Wolfgang Eberhard I. von Dalberg

Hofmarschall und Rat des Bischofs von Speyer, Oberamtmann

Wolfgang Eberhard I. von Dalberg (* 1614[Anm. 1]; † 7. September 1676[1]) stammte aus der Familie der Freiherren von Dalberg. Er war Hofmarschall und Rat des Bischofs von Speyer, Oberamtmann in Kirrweiler und Deidesheim.

Herkunft Bearbeiten

Sein Vater war Johann Georg von Dalberg (* vor 1590[Anm. 2]; † 1644[2]). Die Mutter von Wolfgang Eberhard I. war Barbara († 13. Mai 1621 in Mainz), eine Tochter von Hartmann von Cronberg und Magdalena Brendel von Homburg. Sie war Erbin von Rüdesheim an der Nahe.[3]

Familie Bearbeiten

Wolfgang Eberhard I. heiratete am 27. November 1635[4][Anm. 3] in Landau[5] Maria Eva (* 1612[6] oder * 1613[7]; † zwischen 28. Februar 1662 und 14. Oktober 1677[Anm. 4]), Tochter von Wolfgang Friedrich I. von Dalberg zu Herrnsheim und Kunigunde Löw von Steinfurth. Sie hatten eine Reihe von Kindern, allerdings liegen zu ihnen im Einzelnen – wohl aufgrund des durch den Dreißigjährigen Krieg verursachten Chaos – zum Teil sich widersprechende Angaben vor[8]:

  1. Maria Franziska (* 1636[9])
  2. Maria Magdalena[Anm. 5] (* 30. September 1658[Anm. 6]; † 22. Mai 1740) heiratete am 16. Mai 1684 Johann Philipp Eckbert von Dalberg († 1692) Oberamtmann in Bischofsheim.[Anm. 7]
  3. Johann Franz (* 14. August 1640; † 1671) war ab 1658 Domherr, später Domkantor in Worms.
  4. Wolfgang Franz, * 1644 (getauft am 11. April 1644)[10]
  5. Maria Eva[Anm. 8] (* 30. Juni 1647[Anm. 9]; † 1700[11]) wurde Nonne im Kloster Oberwerth bei Koblenz.
  6. Antoinette Gertrud (* 1648[12]; † als Kind)
  7. Friedrich Anton (* 27. Juni 1650; † 28. Juli 1705, bestattet im Mainzer Dom) wurde 1680 Domherr in Mainz, 1695 Domherr in Würzburg und 1695 Kanoniker im Ritterstift St. Feratius in Bleidenstadt. Er war kurmainzischer Rat, Hofratspräsident und wurde 1677 Oberamtmann des Hochstifts Speyer in Kirrweiler und Deidesheim.
  8. Eckenbert (* um 1652, † 18. August 1696) war kurmainzischer Hofratspräsident und kaiserlicher Reichshofrat.
  9. Anna Maria[Anm. 10] (* 1654; † 16. Februar 1724) heiratete am 12. Mai 1684 Adolf Johann Karl von Bettendorff († 30. August 1717 oder 1706). Es war dessen zweite Ehe.
  10. Maria Barbara[Anm. 11] († 22. Dezember 1716 in Mainz, bestattet im Mainzer Dom)
  11. Maria Elisabeth[Anm. 12] († 7. Mai 1719 in Mainz, bestattet in St. Quintin in Mainz)
  12. Maria Katharina[Anm. 13] († 14. Februar 1661), bestattet in St. Peter in Herrnsheim, heute: Worms

Wirken Bearbeiten

Wolfgang Eberhard I. wurde um 1649 Oberamtmann in Kirrweiler und Deidesheim und bischöflich Speyerer Hofmarschall.[13] Er war Herr in Herrnsheim, Ruppertsberg und Essingen.[14]

Wolfgang Eberhard I. war einer von vier männlichen Agnaten, die die Familie Dalberg am 22. September 1653 aufwies und die an diesem Tag gemeinsam durch Kaiser Ferdinand III. den Reichsfreiherrentitel erhielten.[15] Neben Wolfgang Eberhard I. waren das

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Johannes Bollinger: 100 Familien der Kämmerer von Worms und der Herren von Dalberg. Bollinger, Worms-Herrnsheim 1989. Ohne ISBN.
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge, Bd. 9: Familien vom Mittel- und Oberrhein und aus Burgund. Marburg 1986. Ohne ISBN.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Bollinger, S. 57: „wahrscheinlich 1609“.
  2. Bollinger, S. 52: * um 1580.
  3. Bollinger, S. 57: ⚭ 12. November 1635.
  4. Bollinger, S. 57: † „nach 1677“.
  5. Bollinger, S. 58: Maria Magdalena Katharina.
  6. Bollinger, S. 58: getauft am 14. Februar 1638 in St. Lamberti, Worms.
  7. Von 1667 bis 1680 war er Domherr in Mainz, von 1671 bis 1680 Domherr in Würzburg. Er trat von beiden Ämtern zurück.
  8. Bei Bollinger, S. 58: Eva Maria.
  9. Bollinger, S. 58: getauft am 4. Juni 1647.
  10. Schwennicke, Taf. 57 ordnet sie als Tochter von Wolfgang Hartmann von Dalberg zu Bucholt ein.
  11. Nur bei Schwennicke, Taf. 57, nicht bei Bollinger, S. 58.
  12. Nur bei Schwennicke, Taf. 57, nicht bei Bollinger, S. 58.
  13. Nur bei Schwennicke, Taf. 57, nicht bei Bollinger, S. 58.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Angaben nach Schwennicke.
  2. Angaben nach Schwennicke, Taf. 58.
  3. Schwennicke, Taf. 58.
  4. Diese und die folgenden Angaben – soweit nicht anders vermerkt – nach: Schwennicke, Taf. 60.
  5. Bollinger, S. 57.
  6. Bollinger, S. 49.
  7. Bollinger, S. 57.
  8. Alle Angaben nach Schwennicke, Taf. 57, soweit nicht abweichend vermerkt.
  9. Bollinger, S. 58: „getauft am 23. September 1636 in St. Lamberti in Worms“.
  10. Nur bei Bollinger, S. 58, nicht bei Schwennicke, Taf. 57.
  11. Bollinger, S. 58.
  12. Bollinger, S. 58: getauft am 1. Oktober 1648.
  13. Bollinger, S. 57.
  14. Bollinger, S. 58.
  15. Bollinger, S. 56.
  16. Bollinger, S. 56.
  17. Schwennicke; Bollinger, S. 56.