Mirandela ist eine Gemeinde und Stadt im Distrikt Bragança in Portugal. Die Gemeinde umfasst 32,4 km² mit 11.397 Einwohnern (Stand 19. April 2021). Die Stadt Mirandela zählt etwa 5700 Einwohner.[5]

Mirandela
Wappen Karte
Wappen von Mirandela
Mirandela (Portugal)
Mirandela (Portugal)
Basisdaten
Region: Norte
Unterregion: Terras de Trás-os-Montes
Distrikt: Bragança
Concelho: Mirandela
Koordinaten: 41° 29′ N, 7° 11′ WKoordinaten: 41° 29′ N, 7° 11′ W
Einwohner: 11.397 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 32,45 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 351 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 5370
Politik
Bürgermeister: José Manuel Lemos Pavão (PSD)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Mirandela
Praça 5 Outubro
5370-284 Mirandela[3]
Kreis Mirandela
Flagge Karte
Flagge von Mirandela Position des Kreises Mirandela
Einwohner: 21.384 (Stand: 19. April 2021)[4]
Fläche: 658,95 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 30
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Mirandela
Praça do Município
5370-288 Mirandela
Präsident der Câmara Municipal: António Almor Branco (PSD)
Website: www.cm-mirandela.pt
Blick auf Mirandela und seine mittelalterliche Brücke über den Tua (mit Fontäne)

Geografie Bearbeiten

Mirandela liegt am Fluss Tua am Rande des Hochlands von Trás-os-Montes, etwa 60 km südwestlich der Distrikthauptstadt Bragança, im Nordosten Portugals.

Geschichte Bearbeiten

 
Blick auf die alte Römerbrücke (heute nur Fußgängerbrücke)

Zumindest seit der Bronzezeit existierte hier eine Siedlung, in deren Umgebung Metallerze gefördert wurden (Zinn, Kupfer, Arsen, Gold). Keltiberer und Römer hinterließen im damals Caladunum genannten Mirandela Spuren. Insbesondere für die Römer war der Ort eine stark bevölkerte Siedlung und wichtiger Produzent landwirtschaftlicher Güter. Nach dem Einfall der Westgoten wurde das heutige Kreisgebiet im 6. Jahrhundert Teil des Laetera-Verwaltungsbezirks der Sueben.

König D.Afonso III. gab Mirandela 1250 Stadtrechte (Foral) und erhob den Ort zur Vila (Kleinstadt). König D.Dinis bestätigte 1291 die Stadtrechte, die König Manuel I. im Jahr 1512 erneuerte.

1984 wurde Mirandela zur Cidade (Stadt) erhoben.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Im historischen Zentrum von Mirandela

Zu den Baudenkmälern des Ortes zählen eine Reihe historischer öffentlicher Gebäude, zwei mittelalterliche Brücken, und verschiedene Sakralbauten. Zu nennen sind dabei insbesondere der manieristische Palast der Távoras aus dem 17. Jahrhundert, in dem heute die Stadtverwaltung (Câmara Municipal) residiert,[7] und die Burg aus dem 13. Jahrhundert, von der das letzte der drei Stadttore den augenfälligsten Überrest darstellt.[8]

Das städtische Museum Museu Municipal Armindo Teixeira Lopes ist dem bekanntesten Künstler der Stadt gewidmet und gilt als ein bedeutendes Kunstmuseum in Portugal. Zu sehen sind 460 Gemälde und Plastiken von 286 Künstlern aus dem In- und Ausland, darunter Almada Negreiros, Artur Bual, Abel Manta, Domingos de Sequeira, João Hogan, und Maria Helena Vieira da Silva.[9][10]

Neben der Stadtbibliothek (Biblioteca Municipal) und dem Auditório Municipal (mit Kino und Konzertsaal) existieren mit dem ethnografischen Museum Museu Etnográfico de Suçães in der Gemeinde Suçães, und dem Kuriositätenmuseum Museu de Curiosidades do Romeu in der Gemeinde Romeu weitere kulturelle Einrichtungen.

Verschiedene Wanderwege führen in das Umland und in einige umliegende Dörfer. U.a. können Wassermühlen und Olivenölpressen besichtigt werden. Karten gibt das Fremdenverkehrsamt (Turismo) neben dem Bahnhof von Mirandela aus.

