Bahnstrecke Chagny–Dole-Ville

größtenteils stillgelegte Eisenbahnstrecke in Frankreich

Die Bahnstrecke Chagny–Dole-Ville ist eine 85 km lange, ehemals zweigleisige, heute größtenteils stillgelegte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie ging zwischen 1871 und 1887 in zwei Schritten in Betrieb und wurde 1938 und 1954 ebenfalls in zwei Phasen für den Reiseverkehr geschlossen. Nur unmittelbar bei Dole wird auf ca. 7 km noch der Güterverkehr bedient, nachdem dort 1991 mit 25 kV ~ elektrifiziert worden ist. Anfang der 1980er Jahre wurden auf der übrigen Strecke die letzten Schienen entfernt.

Bahnstrecke Chagny–Dole-Ville
Dole-Ville, Bahnhof; 2008
Dole-Ville, Bahnhof; 2008
Streckennummer (SNCF):865 000
Streckenlänge:81,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1500 V =
25 kV – 50 Hz ~
Maximale Neigung: 10 
Zweigleisigkeit:ja
Bahnstrecke Paris–Marseille von Marseille-St-Charles
366,2
0,0
Chagny (Keilbahnhof) 215 m
0,9 Dheune
1,4 Bahnstrecke Nevers–Chagnyvon/ nach Nevers
~2,1 D 906 (ehem. N 6)
3,4 Bahnstrecke Paris–Marseille nach Paris-Gare-de-Lyon
5,3 Dheune (6 m)
5,7 Chaudenay 204 m
6,0 Petite Dheune (8 m)
8,1 A 6
9,5 Demigny 213 m
Bahnstrecke Beaune–Saint-Loup-de-la-Salle von Beaune
14,9 Saint-Loup-de-la-Salle 192 m
21,8 Bahnstrecke Seurre–Chalon-sur-Saône von Chalon-sur-Saône
22,4 Allerey 184 m
22,6 Bahnstrecke Seurre–Chalon-sur-Saône nach Seurre
24,7 Saône (213 m)
27,2 Verdun-sur-le-Doubs 180 m
~27,8 D 970 (ehem. N 470)
~30,2 D 673 (ehem. N 83b)
Beginn Entwidmung
34,4 Toutenant 190 m
37,8 Saint-Bonnet (Turmbf) u. Bahnstrecke Dijon–St-Amour 188 m
38,2 Beginn Entwidmung
45,8 Pierre-de-Bresse 202 m
            
Chemins de fer vicinaux du Jura nach Lons-le-Saunier
49,7 Authumes 212 m
54,7 Neublans-Petit-Noir 210 m
Bahnstrecke Chaugey–Lons-le-Saunier von Lons-le-Saunier
64,1 Chaussin 191 m
~64,2 D 468 (ehem. N 468)
Bahnstrecke Chaugey–Lons-le-Saunier nach Chaugey
69,4 Doubs (122 m)
71,9 Trassierung entfernt
Aéroport de Dole-Tavaux (heute: Flughafen Dole-Jura; LFGJ)
71,9 Trassierung entfernt
72,3 Tavaux 195 m
~72,3 D 973e (ehem. N 73)
72,4 Usine Solvay de Tavaux
72,5 Ende Entwidmung
73,6 Usine Solvay de Tavaux
73,5 Les Charmes d’Amont
74,9 Canal du Rhône au Rhin (10 m)
73,6 Usine Ste Marie
~76,5 A 39
77,2 Foucherans 215 m
80,2
358,9
Bahnstrecke Dijon–Vallorbe von Dijon-Ville
~359,3 D 405 (ehem. N 5)
360,5 Dole 231 m
Bahnstrecke Dole–Belfort nach Belfort
Bahnstrecke Dole-Ville–Poligny nach Poligny
Bahnstrecke Dijon–Vallorbe nach Vallorbe

Geschichte Bearbeiten

Auch diese Bahnstrecke gehört zu dem umfangreichen Netz, das nach dem Plan Freycinet entstanden ist, obwohl die Planung weiter zurückreicht. Die erste Initiative für den Bau ging von der Chemin de fer de Lyon à la Méditerranée (PLM) aus. Sie erhielt am 20. April 1854 die Konzession für den Bau und Betrieb der Strecke, allerdings mit dem Ausgangsbahnhof Chalon-sur-Saône. Der 18 km lange Abschnitt Chalon-sur-Saône–Allerey gehört heute zur Bahnstrecke Seurre–Chalon-sur-Saône. Nach Firmenfusion gehörte sie ab 19. Juni 1857 in das Inventar der Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée.[1]

 
Chagny, Lokomotiv-Depot, 1916

Entsprechend gliedert sich die Strecke in zwei Teile. Gebaut wurde zunächst Chalon–Dole über Allerey, der am 2. Oktober 1871 in Betrieb ging. Am 12. Juli 1887, also über 15 Jahre später, folgte im Zuge des Freycinet-Plan als Nr. 115 Chagny–Allerey. Sie galt als Umleitungsstrecke zwischen den Achsen Dijon–Lyon und Dijon–Bourg-en-Bresse und somit als strategisch eingestuft und zweigleisig gebaut.[2]

In Pierre-de-Bresse bestand Anschluss in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Meterspur-Bahn Chemins de fer vicinaux du Jura nach Lons-le-Saunier.

Dieser zuletzt in Betrieb genommene Teil war der erste, der für den Reiseverkehr wieder geschlossen wurde, nämlich bereits zwei Monate nach Verstaatlichung durch die SNCF am 1. Juli 1938. Der Güterverkehr wurde in fünf Etappen stillgelegt. Heute wird nur noch das nordöstliche Streckenende zwischen Tavaux und Dole befahren sowie der Abschnitt Allerey–Verdun, der von Chalon aus noch angeschlossen ist[1]:

Die Entwidmung der Bahnstrecke begann mit dem Abschnitt Neublans–Tavaux am 26. Juli 1969 und der Rückbau noch im selben Jahr. Es folgte St.-Bonnet–Neublans am 26. Juli 1973 und Chagny–Allerey am 20. März 1978 und Rückbau 1981.[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnstrecke Chagny–Dole-Ville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Ligne de Chagny à Dole-Ville. Auf lignes-oubliees, 18. Juni 2011
  2. Ligne Chagny-Dole. Notre province: La Bourgogne, November 2009