Nieder-Mockstadt
Nieder-Mockstadt ist ein Stadtteil von Florstadt im hessischen Wetteraukreis.
Nieder-Mockstadt Stadt Florstadt
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Koordinaten: | 50° 20′ N, 8° 57′ O |
Höhe: | 134 (127–148) m ü. NHN |
Fläche: | 9,05 km²[1] |
Einwohner: | 1436 (2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 159 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 61197 |
Vorwahl: | 06041 |
Geografische Lage
BearbeitenDurch das Dorf führen die Bundesstraße 275 und die Landesstraße 3190. Westlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 45, die Teil der Europastraße 41 ist.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenVom 20. März 930 stammt die älteste bekannte urkundlich Erwähnung des Ortes als „inferiore Muggunstat/Muggistat“.[3] Im 12. Jahrhundert wurde eine Pfarrei gegründet. Dieser wurde später ein Kollegiatstift angegliedert. Dort wurden Laienpriester ausgebildet. Das Stift Mockenstadt wurde im 16. Jahrhundert nach Frankfurt am Main verlegt. Im Jahre 1706 wurde der Ort Amtssitz. Er wurde von einem Amtmann verwaltet, der in den Dörfern des Amtes je einen Schultheiß einsetzte. Das Amt Mockenstadt bestand bis 1822.
Im Jahre 1971 wurde eine Kirche errichtet. Zum 1. August 1972 wurde Nieder-Mockstadt im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Florstadt eingemeindet.[4] Für Nieder-MockstadtStaden wurde ein Ortsbezirk errichtet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Nieder-Mockstadt angehört(e):[1][6][7]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Ysenburg-Büdingen, Amt Mockstadt
- ab 1806: Fürstentum Isenburg (Rheinbund),[Anm. 2] Amt Mockstadt
- ab 1813: Generalgouvernement Frankfurt,[Anm. 3] Amt Mockstadt
- ab 1815: Kaisertum Österreich,[Anm. 4] Amt Mockstadt
- ab 1816: Großherzogtum Hessen (Souveränitätslande),[Anm. 5] Provinz Oberhessen, Amt Mockstadt (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- ab 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Büdingen[Anm. 6]
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- ab 1867: Norddeutscher Bund,[Anm. 7] Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- ab 1918: Deutsches Reich,[Anm. 8] Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Büdingen[8][Anm. 9]
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 10] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Büdingen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land HessenRegierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Büdingen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Büdingen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Gemeinde Florstadt[Anm. 11]
- ab 2007; Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Stadt Florstadt
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Nieder-Mockstadt 1503 Einwohner. Darunter waren 39 (2,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 270 Einwohner unter 18 Jahren, 693 zwischen 18 und 49, 318 zwischen 50 und 64 und 222 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 666 Haushalten. Davon waren 192 Singlehaushalte, 216 Paare ohne Kinder und 180 Paare mit Kindern, sowie 69 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 102 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 510 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNieder-Mockstadt: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 621 | |||
1840 | 641 | |||
1846 | 677 | |||
1852 | 699 | |||
1858 | 710 | |||
1864 | 680 | |||
1871 | 676 | |||
1875 | 709 | |||
1885 | 757 | |||
1895 | 714 | |||
1905 | 741 | |||
1910 | 753 | |||
1925 | 707 | |||
1939 | 750 | |||
1946 | 1.036 | |||
1950 | 1.016 | |||
1956 | 914 | |||
1961 | 869 | |||
1967 | 947 | |||
1970 | 997 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.503 | |||
2015 | 1.469 | |||
2022 | 1.436 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Florstadt[10]; Zensus 2011[9]; 2022[2] |
Historische Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1961: | 760 evangelische (79,64 %), 96 katholische (11,05 %) Einwohner[1] |
Politik
BearbeitenFür Nieder-Mockstadt besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Nieder-Mockstadt) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung 48,45 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglied der CDU, zwei Mitglieder der SPD und vier Mitglieder des Bündnis 90/Die Grünen.[11] Der Ortsbeirat wählte Stephan Mickel (Grüne) zum Ortsvorsteher.[12]
Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenNieder-Mockstadt liegt an der Bundesstraße 275 und der Landesstraße 3190. Über die B 275 ist die nächste Anschlussstelle der Bundesautobahn 45 rund einen Kilometer entfernt.
Den öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen stellt die Verkehrsgesellschaft Oberhessen GmbH im Rahmen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes sicher.
Öffentliche Einrichtungen
Bearbeiten- Bürgerhaus Nieder-Mockstadt
- Freiwillige Feuerwehr Nieder-Mockstadt
Kulturdenkmäler
BearbeitenPersönlichkeiten
Bearbeiten- Gustav Hoffmann (* 4. Januar 1806 in Nieder-Mockstadt; † 6. Dezember 1872 in Dieburg), Förster und Politiker
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Infolge der Befreiungskriege.
- ↑ Mediatisierung infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung mit Kurhessen.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Büdingen) und Verwaltung.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
- ↑ Infolge des Ersten Weltkriegs entsteht die Weimarer Republik.
- ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 1. August 1972 als Ortsteil zur Gemeinde Florstadt.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Nieder-Mockstadt, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen am 11. September 2023.
- ↑ Ernst Friedrich Johann Dronke, Traditiones et Antiquitates Fuldensis (TAF). Fulda 1844, S. 313 f, Nr. 677.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg (GVBl. II 330-19) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11 kB]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 82 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Florstadt, abgerufen im April 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 104, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Einwohner Statistik. ( vom 11. August 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Florstadt, abgerufen im August 2016.
- ↑ Ortsbeiratswahl Staden. In: Votemanager. Stadt Florstadt, abgerufen im Mai 2024.
- ↑ Ortsbeirat Nieder-Mockstadt. In: Ratsinformationssystem. Stadt Florstadt, abgerufen im April 2024.
Literatur
Bearbeiten- Literatur über Nieder-Mockstadt nach Register In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Chronik der Stadtteile: Nieder-Mockstadt im Internetauftritt der Stadt Florstadt
- Nieder-Mockstadt, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).