500-km-Rennen von Imola 1971

Sportwagenrennen

Das 500-km-Rennen von Imola 1971, auch 500 km Imola, fand am 12. September auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari statt und war der sechste Wertungslauf der Interserie dieses Jahres.

BRM P167

Das Rennen Bearbeiten

Das 500-km-Rennen von Imola war 1971 bereits der zweite Wertungslauf dieser Rennserie, der auf dieser Rennstrecke ausgetragen wurde. Im Mai siegte Arturo Merzario im Werks-Ferrari 512M. 500 Kilometer Renndistanz waren ungewöhnlich für die Interserie, auch wenn die Veranstaltung in zwei Wertungsrennen à 50 Runden aufgeteilt war. Schlechtes Wetter und ein tödlicher Unfall verhinderten, dass die ganze Distanz gefahren wurde. Der 30-jährige Österreicher Klaus Reisch verunglückte in der 22. Runde des ersten Laufes tödlich. Knapp nach Start-und-Ziel verlor er auf der regennassen Fahrbahn die Herrschaft über den privat gemeldeten Alfa Romeo T33/3 und prallte mit dem Heck voran in einen Erdwall vor der Haupttribüne. Der Wagen ging sofort in Flammen auf. Obwohl Reisch von den Streckenposten rasch geborgen werden konnte und die Rennärzte Giuseppe Piana und Claudio Costa rasch zur Stelle waren, starb Reisch wenig später in einem Krankenhaus an seinen schweren Kopfverletzungen. Reisch war nicht angegurtet, da er acht Runden vorher schon eine leichte Kollision mit einer Leitschiene hatte und sich danach abschnallte. Nach dem Rennen gab es Gerüchte, eine von einem Zuschauer auf die Fahrbahn geworfene Flasche, die Reisch überfahren habe, sei die Unfallursache.

Der erste Lauf wurde nach 30 Runden abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt führte Brian Redman im BRM P167 vor Clay Regazzoni im Werks-Ferrari 312PB. Im strömenden Regen versuchte der Veranstalter den zweiten Wertungslauf durchzuführen, der nach zehn Runden ebenfalls abgebrochen werden musste. Die Strecke war an einigen Stellen vom Wasser überflutet. Brian Redman, der auch im zweiten Lauf geführt hatte, wurde Gesamtsieger.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 + 3.0 38 Vereinigtes Konigreich  Sid Taylor Team Castrol Vereinigtes Konigreich  Brian Redman BRM P167 40
2 3.0 59 Italien  Autodelta Spa Italien  Carlo Facetti Alfa Romeo T33/3 39
3 3.0 Italien  Osella Corse Italien  Arturo Merzario Abarth 2000 SP 39
4 + 3.0 11 Finnland  A.A.W. Racing Team Finnland  Leo Kinnunen Porsche 917 Spyder 39
5 + 3.0 15 Vereinigtes Konigreich  David Piper Brescia Corse Italien  Mario Casoni Porsche 917K 39
6 + 3.0 13 Deutschland  Gesipa Racing Team Deutschland  Michel Weber Porsche 917 Spyder 39
7 3.0 Italien  Osella Corse Italien  Vittorio Venturi Abarth 2000 SP 38
8 + 3.0 25 Italien  Scuderia Brescia Corse Italien  Marsilio Pasotti Ferrari 512M 38
9 + 3.0 33 Vereinigtes Konigreich  Sid Taylor Team Castrol Vereinigtes Konigreich  Peter Gethin McLaren M8E 38
10 + 3.0 3 Deutschland  Felder Racing Team Deutschland  Helmut Kelleners March 717 38
11 3.0 60 Italien  Ferrari SEFAC SpA Schweiz  Clay Regazzoni Ferrari 312PB 36
12 3.0 27 Deutschland  Ernst Kraus Deutschland  Ernst Kraus Porsche 908/02 35
13 3.0 Italien  Carlo Benelli Italien  Carlo Benelli Alfa Romeo T33/3 35
14 3.0 Italien  Ugo Locatelli Italien  Ugo Locatelli Abarth 2000 SP 34
15 3.0 67 Italien  Gianfranco Palazzoli Abarth 2000 SP 34
16 3.0 34 Italien  Brescia Corse Italien  Franco Berruto Porsche 906 31
17 + 3.0 Schweiz  Scuderia Filipinetti Italien  Corrado Manfredini Ferrari 512M 30
18 3.0 51 Italien  Leandro Terra Italien  Leandro Terra Ferrari Dino 206S 29
Ausgefallen
19 3.0 46 Italien  Scuderia Nettuno Osterreich  Klaus Reisch Alfa Romeo T33/3 21
20 + 3.0 1 Deutschland  Jürgen Neuhaus Deutschland  Jürgen Neuhaus Porsche 917 Spyder 13
21 3.0 32 Italien  Antonio Zadra Italien  Antonio Zadra Lola T212 12
22 + 3.0 4 Schweiz  Ecurie Bonnier Schweden  Jo Bonnier Lola T222 10
23 + 3.0 21 Deutschland  Gelo Racing Team Deutschland  Franz Pesch Lola T222 7
24 3.0 45 Italien  Vittorio Mascari Porsche 906 2
25 3.0 53 Frankreich  Claude Swietlik Frankreich  Claude Swietlik Lola T210 1
26 3.0 Schweiz  Gustav Schlup Schweiz  Gustav Schlup Lola T212 1
27 3.0 Schweiz  Ecurie Bonnier Italien  Giampiero Moretti Lola T212 1
28 3.0 Italien  Francesco Ghezzi Italien  Francesco Ghezzi Lola T210 1
Nicht gestartet
29 3.0 28 Italien  Autodelta Spa Italien  Teodoro Zeccoli Alfa Romeo T33/TT/3 1
30 + 3.0 Deutschland  Gelo Racing Team Deutschland  Georg Loos McLaren M8E 2
31 3.0 Italien  Stefan Buonapace Italien  Stefan Buonapace Chevron B19 3
32 3.0 Italien  Giorgio Danieli Italien  Giorgio Danieli AMS1300 4

1 Unfall im Training 2 nicht gestartet 3 nicht gestartet 4 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
+ 3.0 Vereinigtes Konigreich  Brian Redman BRM P167 Gesamtsieg
3.0 Italien  Carlo Facetti Alfa Romeo T33/3 Rang 2

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 32
  • Gestartet: 28
  • Gewertet: 18
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: starker Regen
  • Streckenlänge: 5,018 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 1:23:30,400 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 40
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 200,720 km
  • Siegerschnitt: unbekannt
  • Pole Position: Peter Gethin – McLaren M8E (#33) – 1:29,350
  • Schnellste Rennrunde: Clay Regazzoni – Ferrari 312PB (#60) – 1:14,600 = 117,803 km/h
  • Rennserie: 6. Lauf zur Interserie 1971
  • Rennserie: 11. Lauf zur Italienischen Sportwagen-Meisterschaft 1971

Literatur Bearbeiten

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks Bearbeiten

Vorgängerrennen
200-km-Rennen von Keimola 1971
Interserie Nachfolgerennen
250-km-Rennen von Hockenheim 1971