organisiert, von oben durch MERO-Raumtragwerke überspannt und durch Fensterbänder belichtet. Die viergeschossige Halle dient als Hauptverteiler, die zweigeschossige als Veranstaltungsort für Schulfeste, die eingeschossige als Werkhalle und in Verbindung mit dem angrenzenden Musiksaal als Aula[6].

Fachprofile

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Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg, Fachprofile

Alle Schülerinnen und Schüler lernen bis zur Klasse 10 zwei Fremdsprachen: Auf die erste Fremdsprache Englisch folgt in Klasse 6 Französisch oder Latein. Es werden drei Fachprofile angeboten:

Sprachliches Profil

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Im sprachlichen Profil tritt ab Klasse 8 Italienisch als dritte Fremdsprache hinzu. In der Kursstufe kann Italienisch bis zum Abitur vierstündig weitergelernt werden. Zur Intensivierung der Sprachpraxis finden Schüleraustausche mit Partnerschulen in Italien, Frankreich bzw. der französischen Schweiz statt.

Naturwissenschaftliches Profil

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Im naturwissenschaftlichen Profil tritt zu Biologie, Physik und Chemie ab Klasse 8 das Kernfach Naturwissenschaft und Technik hinzu. Besonders interessierte Schüler können das "Freiburg-Seminar für Mathematik und Naturwissenschaften" besuchen bzw. an Wettbewerben teilnehmen.

Künstlerisches Profil

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Die Aufnahme ins künstlerische Profil (ab Klasse 5) ist von einer Zugangsprüfung abhängig. Am Ende der Klasse 7 ist ein Wechsel in eines der beiden anderen Profile möglich. Ab Klasse 8 ist Bildende Kunst Kernfach und kann in der Kursstufe als Profil- oder Neigungsfach gewählt werden.

Schulprofil

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Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg, Schulleitbild

Seit 2010 ist das Droste-Hülshoff-Gymnasium anerkanntes Mitglied der UNESCO-Projektschulen. Diese verpflichten sich, die UNESCO-Grundsätze Bildung für nachhaltige Entwicklung, Frieden und globales Miteinander in allen schulischen und außerschulischen Bereichen aktiv zu unterstützen. Dies spiegelt sich in den vier Säulen des Schulleitbildes[7] wider:

Demokratie leben und lernen (Soziale Projekte)

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Verankerung im Unterricht: Sozialcurriculum
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Schülerinitiativen in Schüler-Eigenverantwortung
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Kultur erfahren und gestalten (Musisch-künstlerische Projekte)

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Schwerpunkt Musik

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  • Schulorchester
  • Chor der Unterstufe
  • Chor der Mittel- und Oberstufe
  • Arbeitsgemeinschaft Rythmus
  • Jazz-Band
  • Rock & Jazz Combo

Schwerpunkt Theater

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  • Theater der Unterstufe
  • Theater der Mittelstufe
  • Theater der Oberstufe
  • Arbeitsgemeinschaft Technik

Nach über dreißig Jahren Theaterarbeit[11] wurde 2010 der Modellversuch eines neuen Oberstufenkurses Literatur und Theater[12] gestartet und bis jetzt erfolgreich durchgeführt.

Menschen in der einen Welt begegnen (Globale Projekte)

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UNESCO und COMENIUS

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  • Die UNESCO-AG trifft sich regelmäßig und gestaltet Informationsmaterial und -aktionen zu den UNESCO-Zielen.
  • Alle zwei Jahre finden die Internationalen Projekttage[13] der deutschen UNESCO-Schulen zu globalen, nachhaltigen Themen statt.
  • Schülerseminare und Sommercamps des UNESCO-Schulnetzwerks bieten Schülern die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Neues zu erfahren und Ideen auszutauschen.
  • Tagungen und Fortbildungen für Lehrer des UNESCO-Schulnetzwerks dienen dem Austausch von Ideen und Impulsen für die Arbeit vor Ort.
  • Innerhalb des europäischen COMENIUS-Programms erarbeiten Schüler in Kooperation mit Schulen aus Nachbarländern Aktionen und Projekte.
  • Im Rahmen der Bildungsoffensive Bildung für nachhaltige Entwicklung wurden während der UN-Weltdecade 2005-2014 in dieser Kooperation konkrete Handlungs- und Durchführungsvorschläge zur Förderung nachhaltigen Handelns an Schulen in den Bereichen Ernährung, Umwelt, Energie und Mobilität durchgeführt[14] und in einem Handbuch für andere Schulen frei verfügbar gemacht[15]. Die Projekte sind in der europäischen Produkt- und Ereignisdatenbank „European Shared Treasure“ dokumentiert[16].

