Kapitän Bleeker

deutsches Lotsenstationsschiff

Die Kapitän Bleeker ist ein ehemaliges Lotsenstationsschiff der Kommodore-Rolin-Klasse. Das Schiff war von 1963 bis zum 21. September 2012 in der Emsmündung stationiert.[1]

Kapitän Bleeker
Kapitän Bleeker im Emder Hafen 2012
Kapitän Bleeker im Emder Hafen 2012
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Lotsenstationsschiff
Klasse Kommodore-Rolin-Klasse
Rufzeichen DBPA
Heimathafen Emden
Eigner Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
Bauwerft Jos. L. Meyer, Papenburg
Baunummer 518
Kiellegung 15. November 1962
Stapellauf 18. Mai 1963
Verbleib Im Januar 2013 über die VEBEG versteigert.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 55,06 m (Lüa)
Breite 9,52 m
Seitenhöhe 5,25 m
Tiefgang (max.) 4,01 m
Vermessung 761,59 BRT / 253,16 NRT
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
2 × Elektromotor, AEG AG Fachbereich Schiffbau
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 912 kW (1.240 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13 kn (24 km/h)
Energie­versorgung 3 × MTU-Dieselmotor
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.320 kW (1.795 PS)
Propeller 2 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 137 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
IMO-Nr. 5420724
Verbleib des Schiffes
Schiffsname

Helene Bleeker (2013–2014)
12 (2014–2017)
Bleeker (2017–2021)
Arcadia (seit 2021)

Flagge

Cookinseln Cookinseln

Rufzeichen

E5U3576

Geschichte

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Gebaut wurde die Kapitän Bleeker als Teil der Kommodore-Rolin-Klasse 1962/63 unter der Baunummer 518 auf der Meyer Werft in Papenburg. Die Kiellegung fand am 15. November 1962, der Stapellauf am 18. Mai 1963 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte im Oktober 1963. Es ist eines von sechs typgleichen Schiffen, die in den Mündungen der Gewässer Elbe, Weser/Jade und Ems eingesetzt wurden bzw. zum Teil noch werden. Reeder des Schiffes war bis zur Außerdienststellung am 21. September 2012 das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), betrieben wurde es vom Lotsbetriebsverein e. V. Außenstelle Emden.[2]

Benannt wurde das Schiff nach dem deutschen Kapitän Heinrich Johannes Bleeker. Dessen älteste Tochter, Helene Mahler, taufte das Schiff am 18. April 1963 auf den Namen Kapitän Bleeker.

Verbleib des Schiffes

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Das Schiff im August 2013 als Helene Bleeker

Nach der Umstellung des Lotsenversetzdienstes auf der Ems auf Neubauten, die von der Station Borkum aus eingesetzt werden, wurde das Schiff 2013 über die bundeseigene Verwertungsgesellschaft VEBEG versteigert. Den Zuschlag erhielt am 24. Januar die in Wulsbüttel in der Nähe von Cuxhaven ansässige Reederei Atlantic Marine Services, die das Schiff für 186.000,60 € ersteigerte[3][4][5] und in Helene Bleeker umbenannte. Auch der Förderkreis Bremer Denkmalschiff, der ein Museumsschiff nach Bremen holen will, interessierte sich für das Schiff.[6]

Im Jahr 2014 wurde das Schiff an Lanzale Services weiterveräußert und auf den Namen 12 umgetauft. Es sollte für das isländische Unternehmen iXplorer aus Akureyri auf Expeditionsfahrten eingesetzt werden.[7][8] Anfang 2018 wurde das mittlerweile in Bleeker umbenannte Schiff wieder zum Verkauf angeboten.[9] Ende 2018 wurde das zuvor unter der Flagge Panamas betriebene Schiff unter die Flagge der Cookinseln gebracht. Seit April 2021 heißt das Schiff Arcadia.

Technische Daten

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Der Antrieb des Schiffes erfolgt dieselelektrisch. Die beiden elektrischen Fahrmotoren des Typs G 127/47 MOD. mit jeweils 456 kW Leistung stammen von der AEG AG Fachbereich Schiffbau. Die Motoren wirken auf zwei Festpropeller.

Für die Stromerzeugung stehen drei MTU-Dieselmotor mit jeweils 440 kW Leistung zur Verfügung.[9]

Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt (Eisklasse E1).

Siehe auch

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Commons: IMO 5420724 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Eine neue Ära beginnt“. Neues Lotsversetzsystem auf der Ems heute in Emden vorgestellt (Memento vom 6. Januar 2017 im Internet Archive), Pressemitteilung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, 21. September 2012 (PDF, 100 kB).
  2. Lotsendampfer verkauft, THB – Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 13. Februar 2013, S. 16 (PDF, 2 MB). Abgerufen am 7. März 2022.
  3. Zuschlagspreise, Website der VEBEG.
  4. Martin Albers: „Kapitän Bleeker“ hat neuen Eigentümer, Ostfriesen-Zeitung, 29. Januar 2013. Abgerufen am 2. Februar 2013 (kostenpflichtiges Login nötig).
  5. Alter Lotsendampfer von der Ems verkauft, Die Welt, 30. Januar 2013. Abgerufen am 7. März 2022.
  6. Lotsenstation auf dem Meer ist bald nur noch Geschichte (Memento vom 19. September 2019 im Internet Archive), Emder Zeitung, 23. August 2012.
  7. Lisa Frankenberger: „Kapitän Bleeker“ geht auf große Fahrt. In: Emder Zeitung, Vol. 114, Nr. 160, 12. Juli 2014, S. 6.
  8. The Ship (Memento vom 5. November 2015 im Internet Archive), iXplorer.
  9. a b Ex German Pilot Station Vessel for sale. Offshore Solutions Unlimited, 11. Januar 2018, abgerufen am 7. März 2022 (englisch).