Rea Garvey

irischer Sänger und Musikproduzent

Raymond Michael „Rea“ Garvey (* 3. Mai 1973 in Tralee[1]) ist ein irischer Sänger und Gitarrist. Er war Frontmann der 2010 aufgelösten deutschen Band Reamonn. Neben seiner Solokarriere arbeitet er als Songwriter und Sänger auch mit anderen Musikern zusammen.

Rea Garvey bei dem Radio Regenbogen Award (2019)
Rea Garvey bei dem Rock im Park Festival (2014)

Leben und Karriere Bearbeiten

Rea Garvey ist der Sohn eines Polizisten und wuchs in der irischen Stadt Tralee mit sieben Schwestern auf.[2] 1998 zog er nach Deutschland. Er arbeitete anfangs als Roadie und T-Shirt-Verkäufer auf Festivals. 1998 suchte er per Zeitungsannonce Mitstreiter für eine Band. Wenig später fanden sich Mike Gommeringer, Sebastian Padotzke, Uwe Bossert und Philipp Rauenbusch zusammen und gründeten die Band Reamonn.

Garvey war nicht nur Sänger von Reamonn, sondern sang unter anderem den Jam-&-Spoon-Hit Be Angeled. Die Zusammenarbeit wurde bei dem Song Set Me Free fortgesetzt. Bei der Show Alive and Swinging sang Rea Garvey gemeinsam mit Xavier Naidoo, Sasha und Michael Mittermeier die Klassiker von The Rat Pack. Die Gala wurde zugunsten seiner Stiftung Saving an Angel veranstaltet.

Außerdem ist er als Songwriter tätig. Er schrieb unter anderem den Text zum Song Sweetest Poison von Nu Pagadi. Weiterhin komponierte er den Song Ready Steady Go, der von Elli interpretiert wurde. Garvey arbeitete außerdem mit der Mittelalter-Metal-Band In Extremo zusammen und steuerte zum Lied Liam den irischen Text bei. 2005 trug Garvey zum Soundtrack des Kinofilms Barfuss zwei Songs bei. Zum einen handelt es sich um eine Coverversion des Leonard-Cohen-Klassikers Hallelujah, zum anderen den selbst geschriebenen Song Walk with Me.

2006 nahm er zusammen mit Nelly Furtado eine Version des Nr.-1-Hits All Good Things (Come to an End) auf. 2007 nahm er zusammen mit Paul van Dyk den Titel Let Go auf, der auf dessen 2007 erschienenem Album In Between zu finden ist. Außerdem findet man den Song Anna & Ludo / Hold Me Now von ihm auf dem 2007 erschienenen Soundtrack zu Til Schweigers Film Keinohrhasen. 2008 förderte er den irischen Künstler SJ McArdle im Rahmen des Projektes IdeenSounds, eine Initiative, die sich zum Ziel gemacht hat, den musikalischen Nachwuchs unabhängig von den kommerziellen Spielregeln des Musikmarktes aufzubauen. Mit SJ McArdle nahm er dessen Song Turn the World auf, der auf dem ersten IdeenSounds-Sampler erschien.

Im März 2010 war er neben Stefan Raab und der Sängerin Joy Denalane Jurymitglied in der Show Unser Star für Oslo, in der der deutsche Beitrag für den Eurovision Song Contest 2010 gesucht wurde. 2010 produzierte er außerdem den Titel Each Tear mit Mary J. Blige, der auf ihrem Album Stronger with Each Tear erschien. 2011 nahm er zusammen mit ATB den Titel Running a Wrong Way auf, der sich auf dessen 2011 erschienenen Album Distant Earth befindet. Im September 2011 erschien Garveys erstes Soloalbum Can't Stand the Silence, das er zusammen mit Andy Chatterley produziert hat; 2014 folgte das Album Pride. Sein drittes Solo-Album Prisma aus dem Jahr 2015 wurde erstmals in den Hansa-Tonstudios in Berlin aufgenommen, Produzent war wieder Andy Chatterley. 2018 folgte das Album Neon. Seit 2019 ist er Teil des Rateteams von The Masked Singer. Für die Sendung Joko & Klaas gegen ProSieben vom 22. September 2020 fungierte Rea Garvey als Co-Moderator. 2021 trat er für Irland beim Free European Song Contest an, den er auch gewann.

