Liste der Stolpersteine in Hirschaid

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Diese Liste der Stolpersteine in Hirschaid enthält die Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig in dem oberfränkischen Markt Hirschaid verlegt wurden. Auf jedem der Betonquader mit zehn Zentimeter Kantenlänge, die in den Bürgersteigen vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer eingelassen sind, ist auf der Oberseite eine Messingtafel verankert. Diese gibt Auskunft über Namen, Geburtsjahr und Schicksal der Personen, derer gedacht werden soll.

Stolpersteine in Hirschaid

Die ersten drei Stolpersteine in Hirschaid wurden am 25. April 2013 zusammen mit einer größeren Verlegeaktion in Bamberg gesetzt,[1] ein weiterer kam am 12. September 2013 hinzu.[2][3] Am 29. November 2014 kamen drei weitere Stolpersteine hinzu,[4] deren Verlegung durch die Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg vorbereitet und begleitet wurde.[5] Die bislang letzten zwei Stolpersteine wurden am 17. Oktober 2017 im Ortsteil Sassanfahrt verlegt, so dass die Gesamtzahl neun beträgt (Stand August 2021).[6]

Verlegte Stolpersteine im Ortsteil Hirschaid

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Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
  HIER WOHNTE
CARRY KAHN
GEB. WEISSMANN
JG. 1910
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Nürnberger Straße 10
(Standort)
Carry Kahn geb. Weißmann
  HIER WOHNTE
DAVID KAHN
JG. 1894
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Nürnberger Straße 10
(Standort)
David Kahn, der Stolperstein wurde verlegt vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Kahn, Carry Kahn und David Kahn sowie Tochter Frieda Kahn.
  HIER WOHNTE
FRIEDA KAHN
JG. 1931
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Nürnberger Straße 10
(Standort)
Frieda Kahn
  HIER WOHNTE
SOPHIE LISBERGER
GEB. SCHLOSS
JG. 1857
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 17.9.1942
Nürnberger Straße 47
(Standort)
Sophie Lisberger geb. Schloß
  HIER WOHNTE
CAROLA PLAUT
GEB. KATZ
JG. 1911
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Bahnhofstraße 3
(Standort)
Carola Plaut geb. Katz
  HIER WOHNTE
GERHARD PLAUT
JG. 1937
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Bahnhofstraße 3
(Standort)
Gerhard Plaut
  HIER WOHNTE
SIEGFRIED PLAUT
JG. 1910
‘SCHUTZHAFT’ 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Bahnhofstraße 3
(Standort)
Siegfried Plaut

Verlegte Stolpersteine im Ortsteil Sassanfahrt

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Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
  HIER WOHNTE
MINNA MEREL
GEB. FENIGER
JG. 1890
FLUCHT 1939 BELGIEN
FRANKREICH
INTERNIERT RIVESALTES
TOT 18.5.1941
Mittelstraße 2
(Standort)
Minna Merel geb. Feniger wurde 1890 geboren.
  HIER WOHNTE
SAMUEL MEREL
JG. 1890
FLUCHT 1939 BELGIEN
FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Mittelstraße 2
(Standort)
Samuel Merel Die jüdische Familie Merel lebte von 1931 bis 1939 in Sassanfahrt. Das Ehepaar hatte fünf Kinder. Lotte, Esther und Nathan wurden mit einem Kindertransport nach England geschickt, während die beiden jüngsten, Sophie und Jenny, mit den Eltern nach Südfrankreich flohen. Dort wurden sie 1940 verhaftet und der Vater vom Rest der Familie getrennt in verschiedenen Lagern interniert. Die Mutter starb 1941 im Lager, der Vater wurde nach Auschwitz deportiert. Die Töchter Sophie und Jenny konnten von einer jüdischen Hilfsorganisation in ein Kinderheim in die Schweiz gebracht werden. Zur Verlegung der Stolpersteine waren Familienangehörige aus England und Israel angereist.[7]

Verlegedaten

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  • 25. April 2013: Hirschaid (Nürnberger Straße 10)
  • 12. September 2013: Hirschaid (Nürnberger Straße 47)
  • 29. November 2014: Hirschaid (Bahnhofstraße 3)
  • 17. Oktober 2017: Sassanfahrt (Mittelstraße 2)

Die Verlegung der Stolpersteine für das Ehepaar Carola und Siegfried Plaut sowie den Sohn Gerhard war von Schülern der 9. Jahrgangsstufe der Staatlichen Realschule Hirschaid initiiert worden. Im Rahmen eines freiwilligen Wahlkurses hatten sie sich mit der jüdischen Kultur und Geschichte beschäftigt, insbesondere mit der Geschichte der Bamberger und Hirschaider Juden.[4]

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Commons: Stolpersteine in Hirschaid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Stolpersteine vor Villa Wassermann – Willy-Aron-Gesellschaft lässt in Bamberg und Hirschaid weitere Stolpersteine verlegen. Bamberger Onlinezeitung, 27. April 2013, abgerufen am 10. Mai 2018.
  2. Stolpersteine gegen das Vergessen. Bamberger Onlinezeitung, 12. September 2013, abgerufen am 10. Mai 2018.
  3. Verlegung von 17 „Stolpersteinen“ gegen das Vergessen. Bamberger Onlinezeitung, 13. September 2013, abgerufen am 10. Mai 2018.
  4. a b Damit das Vergessen in Hirschaid außer Tritt gerät. In: inFranken.de. Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG, 5. Dezember 2014, abgerufen am 10. Mai 2018.
  5. Aktion "Stolpersteine". Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e. V., abgerufen am 10. Mai 2018.
  6. Stolpersteine für Sassanfahrter Juden. Markt Hirschaid, abgerufen am 10. Mai 2018.
  7. Nach 78 Jahren ein Besuch im Elternhaus. Markt Hirschaid, abgerufen am 10. Mai 2018.