Ackendorf (Gardelegen)

Ortsteil von Gardelegen

Ackendorf ist ein Ortsteil der Ortschaft Berge der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.

Ackendorf
Hansestadt Gardelegen
Koordinaten: 52° 33′ N, 11° 22′ OKoordinaten: 52° 32′ 33″ N, 11° 21′ 54″ O
Höhe: 50 m ü. NHN
Fläche: 11,03 km²[1]
Einwohner: 271 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Berge
Postleitzahl: 39638
Vorwahl: 03907
Ackendorf (Sachsen-Anhalt)
Ackendorf (Sachsen-Anhalt)

Lage von Ackendorf in Sachsen-Anhalt

Geografie Bearbeiten

Das altmärkische Sackgassendorf Ackendorf liegt einen Kilometer südlich von Berge und etwa drei Kilometer nordwestlich von Gardelegen. Im Süden des Dorfes liegt der etwa 60 Meter hohe Weinberg, im Norden der etwa 63 Meter hohe Prahlberg und im Osten der Wißberg, der nur etwa 49 Meter hoch ist.[3]

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter bis Neuzeit Bearbeiten

Im Jahre 1121 wird Ackendorf erstmals als Akendorp juxta Gardeleve erwähnt, als der Bischof von Halberstadt Reinhard von Blankenburg, den Ort an das Kloster Schöningen übereignet.[4] Weitere Nennungen sind 1287 Ackindorp, 1687 Ackendorff[1] und schließlich 1804 Ackendorf.[5]

Bei der Bodenreform im Jahre 1945 wurden drei Besitzungen über 100 Hektar (zusammen 337 Hektar), 37 Besitzungen unter 100 Hektar (709 Hektar), zwei Gemeindebesitzungen (vier Hektar) erfasst. Davon wurden 338 Hektar enteignet und 24,15 Hektar aufgeteilt: 5,3 Hektar gingen an einen landarmen Bauern mit Besitz unter fünf Hektar und 18,8 Hektar an zwei Landarbeiter.[1]

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Ackendorf aus dem Landkreis Gardelegen in die Gemeinde Berge eingemeindet.[6] Mit der Eingemeindung von Berge in die Hansestadt Gardelegen am 1. Juli 2009 kam der Ortsteil Ackendorf zu Gardelegen.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1734 110
1774 120
1789 123
1798 119
1801 117
1818 114
Jahr Einwohner
1840 117
1864 171
1871 170
1885 154
1892 [0]152[7]
1895 152
Jahr Einwohner
1900 [0]162[7]
1905 163
1910 [0]175[7]
1925 169
1939 171
1946 341
Jahr Einwohner
2012 272[8]
2021 271[2]
2022 271[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus Ackendorf gehören zur Kirchengemeinde Berge im Pfarrbereich Estedt des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • In Ackendorf steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.[10]

Vereine Bearbeiten

  • Traditionsverein Freiwillige Feuerwehr Ackendorf e. V., Sitz Gardelegen

Literatur Bearbeiten

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 7–9, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 206 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 401, 1. Ackendorf (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 7–9, doi:10.35998/9783830522355 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Elke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2022, DNB 1047268027, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Hrsg.: Berlin. Band 17, 1859, S. 428 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D436~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. 1804, S. 365 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D393~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. ZDB-ID 511105-5, S. 275, Abs. 7 (PDF).
  7. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 206 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  8. Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  9. Pfarrbereich Estedt. Abgerufen am 15. April 2018.
  10. Berge-Ackendorf, Altmarkkreis Salzwedel,. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, Juni 2009, abgerufen am 2. Oktober 2022.