Kapitän König

ehemaliges Lotsenstationsschiff

Die Kapitän König ist ein ehemaliges Lotsenstationsschiff, das in der Weser­mündung stationiert war. Sie ist eines von sechs typgleichen Schiffen der Kommodore-Rolin-Klasse, die in den Mündungen der Gewässer Elbe, Weser/Jade und Ems stationiert waren.

Kapitän König
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Lotsenstationsschiff
Klasse Kommodore-Rolin-Klasse
Rufzeichen DBLU
Heimathafen Bremerhaven
Eigner Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
Bauwerft Jos. L. Meyer, Papenburg
Baunummer 517
Kiellegung 29. August 1962
Stapellauf 1. Januar 1963
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 55,10 m (Lüa)
Breite 9,52 m
Seitenhöhe 5,25 m
Tiefgang (max.) 4,01 m
Vermessung 761,59 BRT / 253,16 NRT
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
2 × Elektromotor, LDW Abwicklungs GmbH
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 912 kW (1.240 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13 kn (24 km/h)
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 990 kW (1.346 PS)
Propeller 2 × Festpropeller
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
IMO-Nr. 5405889

Geschichte Bearbeiten

Gebaut wurde die Kapitän König 1962/63 unter der Baunummer 517 auf der Meyer Werft in Papenburg. Die Kiellegung fand am 29. August 1962, der Stapellauf am 1. Januar 1963 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte am 1. Juni 1963.

Reeder des Schiffes war das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), betrieben wurde es vom Lotsbetriebsverein e. V. Außenstelle Bremerhaven. Das Schiff wurde im Sommer 2010 durch das SWATH-Lotsenstationsschiff Weser ersetzt[1] und im Fischereihafen Bremerhaven aufgelegt.

Am 29. August 2014 wurde die Kapitän König durch die Vebeg zum Verkauf angeboten[2] und am 7. Oktober für 203.204,26 € verkauft.[3] Zunächst war vorgesehen, das Schiff zu einem Expeditionskreuzfahrtschiff für Arktiskreuzfahrten umzubauen.[4] Im Herbst 2015 wurde das Schiff weiterverkauft und im Januar 2016 nach Rotterdam geschleppt.[5][6] 2017 wurde es an das Unternehmen Mango Seas verkauft und nach Griechenland überführt.

Benannt ist das Schiff nach Paul König, der u. a. Kapitän des Handels-U-Bootes Deutschland war.

Technische Daten Bearbeiten

Der Antrieb des Schiffes erfolgt dieselelektrisch. Die beiden elektrischen Fahrmotoren stammen von der LDW Abwicklungs GmbH. Sie haben eine Leistung von jeweils 456 kW und wirken auf zwei Festpropeller.

Für die Stromerzeugung an Bord stehen drei MTU-Dieselmotoren (Typ: 8V 396 TC 62) mit jeweils 440 kW Leistung zur Verfügung, die drei Generatoren mit jeweils 330 kW Leistung antreiben. Darüber hinaus verfügt das Schiff über drei Wellengeneratoren mit jeweils 90 kW Leistung. Weiterhin wurde ein Notgenerator mit 60 kW Leistung verbaut.

Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt (Eisklasse E1).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kapitän König – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Taufe des zweiten 60m SWATH@A&R (Memento vom 2. Juni 2013 im Internet Archive)
  2. Ausschreibung – 1441290.001 Lotsenstationsschiff „Kapitän König“ (Memento vom 6. September 2014 im Internet Archive)
  3. Zuschlagpreise, VEBEG GmbH.
  4. Christian Eckardt: Ehemaliges Lotsenhotel „Kapitän König“ auf Arktis-Kurs, Weser-Kurier, 21. November 2014. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
  5. „Kapitän König“ nimmt Kurs auf Rotterdam, THB – Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 21. Januar 2016.
  6. Christian Eckardt: Letztes klassisches Lotsenstationsschiff hat deutsche Gewässer verlassen, Vereinigung Europäischer Schifffahrtsjournalisten (VEUS), 29. Februar 2016. Abgerufen am 22. Dezember 2020.