Kyōto Sanga

japanischer Fußballverein

Kyōto Sanga F.C. (jap. 京都サンガF.C., Kyōto Sanga efu shī) ist ein japanischer Fußballclub aus Kyōto. Aktuell spielt der Verein in der ersten japanischen Liga. Er ist der mit Abstand älteste Profiklub des Landes.

Kyōto Sanga
Logo
Basisdaten
Name Kyōto Sanga Football Club
(jap. 京都サンガF.C.)
Sitz Kyōto, Japan
Gründung 13. Januar 1994 (Kyōto Shikō Club, 1922)
Farben purpur
Präsident JapanJapan Tōru Umemoto
Website sanga-fc.jp
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Korea Sud Cho Kwi-jae
Spielstätte Sanga Stadium by Kyocera,
Kameoka, Präfektur Kyōto
Plätze 20.588
Liga J1 League
2023 13. Platz
Heim
Auswärts
Altes Logo des Vereins

Der Beiname Sanga kommt aus Indien und bedeutet in der buddhistischen Terminologie „Schar“ oder „Gemeinschaft“ – eine Anspielung an die Hochschulvergangenheit der Mannschaft. Auch verweist der Name auf die buddhistische Tradition der ehemaligen Kaiserstadt.

Geschichte Bearbeiten

Seinen Ursprung hat der Verein im 1922 gegründeten Kyōto Shikō Club (京都紫郊クラブ, Kyōto Shikō Kurabu, wörtlich: „Kyōto-Purpurvorstadt-Klub“), welcher sich nicht – wie die meisten Vereine – aus einer Werksmannschaft, sondern einem Hochschulteam gründete. Die Vereinsfarbe, die sich auch im Wappen der Präfektur und Stadt Kyoto findet, soll an den ehemals kaiserlichen Status der Stadt erinnern. 1954 wurde die Schreibweise bei gleicher Aussprache in 京都紫光クラブ (wörtlich: „Purpurstrahl-Klub Kyōto“) geändert. Die Lehrermannschaft nahm in den 50er- und 60er-Jahren mehrfach am Kaiserpokal teil, ohne jedoch das Finale zu erreichen. Eine Aufnahme in die landesweite Japan Soccer League – welche ursprünglich Firmenmannschaften vorbehalten war – erfolgte 1973. Mit Gründung der J. League 1993 nahm der Klub an der damals zweitklassigen Japan Football League teil.

Zur Saison 1994 wurde der Klub als Aktiengesellschaft K.K. Kyōto Purple Sanga (株式会社京都パープルサンガ, kabushiki kaisha Kyōto Pāpuru Sanga, engl. Kyoto Purple Sanga Co. Ltd.) neu gegründet, zu dessen Investoren Unternehmen wie Kyōcera, Nintendō und die Kyōto Shimbun sowie Präfektur und Stadt Kyōto gehören.

Begünstigt durch die ständige Erweiterung der J. League, rückte Sanga kontinuierlich in der Tabelle nach oben, bis der Klub 1995 schließlich hinter den Fukuoka Brooks den zweiten Rang belegte und ins Oberhaus aufstieg. Auch begünstigte die Aufstockung der Liga in der folgenden Saison den Klassenerhalt. Mit mäßigem Erfolg verblieb Sanga in der J. League, musste aber den Abstieg in der Saison 2000 hinnehmen. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg 2001 übernahm das deutsche Trainerduo Gert Engels und Michael Weiß die Mannschaft und konnte sich mit Unterstützung des in Kyoto ansässigen Kyōcera-Konzerns in der Division 1 halten. Auch der Titel im Kaiserpokal sorgte für steigende Euphorie und Zuschauerzahlen.

