Silvana Tirinzoni

Schweizer Curlerin

Silvana Tirinzoni (* 25. Juni 1979) ist eine Schweizer Curlerin. Sie spielt an der Position des Skip für den CC Aarau. Sie wurde 2024 zum achten Mal Schweizer Meisterin im Curling.[1]

Silvana Tirinzoni
Voller Name Silvana Petra Tirinzoni
Geburtstag 25. Juni 1979 (44 Jahre)
Geburtsort DielsdorfSchweiz
Karriere
Nation Schweiz Schweiz
Verein CC Aarau
Spielposition Skip
Spielhand rechts
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Mixed-EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Curling-Weltmeisterschaften
Gold 2019 Silkeborg
Gold 2021 Calgary
Gold 2022 Prince George
Gold 2023 Sandviken
Silber 2024 Sydney
 Curling-Europameisterschaften
Silber 2018 Tallinn
Bronze 2019 Helsingborg
Silber 2022 Östersund
Gold 2023 Aberdeen
Curling-Mixed-EuropameisterschaftVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze 2014 Kopenhagen
Curling-JuniorenweltmeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold 1999 Östersund
letzte Änderung: 25. März 2024

Karriere Bearbeiten

Tirinzoni gewann 1999 mit ihren Teamkolleginnen Michèle Knobel, Brigitte Schori und Martina von Arx die Curling-Juniorenweltmeisterschaften in Östersund.[2] In den beiden Jahren davor war sie 6. (1998, als Skip) bzw. 7. (1997, als Ersatzspielerin im Team von Skip Bianca Röthlisberger).[3]

2006 nahm Tirinzoni zum ersten Mal an der Weltmeisterschaft der Damen teil, belegte dort aber nur den 10. Platz. 2007 konnte sie sich bei der Weltmeisterschaft auf den 5. Platz verbessern. Bei der Europameisterschaft 2007 war sie als Ersatzspielerin im Team von Mirjam Ott dabei und wurde Vierte.

Ihre dritte Weltmeisterschaft spielte sie 2013; sie erreichte mit ihrem Team (Marlene Albrecht, Esther Neuenschwander, Sandra Gantenbein, Manuela Siegrist) den fünften Platz. Bei der letzten Austragung der Curling-Mixed-Europameisterschaft 2014 gewann sie mit Martin Rios, Romano Meier und Jenny Perret die Bronzemedaille.[4]

Bei der Europameisterschaft 2017 führte sie ihre Mannschaft auf den vierten Platz. Im Oktober 2017 gewann sie den Schweizer Ausscheidungswettbewerb für die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018. Sie setzte sich mit ihren Mitspielerinnen Manuela Siegrist (Third), Esther Neuenschwander (Second) und Marlene Albrecht (Lead) gegen die Teams von Alina Pätz und Binia Feltscher durch und vertrat die Schweiz in Pyeongchang.[5] Dort kam sie mit ihrem Team nach vier Siegen und fünf Niederlagen in der Round Robin auf den siebten Platz.

In der Saison 2018/19 tritt sie mit einem neu formierten Team an: Alina Pätz spielte als Fourth, Esther Neuenschwander als Second und Melanie Barbezat als Lead; Tirinzoni spielte als Skip auf der Position des Third.[6] Mit diesem Team gewann sie bei der Europameisterschaft 2018 die Silbermedaille. Nach einer makellosen Round Robin und einem Sieg gegen das deutsche Team um Daniela Jentsch musste sie sich nur im Final den Schwedinnen mit Skip Anna Hasselborg geschlagen geben.[7] Bei der Weltmeisterschaft 2019 gelang die Revanche: die schwedischen Curlerinnen wurden im Final mit 8:7 besiegt, was den Weltmeistertitel bedeutete.[8]

Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking gewann das Schweizer Team zwar die Vorrunde, verlor dann aber zuerst den Halbfinal gegen Japan und später auch das Spiel um Bronze gegen Schweden um Skip Anna Hasselborg. Bei den Weltmeisterschaften im gleichen Jahr gewann Tirinzoni mit ihrem Team den Titel im Final gegen Südkorea. Dabei waren sie nach Kanada 2018 erst das zweite Team, das alle 14 WM-Spiele gewinnen konnte.[9]

Tirinzoni nahm mit ihrem Team an vielen Turnieren der World Curling Tour teil. Folgende Turniere hat sie gewonnen: Red Deer Curling Classic (2011), Internationaler Berner Damen Cup (2013, 2016), Womens Masters Basel (2013), Stockholm Ladies Cup (2013), Stu Sells Oakville Tankard (2014, 2016, 2017), Pomeroy Inn & Suits Prairie Showdown (2014), GSOC Tour Challenge Tier 1 (2015), Glynhill Ladies International (2016).[10] In der Saison 2016/2017 wurde die verletzte Manuela Sigrist von Cathy Overton-Clapham als Third vertreten.[11]

Tirinzoni vertrat die Schweiz bei den Europameisterschaften 2022. Zu ihrem neuformierten Team gehörten Alina Pätz, Carole Howald und Briar Schwaller-Hürlimann.[12] Die Schweiz stiess bis ins Endspiel vor, unterlag dort jedoch dem Team aus Dänemark.

