Twilight – Biss zum Morgengrauen

Film von Catherine Hardwicke (2008)

Twilight – Biss zum Morgengrauen (Originaltitel: Twilight) ist ein US-amerikanischer Vampir-Film der Regisseurin Catherine Hardwicke in Zusammenarbeit mit der US-Filmgesellschaft Coryworle. Er basiert auf dem Roman Bis(s) zum Morgengrauen von Stephenie Meyer und lief in Deutschland am 15. Januar 2009 in den Kinos an. Die Premiere war in Los Angeles am 17. November 2008. Am Startwochenende konnte der Film in 3419 Kinos insgesamt 70,6 Millionen US-Dollar einspielen.

Film
Titel Twilight – Biss zum Morgengrauen
Originaltitel Twilight
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Catherine Hardwicke
Drehbuch Melissa Rosenberg
Produktion Mark Morgan,
Greg Mooradian,
Wyck Godfrey
Musik Carter Burwell
Kamera Elliot Davis
Schnitt Nancy Richardson
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Handlung Bearbeiten

Die 17-jährige Isabella Swan – genannt Bella – zieht vom sonnigen Phoenix in Arizona zu ihrem Vater Charlie ins verregnete Forks an der Küste von Washington, damit ihre Mutter Renée mehr Zeit für sich und ihren neuen Ehemann Phil, einen Baseballspieler, hat. In Forks findet Bella schnell neue Freunde und – sehr zu ihrer Verlegenheit – auch einige Jungen, die schon bald um ihre Aufmerksamkeit wetteifern.

Doch besonders der geheimnisvolle Edward Cullen fällt ihr auf, der sie aber sehr abweisend behandelt. Auch seine Adoptivgeschwister Alice, Emmett, Jasper und Rosalie scheinen unnahbar zu sein. Bei einem späteren Zusammentreffen ist er anfänglich nett zu ihr, lässt sie später jedoch wieder ohne ein Wort stehen. Bei einem Autounfall auf dem Schulparkplatz wird Bella nur durch Edwards erstaunlich schnelle Reaktionsfähigkeit und Kraft gerettet. Stutzig geworden, fordert sie eine Erklärung von ihm. Er weicht ihrer Frage jedoch aus, warnt sie besser nicht seine Nähe zu suchen, und überlässt es ihr, Antworten auf ihre Fragen zu finden.

Bei einem Strandausflug nach La Push trifft Bella auf Jacob „Jake“ Black, einen Ureinwohner aus einem nahe gelegenen Quileute-Reservat, den sie von früheren Besuchen bei ihrem Vater kennt. Er erzählt ihr, dass die Quileute die Cullens für „kalte Wesen“ halten. Jacob stellt die Geschichte als eine alte Legende dar, doch Bella sieht darin den Schlüssel zu Edwards wahrer Identität und stellt nähere Recherchen über die Legenden der Quileute an. Hierzu sucht sie bei einem Ausflug nach Port Angeles, einer nahe gelegenen größeren Stadt, einen Buchladen auf. Auf dem Rückweg trifft sie auf eine Gruppe aufdringlicher Betrunkener. Wie aus dem Nichts taucht Edward mit seinem Auto auf und rettet Bella aus der gefährlichen Situation. Anschließend lädt er sie zum Essen ein, isst selbst jedoch nichts. Während des Essens verlangt Bella Antworten von Edward, woraufhin er ihr gesteht, Gedanken lesen zu können und sich zu ihr hingezogen zu fühlen.

Nachdem Bella Edward auf den Kopf zusagt, ein Vampir zu sein, aber nicht glaube, dass er böse sei, erzählt er ihr die Wahrheit: Die ganze Cullen-Familie besteht aus Vampiren, die sich vor langer Zeit dazu entschlossen hatten, sich ausschließlich von Tierblut ernähren, um ein unauffälliges, „menschliches“ Leben führen zu können. Scherzhaft bezeichnen die Cullens sich darum als „Vegetarier“.

Kurz darauf wird Bella in das abgelegene, aber feudale Haus der Cullens eingeladen. Während sich die meisten für Bella und Edward freuen, hält Rosalie das Risiko für zu groß: Der Vampirinstinkt verlangt nach Menschenblut, und ist nur sehr schwer zu kontrollieren bzw. zu unterdrücken. Ein „Unfall“ könnte nicht nur Bellas Tod bedeuten, sondern auch die Identität der Cullens bloß stellen, und den „Frieden“ brechen.