Nach dem Abgang einiger Leistungsträger – Engels war ebenfalls entlassen worden – stieg Kyoto Sanga 2003 wieder in die J. League Division 2 ab. Der neue Trainer Kōichi Hashiratani trennte sich 2005 von den alten Stars Daisuke Matsui und Teruaki Kurobe und sicherte mit einer verjüngten Mannschaft bereits sieben Spieltage vor Schluss den Wiederaufstieg ins Oberhaus. Doch der Klassenerhalt blieb dem Verein verwehrt und als Tabellenletzter Stieg Kyoto Sanga 2006 erneut ab. Der Beiname Purple wurde 2007 entfernt und der aktuelle Name Kyōto Sanga F.C. präsentiert. Auch das neue Vereinslogo sollte den Verein moderner und attraktiver machen. Mit dem Sieg über Sanfrecce Hiroshima in der Relegation – durch den 2:1-Sieg im Hinspiel, reichte im Rückspiel in Hiroshima das 0:0-Unentschieden – gelang Kyōto Sanga erneut der direkte Wiederaufstieg.

Zuletzt stieg der Verein 2010 nach der Niederlage gegen die Urawa Red Diamonds ab und spielt seitdem in der Division 2. Sanga konnte nur vier Siege vorweisen und hatte mit −30 (30:60) die zweitschlechteste Tordifferenz der Liga.

Erfolge Bearbeiten

Stadion Bearbeiten

 
Sanga Stadium by Kyocera

Zu Gründungszeiten spielte der Verein auf einem Spielfeld im Stadtteil Murasakino (紫野) im Stadtviertel Kitaku. Das neue Nishikyōgoku Athletic Stadium (西京極スタジアム, Nishikyōgoku Sutajiamu), ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage, wurde 1942 im Stadtteil Nishikyōgoku, Ukyō-ku gebaut und dient seitdem als Austragungsort der Heimspiele. 1985 und 1996 erfolgte der Ausbau, sodass heute bis zu 20.588 Zuschauer Platz finden.

Nach fast zwei Jahrzehnten Planung seit den 1990er Jahren wurde ein neues Fußballstadion mit 21.610 Plätzen für 16,7 Mrd. JPY gebaut. Den ersten Spatenstich wurde am 20. Januar 2018 vollzogen. Das Stadion wurde zu Beginn des Jahres 2020 fertig gestellt, rechtzeitig zum Beginn der J2 League 2020. Der japanische Technologiekonzern Kyocera sicherte sich 2019 für 2 Mrd. JPY die Namensrechte über 20 Jahre, sodass das Stadion Sanga Stadium by Kyocera heißt.

Spieler Bearbeiten

Stand: März 2024[1]

Nr. Position Name
2 Japan  AB Shinnosuke Fukuda
3 Japan  AB Shōgo Asada
4 Japan  AB Yoshihiro Matsuda
5 Japan  AB Hisashi Appiah Tawiah
6 Japan  AB Yūto Misao
7 Japan  MF Sōta Kawasaki
8 Japan  MF Kōki Tsukagawa
9 Brasilien  ST Marco Túlio
10 Japan  MF Shimpei Fukuoka
11 Japan  ST Ryōgo Yamasaki
13 Japan  ST Takumi Miyayoshi
14 Japan  ST Taichi Hara
16 Japan  MF Shōhei Takeda
17 Japan  ST Yuto Anzai
18 Japan  MF Temma Matsuda
19 Japan  MF Daiki Kaneko
Nr. Position Name
20 Japan  AB Kazunari Kita
21 Suriname  TW Warner Hahn
22 Japan  ST Kazunari Ichimi
23 Japan  ST Yūta Toyokawa
24 Japan  AB Yuta Miyamoto
25 Japan  MF Teppei Yachida
26 Japan  TW Gakuji Ōta
28 Japan  AB Toichi Suzuki
30 Japan  AB Rikuto Iida
31 Japan  ST Sora Hiraga
36 Japan  TW Akira Fantini
39 Japan  MF Taiki Hirato
44 Japan  MF Kyo Sato
48 Japan  MF Ryuma Nakano
50 Japan  AB Yoshinori Suzuki
94 Korea Sud  TW Gu Sung-yun

