Liste der denkmalgeschützten Objekte in Brandenberg (Tirol)

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Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Brandenberg enthält die 10 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Tiroler Gemeinde Brandenberg.[1]

Denkmäler Bearbeiten

 
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Brandenberg (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Brandenberg (Q1735468) auf Wikidata).
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Foto   Denkmal Standort Beschreibung
    Volksschule Aschau
HERIS-ID: 106286
Objekt-ID: 123417
 
TKK: 115572
Aschau 27
Standort
KG: Brandenberg
Das weithin sichtbar am Hang gelegene Gebäude wurde 1926/1927 errichtet, 1981 renoviert und 1987–1989 um einen Anbau mit Mehrzweck- und Lehrmittelräumen sowie Räumlichkeiten der Feuerwehr erweitert. Der zweigeschoßige Bau mit Satteldach ist in zeittypischen Formen gestaltet. Die Schauseite zum nordseitigen Abhang ist mit geböschten, steinsichtigen Eckpfeilern, polygonalen Eckerkern, einem Söller mit gedrechselten Balustern und Säulen sowie einer teils verschalten Giebellaube mit Zierschnittbrettern gegliedert. Das Erdgeschoß mit den Klassenräumen ist großflächig belichtet, die Fenster im ersten Ober- und im Dachgeschoß sind mit zweiflügeligen Klappjalousien versehen.[2]
   
 
Kath. Filialkirche zum Hl. Kreuz/ Schmerzhafte Muttergottes
HERIS-ID: 59772
Objekt-ID: 71347
 
TKK: 2247
bei Aschau 34
Standort
KG: Brandenberg
Die Kirche wurde 1707 erbaut, 1749/1751 vergrößert und im Inneren ausgemalt, 1847/1848 um das Presbyterium erweitert und 1852 neu geweiht. 1966–1968 wurde ein traufseitiger Anbau abgebrochen und die Sakristei an der Westseite errichtet. Der Mauerbau hat ein steiles, schindelgedecktes Satteldach, einen polygonalen Chor und einen massiven Giebelreiter. An der Stirnwand des Chors befindet sich ein modernes Wandbild mit Schutzmantelmadonna, am Sakristeianbau eine gemalte Sonnenuhr. Der dreijochige Innenraum ist mit Pilastern gegliedert und mit einer Tonne mit Stichkappen überwölbt. Die Deckenmalereien wurden 1852 von Johann Georg Lackner geschaffen.[3]
    Wachthaus/ Forsthaus Wacht
HERIS-ID: 106261
Objekt-ID: 123392
 
TKK: 2601
Aschau 74
Standort
KG: Brandenberg
Das weithin sichtbare Haus auf dem Pinegger Bichl wurde 1839/1840 errichtet. Der dreigeschoßige Mauerbau mit Walmdach hat regelmäßig gegliederte Fassaden mit einem Gesimsband über dem Erdgeschoß. An den Fenstern befinden sich zweiflügelige Klappläden. An der Südseite ist eine kleine Holzveranda angebaut.[4]
    Bauernhaus Schneiderhof
HERIS-ID: 39014
Objekt-ID: 38712
 
TKK: 2689
Brandenberg 8
Standort
KG: Brandenberg
Der zweigeschoßige, quergeteilte Einhof mit Satteldach wurde 1666 errichtet und laut Inschrift an der Firstpfette 1783 umgebaut. Der Wohnteil in der südöstlichen Gebäudehälfte über giebelseitig erschlossenem Mittelflurgrundriss ist im Erdgeschoß gemauert, darüber als eng verfugter Kantblockbau aufgeführt. Die Eingangsfassade schmücken zwei Wandgemälde vom Ende des 18. Jahrhunderts (Kreuzigung und Mariahilf). Im ersten Obergeschoß befindet sich ein dreiseitig umlaufender, säulengestützter Söller, im Dachgeschoß eine teils verschalte Giebellaube. Die Brüstungen weisen balusterförmig ausgesägte Zierschnittbretter. Der nordwestlich anschließende Wirtschaftsteil besteht aus einem gemauerten Stall und einer als Ständerbau mit senkrechter Bretterschalung ausgeführten Heulege.[5]
   
