Linden Vey

kanadischer Eishockeyspieler

Linden Vey (* 17. Juli 1991 in Wakaw, Saskatchewan) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt bis zum Ende der Saison 2023/24 bei den Adler Mannheim aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag gestanden und dort auf der Position des rechten Flügelstürmers gespielt hat. Zuvor verbrachte Vey unter anderem drei Jahre in der Organisation der Los Angeles Kings, die ihn im NHL Entry Draft 2009 ausgewählt hatten, sowie drei Spielzeiten bei den Vancouver Canucks und Calgary Flames in der National Hockey League (NHL). Zudem vertrat er die kanadische Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2018 und gewann dort mit dem Team die Bronzemedaille.

Kanada  Linden Vey

Geburtsdatum 17. Juli 1991
Geburtsort Wakaw, Saskatchewan, Kanada
Größe 183 cm
Gewicht 86 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2009, 4. Runde, 96. Position
Los Angeles Kings

Karrierestationen

2007–2011 Medicine Hat Tigers
2011–2014 Manchester Monarchs
2013–2014 Los Angeles Kings
2014–2016 Vancouver Canucks
Utica Comets
2016–2017 Calgary Flames
Stockton Heat
2017–2018 Barys Astana
2018 ZSC Lions
2018–2020 HK ZSKA Moskau
2020–2021 SKA Sankt Petersburg
2021–2023 Barys Nur-Sultan/Astana
2023–2024 Adler Mannheim

Karriere Bearbeiten

Jugend Bearbeiten

Linden Vey begann im Alter von vier Jahren mit dem Eishockeyspielen und lief in seiner Jugend für die Beardy’s Blackhawks in der Saskatchewan Midget Hockey League auf.[1] Im Jahre 2006 wählten ihn die Medicine Hat Tigers an 42. Position im WHL Bantam Draft aus, sodass Vey mit Beginn der Saison 2007/08 in der Western Hockey League (WHL) spielte, wobei er bereits in der vorherigen Saison zwei Spiele für die Tigers absolviert hatte. In seiner Debütsaison kam der Angreifer auf 48 Einsätze und erzielte dabei 17 Scorerpunkte. Über den Jahreswechsel war er Teil des Teams Canada Western, mit dem er an der World U-17 Hockey Challenge 2008 teilnahm und dort die Bronzemedaille gewann.

Nachdem er in der Spielzeit 2008/09 seine persönliche Statistik auf mehr als einen Punkt pro Spiel steigern konnte, wählten ihn die Los Angeles Kings im NHL Entry Draft 2009 an 96. Position aus. Vorerst blieb er allerdings in Medicine Hat und bestätigte seinen Punkteschnitt in der Folgesaison mit fast identischen Werten. In der Saison 2010/11, in der er die Tigers auch als Assistenzkapitän anführte, zeigte der Kanadier allerdings außergewöhnliche Leistungen. Mit 116 Punkten wurde er bester Scorer aller drei erstklassigen Juniorenligen Kanadas und gewann somit den CHL Top Scorer Award. Gleichbedeutend damit erhielt er auch die Bob Clarke Trophy als bester Scorer der WHL; zudem wählte man ihn ins First All-Star Team der Eastern Conference der WHL. Nach diesen Ehrungen unterzeichnete Vey im Mai 2011 einen Einstiegsvertrag bei den Los Angeles Kings.[2]

 
Vey im Trikot der Vancouver Canucks (2015)

Los Angeles Kings Bearbeiten

Die Los Angeles Kings gaben Vey vorerst an die Manchester Monarchs, ihr Farmteam aus der American Hockey League (AHL), ab, wo er in der Folge sein Profi-Debüt gab. In seiner ersten AHL-Saison wurde er zum Rookie des Monats Februar gewählt und erzielte insgesamt 43 Scorerpunkte in 74 Einsätzen, wobei er diese Statistik in der Folgesaison auf 67 Punkte steigerte. Nachdem er die Saison 2013/14 ebenfalls bei den Monarchs begonnen hatte und dort als Assistenzkapitän fungierte, beriefen ihn die Kings im November 2013 erstmals ins NHL-Aufgebot, sodass er in der Folge zu seinem Debüt in der National Hockey League (NHL) kam. Bis zum Saisonende kam er auf 18 NHL-Einsätze, verbrachte jedoch den Rest der Saison in Manchester. Während der Play-offs um den Stanley Cup, den die Kings 2014 gewannen, war Vey zwar bei der Mannschaft, absolvierte allerdings kein Spiel und wurde somit auch nicht auf dem Pokal verewigt.[3]

Vancouver und Calgary Bearbeiten

Nach der Saison 2013/14 gaben die Los Angeles Kings ihn an die Vancouver Canucks ab und erhielten im Gegenzug ein Zweitrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2014.[4] Dort traf Vey auf Cheftrainer Willie Desjardins, der ihn bereits während seiner gesamten Zeit bei den Medicine Hat Tigers betreut hatte.[5] Bei den Canucks etablierte sich der Kanadier direkt im NHL-Aufgebot und kam regelmäßig zum Einsatz.

Im Rahmen der Vorbereitung auf die Saison 2015/16 konnte er seinen Stammplatz jedoch nicht verteidigen und wurde vorerst an die Utica Comets in die AHL abgegeben. Im Laufe der Spielzeit kam er jedoch noch auf 41 NHL-Einsätze. Nach der Saison 2015/16 erhielt Vey keinen neuen Vertrag in Vancouver und schloss sich daher im Juli 2016 als Free Agent den Calgary Flames an. Dort konnte er sich im Rahmen der Saisonvorbereitung nicht durchsetzen und wurde vorerst an das AHL-Farmteam abgegeben, die Stockton Heat.