Edward lädt Bella ein, an einem Baseballspiel der Cullens mitten im Wald teilzunehmen. Während des Spiels tauchen drei Vampire namens Victoria, James und Laurent auf. Sie sind „normale“ Vampire und sehen Menschen nur als Nahrungsquelle an – die aktuelle Mordserie in der Gegend geht auf ihr Konto. Um nicht aufzufallen, streifen Vampire gewöhnlich als Einzelgänger permanent durch die Welt, da zu viele unerwartete Todesfälle an nur einem Fleck bald auffallen würden.

Nachdem James Bella als Mensch erkennt, sie aber von den Cullens geschützt wird, ist das Treffen beendet, James und Victoria ziehen sich zurück. Laurent ist beeindruckt von der „vegetarischen“ Lebensweise, dem Familienzusammenhalt, und dem schönen Haus als festem Lebenspunkt. Er verspricht, dies alles zu respektieren, und weiter zu ziehen, warnt aber ausdrücklich vor James und Victoria, beide sind sehr gefährliche Gegner, deren Kampfgeist durch die Konfrontation geweckt wurde. Schon bald darauf macht James Jagd auf Bella.

Bella flieht mit Alice und Jasper nach Phoenix. Plötzlich ruft James Bella an: Wenn Bella allein zu ihm komme, würde er ihre Mutter, die er augenscheinlich in der Gewalt hat, unbehelligt lassen. Bella willigt ein, entschlüpft Alice und Jasper und trifft sich mit James in dem Ballettstudio, das sie in ihrer Kindheit besucht hatte. Doch auch James ist allein: Er spielte Bella am Telefon nur Amateurvideos von ihr und ihrer Mutter vor, die er im Haus gefunden hatte. Bella wird von James gebissen, sodass sich sein Gift in ihrem Blutkreislauf ausbreitet. James wird von den eintreffenden Cullens überwältigt, in Stücke gerissen und verbrannt, womit die Jagd auf Bella ein Ende findet. Edward saugt James’ Gift aus Bellas Blut und kann somit ihre Verwandlung in einen Vampir verhindern.

Nach einem Krankenhausaufenthalt wird Bella von Edward auf den Jahresabschlussball der Highschool ausgeführt. Dort ist auch Jacob, der von seinem Vater mit einer Warnung zu Bella und Edward geschickt wurde: Bella solle sich von Edward trennen, und Edward sich von Bella fernhalten. Doch Bella wünscht sich, für immer mit Edward zusammenzubleiben, und würde sich auch in einen Vampir verwandeln lassen, um zukünftige Gefahrensituationen zu verhindern. Doch Edward lehnt dies strikt ab, Bella soll ihr menschliches Leben leben, natürlich altern, und natürlich sterben. Er verspricht ihr ein langes Leben an seiner Seite.

Synchronisation Bearbeiten

Darsteller Rolle Synchronsprecher
Kristen Stewart Bella Swan Annina Braunmiller
Robert Pattinson Edward Cullen Johannes Raspe
Billy Burke Charlie Swan Thomas Amper
Peter Facinelli Dr. Carlisle Cullen Philipp Moog
Elizabeth Reaser Esme Cullen Elisabeth Günther
Ashley Greene Alice Cullen Laura Maire
Nikki Reed Rosalie Hale Angela Wiederhut
Kellan Lutz Emmett Cullen Stefan Günther
Jackson Rathbone Jasper Hale Benedikt Gutjan
Anna Kendrick Jessica Stanley Gabrielle Pietermann
Christian Serratos Angela Weber Jacqueline Belle
Michael Welch Mike Newton Roman Wolko
Justin Chon Eric Yorkie Patrick Roche
Taylor Lautner Jacob Black Max Felder
Rachelle Lefèvre Victoria Marion von Stengel
Cam Gigandet James Benedikt Weber
Edi Gathegi Laurent Sebastian Winkler
Gil Birmingham Billy Black Thomas Wenke
Sarah Clarke Renée Dwyer Claudia Lössl

Rezeption Bearbeiten

 
Die Twilight-Darsteller

Die amerikanischen Kritiker nahmen den Film verhalten auf: Rotten Tomatoes versammelt 223 Rezensionen, von denen 49 % positiv ausfielen, und bewertet Twilight zusammenfassend: „Having lost much of its bite transitioning to the big screen, Twilight will please its devoted fans, but do little for the uninitiated.“ (Da Twilight bei der Umsetzung als Film viel Biss verloren hat, wird der Film zwar den treuen Fans gefallen, aber er bietet wenig für noch uneingeweihte Seher.)[3]

Dimitrios Anathanassios schreibt auf Moviemaze.de, dass ihm der Film aufgrund der schlechten Geschichte überhaupt nicht gefallen habe. „Was kommt raus, wenn Vampirmythen, Schulromanzen und Daily-Soap-Plots verbunden werden? Eine Story, der jeglicher Biss fehlt.“ Der Film sei nur für Teenager geeignet, „für den Vampirfan oder den Cineasten, der eine gute Story erwartet, wird hier aber wenig geboten“. Er gibt dem Film 2 von 10 möglichen Punkten.[4]

Björn Helbig von Filmstarts.de ist der Meinung, der Regisseurin sei „mit viel Schmalz und Zuckerguss eine akzeptable Teenie-Vampir-Schmonzette für die H&M-Generation gelungen. Mit mehr Tempo und weniger schwülstigen Blicken wäre der Film allerdings unterhaltsamer und insgesamt besser ausgefallen“. Mit der vergebenen Wertung von 5 von 10 Sternen liegt er leicht unter dem europäischen Bewertungsdurchschnitt.[5]

Julia Evers vergab in den OÖN vom 17. Januar 2009 drei von sechs möglichen Sternen und meinte, dass dies der Stoff sei, an dem Teenagermädchen weltweit Blut geleckt hätten. Die Liebe zwischen Bella und dem Vampir Edward strotze im Film von Metaphern der sexuellen Enthaltsamkeit. Die Regisseurin zeige einen durchgestylt-modernen Pop-Jugendfilm, in dem die Dialoge zwischen Pathos und (unfreiwilligem) Witz wechseln würden und Teile der Handlung und Sinn der Nebenfiguren würden sich oft nur denjenigen erschließen, die das Buch kennen würden.[6]

Christina Krisch meinte hingegen in der Kronen Zeitung vom 15. Januar 2009, dass die Regisseurin eine aufwühlende Romeo-und-Julia-Romanze im Blutsaugermilieu inszeniert habe, die sich in rührend zart-keuscher Seelenverwandtschaft übe. Der Film lebe völlig von der Chemie der charismatischen Jungdarsteller.[7]

Budget und Einnahmen Bearbeiten

Der Film spielte in den USA ca. 192,7 Millionen US-Dollar ein, weltweit betrugen die Filmeinnahmen 392,6 Millionen US-Dollar. In Deutschland spielte der Film 23,7 Millionen, in der Schweiz knappe 3 Millionen und in Österreich etwas über 2 Millionen US-Dollar ein. Damit erreichte Deutschland das höchste Einspielergebnis außerhalb Nordamerikas, mit knappem Vorsprung vor Frankreich, wo der Film 23,5 Millionen einspielte.[8] Das Budget für den Film lag bei geschätzten 37 Millionen US-Dollar.[8]

Soundtrack Bearbeiten

Der offizielle Soundtrack erschien in den USA am 4. November 2008. Er erreichte in vielen Ländern die Top 10 und in den Vereinigten Staaten Ende November 2008 sogar Platz 1 der Billboard-Albumcharts. Stephenie Meyer war an der Zusammenstellung der Musik beteiligt, so sind auf dem Soundtrack unter anderem die Bands Muse und Linkin Park vertreten, die nach Aussage der Autorin bei ihrem Schreibprozess eine wichtige Rolle gespielt haben. Der Titelsong Decode stammt von der Band Paramore. Das Video zum Song wurde am 3. November 2008 veröffentlicht und enthält Szenen aus dem Film.

Eine digitale Version des Soundtracks, die bei iTunes verfügbar ist, enthält drei Bonussongs: Let Me Sign von Robert Pattinson, La Traviata gespielt vom Royal Philharmonic Orchestra und Clair de Lune (APM Orchestra), die ebenfalls im Film zu hören sind.

Am 25. November 2008 wurde außerdem ein weiterer Soundtrack mit dem Titel Twilight: The Score zum Online-Download zur Verfügung gestellt, der instrumentale Musikstücke aus dem Film enthält. Auf CD ist diese Zusammenstellung am 9. Dezember 2008 erschienen.

Nr. Titel Interpret
1. Supermassive Black Hole (Twilight Soundtrack Version) Muse
2. Decode Paramore
3. Full Moon (Twilight Soundtrack Version) The Black Ghosts
4. Leave Out All the Rest (Twilight Soundtrack Version) Linkin Park
5. Spotlight MuteMath
6. Go All The Way (Into the Twilight – Twilight Soundtrack Version) Perry Farrell
7. Tremble For My Beloved (Twilight Soundtrack Version) Collective Soul
8. I Caught Myself (Twilight Soundtrack Version) Paramore
9. Eyes On Fire (Twilight Soundtrack Version) Blue Foundation
10. Never Think (Twilight Soundtrack Version) Rob Pattinson
11. Flightless Bird, American Mouth (Twilight Soundtrack Version) Iron & Wine
12. Bella’s Lullaby (Twilight Soundtrack Version) Carter Burwell
13. Love Is Worth The Fall (Twilight Version) O.A.R.
14. Decode (Acoustic Version) Paramore
15. Flightless Bird, American Mouth Live (Twilight Soundtrack Version) Iron & Wine
16. Spotlight (Son Lux Remix) MuteMath
17. Full Moon (Appleblim & Komonazmuk Remix – Twilight Soundtrack Version) The Black Ghosts

Fortsetzung Bearbeiten

Am 22. November 2008 bestätigte Summit Entertainment die Verfilmung des zweiten Buches der Serie, Bis(s) zur Mittagsstunde.[9] Mit der Arbeit am Drehbuch für den Nachfolger von Twilight hatte die Drehbuchautorin Melissa Rosenberg bereits vor dem Filmstart begonnen,[10] Regisseur ist Chris Weitz.[11] Der Film sollte in Deutschland unter dem Titel New Moon – Biss zur Mittagsstunde ursprünglich im Januar 2010 in die Kinos kommen, lief aber bereits am 26. November 2009 an.[12]

Auszeichnungen Bearbeiten

Bei den MTV Movie Awards 2009 gewann der Film fünf Preise, nachdem er in sieben Kategorien nominiert war. Darunter unter anderem den Preis für den besten Film, die beste Hauptdarstellerin und den besten Kuss.[13] Bei den Teen Choice Awards 2009 hat er in zehn von elf Kategorien gewonnen.[14] 2009 wurde der Film auch mit dem goldenen Bravo Otto ausgezeichnet.[15]

Wissenswertes Bearbeiten

Die Autorin der Romanvorlage, Stephenie Meyer, hat in einer Restaurant-Szene, als Bella und ihr Vater Charlie zusammen essen, einen Cameo-Auftritt. Catherine Hardwicke bezeichnete diese Szene, in der die Autorin ein vegetarisches Gericht bestellt, als einen kleinen Insiderwitz. Dies beziehe sich darauf, dass die Vampire im Film sich selbst als „vegetarisch“ bezeichnen, da sie sich nicht von Menschen ernähren würden. Greg Mooradian, Produzent des Filmes, erklärte außerdem, der Cameo-Auftritt sei ein Dankeschön an die Fans, welche die Autorin sofort erkennen und sich darüber freuen würden.[16]

Zudem hat „Spoon“ aus der MTV Show „The Pickup Artist“ einen Cameo-Auftritt im Restaurant, als Edward meint, er könne die Gedanken der Leute im Lokal lesen und es ginge den meisten nur um Geld oder Sex. Dies bezieht sich darauf, dass Pickup Artists darauf abzielen, zum „perfekten Verführer“ zu werden.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freigabebescheinigung für Twilight – Biss zum Morgengrauen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2008 (PDF; Prüf­nummer: 116 116 K).
  2. Alterskennzeichnung für Twilight – Biss zum Morgengrauen. Jugendmedien­kommission.
  3. Twilight. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 2. Februar 2022 (englisch).
  4. Kritik auf moviemaze.de
  5. Kritik auf Filmstarts.de
  6. Julia Evers: „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“: Mädchenträume, mit Blut getränkt. In: nachrichten.at. 17. Januar 2009, abgerufen am 21. Dezember 2010.
  7. Christina Krisch: „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“. In: Kronen Zeitung. 14. Januar 2009, abgerufen am 21. Dezember 2010.
  8. a b Einspielergebnisse bei boxofficemojo.com
  9. LA Times Blogs
  10. Entertainment Weekly Online
  11. Hollywood Insider Blog auf www.ew.com (Memento vom 11. Februar 2009 im Internet Archive)
  12. Neuer Starttermin für New Moon – Biss zur Mittagsstunde, Meldung auf moviepilot
  13. Offizielle Homepage des MTV Movie Awards 2009
  14. serienjunkies.de: The Teen Choice Awards 2009: And the Winners are…
  15. „New Moon“-Event: Die Übergabe der BRAVO OTTOS! In: Bravo.de. Archiviert vom Original am 27. April 2014; abgerufen am 23. Dezember 2010.
  16. Larry Carroll: 'Twilight' Author Stephenie Meyer's Cameo: More Details Emerge From Book-Turned-Movie's Set. In: MTV.com. 8. April 2008, abgerufen am 23. Dezember 2010 (englisch).