 
Kath. Pfarrkirche hl. Georg
HERIS-ID: 105789
Objekt-ID: 122821
 
TKK: 2245
gegenüber Brandenberg 19
Standort
KG: Brandenberg
Die 1416 erstmals urkundlich erwähnte Kirche geht ins 13. Jahrhundert zurück. Der heutige Bau wurde 1678–1680 als einer der frühesten Barockbauten im Tiroler Unterland errichtet, dabei wurden Teile des spätgotischen Vorgängerbaus einbezogen. An das vierjochige Langhaus schließen ein zweijochiger, polygonal geschlossener Chor und ein Nordturm mit hohem Giebelspitzhelm an. Innen ist das Langhaus mit einer Tonne mit Stichkappen überwölbt und mit Pilastern mit Akanthuskapitellen gegliedert. Die Fenster werden von Ornamentstuck aus der Bauzeit umrahmt. Die Deckenmalereien wurden 1853 von Josef Arnold dem Älteren geschaffen.[6]
   
 
Friedhof mit Josefskapelle und Kriegerdenkmal
HERIS-ID: 106248
Objekt-ID: 123377
 
TKK: 115571, 2246
gegenüber Brandenberg 20
Standort
KG: Brandenberg
Der Friedhof umschließt die Pfarrkirche und wird seinerseits von einer etwa mannshohen Mauer umschlossen. Er wurde bereits im 15. Jahrhundert angelegt.[7]

Die Josefskapelle wurde 1681 erbaut.[8] Die Pietà am Kriegerdenkmal wurde 1956 von Peter Schneider geschaffen.[9]

    Atzlkapelle, Kapelle Hl. Dreifaltigkeit
HERIS-ID: 39013
Objekt-ID: 38711
 
TKK: 2257
bei Brandenberg 122
Standort
KG: Brandenberg
Die teils in den Hang gebaute Hofkapelle wurde 1724 vom damaligen Hofeigentümer zum Dank errichtet. Der Mauerbau mit abgerundeten Ecken weist ein steiles, schindelgedecktes Satteldach und einen polygonalen Chor auf. Die Fassaden sind durch Pilaster mit abschließendem Gesims gegliedert. Der überdachte, rechteckige Eingang ist über eine kleine Treppenanlage erschlossen und wird von zwei Figurennischen mit Muschelkonchen flankiert. Das Innere wird von einer Stichkappentonne mit Gurten über Wandpfeilern und profiliertem Gesims überwölbt. Das Gewölbe schmückt ein barockes Fresko des Evangelisten Johannes aus der Erbauungszeit.[10]
BW   Hachakapelle/ Schulkapelle
HERIS-ID: 59754
Objekt-ID: 71324
 
TKK: 2259
bei Brandenberg 143
Standort
KG: Brandenberg
Die Kapelle wurde 1931/1932 an das 1929 errichtete und seitdem mehrfach umgestaltete ehemalige Schulhaus von Hacha angebaut. Der Mauerbau mit polygonalem Chorschluss weist ein steiles, schindelgedecktes Satteldach mit hölzernem Dachreiter mit Zwiebelhaube auf. Er ist ostseitig von der Straße durch einen 1966 errichteten Zugang erschlossen. Im gewölbten Inneren ist der Chorraum durch einen Gurtbogen vom Betraum getrennt.[11]
BW   Denkmalanlage Sägemühle Pinegg
HERIS-ID: 106311
 
TKK: 140608
seit 2023

Standort
KG: Brandenberg
Das Sägewerk und Elektrizitätswerk an der Mündung der Steinberger Ache in die Brandenberger Ache ist ab 1775 als Getreidemühle und ab 1856 als Sägemühle nachweisbar. 1903 wurde die Anlage neu- bzw. umgebaut, 1928 wurde eine Francis-Turbine mit liegender Welle anstelle des oberschlächtigen Wasserrads eingebaut, 1932 folgte ein Drehstromgenerator zur Versorgung der umliegenden Höfe mit Elektrizität. Das zweigeschoßige Sägegebäude mit Pfettenstuhldach wurde 1902/03 errichtet und besteht teils aus originalem Bruchsteinmauerwerk, teils aus Stampfbetonmauern von 1928. Das Obergeschoß mit Dachraum ist in Ständerbauweise aufgesetzt, mit Brettern senkrecht verschalt und durch Kopfbänder ausgesteift. Das Innere des Gebäudes ist in drei Ebenen gegliedert: Im Vorgelegeraum im Untergeschoß befindet sich die Transmissionsanlage mit gusseisernen Schwungrädern und Riemenscheiben aus der Zeit um 1902/1903, daran ist die Francis-Turbine mit liegender Welle angebaut. Im Sägeboden im Erdgeschoß stammt der Maschinenbestand aus der Zeit um 1902/1903: Sägegatter mit einem Blatt, Kreissäge, Saumsäge und Fassbodensäge. Nach Nordwesten ist ebenerdig der in Stampfbetonmauerwerk aufgeführte Generatorenraum aus der Zeit um 1932 mit Drehstromgenerator, Regler und Messinstrumenten angebaut. Im Obergeschoß befinden sich zwei Wohnräume sowie zwei Lagerräume.[12]
   
 
Schneidjochinschriften/ Gesteinsinschriften Wildalm
HERIS-ID: 104677
Objekt-ID: 121542
 
TKK: 

Standort
KG: Brandenberg
In einer Felsspalte unterhalb des Schneidjochs finden sich rätische Inschriften, die aus der jüngeren Eisenzeit (ca. 500–15 v. Chr.) stammen. Vier der sieben Inschriften konnten entziffert werden. Sie beinhalten die Namen von Personen, die an diesem Ort, vermutlich einem Quellheiligtum, Kulthandlungen durchgeführt haben.[13][14]

Ehemalige Denkmäler Bearbeiten

Foto   Denkmal Standort Beschreibung
   
 
Hubertuskapelle bei der Erzherzog-Johann-Klause
HERIS-ID: 106272
Objekt-ID: 123403
 
TKK: 2258
bis 2021[15]
bei Aschau 82a
Standort
KG: Brandenberg
Der verschindelte Ständerbau auf rechteckigem Grundriss mit schmalem Giebelreiter wurde 1837 im Zuge des Klausenbaus errichtet.

Legende Bearbeiten

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
  Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
  Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von Karte mit allen Koordinaten (rechts oben im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G … Grundstücksnummernadresse

Weblinks Bearbeiten

Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Brandenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 5. Juni 2023.
  2. Wiesauer: Volksschule Aschau. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  3. Drexel, Wiesauer: Filialkirche zur Schmerzhaften Muttergottes. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  4. Drexel, Wiesauer: Forsthaus Pinegg, Wachthaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  5. Drexel, Wiesauer: Einhof, quergeteilt, Mittelflurgrundriss, Schneider. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  6. Drexel, Wiesauer: Pfarrkirche hl. Georg. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  7. Friedhof Brandenberg. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 4. Januar 2014.
  8. Friedhofskapelle, Kapelle hl. Josef, Totenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 4. Januar 2014.
  9. Kriegerdenkmal mit Pieta (Pietà). In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 4. Januar 2014.
  10. Drexel, Wiesauer: Hofkapelle, Kapelle zur Hl. Dreifaltigkeit, Atzlkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  11. Drexel, Wiesauer: Hofkapelle, Hachakapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  12. Fingernagel-Grüll, Wiesauer: Sägemühle und Elektrizitätswerk Pinegg. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. Juni 2023.
  13. Andreas Lippert (Hrsg.): Reclams Archäologieführer Österreich und Südtirol. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1985, ISBN 3-15-010333-9, S. 104–107.
  14. Stefan Schumacher, Corinna Salomon: Die rätischen Inschriften vom Schneidjoch (Brandenberger Alpen, Tirol). In: Die Höhle, Heft 1–4/2019, S. 159–174 (zobodat.at [PDF; 1,7 MB])
  15. Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 1. Juli 2021.
  16. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.