Die Piper PA-16 Clipper ist ein einmotoriges, viersitziges Leichtflugzeug des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Piper Aircraft Corporation.

PA-16 Clipper
Typ Kleinflugzeug
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Piper Aircraft Corporation
Erstflug 1947
Indienststellung 1949
Produktionszeit

1949

Stückzahl 736
Piper PA-16 Clipper im Flug

Geschichte Bearbeiten

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten war Piper Ende der 1940er Jahre gezwungen, neue und wettbewerbsfähige Flugzeugmuster mit vorhandenen Bauteilen und Werkzeugen zu entwickeln. Aus dieser Notwendigkeit heraus entstanden die PA-15 Vagabond und die PA-16 Clipper. Dabei wird der PA-15 zugeschrieben, das Unternehmen gerettet zu haben.[1]

Die Fluggesellschaft Pan Am nahm Anstoß an der Verwendung des Namens Clipper durch Piper, da sie ihre Flugzeuge traditionell mit dieser Bezeichnung versah. Auf Druck von Pan Am entwickelte Piper die PA-16 zur PA-20 Pacer weiter.[2][1]

Konstruktion Bearbeiten

Die PA-16 Clipper ist eine verlängerte und verbesserte, viersitzige Version der PA-15.[2] Des Weiteren ist sie mit einem zusätzlichen Flügeltank ausgerüstet und verfügt über eine zusätzliche Tür für die hinteren Sitze. Angetrieben wird sie von einem Lycoming O-235, der später auch bei der Cessna 152 zum Einsatz kam. Sie behielt jedoch die Steuerknüppel, die zu diesem Zeitpunkt der Standard bei Flugzeugen, die auf der Cub-Familie basierten, waren.

Verkaufszahlen Bearbeiten

Im einzigen Produktionsjahr wurden 736 PA-16 ausgeliefert. Der Preis lag bei 2995 US-Dollar (heute 34.036 US-$), während der durchschnittliche Marktpreis für ein viersitziges Flugzeug zu dieser Zeit etwa 5000 US-$ betrug.

Zwischenfälle Bearbeiten

  • Am 3. September 1967 kollidierte über Oklahoma eine PA-16 mit einer Cessna P210N. Durch den folgenden Absturz starben der 42-jährige Pilot und drei Passagiere sowie die zwei Insassen der Cessna.[3]
  • Am 27. Oktober 1968 prallte eine ERCO 415-C in der Nähe von Calipatria in Kalifornien bei einem Überholvorgang von hinten in die PA-16 eines 33-jährigen Flugschülers. Beide Maschinen stürzten ab, wobei die vier Insassen der beiden Maschinen ums Leben kamen.[4]
  • Am 8. Juli 1993 kollidierte eine PA-16 beim Anflug auf Fairbanks mit einer PA-18. Infolge des Aufpralls brach bei beiden Maschinen die Stütze der jeweils linken Tragfläche und die Flugzeuge stürzten ab, wodurch beide Piloten getötet wurden. Bei einer toxikologischen Untersuchung stellte sich heraus, dass der Pilot der PA-16 alkoholisiert war.[5]

Technische Daten Bearbeiten

 
Piper PA-16 Clipper beim Sun ’n Fun, 2006
Kenngröße Daten
Besatzung 1
Passagiere 3
Länge 20,08 ft (6,12 m)
Spannweite 29,25 ft (8,92 m)
Höhe 6,16 ft (1,88 m)
Leermasse 850 lb (386 kg)
max. Startmasse 1.650 lb (748 kg)
Reisegeschwindigkeit 102 kn (189 km/h)
Höchstgeschwindigkeit 109 kn (202 km/h)
Dienstgipfelhöhe 11.000 ft (3.353 m)
Reichweite 417 NM (772 km)
Triebwerke 1 × Lycoming O-235 mit 115 PS (85 kW)

Erhaltene Exemplare Bearbeiten

Obwohl nur relativ wenige Einheiten gebaut wurden, waren laut der Federal Aviation Administration im April 2018 in den Vereinigten Staaten noch 303 Maschinen in Betrieb.[6]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Alan Abel, Drina Welch Abel, Paul Matt: Piper's golden age. Piper Club, 2001, ISBN 978-1-891118-44-9 (englisch).
  • Bill Clarke: The Pilot's Guide to Affordable Classics. McGraw-Hill School Education Group, 1993, ISBN 978-0-8306-4106-2 (englisch).
  • Roger W. Peperell, Colin M. Smith: Piper Aircraft and their forerunners. Air-Britain, 1987, ISBN 0-85130-149-5 (englisch).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Piper PA-16 Clipper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Piper PA-16 Clipper. Fonden Danmarks Flymuseum, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2007; abgerufen am 2. April 2021 (englisch).
  2. a b Plane and Pilot: 1978 Aircraft Directory. Werner & Werner Corp Publishing, 1978, ISBN 0-918312-00-0, S. 59 (englisch).
  3. National Transportation Safety Board. National Transportation Safety Board, abgerufen am 2. April 2021 (englisch).
  4. National Transportation Safety Board. National Transportation Safety Board, abgerufen am 2. April 2021 (englisch).
  5. National Transportation Safety Board – Aviation Accident Final Report. (pdf) National Transportation Safety Board, 18. Januar 1995, abgerufen am 2. April 2021 (englisch).
  6. FAA Registry – Piper PA-16. Federal Aviation Administration, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2018; abgerufen am 21. April 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/registry.faa.gov