Pseudodiskrete Garbe

Garbe topologischer Räume auf einem topologischen Raum

Eine pseudodiskrete Garbe ist eine spezielle Garbe topologischer Räume auf einem topologischen Raum.

Definition

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Sei   ein topologischer Raum, der eine Basis aus kompakten, offenen Teilmengen besitzt. Eine Garbe topologischer Räume   auf   heißt pseudodiskret, falls für jede kompakte, offene Teilmenge   der Raum   diskret ist.[1]

Hintergrund

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Versieht man eine Garbe   von Mengen auf   mit der diskreten Topologie auf jeder Menge von Schnitten, so ergibt sich eine Prägarbe von topologischen Räumen, die im Allgemeinen keine Garbe topologischer Räume ist. Der Grund hierfür liegt in der kategoriellen Definition der Garbeneigenschaft: Sei   eine offene Überdeckung einer offenen Teilmenge  . Im entsprechenden Diagramm

 

ist die Abbildung auf der linken Seite zwar mengentheoretisch ein Differenzkern, aber nicht notwendig die Inklusion eines topologischen Teilraumes, und somit auch nicht notwendig ein Differenzkern in der Kategorie topologischer Räume.

Man kann nun zeigen, dass die Vergarbung   dieser diskreten Prägarbe eine pseudo-diskrete Garbe ist. Für eine beliebige offene Teilmenge   ist   nicht notwendig diskret.

Die Vergarbung diskreter Prägarben   definiert eine Kategorienäquivalenz zwischen der Kategorie der Garben von Mengen auf   und der Kategorie pseudo-diskreter Garben topologischer Räume auf  .[2]

Anwendung

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Für ein Schema   ist   ein spektraler Raum. Insbesondere hat   eine Basis kompakter, offener Teilmengen. Fasst man die Strukturgarbe   gemäß obiger Kategorienäquivalenz als pseudodiskrete Garbe auf, so lässt sich   als formales Schema verstehen.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. EGA I: §3.3.8 "Faiceaux d'espaces pseudo-discrets"
  2. EGA I: §3.3.8.2