Mit demselben Team trat sie auch bei den Weltmeisterschaften 2023 im schwedischen Sandviken an. Die Schweiz gewann wie im Vorjahr alle ihre Spiele und holte sich den vierten Titel in Folge. Im Final wurde Norwegen mit 6:3 bezwungen. Es war dies der 35. Sieg in Serie an Weltmeisterschaften für das Schweizer Team. Das war weder bei den Frauen noch bei den Männern zuvor einem Team gelungen.[13] Nach dem Turnier gab das Team die Trennung von Lead Briar Schwaller-Hürlimann bekannt.[14] Nachfolgerin wurde Selina Witschonke.

Das neuformierte Team (Tirinzoni, Pätz, Howald, Witschonke) gewann Anfang November 2023 in Halifax ein Turnier, und wenige Tage später erreichte es beim National, dem zweiten von vier Grand-Slam-Events, den Halbfinal.[15] Mit demselben Team gewann Tirinzoni im November 2023 in Aberdeen auch erstmals einen Europameistertitel.[16] Die Schweizerinnen gewannen alle elf Spiele, was seit 2005 keinem Team mehr gelungen war.[17]

Im Februar 2024 gewann sie mit dem CC Aarau gegen den CC Grasshoppers zum achten Mal die Schweizer Meisterschaft.[1] Es war die erste Meisterschaft mit Selina Witschonke für Silvana Tirinzoni.[1]

Im März 2024 nahm das Team an der Weltmeisterschaft im kanadischen Sydney teil. Es gewann die ersten sechs Spiele, verlor aber im siebten Spiel gegen Kanada. Es war dies die erste Niederlage nach 42 Siegen bei WM-Spielen in Serie.[18] Zuvor hatte das Team letztmals in der Round Robin des WM-Turniers 2021 in Calgary gegen Schweden verloren.[19] Die Schweiz qualifizierte sich für das Finale, das sie wiederum gegen Kanada verlor. Nach vier Weltmeistertiteln in Folge, musste sich das Team mit der Silbermedaille begnügen.

Privatleben Bearbeiten

Tirinzoni studierte an der Universität Zürich Betriebsökonomie und absolvierte eine Weiterbildung als Finanzanalytikerin und Vermögensberaterin. Sie arbeitete sieben Jahre als Projektmanagerin bei einer Bank, 2019 setzte sie ganz auf den Sport.[20]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Curling Club Aarau erneut Schweizer Meister. 12. Februar 2024, abgerufen am 17. März 2024.
  2. Star Choice World Junior Curling Championships 1999. Final. World Curling Federation.
  3. Silvana Tirinzoni bei World Curling Federation.
  4. European Mixed Curling Championship 2014. World Curling Federation.
  5. Tirinzonis Curlerinnen für Olympia qualifiziert (Memento vom 10. November 2017 im Internet Archive). In: Aargauer Zeitung. 13. Oktober 2017, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  6. Kräftekonzentration im Schweizer Frauencurling: Silvana Tirinzoni und Alina Pätz spannen zusammen. In: Aargauer Zeitung. 2. Mai 2018, archiviert vom Original am 24. Juli 2018; abgerufen am 8. Januar 2024.
  7. Gold for Sweden women at Le Gruyère AOP Europeans. World Curling Federation, 24. November 2018, archiviert vom Original am 27. November 2018; abgerufen am 27. November 2018 (englisch).
  8. Switzerland win the LGT World Women’s championship title. World Curling Federation, 24. März 2019, archiviert vom Original am 1. April 2019; abgerufen am 8. Februar 2024 (englisch).
  9. 7:6-Finalsieg über Südkorea. Zum 3. Mal in Serie: Schweizer Curlerinnen bejubeln WM-Gold! In: SRF Sport. 28. März 2022, abgerufen am 28. März 2022.
  10. Silvana Tirinzoni. Events (Memento vom 10. November 2017 im Internet Archive). World Curling Federation.
  11. Team Silvana Tirinzoni (Memento vom 16. November 2018 im Internet Archive). The Grand Slam of Curling.
  12. Skips Tirinzoni und Schwaller vertreten Schweiz an der EM. In: SRF Sport. 26. Oktober 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022.
  13. Curling-WM in Schweden. 4. WM-Titel in Serie ist Tatsache: Schweiz schlägt Norwegen. In: SRF Sport. 26. März 2023, abgerufen am 26. März 2023.
  14. Lead ist nicht mehr erwünscht. Tirinzonis Weltmeisterteam trennt sich von Schwaller-Hürlimann. In: SRF Sport. 5. Mai 2023, abgerufen am 5. Mai 2023.
  15. Curling-EM in Schottland. Mit einer Portion jugendlicher Naivität zum ersten EM-Titel? In: SRF Sport. 16. November 2023, abgerufen am 20. November 2023.
  16. Curling-EM in Aberdeen. Brillanter letzter Stein: Pätz sichert der Schweiz EM-Gold! In: SRF Sport. 25. November 2023, abgerufen am 25. November 2023.
  17. Der Kreis schliesst sich. Ein längst überfälliger Titel für die Schweizer Curlerinnen. In: SRF Sport. 25. November 2023, abgerufen am 25. November 2023.
  18. Curling-WM in Sydney - Siegesserie der Schweizerinnen reisst gegen Kanada, In: SRF Sport. 20. März 2024, abgerufen am 20. März 2024.
  19. Tirinzoni und Pätz streben nach dem fünften WM-Titel in Serie, Südostschweiz, 16. März 2024, abgerufen am 20. März 2024.
  20. Marco Oppliger: Curlerin Silvana Tirinzoni. Sie war Bankerin, nun lebt sie mit 41 in einer WG. In: Tages-Anzeiger. 30. April 2021.