Verwaltung Bearbeiten

 
Das Rathaus im historischen Herrenhaus Paços dos Távoras

Kreis Bearbeiten

Mirandela ist Sitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Vinhais, Macedo de Cavaleiros, Alfândega da Fé, Vila Flor, Carrazeda de Ansiães, Murça sowie Valpaços.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 37 auf 30 verringerte.[11]

Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Mirandela:

 
Kreis Mirandela
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Abambres 338 18,82 18 040701
Abreiro 200 24,03 8 040702
Aguieiras 246 14,72 17 040703
Alvites 171 17,81 10 040704
Avantos e Romeu 341 27,41 12 040738
Avidagos, Navalho e Pereira 446 33,16 13 040739
Barcel, Marmelos e Valverde da Gestosa 320 48,74 7 040740
Bouça 182 12,99 14 040708
Cabanelas 344 18,66 18 040709
Caravelas 152 12,57 12 040710
Carvalhais 1.229 22,04 56 040711
Cedães 270 25,44 11 040712
Cobro 154 12,31 13 040713
Fradizela 185 12,77 14 040714
Franco e Vila Boa 263 26,34 10 040741
Frechas 732 18,54 39 040716
Freixeda e Vila Verde 137 21,23 6 040742
Lamas de Orelhão 320 19,22 17 040718
Mascarenhas 422 28,14 15 040720
Mirandela 11.397 32,45 351 040721
Múrias 244 22,55 11 040722
Passos 333 18,39 18 040724
São Pedro Velho 281 23,63 12 040727
São Salvador 200 14,21 14 040728
Suçães 507 36,20 14 040729
Torre de Dona Chama 919 27,68 33 040730
Vale de Asnes 210 21,42 10 040731
Vale de Gouvinhas 234 17,14 14 040732
Vale de Salgueiro 344 15,17 23 040733
Vale de Telhas 263 15,17 17 040734
Kreis Mirandela 21.384 658,95 32 0407
 
Blick vom Fluss auf Mirandela

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Einwohnerzahl im Kreis Mirandela (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
5579 5180 20.789 23.007 29.912 28.879 25.209 25.819 23.850

Kommunaler Feiertag Bearbeiten

  • 25. Mai

Städtepartnerschaften Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Straßen, Eisenbahn, Flughafen Bearbeiten

Die Überlandstraße IP4 (Teil der Europastraße 82) quert den Ort, und die etwa 50 km lange Nationalstraße N213 führt von Mirandela nach Chaves.

Seit der teilweisen Einstellung der Eisenbahnstrecke Linha do Tua 2008 ist Mirandela nicht mehr an das landesweite Bahnnetz angeschlossen. Mirandela ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Mit dem Flugplatz Mirandela verfügt die Stadt über einen Flugplatz für Sport- und Privatmaschinen.

 
Der Metropolitano Ligeiro im Bahnhof Mirandela

Öffentlicher Nahverkehr Bearbeiten

Der Metropolitano Ligeiro de Mirandela (dt.: leichte Stadtbahn von Mirandela) ist eine nur sechs Haltestellen zählende kommunale Schmalspurbahn, auf Basis der teilweise eingestellten Eisenbahnstrecke Linha do Tua. Die Stadt Mirandela unterhält zudem zwei farblich unterschiedene städtische Buslinien (Linha Azul = Blaue Linie, Linha Vermelha = Rote Linie), die werktags von etwa 7:00 bis 19:00 (am Wochenende abweichend) zirkulieren.[13] Weitere, private Buslinien bieten regionale Verbindungen an.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Personen, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mirandela – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. http://codigopostal.ciberforma.pt/dir/empresa2.asp?emp=3615
  4. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.igeo.pt
  6. www.verportugal.net, abgerufen am 10. Februar 2013
  7. www.monumentos.pt, abgerufen am 10. Februar 2013
  8. dito
  9. www.cm-mirandela.pt (Memento des Originals vom 6. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-mirandela.pt, abgerufen am 10. Februar 2013
  10. Lydia Hohenberger, Jürgen Strohmaier: Portugal. 2. Auflage, DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2009, S. 302.
  11. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  12. www.anmp.pt, abgerufen am 10. Februar 2013
  13. www.cm-mirandela.pt (Memento des Originals vom 30. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-mirandela.pt, abgerufen am 10. Februar 2013