Partnerschulen in Nicaragua und Uganda

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  • Seit 1993[17] unterstützt das DHG Bildungsprojekte[18] in Wiwilí, Nicaragua, der Partnerstadt Freiburgs. Im Rahmen einer Jugendbegegnung fand 2008 ein gegenseitiger Schülerbesuch statt. Über mehrere Jahre hinweg wurden die Lehrergehälter der Schule in San Juan de Cachaguita, Wiwili und der Neubau "Escuela Rosendo Pinell" von der Schulgemeinschaft des DHG finanziert[19], der 2014 eröffnet werden konnte[20].
  • Seit 2000 pflegt das Droste-Hülshoff-Gymnasium eine Partnerschaft[21] mit der St. Denis Senior Secondary School[22], Makondo, in der Nähe des Viktoriasees, Uganda. Mit finanzieller Unterstützung der Schulgemeinschaft des DHG werden Schulbücher angeschafft, eine Schülerfirma unterstützt und einigen Aids-Waisen ermöglicht, ihre Ausbildung an der Schule abzuschließen.

Flüchtlingsinitiative DIFF

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Natur verstehen und bewahren (Umweltprojekte)

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Klimaschutzverein und Umweltschutz-AG

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  • In den Jahren 2005, 2008 und 2011 wurden – durch Sponsoren-Sporttage der Schüler finanziert und unter Mitarbeit von Schülern, Eltern und Lehrern – drei Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Droste-Hülshoff-Gymnasiums installiert. Als Betreiber fungiert der 2005 gegründete Klimaschutzverein[23], der von Eltern, Lehrern und ehemaligen Schülern getragen wird. Ziel des Klimaschutzvereins ist die Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes im Rahmen der schulischen Ausbildung, d.h. die Vermittlung ökologischer Zusammenhänge und die Stärkung des Umweltbewusstsein der Schüler[24].
  • In einer Umweltschutz-AG werden Themen wie Klimawandel, Energiesparen, Mülltrennung und Konsumverhalten behandelt und durch mehrere Aktionen und Projekte weitervermittelt.

Schülerhaushalt Bienenstöcke und Imker-AG

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  • Im Jahr 2015 entschied sich die Schülerschaft, den von Stadt und Schule paritätisch zur Verfügung gestellten Schülerhaushalt[25] in die Anschaffung von zwei Bienenvölkern zu investieren[26].
  • Zum Unterhalt hat sich eine Imker-AG gegründet.


Weitere außerunterrichtliche Angebote und Projekte

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Sportliche Arbeitsgemeinschaften und Droste-Running-Team

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  • Von den ca. 40 angebotenen Arbeitsgemeinschaften fallen die Hälfte in den sportlichen Bereich.
  • Die überwiegende Zahl wird von Schülermentoren geleitet, die als ehrenamtliche Jugendbegleiter ausgebildet und angestellt sind.
  • Aus der Ausdauer- und Lauf-AG wurde 2007 der eingetragene Verein Droste-Running-Team[27], der regelmäßige Trainingstermine und -camps organisiert und veranstaltet.
  • Zu den größten sportlichen Erfolgen des Droste Running Teams Freiburg gehören jährlich 1.-3. Plätze in den unterschiedlichen Altersgruppen beim Freiburg Marathon (S’Cool Run), beim internationalen Schluchseelauf (College Cup über 18,4km und auch Junior Cup über 2,1km) und bei der Freiburger LaufNacht (Schulstaffeln im Rahmen der Freiburger Schulmeisterschaften[28].

Persönlichkeiten

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Bekannte Lehrer

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Bekannte Schüler

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Literatur

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  • Erika Wellmer, Michael Tocha: Geschichte des Droste-Hülshoff-Gymnasiums 1946-1976. In: Aloys Klocke (Hrsg.): Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg 1946-1976. Freiburg 1977.
  • Elisabeth Spieker: Günter Behnisch – Die Entwicklung des architektonischen Werkes. Gebäude, Gedanken und Interpretationen. Eigenverlag, Freiburg 2005, S. 84–87 (uni-stuttgart.de [PDF]).
  • Wolfgang Hug: Zwischen "Trivialschule" und Gesamtschule. Die Entwicklung des Freiburger Schulwesens. In: Heiko Haumann, Hans Schadeck (Hrsg.): Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. 5. Auflage. Nr. 3. Stuttgart 1992.
  • Ursula Huggle: Ausgelöscht und wiedererstanden. Das Friedrich-Gymnasium von 1904 bis 1968. In: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland. Freiburg 2004 (uni-freiburg.de).