The Voice of Germany Bearbeiten

Von November 2011 bis Februar 2012 war Garvey als einer von fünf Coaches bei der ersten Staffel der Gesangs-Castingshow The Voice of Germany zu sehen.[3][4] Als Co-Coach stand ihm die britische Singer-Songwriterin Nerina Pallot zur Seite.[5] In der zweiten Staffel war er als Coach zu sehen und stellte mit seinem Mentee Nick Howard den Sieger. Nach einem Jahr Pause kehrte er 2014 in der vierten Staffel zurück und war auch 2015 sowie 2019 Teil der Show. 2020 bildete er mit Samu Haber ein Coach-Team. Zusammen gewannen sie die Show mit ihrem Talent Paula Dalla Corte. Nach einem Jahr Pause[6] saß Rea 2022 wieder bei The Voice of Germany als Coach auf dem Roten Stuhl.[7]

Soziales Engagement Bearbeiten

Im Jahr 2000 gründete er zusammen mit Reamonn das Projekt Saving an Angel. Für sein soziales Engagement erhielt er im März 2010 bei der Echoverleihung 2010 einen Ehrenecho. Seit 2011 ist er Botschafter des Clearwater Project. Im Rahmen dieses Projekts werden Wasseraufbereitungsanlagen für Menschen am Amazonas in Ecuador bereitgestellt, deren natürliche Grundlagen von der Industrie auf der Suche nach Öl und Gas zerstört worden sind.[8] Für dieses Projekt erhielt Rea Garvey 2015 einen Bambi in der Kategorie Unsere Erde. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 unterstützt er die Gesellschaft Bochum-Donezk. An diese spendete er zusätzlich ca. 250 Tonnen Lebensmittel für Kriegsopfer in der Ukraine.[9]

Diskografie Bearbeiten

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK
2011 Can’t Stand the Silence
Island Records (UMG)
DE4
 
Platin

(60 Wo.)DE
AT25
(18 Wo.)AT
CH23
(7 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. September 2011
Verkäufe: + 200.000
2014 Pride
Island Records (UMG)
DE5
 
Platin

(48 Wo.)DE
AT12
(17 Wo.)AT
CH9
(29 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 2. Mai 2014
Verkäufe: + 200.000
2015 Prisma
Island Records (UMG)
DE2
 
Gold

(18 Wo.)DE
AT13
(4 Wo.)AT
CH18
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 2015
Verkäufe: + 100.000
2018 Neon
Island Records (UMG)
DE2
 
Gold

(31 Wo.)DE
AT7
(17 Wo.)AT
CH7
(25 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. März 2018
Verkäufe: + 100.000
2020 Hy Brasil
Island Records (UMG)
DE7
(15 Wo.)DE
AT14
(4 Wo.)AT
CH7
(7 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. November 2020

Künstlerauszeichnungen Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. Rea Garvey bei AllMusic (englisch)
  2. Sigrun Weinhardt: Rea Garvey im Interview. femlife.de, 19. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2013; abgerufen am 25. Februar 2013.
  3. The Voice-Coaches komplett auf www.quotenmeter.de
  4. Spiegel Online (2. Dezember 2011): Spitzen-Quote für „The Voice of Germany“ Nobody, du bist der Größte
  5. Nerina Pallot kommt zu „The Voice of Germany“ (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive)
  6. Gleich vier Coaches verlassen „The Voice of Germany“. Abgerufen am 11. Juni 2021.
  7. "The Voice of Germany": Große Veränderung! So bald startet Staffel 12. 19. Juni 2022, abgerufen am 24. Juni 2022.
  8. The Voice of Germany – Helft Rea Garvey dabei, weiterhin für Clear Water zu sammeln
  9. Jürgen Stahl: Ukraine: Rockstar unterstützt Bochumer Hilfe für Kriegsopfer – waz.de. 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022 (deutsch).
  10. Radio Regenbogen Award 2012: Die Preisträger (Memento vom 10. Februar 2013 im Internet Archive)
  11. Abendzeitung München: Diva im Bayerischen Hof – Awards für Promis in München: Die wahren „Diven“
  12. Simo H.: Lena, Mark & Co: Deutsche VIPs räumen Kids' Choice Awards ab. In: promiflash.de. 16. März 2021, abgerufen am 17. März 2021.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rea Garvey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien