Sur GR

Dorf des Kantons Graubünden in der Schweiz
GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Surf zu vermeiden.

Sur anhören/? (rätoromanisch Sour/?, von den Einheimischen auch Socr/? ausgesprochen) war bis zum 31. Dezember 2015 eine politische Gemeinde im Kreis Surses (Oberhalbstein) des Bezirks Albula des Kantons Graubünden in der Schweiz. Am 1. Januar 2016 fusionierte Sur mit den Gemeinden Bivio, Cunter, Marmorera, Mulegns, Riom-Parsonz, Salouf, Savognin und Tinizong-Rona zur neuen Gemeinde Surses.

Sur
Wappen von Sur
Wappen von Sur
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Albula
Politische Gemeinde: Sursesi2
Postleitzahl: 7456
frühere BFS-Nr.: 3540
Koordinaten: 768131 / 154647Koordinaten: 46° 31′ 19″ N, 9° 37′ 48″ O; CH1903: 768131 / 154647
Höhe: 1530 m ü. M.
Fläche: 23,25 km²
Einwohner: 64 (31. Dezember 2015)
Einwohnerdichte: 3 Einw. pro km²
Website: www.surses.ch
Sur, im Hintergrund der Lai da Marmorera
Sur, im Hintergrund der Lai da Marmorera

Sur, im Hintergrund der Lai da Marmorera

Karte
Sur GR (Schweiz)
Sur GR (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2016
Oberer Dorfteil
Sur mit Pfarrkirche St. Katharina

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: Geteilt von Silber (Weiss) mit schwarzem Zinnenturm auf grünem Dreiberg, und von Schwarz mit silbernem Wellenband

Der Turm Spliatsch auf dem mittleren der drei Hügel von Sur steht oberhalb (sur) des Wellenbands der Julia.

Geographie Bearbeiten

Sur liegt an der Julierpass-Strasse. Der untere Teil des Dorfes Furnatsch liegt direkt an der Strasse, der Hauptteil der ehemaligen Gemeinde etwa 50 Meter darüber. Zu Sur gehört auch die 2000 m hoch gelegene Alp Flix. Die höchste Erhebung bildet der 3397 m hohe Piz Calderas.

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1900 1950 1980 1990 2000 2005 2014
Einwohner 163 178 227 112 87 93 84 68

Sprachen Bearbeiten

Die überwiegende Mehrheit der Einwohner spricht auch heute noch das rätoromanische Surmeirisch. 1880 waren dies 99,3 %, 1941 97,4 % der Einwohnerschaft. Danach sank der Anteil der Rätoromanen bis 1990 stufenweise auf 75,86 %. Seither ist eine Stabilisierung der Sprachsituation eingetreten. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Sur GR
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 5 4,46 % 12 13,79 % 20 21,51 %
Rätoromanisch 94 83,93 % 66 75,86 % 70 75,27 %
Italienisch 4 3,57 % 5 5,75 % 3 3,23 %
Einwohner 112 100 % 87 100 % 93 100 %

Alleinige Behördensprache ist Rätoromanisch, welches von 84,9 % der Bevölkerung verstanden wird.

Herkunft und Nationalität Bearbeiten

Von den Ende 2005 84 Bewohnern waren 75 (= 89,29 %) Schweizer Staatsangehörige.

Gemeinde Bearbeiten

Den Pfarrer teilt sich die ehemalige Gemeinde mit den anderen Dörfern der Gemeinde Surses, mit Ausnahme von Savognin, das einen eigenen Pfarrer hat. Die Primarschule führte die ehemalige Gemeinde von 1975 bis 2006 zusammen mit Mulegns und Marmorera, für die Sekundarschule müssen die Schüler seit 1963 nach Savognin. Die Primarschüler werden inzwischen in Savognin unterrichtet. Die ehemalige Gemeinde ist stark überaltert; zwei Drittel der Bewohner sind über 60 Jahre alt.

Im März 2006 beschlossen die Stimmberechtigten an einer Gemeindeversammlung als erste Gemeinde im Oberhalbstein, die neue Schriftsprache Rumantsch Grischun an der Schule zu lehren. Bisher wurde das im ganzen Surmeir gebräuchliche Surmeirisch unterrichtet. Am 10. März 2006 lehnte die Mehrzahl der Einwohner von Sur und anderen Gemeinden der Talschaft eine Fusion aller Gemeinden des Oberhalbsteins ab.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Der im 13. Jahrhundert von den Herren von Marmels errichtete Turm Spliatsch.
  • Die auf 2000 Meter über Meer gelegene Alp Flix.

Literatur Bearbeiten

  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
  • Gion Peder Thöni: Sur. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien