Schwarzendamm

Siedlung in Deutschland

Schwarzendamm ist ein Ortsteil der Ortschaft Dönitz und der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Schwarzendamm
Stadt Klötze
Koordinaten: 52° 36′ N, 11° 2′ OKoordinaten: 52° 36′ 4″ N, 11° 2′ 24″ O
Höhe: 61 m ü. NHN
Fläche: 2,04 km²[1]
Einwohner: 50 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1938
Eingemeindet nach: Dönitz
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 039008
Schwarzendamm (Sachsen-Anhalt)
Schwarzendamm (Sachsen-Anhalt)

Lage von Schwarzendamm in Sachsen-Anhalt

Straßenkreuzung im Zentrum
Straßenkreuzung im Zentrum

Geographie Bearbeiten

Das Dorf Schwarzendamm liegt am Drömling, rund acht Kilometer südwestlich der Innenstadt von Klötze in der Altmark. Nächstgelegene Orte sind Altferchau (knapp ein Kilometer westlich), Dönitz (ein Kilometer nördlich), Kusey (vier Kilometer östlich) und Kunrau (vier Kilometer südlich). Die Jeetze entspringt wenige hundert Meter südwestlich des Ortes am Südlichen Landrücken.[3]

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter bis Neuzeit Bearbeiten

Schwarzendamm wurde vor dem Jahre 1789 als Krugetablissement (Gasthof) auf der wüsten Feldmark Prilop angelegt. Am Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es von Kolonisten besiedelt. Bereits im Jahre 1833 wurden neben dem Krug Kolonistenhäuser erwähnt. 1840 war der Ort dann ein Kolonistendorf mit einem Krug, sechs Grundsitzern, zwei Einliegern und acht Wohnhäusern.[1]

Prilop Bearbeiten

Das Dorf hieß im Mittelalter Prilop und wurde 1420 in einer Urkunde als wüst bezeichnet: dacz wuste dorff prylopp.[4] Auch 1435 heißt es dat wuste dorp Prylop.[5] Weitere Nennungen sind 1492 prylop und 1598 das wüste dorff Prilop, 1804 Prielop.[6]

Wilhelm Zahn beschreibt die Lage von Prilop im Jahre 1909 so: „Auf dem rechten Ufer der Jeetze, am Südende dea Moores, 1,25 Kilometer südlich von Dünitz, 1 Kilometer östlich von Alt-Ferchau, liegt die Wüstung. Die Stelle der alten Niederlassung heißt noch heute das Dorf. Unmittelbar westlich daran stößt die jetzige Kolonie Schwarzendamm.“[7]

Eingemeindungen Bearbeiten

Bis 1807 gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es ab 1807 im Kanton Brome und ab 1808 bis 1816 im Kanton Jübar auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]

Am 1. April 1938 schlossen sich die Gemeinden Schwarzendamm, Dönitz und Altferchau im Landkreis Salzwedel zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Dönitz zusammen.[8]

Mit der Eingemeindung von Dönitz nach Klötze am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Schwarzendamm zur Stadt Klötze und zur neu errichteten Ortschaft Dönitz.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1789 06
1798 03
1801 04
1818 20
1840 45
1864 54
Jahr Einwohner
1871 44
1885 64
1895 61
1905 72
1910 88
1925 82
Jahr Einwohner
2017 [0]51[9]
2018 [0]53[9]
2020 [00]48[10]
2021 [00]48[10]
2022 [0]51[2]
2023 [0]50[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1925:[1]

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus Schwarzendamm sind in die Kirchengemeinde Neuferchau eingekircht, die zur Pfarrei Immekath gehörte.[11] Schwarzendamm gehört heute zum Pfarrbereich Steimke-Kusey im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Der Ortsfriedhof liegt im Süden des Dorfes.
  • In Schwarzendamm steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, eine Feldsteinpyramide gekrönt von einem Adler.[13]

Verkehr Bearbeiten

Schwarzendamm ist durch Kreisstraßen mit Dönitz und Kunrau sowie Altferchau und Kusey verbunden. Busse verkehren nach Beetzendorf, Klötze und Kunrau, teilweise als Rufbus.

Literatur Bearbeiten

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2020–2021, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 146–147 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 346, 147. Schwarzendamm (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2020–2021, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Henning Lehrmann: 21 Einwohner weniger. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 22. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 7.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 274 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 275 (Digitalisat).
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 383 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00411~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 183 (uni-jena.de).
  8. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1938, ZDB-ID 3766-7, S. 127.
  9. a b Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
  10. a b Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Steimke-Kusey. In: ekmd.de. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  13. Schwarzendamm, Stadt Klötze, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2022.