Bahnstrecke Longuyon–Pagny-sur-Moselle

Nordostfranzösische Bahnstrecke

Die Bahnstrecke Longuyon–Pagny-sur-Moselle ist eine ostfranzösische, 74 km lange Normalspurstrecke in der Region Lothringen. Sie stellt eine Verbindung dar zwischen der Mosel-Strecke Frouard–Pagny–Novéant und der davon nördlich geführten Bahnstrecke Mohon–Thionville. Sie wurde 1877 von den Chemins de fer de l’Est in Auftrag gegeben und ist heute Teil des europäischen Güterverkehrskorridor Antwerpen–Basel/Lyon.

Longuyon–Pagny-sur-Moselle
Bahnhof Baroncourt
Bahnhof Baroncourt
Streckennummer (SNCF):95 000
Streckenlänge:73,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Zweigleisigkeit:ja
Athus-Maas-Linie von Namur, Bahnstrecke Autelbas–Longuyon
von Arlon und Esch über Mont-St-Martin
227,8 Bahnstrecke Mohon–Thionville von Mohon
228,0
0,0
Longuyon 218 m
0,8 Bahnstrecke Mohon–Thionville nach Thionville
2,2 Meurthe-et-Moselle/Meuse
6,3 Arrancy 249 m
16,2 Spincourt 236 m
16,7 Othain (16 m)
Bahnstrecke Marcq-Saint-Juvin–Baroncourt v./ n. Marcq-Saint-Juvin
22,3 Baroncourt 241 m
23,2 Bahnstrecke Baroncourt–Audun-le-Roman nach Audun-le-Roman
29 Gondrecourt-Aix 253 m
34,9 Fiquelmont 231 m
37,9 A4
40,8 Bahnstrecke Saint-Hilaire-au-Temple–Hagondange
von St-Hilaire-au-Temple
40,9 Orne (62 m)
41,3 Conflans-Jarny 191 m
Bahnstrecke Saint-Hilaire-au-Temple–Hagondange n. Hagondange
Bahnstrecke Conflans-Jarny–Metz nach Metz
45,2 Droitaumont 209 m
50,9 Mars-la-Tour 239 m
56,3 Chambley 258 m
Abzw. Aérodrome de Chambley (LFJY)
62,4 Bahnstrecke Lérouville–Metz von Lérouville
64,7 Rupt de Mad (83 m)
66,0 Onville 196 m
70,1 Arnaville 183 m
Bahnstrecke Frouard–Novéant nach Novéant und
Bahnstrecke Lérouville–Metz nach Metz
73,3 Pagny-sur-Moselle 182 m
Bahnstrecke Frouard–Novéant nach Frouard

Die Strecke wurde vom nördlichen Longuyon aus gebaut. In Conflans-Jarny kreuzt sie eine weitere wichtige, die von Osten kommende Strecke von Metz sowie die 176 km lange Bahnstrecke Saint-Hilaire-au-Temple–Hagondange. Diese Bahnstrecke hat ein flaches Geländeprofil und kommt mit entsprechend wenig Kunstbauwerken aus.

Geschichte Bearbeiten

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg lag diese Region unmittelbar an der neuen Deutsch-Französischen Grenze. Verkehrswege über Metz waren für Frankreich abgeschnitten. Transport von belgischer Kohle zu den Industriebetrieben bei Pont-à-Mousson machten eine Verkehrsverbindung in Richtung der neuen Hauptstadt Nancy und dem Verkehrsweg auf der Mosel attraktiv.[1]: S. 140, Fußn. 463 Ein direkter Lückenschluss zur bereits bestehenden Verbindung im Süden war geboten. Zwei Jahre nach Kriegsende wurde der Bau der Strecke am 17. Juli 1873 genehmigt.[2] Am 27. August 1877 konnte der nördliche Abschnitt bis Conflans-Jarny, am 10. Dezember des gleichen Jahres der südliche Abschnitt in Betrieb genommen werden.[3] Die Strecke war von Anfang an für Doppelgleisigkeit angelegt worden, das aber erst 1902 umgesetzt wurde.

In dieser Obermoselregion wurde durch die neue Strecke der Kohlenabsatz von der Saar, der dort zuvor den größten Anteil am Kohlemarkt hatte, unrentabel.[1]: S. 147 In der Folge entstanden weitere Anschlussstrecken im Norden, um auch das dortige Erzminen bei Aumetz und das Eisenwerk Forges de Sainte-Claire-lès-Villerupt anzubinden. Auch andere Strecken in Richtung Paris und beispielsweise nach Gondrecourt-le-Château kamen hinzu,[4] sodass um die Jahrhundertwende ein sehr dichtes Netz entstanden war, das in erster Linie dem Güterverkehr, aber zunehmend auch dem Tourismus zur Verfügung stand.

Auf der Strecke findet heute kein Personenverkehr mehr statt.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Ralf Banken: Die Industrialisierung der Saarregion 1815-1914, Band 2. Franz Steiner Verlag 2000, ISBN 978-3515078283.
  2. Bulletin des lois de la République Française, Paris, Imprimerie Nationale, série XII, vol. 6, no 139, 1873, Seite 813–818.
  3. Annales des ponts et chaussées: Mémoires et documents relatif à l’art des constructions et au service de l’ingénieur. 1re partie. Partié technique, Partie 1, 1879, Seite 149.
  4. Jean-Marc Dupuy: Gares et tortillards de Lorraine. Editions Cheminements 2009, ISBN 978-2360370016, Seite 20.