Dönitz (Klötze)

Ortsteil von Klötze

Dönitz ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Dönitz
Stadt Klötze
Wappen von Dönitz
Koordinaten: 52° 37′ N, 11° 3′ OKoordinaten: 52° 36′ 48″ N, 11° 2′ 36″ O
Höhe: 58 m
Fläche: 7 km²
Einwohner: 41 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 6 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 039008
Dönitz (Sachsen-Anhalt)
Dönitz (Sachsen-Anhalt)

Lage von Dönitz in Sachsen-Anhalt

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Das Dorf Dönitz liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich von Wolfsburg und etwa fünf Kilometer östlich der Landesgrenze zu Niedersachsen in der Altmark. Der Ort liegt geologisch auf der Calvörder Scholle. Zwei Kilometer südwestlich von Dönitz in der Nähe es Dorfes Altferchau entspringt die Jeetze.[2] Die nächste überregionale Straßenverbindung ist die B 248, welche etwa sechs Kilometer westlich von Dönitz verläuft.

Ortschaftsgliederung Bearbeiten

Die Ortschaft Dönitz besteht aus den drei Ortsteilen Dönitz, Altferchau und Schwarzendamm.

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter bis Neuzeit Bearbeiten

Die Geschichte der drei Dörfer der heutigen Ortschaft reicht weit in das Mittelalter zurück. Sie fielen im Mittelalter wüst und wurden später wieder besiedelt. Sie gehörten in landesgeschichtlicher Hinsicht immer zur Altmark und damit zur Markgrafschaft und dem Kurfürstentum Brandenburg. Dönitz ist eine wendische Gründung. Der Name kommt vom altslawischen dŭno und bedeutet so viel wie „Ort im Talgrund“.[3]

Die erste Erwähnung von Dönitz stammt aus dem Jahre 1420 als dacz dorff czu dontze, dacz ist wüste.[4] Das Dorf war also unbewohnt, als es in einer Urkunde über ein Lehen für Günzel von Bartensleben genannt wurde.

1442 wurde das Dorf mit der Mühle und aller Zubehörung als Eigentum der Herrschaft Wolfsburg genannt. 1541 trug es den Namen Duntz. 1608 ist es ein Dorf im Beritt (Landreiterei) Salzwedel. Im Jahre 1620 werden vier Ackerleute und zwei Kossaten aufgeführt. Weitere Nennungen sind 1687 Doentze und 1804 Dönitz.[5]

Die namenlose Wassermühle in Dönitz, die zwar noch intakt ist, aber nicht mehr benutzt wird, gilt als die erste, die an der Jeetze gebaut wurde.

 
Hoppenmühle bei Immekath, nördlich von Dönitz, deren Mühlenteich von der Jeetze gespeist wird

Eingemeindungen Bearbeiten

Bis 1807 gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es ab 1807 im Kanton Brome und ab 1808 bis 1813 im Kanton Jübar auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[5]

Am 1. April 1938 schlossen sich die Gemeinden Dönitz, Schwarzendamm und Altferchau im Landkreis Salzwedel zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Dönitz zusammen.[6] Diese Gemeinde wurde am 15. Juli 1950 vom Landkreis Salzwedel in den Landkreis Gardelegen umgegliedert.[7] Am 25. Juli 1952 kam sie dann zum Kreis Klötze. Nach dessen Auflösung wurde sie dem Altmarkkreis Salzwedel zugeordnet.[8]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Dönitz am 9. Januar 2009, dass die Gemeinde Dönitz in die Stadt Klötze eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[9][10]

Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Dönitz wurden Altferchau, Dönitz und Schwarzendamm Ortsteile der Stadt Klötze. Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Dönitz und künftigen Ortsteile Dönitz, Altferchau und Schwarzendamm wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Klötze. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Dönitz wurde ein Ortschaftsrat mit drei Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Damit kamen am 1. Januar 2010 die Ortsteile Dönitz, Altferchau und Schwarzendamm zur Stadt Klötze und zur neu errichteten Ortschaft Dönitz.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1734 029
1774 041
1789 034
1798 042
1801 041
1818 046
1840 078
1864 102
Jahr Einwohner
1871 101
1885 108
1892 [00]117[11]
1895 117
1900 [00]105[11]
1905 103
1910 [00]120[11]
1925 131
Jahr Einwohner
1939 260
1946 325
1964 233
1971 205
1981 156
1993 139
2006 138
2017 [00]046[12]
Jahr Einwohner
2018 [00]44[12]
2020 [00]40[13]
2021 [00]40[13]
2022 [0]42[1]
2023 [0]41[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[5]

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus Dönitz sind in die Kirchengemeinde Immekath eingekircht, die früher zur Pfarrei Immekath gehörte[14] und heute betreut wird vom Pfarrbereich Steimke-Kusey im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Politik Bearbeiten

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister der Ortschaft Dönitz ist Matthias Licht.[16]

Letzter Bürgermeister der Gemeinde war Dirk Fuhrmann.[17][9] Der letzte Gemeinderat setzte sich aus acht Ratsmitgliedern und dem vorsitzenden Bürgermeister zusammen.

Ortschaftsrat Bearbeiten

Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 gewann die Wählergemeinschaft Dönitz alle 3 Sitze. Gewählt wurden drei Ortschaftsräte. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent.[18]

Wappen Bearbeiten

Das Wappen wurde am 9. Februar 1994 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „Von Rot und Silber gespalten mit einem von drei jungen Trieben beblätterten Baumstumpf in verwechselten Farben.“

Das Wappen konzentriert sich auf symbolische Elemente, die allen drei ehemaligen Ortsteilen gemeinsam sind. Dönitz ist noch heute reich an schönen alten Baumbeständen und überhaupt an einer noch weitgehend intakten Natur. Dies wird durch den Baum symbolisiert, der nicht einer bestimmten Baumart zugeordnet ist, sondern stellvertretend für sämtliche Bäume des hier vorherrschenden Mischwaldes steht. Die geschichtliche Gemeinsamkeit des Untergangs und Neuerstehens aller drei Ortsteile wird durch den Baumstumpf mit neuen Trieben versinnbildlicht. Die Orte gehörten in landesgeschichtlicher Hinsicht jahrhundertelang zur Altmark und damit zur Markgrafschaft und zum Kurfürstentum Brandenburg, deren Farben Rot und Silber sind.

Die Farben der ehemaligen Gemeinde sind Rot und Silber (Weiß).

Das Wappen wurde vom Braunschweiger Arnold Rabbow gestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Dönitz
  • Der Ortsfriedhof liegt am westlichen Ende des Dorfes.
  • In Dönitz steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges und für 1866, eine Feldsteinpyramide.[19]

Vereine Bearbeiten

  • Heimatverein Dönitz e. V.

Literatur Bearbeiten

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 541–543, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 146 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 331, 44. Dönitz (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Henning Lehrmann: 21 Einwohner weniger. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 22. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 7.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 328.
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 273 (Digitalisat).
  5. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 541–543, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  6. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1938, ZDB-ID 3766-7, S. 127.
  7. Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 15. Halle (Saale), S. 226 (PDF).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 363.
  9. a b Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag zur Eingemeindung von Gemeinden in die Stadt Klötze mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 26. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 36–38 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 11. März 2023]).
  10. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 146 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
  13. a b Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Steimke-Kusey. In: ekmd.de. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  16. Stadt Klötze: Ratsinformationssystem Stadt Klötze, Ortschaftsrat Dönitz. In: stadt-kloetze.de. Abgerufen am 11. März 2023.
  17. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Gemeinde Dönitz – Altmarkkreis Salzwedel, Bürgermeisterwahl am 24. Februar 2008. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2019; abgerufen am 24. Februar 2019.
  18. Stadt Klötze: Vorläufige Wahlergebnisse der Ortschaftsratswahl Dönitz 2019. Abgerufen am 11. März 2023.
  19. Dönitz, Stadt Klötze, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 1. Oktober 2022.