KHL, Zürich und Mannheim Bearbeiten

Anschließend entschloss sich Vey zu einem Wechsel nach Europa und unterschrieb einen Vertrag bei Barys Astana aus der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL). Nach nur etwa einem halben Jahr verließ er die KHL allerdings und schloss sich im Januar 2018 den ZSC Lions aus der Schweizer National League an. In der Folge debütierte er für die kanadische Nationalmannschaft im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2018, bei denen das Team, das ohne NHL-Spieler antrat, die Bronzemedaille gewann. Am Ende der Saison gewann er mit den ZSC Lions die Schweizer Meisterschaft. Anschließend kehrte er in die KHL zurück, als er vom HK ZSKA Moskau verpflichtet wurde.[6] Dort verblieb der Kanadier zwei Spielzeiten und gewann während dieser Zeit mit ZSKA den Gagarin-Pokal. Im Mai 2020 wechselte er innerhalb der Liga zum SKA Sankt Petersburg, bevor er im November 2021 zu Barys Astana (Nur-Sultan) zurückkehrte. Dort war der Kanadier bis zum Ende der Spielzeit 2022/23 aktiv, ehe er den kasachischen Hauptstadtklub verließ und zur Spielzeit 2023/24 für ein Jahr bei den Adler Mannheim aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) anheuerte.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

International Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/− SM Sp T V Pkt +/− SM
2006/07 Medicine Hat Tigers WHL 2 0 0 0 ±0 2
2007/08 Medicine Hat Tigers WHL 48 8 9 17 +6 21 5 0 1 1 +1 2
2008/09 Medicine Hat Tigers WHL 71 24 48 72 −2 20 11 2 5 7 −1 2
2009/10 Medicine Hat Tigers WHL 72 24 51 75 +5 34 12 2 6 8 −8 8
2010/11 Medicine Hat Tigers WHL 69 46 70 116 +37 36 15 12 13 25 +7 8
2011/12 Manchester Monarchs AHL 74 19 24 43 +5 16 4 2 4 6 ±0 0
2012/13 Manchester Monarchs AHL 74 22 45 67 +18 32 4 2 0 2 −1 4
2013/14 Manchester Monarchs AHL 43 14 34 48 +8 20 4 0 2 2 +1 4
2013/14 Los Angeles Kings NHL 18 0 5 5 ±0 0
2014/15 Vancouver Canucks NHL 75 10 14 28 −3 18 1 0 0 0 ±0 0
2015/16 Utica Comets AHL 26 3 12 15 −5 8
2015/16 Vancouver Canucks NHL 41 4 11 15 −14 6
2016/17 Stockton Heat AHL 61 15 40 55 ±0 40 5 4 1 5 −4 2
2016/17 Calgary Flames NHL 4 0 0 0 −2 0
2017/18 Barys Astana KHL 50 17 35 52 +1 45
2017/18 ZSC Lions NL 10 2 4 6 −3 8 5 0 2 2 −1 4
2018/19 HK ZSKA Moskau KHL 56 12 31 43 +35 22 18 3 7 10 +6 8
2019/20 HK ZSKA Moskau KHL 52 13 35 48 +22 47 4 1 1 2 +1 2
2020/21 SKA Sankt Petersburg KHL 41 4 21 25 +5 12 16 2 3 5 −2 8
2021/22 SKA Sankt Petersburg KHL 21 5 6 11 −3 14
2021/22 Barys Nur-Sultan KHL 20 6 6 12 +3 14 5 0 3 3 −8 4
2022/23 Barys Astana KHL 57 18 23 41 −6 38
2023/24 Adler Mannheim DEL 38 8 31 39 +9 16 7 0 6 6 ±0 6
WHL gesamt 262 102 178 280 +46 113 43 16 25 41 −1 20
AHL gesamt 278 73 155 228 +26 116 17 8 7 15 −4 10
NHL gesamt 138 14 30 44 −19 24 1 0 0 0 ±0 0
KHL gesamt 297 75 157 232 +57 211 43 6 14 20 −3 22

International Bearbeiten

 
Vey als Spieler der kanadischen Nationalmannschaft (2017)

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt +/− SM
2008 Canada Western WHC   6 0 3 3 0
2018 Kanada Olympia   6 0 1 1 +1 2
Junioren gesamt 6 0 3 3 0
Herren gesamt 6 0 1 1 +1 2

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Linden Vey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kevin Baxter: It's a dream come true for the Kings' Linden Vey. Los Angeles Times, 10. November 2013, abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch).
  2. Kings Sign Two Prospects to 3-Year Entry Level Contracts. kings.nhl.com, 23. Mai 2011, abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch).
  3. Helene Elliott: Fifty-two pickup: Kings names to be engraved on Stanley Cup. Los Angeles Times, 10. Oktober 2014, abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch).
  4. Canucks acquire Linden Vey from Kings. canucks.nhl.com, 28. Juni 2014, abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch).
  5. Iain MacIntyre: Iain MacIntyre: Canucks' Linden Vey not quite good enough yet. The Vancouver Sun, 18. November 2014, abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch).
  6. ЦСКА укрепляется бронзовым призером Олимпиады. In: cska-hockey.ru. 3. Mai 2018, abgerufen am 11. Juni 2018 (russisch).