1. Königlich Bayerische Feldartillerie-Brigade

Großverband der Bayerischen Armee

Die 1. Feldartillerie-Brigade war ein Großverband der Bayerischen Armee.

Erinnerungsabzeichen zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des 1. Feldartillerie-Regiments und zum 24-jährigen Gründungsjubiläum des 7. Feldartillerie-Regiments, 1924

Geschichte Bearbeiten

Der Großverband wurde ursprünglich am 1. Februar 1869 als 1. Artillerie-Brigade errichtet und am 1. Januar 1873 in 1. Feldartillerie-Brigade umbenannt. Sie war Teil der 1. Division und hatte ihr Kommando in München.

Die Brigade wurde während des Ersten Weltkriegs nicht geschlossen eingesetzt. Die beiden Artillerieregimenter wurden je nach Lage und Schwerpunkt mit den beiden Infanteriebrigaden der Division auf Zusammenarbeit angewiesen. Der Kommandeur der Artilleriebrigade war in der Kriegsgliederung als Artillerieführer im Divisionsstab integriert.

Im weiteren Kriegsverlauf wurde gemäß Verordnung des Kriegsministeriums vom 22. Februar 1917 aus dem Kommando der Artillerie-Kommandeur Nr. 1 gebildet. Nach Kriegsende kehrte das Kommando in die Heimat zurück, wurde dort demobilisiert und schließlich am 18. Dezember 1918 aufgelöst.

Unterstellung Bearbeiten

Der Brigade waren vor Beginn des Ersten Weltkriegs die folgenden Einheiten unterstellt:

Beide Regimenter, deren Angehörige auch „Luitpoldkanoniere“ genannt wurden, waren in der Max-II-Kaserne untergebracht.

Die Regimenter bestanden aus je zwei Abteilungen zu drei Batterien Feldkanonen oder Feldhaubitzen und einer leichten Munitionskolonne.

Kommandeure Bearbeiten

Dienstgrad Name Datum[1]
Generalmajor Maximilian Herdegen 08. Januar 1869 bis 28. April 1870
Generalmajor Ferdinand von Malaisé 29. April 1870 bis 17. März 1872
Generalmajor Nepomuk von Müller 18. März 1872 bis 2. November 1878
Generalmajor Theodor von Fries 03. November 1878 bis 8. März 1880
Generalmajor Hugo von und zu Tann-Rathsamhausen 09. März 1880 bis 1. November 1882
Generalmajor Ludwig von Mussinan 02. November 1882 bis 7. März 1889
Generalmajor/Generalleutnant Eugen von Malaisé 08. März 1889 bis 11. Juni 1893
Generalmajor Johann von Böck 12. Juni 1893 bis 30. Mai 1895
Generalmajor Eugen von Keller 31. Mai 1895 bis 19. April 1898
Oberst/Generalmajor Maximilian Gerstner 20. April 1898 bis 25. Januar 1901
Generalmajor Ludwig von Perfall 20. Oktober 1901 bis 30. August 1905
Generalmajor Friedrich Deppert 01. September 1905 bis 13. Dezember 1906
Oberst/Generalmajor Martin von Denk 14. Dezember 1906 bis 27. April 1908
Generalmajor Maximilian Höhn 28. April 1908 bis 10. März 1910
Oberst/Generalmajor Ludwig von Seither 11. März bis 22. Oktober 1910
Generalmajor/Generalleutnant Hermann von Stein 23. Oktober 1910 bis 1. Dezember 1914
Generalmajor Maximilian Siebert 01. Dezember 1914 bis 7. September 1917
Oberstleutnant/Oberst Hugo Heidemann 08. September 1917 bis 16. Dezember 1918

Literatur Bearbeiten

  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil IX: Feldartillerie. Band 1. Verlag Militaria. Wien 2007. ISBN 978-3-902526-15-1. S. 128.
  • Konrad Krafft von Dellmensingen, Friedrichfranz Feeser: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914–1918. Chr. Belser AG Verlagsbuchhandlung. Stuttgart 1930.
  • Günter Wegner: Deutschlands Heere bis 1918. Band 10: Bayern. Biblio Verlag. Osnabrück 1984.
  • Rudolf von Kramer, Otto von Waldenfels: Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden. Selbstverlag des k. b. Militär-Max-Joseph-Ordens. München 1966.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815-1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 707.