Bürgerschaftswahl in Bremen 2003
Die Bürgerschaftswahl in Bremen 2003 war die 16. Wahl zur Bürgerschaft in der Freien Hansestadt Bremen nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie fand am 25. Mai 2003 statt. Henning Scherf hatte die Bürgerschaftswahl am 6. Juni 1999 gewonnen und den Senat Scherf I gebildet, eine Koalition aus SPD und CDU.
Wahlkampf
BearbeitenDie SPD Bremen plakatierte im Wahlkampf den Slogan „Bremen fährt gut mit Henning Scherf“. Der Koalitionspartner CDU Bremen zeigte sechs Kandidatinnen auf und hinter einem roten Sofa und dem Text „Starke Frauen wählen. CDU – Viel getan. Viel zu tun.“ Die Grünen verwendeten ein Bild einer Offshore-Windkraftanlage und textete „Wir investieren in Grünanlagen. Bremen braucht eine neue Koalition.“ Die FDP plakatierte eine Farbkomposition. Die oberen zwei Drittel des Plakates waren rot (mit dem Text „56 Jahre hat Bremen rot gesehen“), das untere Drittel Gelb (mit dem Text „Jetzt reichts. Mutig handeln statt schönreden“).[1]
Die Sanierung des Landeshaushaltes war Top-Thema im Wahlkampf; die hohe Verschuldung und hohe die Arbeitslosigkeit galten weiterhin als die größten Probleme Bremens. Auch Bildungspolitik war ein Thema; Bremen belegte bei der PISA-Studie 2003 den letzten Platz im Bundesländervergleich.[2]
Spitzenkandidaten
BearbeitenPartei | Spitzenkandidat/in |
---|---|
SPD | Henning Scherf[2] |
CDU | Hartmut Perschau[2] |
Bündnis 90/Die Grünen | Karoline Linnert[2] |
FDP | Claus Jäger[2] |
Der Bremer SPD-Spitzenkandidat Henning Scherf war ungeachtet der Krise der Bundes-SPD weiterhin sehr beliebt: Über 60 % der in Bremen befragten Wahlberechtigten gaben an, sie würden für ihn stimmen, wenn es eine Direktwahl gäbe.[2]
Ergebnis
BearbeitenDie Wahlbeteiligung lag bei 61,3 Prozent.[3]
Die Parteien der regierenden Großen Koalition, SPD und CDU, verloren beide Stimmenanteile, setzten aber ihr Bündnis unter Henning Scherf (SPD) fort. Die FDP und die DVU konnten die Fünfprozenthürde im Wahlbereich Bremerhaven, nicht aber im Wahlbereich Bremen überspringen und erhielten daher je ein Mandat. Dagegen scheiterte die in Hamburg mitregierende Schill-Partei trotz eines höheren Gesamtanteils in beiden Wahlbereichen an der Sperrklausel.
Für die SPD war die Bürgerschaftswahl in Bremen der einzige Wahlsieg in einer Serie von Wahlniederlagen bei den Landtagswahlen 2003: am 2. Februar 2003 in Hessen und in Niedersachsen und am 21. September in Bayern.
Partei | Stimmen Bremen |
Stimmen Bremerhaven |
Stimmen gesamt |
Prozent gesamt |
Sitze (Veränderung) |
---|---|---|---|---|---|
SPD | 106.484 | 16.996 | 123.480 | 42,3 | 40 (−7) |
CDU | 72.196 | 14.623 | 86.819 | 29,8 | 29 (−13) |
GRÜNE | 33.264 | 4.086 | 37.350 | 12,8 | 12 (+2) |
Schill | 10.661 | 2.215 | 12.876 | 4,4 | — |
FDP | 9.669 | 2.625 | 12.294 | 4,2 | 1 (+1) |
DVU | 3.376 | 3.266 | 6.642 | 2,3 | 1 (±0) |
PDS | 4.386 | 499 | 4.885 | 1,7 | — |
Graue | 1.875 | 599 | 2.474 | 0,9 | — |
DP | 1.391 | — | 1.391 | 0,5 | — |
Die Frauen | 1.098 | — | 1.098 | 0,4 | — |
PBC | 813 | 196 | 1.009 | 0,3 | — |
BHV | — | 789 | 789 | 0,3 | — |
SAV | 542 | — | 542 | 0,2 | — |
BBW | — | 117 | 117 | <0,1 | — |
Siehe auch
Bearbeiten- Liste der Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft (16. Wahlperiode)
- Senat Böhrnsen I (8. November 2005 bis 28. Juni 2007)
- Geschichte der Stadt Bremen#21. Jahrhundert
Quellen
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jürgen Dittberner: Die FDP. Geschichte, Personen, Organisation, Perspektiven. Eine Einführung, 2. Auflage, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17494-5, S. 100
- ↑ a b c d e f Deutsche Welle (www.dw.com): Gegen den Trend | DW | 23.05.2003. Abgerufen am 8. März 2021 (deutsch).
- ↑ [1] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.