Trainerchronik Bearbeiten

Trainer Nation von bis
Bunji Kimura Japan  Japan 1. Januar 1983 30. Juni 1990
George Yonashiro Japan  Japan 1. Februar 1994 31. Januar 1995
Oscar Brasilien  Brasilien 1. Februar 1995 10. Juni 1996
George Yonashiro Japan  Japan 11. Juni 1996 31. Januar 1997
Pedro Rocha Uruguay  Uruguay 1. Januar 1997 31. Dezember 1997
Hans Ooft Niederlande  Niederlande 1. Februar 1998 1. Juni 1998
Hidehiko Shimizu Japan  Japan 2. Juni 1998 30. Juni 1999
Shū Kamo Japan  Japan 1. Juli 1999 31. Mai 2000
Gert Engels Deutschland  Deutschland 1. Juni 2000 31. Mai 2003
Bunji Kimura Japan  Japan 1. Juni 2003 30. Juni 2003
Pim Verbeek Niederlande  Niederlande 1. Juli 2003 31. Dezember 2003
Akihiro Nishimura Japan  Japan 1. Februar 2004 13. Juni 2004
Kōichi Hashiratani Japan  Japan 14. Juni 2004 4. Oktober 2006
Naohiko Minobe Japan  Japan 5. Oktober 2006 11. Oktober 2007
Hisashi Katō Japan  Japan 12. Oktober 2007 27. Juli 2010
Yutaka Akita Japan  Japan 27. Juli 2010 31. Januar 2011
Takeshi Ōki Japan  Japan 1. Februar 2011 31. Januar 2014
Valdeir Vieira Brasilien  Brasilien 1. Januar 2014 18. Juni 2014
Ryōichi Kawakatsu Japan  Japan 29. Juni 2014 31. Januar 2015
Masahiro Wada Japan  Japan 1. Februar 2015 10. Juli 2015
Kiyotaka Ishimaru Japan  Japan 11. Juli 2015 6. Dezember 2016
Takanori Nunobe Japan  Japan 1. Januar 2017 10. Mai 2018
Boško Gjurovski Nordmazedonien  Nordmazedonien 11. Mai 2018 31. Januar 2019
Ichizō Nakata Japan  Japan 1. Februar 2019 31. Januar 2020
Noritada Saneyoshi Japan  Japan 1. Februar 2020 31. Januar 2021
Cho Kwi-jae Korea Sud  Südkorea 1. Februar 2021 heute

Saisonplatzierung Bearbeiten

Saison Liga Teams Pos. J. League Cup Kaiserpokal
1996 J1 16 16. Gruppenphase Viertelfinale
1997 17 14. Gruppenphase 4. Runde
1998 18 13. Gruppenphase 3. Runde
1999 16 12. 2. Runde 4. Runde
2000 16 15.  Halbfinale 3. Runde
2001 J2 12 1.  1. Runde 4. Runde
2002 J1 16 5. Gruppenphase Sieger
2003 16 16.  Gruppenphase 3. Runde
2004 J2 12 5. - 4. Runde
2005 12 1.  - 4. Runde
2006 J1 18 18.  Gruppenphase 4. Runde
2007 J2 13 3.  - 3. Runde
2008 J1 18 14. Gruppenphase 5. Runde
2009 18 12. Gruppenphase 3. Runde
2010 18 17.  Gruppenphase 3. Runde
2011 J2 20 7. - Finale
2012 22 3. - 3. Runde
2013 22 3. - 3. Runde
2014 22 9. - 3. Runde
2015 22 17. - 3. Runde
2016 22 5. - 2. Runde
2017 22 12. - 2. Runde
2018 22 19. - 3. Runde
2019 22 8. - 2. Runde
2020 22 8. - -
2021 22 2.   - Achtelfinale
2022 J1 18 16. Play-off-Runde Halbfinale
2023 18 13. Gruppenphase 2. Runde
2024 20

Auszeichnungen Bearbeiten

Elf des Jahres Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kyōto Sanga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kader Kyōto Sanga. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 1. April 2024.