UN-Klimakonferenz in Baku 2024
Die UN-Klimakonferenz in Baku 2024 (COP 29, United Nations Framework Convention on Climate Change, 29th Conference of the Parties, auch 29. Weltklimakonferenz) findet vom 11. bis 24. November des Jahres statt in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku.
UN-Klimakonferenz 2024 | |
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Ort | Baku Aserbaidschan |
Vorsitz | Muchtar Babajew |
Datum | 11. bis 24. November 2024 |
Teilnahme | Mitglieder der UNFCCC |
Vorgänger | UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 (COP 28) |
Nachfolge | COP 30 |
Webseite | cop29.az |
Der Austragungsort des Klimagipfels rotiert zwischen den fünf Ländergruppen der Vereinten Nationen: der afrikanischen, der asiatisch-pazifischen, der lateinamerikanisch-karibischen, der osteuropäischen und der westeuropäisch-nordamerikanisch-australischen; 2024 war die osteuropäische Gruppe mit u. a. den Kaukasusländern Georgien, Armenien und Aserbaidschan an der Reihe. Hier hatte sich zwar auch Bulgarien interessiert, was von Russland blockiert wurde: Es werde keinem Mitglied der Europäischen Union zustimmen – aufgrund des Konsensprinzips blieb nur Aserbaidschan.[1]
Vorsitz
BearbeitenDen Vorsitz soll Muchtar Babajew übernehmen, langjähriger Mitarbeiter des staatlichen aserbeidschanischen Ölkonzerns State Oil Company of Azerbaijan Republic (SOCAR, dort war Babajew einige Jahre Vizepräsident für ökologische Angelegenheiten) sowie seit 2018 amtierender Umweltminister des westasiatischen Landes. Er soll einmal gesagt haben, dass er Aserbaidschans Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt stärken und gleichzeitig die Öl- und Gasförderung ausbauen wolle. Der stellvertretende aserbaidschanische Außenminister Jaltschin Rafijew soll die Rolle des Verhandlungsführers einnehmen.[1]
Vorbereitung
BearbeitenNach anfänglicher Kritik hat der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew einem Bericht zufolge Anfang 2024 auch zwölf Frauen in das bis dahin aus lediglich 28 Männern bestehende Vorbereitungskomitee aufgenommen, darunter Umajra Taghijewa, die stellvertretende Ministerin für Ökologie und natürliche Ressourcen des Landes, die Menschenrechtsbeauftragte Sabina Alijewa sowie Bahar Muradowa, die Vorsitzende des nationalen Ausschusses für Familien-, Frauen- und Kinderprobleme.[2]
Zur inhaltlichen Vorbereitung fand am 25. und 26. April 2024 in Berlin der 15. Petersberger Klimadialog statt; hier ging es in erster Linie um die Aufstellung konkreter nationaler Klimaschutzpläne und Formulierung von Zwischenzielen sowie um Wege der Finanzierung.[3]
Vom 3. bis 14. Juni des Jahres diskutierten bald 6000 Delegierte aus nahezu allen Staaten der Welt auf der Zwischenkonferenz zur Vorbereitung der nächsten COP im World Conference Center Bonn über Lösungen für strittige Fragen der Klimafinanzierung – eine hier auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 verlängerte Regelung läuft 2025 aus. Die ehemalige deutsche Hauptstadt Bonn ist Sitz des UN-Klimasekretariats.[4]
Kritik
BearbeitenDie Umweltorganisation Global Witness warf dem stark auf Öl- und Gasexporten basierenden Land vor, in den Folgejahren deutlich mehr fossiles Gas fördern zu wollen.[2] Die Energieversorgung Aserbaidschans ruht zu 98 Prozent auf fossilen Brennstoffen, zwei Drittel des Staatseinkommens stammen aus dem Export von Öl und Gas.[1]
Neben der Pressefreiheit ist in Aserbeidschan auch die Meinungs- und Versammlungsfreiheit erheblich eingeschränkt, Regierungskritiker werden verfolgt und inhaftiert; laut Human Rights Watch sind zahlreiche politische Aktivisten in Gefangenschaft. Auf der jährlichen „Rangliste der Pressefreiheit“ der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen liegt das Land auf Platz 151 von 180.[1][5]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- unfccc.int: UN Climate Change Conference Baku - November 2024
- dw.com 3. Juni 2024, Beatrice Christofaro: Wer zahlt für Klimaschäden?
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d David Zauner: Ein Unbekannter leitet die Weltklimakonferenz in Aserbaidschan. 7. Januar 2024, abgerufen am 3. Juni 2024 (deutsch).
- ↑ a b ORF at moha: Nach Kritik: Frauen in COP29-Komitee aufgenommen. 19. Januar 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
- ↑ Baerbock: Es braucht mehr privates Geld für den Klimaschutz. 25. April 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
- ↑ Badische Zeitung: Bonner Konferenz sucht Lösung für Klimafinanzierung. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
- ↑ COP29: Aserbaidschan will internationale Legitimität und Finanzierung | Heinrich-Böll-Stiftung. Abgerufen am 1. Juli 2024.