Weblinks/Anmerkungen

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Einzelnachweise

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  1. Droste Hülshoff-Gymnasium Herdern. Abgerufen am 29. Juli 2016.
  2. Erika Wellmer/Michael Tocha: Geschichte des Droste-Hülshoff-Gymnasiums 1946-1976. In: Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg i. Br. 1946-1976, Hg. von Aloys Klocke. Freiburg 1977, S. 17-24)
  3. a b Ursula Huggle: Ausgelöscht und wieder erstanden. Das Friedrich-Gymnasium von 1904–1968, in: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins „Schau-ins-Land“. 123, 2004
  4. Wolfgang Hug: Zwischen „Trivialschule" und Gesamtschule. Die Entwicklung des Freiburger Schulwesens. In: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Bd. 3. Von der badischen Herrschaft bis zur Gegenwart. Hg. von Heiko Haumann und Hans Schadek. Stuttgart 1992
  5. Von der höheren Bürgerschule zum Rotteck-Gymnasium Freiburg 1841-1966. Ein Rückblick auf 125 Jahre Geschichte einer Freiburger höheren Schule. Text von Franz Vollmer. Freiburg, S. 75 ff.
  6. Folkhard Cremer: Vollmontage-Schulen im Dienste der offenen Gesellschaft - Die Schulbauten des Büros Günter Behnisch aus den 1960er Jahren. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 3/2011. Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, 2011, abgerufen am 30. Juli 2016.
  7. Droste-Hülshoff-Gymnasium, Freiburg. In: Badische Zeitung. 25. Januar 2014, abgerufen am 30. Juli 2016.
  8. Anita Rüffer: Schüler übernehmen bei der Essensausgabe Verantwortung. In: Badische Zeitung. 16. März 2016, abgerufen am 30. Juli 2016.
  9. Schülermentorenprogramm (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Abgerufen am 5. November 2016.
  10. Arbeitsgemeinschaften am Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg (Homepage). Abgerufen am 5. November 2016.
  11. Katharina Wetzel: Alles wird anders, oder? In: Badische Zeitung. 23. Februar 2010, abgerufen am 30. Juli 2016.
  12. Literatur und Theater. Abgerufen am 30. Juli 2016.
  13. Internationalen Projekttage der deutschen UNESCO-Schulen. Abgerufen am 6. November 2016.
  14. Nachhaltiges Handeln an Sekundarschulen (Projektbeschreibung auf DHG-Homepage). Abgerufen am 6. November 2016.
  15. Nachhaltiges Handeln an Sekundarschulen (pdf-Handbuch auf Comenius-Seite). Abgerufen am 6. November 2016.
  16. Europäische Produkt- und Ereignisdatenbank „European Shared Treasure“ (Projektbeschreibung). Abgerufen am 6. November 2016.
  17. Schulpartnerschaft mit Wiwili, Nicaragua. Abgerufen am 6. November 2016.
  18. Aktion Bildungsbaustein des Städtepartnerschaftsvereins Freiburg-Wiwili, Nicaragua. 5. April 2016, abgerufen am 8. August 2016.
  19. Droste spendet Schule in Nicaragua. Abgerufen am 6. November 2016.
  20. Das Geld ist gut angelegt (Badische Zeitung vom 11.03.2014). Abgerufen am 6. November 2016.
  21. Die St. Denis School - Unsere Parnerschule in Uganda (DHG-Homepage). Abgerufen am 6. November 2016.
  22. The burning reeds of Uganda - Blog of St. Denis Makondo Senior Secondary School, Uganda. Abgerufen am 6. November 2016.
  23. Ein fast vollständiger Wechsel. In: Badische Zeitung. 10. Juli 2015, abgerufen am 30. Juli 2016.
  24. Schwitzen für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. In: Badische Zeitung. 25. November 2008, abgerufen am 30. Juli 2016.
  25. Das macht Schule: Beim Schülerhaushalt bestimmen Schülerinnen und Schüler selbst über ein Budget (Stadt Freiburg). Abgerufen am 6. November 2016.
  26. Simone Höhl: Droste-Hülshoff-Gymnasiasten finanzieren mit Schülerhaushalt Bienenstöcke. In: Badische Zeitung. 8. Oktober 2015, abgerufen am 30. Juli 2016.
  27. Droste-Running-Team e.V. (Homepage). Abgerufen am 6. November 2016.
  28. Anja Bochtler: Ausnahmezustand auf dem Rotteckring. In: Badische Zeitung. 15. Juli 2013, abgerufen am 30. Juli 2016.