Karl Andreas Wehrli (* 9. Mai 1843 in Bühler AR; † 23. September 1902 in Dallenwil NW) war ein Schweizer Glasmaler des Historismus. Er pflegte den zeittypischen spätnazarenischen Stil, der Elemente der Neugotik und der Neorenaissance einschloss.

Chorfenster von Wehrli in der ref. Kirche Rorbas, 1882
Blick in die ref. Kirche Ennenda mit Wehrlis spätnazarenischen Chorfenstern, 1885
Wehrlis Religiös-patriotische Darstellung der Tellskapelle in der ref. Kirche Hüttlingen, 1891
Wehrlis Christusfenster in der ref. Kirche Stadel, 1892

Leben und Werk Bearbeiten

Karl Wehrlis Familie war reformiert und stammte aus Küttigen im Kanton Aargau. Er selbst wuchs im Bühler im Kanton Appenzell Ausserrhoden auf. 1869 heiratete er in Zürich Anna Louise Scheller.

1865 gründete Wehrli ein Glasmalerei-Atelier in Zürich am Neumarkt. In der Zwinglistadt wurde die sakrale Glasmalerei im Zuge der Romantik und des Historismus als eine auch nach reformierten Massstäben zulässige kirchliche Kunstform wiederentdeckt. Andere Vertreter dieser Blütezeit der Zürcher Glasmalerei waren Louis Hérion und Friedrich Berbig. Das bedeutendste Atelier gehörte Johann Jakob Röttinger und gelangte nach dessen Tod 1877 in Wehrlis Hände, wurde jedoch 1887 von Röttingers Sohn, dem Glasmaler Georg Röttinger zurückgekauft. 1877 bis 1883 wirkte der Röttinger-Schüler Adolf Kreuzer als Geschäftsführer. 1879 verlegte Wehrli sein Atelier ins Arbeiterquartier Aussersihl, an die später nach ihm so benannte Glasmalergasse 5. Wehrli war schweizweit und überkonfessionell tätig, und schuf Glasmalereien für reformierte, katholische und jüdische Sakralbauten. 1902 starb er während der Realisierung eines grossen Glaszyklus’ in Dallenwil. Zu Wehrlis Schülern gehörten unter anderem Richard Arthur Nüscheler und seine Söhne Eduard und Karl Wehrli der Jüngere.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Eva-Maria Scheiwiller-Lorber: «...gemäss den Regeln und Gesetzen der Ästhetik und der christlichen Kunst...». Johann Jakob Röttinger: Ein Glasmalerpionier im Dienste des Historismus. Bern 2014.

Weblinks Bearbeiten