Jermain Raffington

deutscher Basketballspieler

Jermain Raffington (* 1. Mai 1985 in Hamburg) ist ein deutscher Moderator, Produzent, Regisseur und ehemaliger Basketballspieler.

Basketballspieler
Basketballspieler
Jermain Raffington
Spielerinformationen
Voller Name Jermain Trevor Raffington
Geburtstag 1. Mai 1985
Geburtsort Hamburg, Deutschland
Größe 204 cm
Position Small Forward /
Power Forward
College Southeastern CC (Iowa)
Trikotnummer 22
Vereine als Aktiver
2003–2005 Deutschland TSG Ehingen Steeples
2005–2007 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten SCC Burlington Blackhawks (NJCAA)
2007–2008 Deutschland BV Chemnitz 99
2008–2010 Deutschland BBC Bayreuth
2010–2011 Deutschland BG 74 Göttingen
2011–2013 Deutschland Eisbären Bremerhaven
2013–2014 Deutschland BG Göttingen
Nationalmannschaft
Deutschland: U16, U18, U20, A2-Nationalkader

Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in den Vereinigten Staaten wurde Raffington, Sohn einer deutschen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, 2007 Profi in Deutschland. Nach drei Spielzeiten in der zweiten Spielklasse ProA spielt er von 2010 bis 2013 in der höchsten Spielklasse Basketball-Bundesliga, zunächst für die BG 74 Göttingen und bis 2013 für die Eisbären Bremerhaven, als er zur BG Göttingen in die ProA zurückkehrte.

Basketballkarriere Bearbeiten

Raffington wuchs in Bad Krozingen auf und spielte zunächst in Jugendmannschaften des USC Freiburg, wo er es bis zum Jugendnationalspieler brachte.[1] Anschließend wechselte er auf das Basketball-Internat der Urspringschule und spielte für die Steeples genannten Mannschaften aus Ehingen in den Jugendklassen sowie ab 2003 auch für die Herrenmannschaft in der 2. Basketball-Bundesliga. Nach seinem Abitur 2005 ging Raffington zum Studium in die Vereinigten Staaten. Nachdem der US-Hochschulsportverband NCAA seine Einsätze in der zweiten deutschen Liga als Berufsausübung wertete, verweigerte sie ihm die unmittelbare Spielberechtigung für die NCAA Division I,[2] weshalb Raffington zunächst an das „Southeastern Community College“ in Burlington (Iowa) ging, dessen Basketballmannschaft „Blackhawks“ bereits 2003 und 2004 landesweite Meister der „National Junior Collegiate Athletic Association“ war.[3] Hier gelang es Raffington, auch Colleges und Universitäten der NCAA Division I auf sich aufmerksam zu machen. Von den angebotenen Stipendien für eine Fortsetzung seines Studiums entschied er sich im Januar 2007 für eines der Butler University.[4][2] Raffington gab dann im Sommer 2007 private Gründe dafür an,[5] auf dieses Stipendium zu verzichten und nach Deutschland zurückzukehren.

Nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten 2007 unterschrieb Raffington einen Vertrag beim Zweitligisten BV 99 Chemnitz für die Saison 2007/08.[5] In der neuen zweithöchsten deutschen Spielklasse, 2. Bundesliga ProA, erreichten die Sachsen am Saisonende jedoch nur den vorletzten Tabellenplatz und schafften den Klassenerhalt nur durch den Verzicht einer anderen Mannschaft. Raffington wechselte für die darauffolgende Spielzeit zum Ligakonkurrenten aus Bayreuth.[6] Nachdem man in der ProA-Saison 2008/09 einen Aufstiegsplatz nur wegen des schlechteren direkten Vergleichs verpasste, gelang in der ProA-Saison 2009/10 die Meisterschaft und der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Zudem gewann der Verein in Cuxhaven gegen den Gastgeber im Finale den Pokalwettbewerb des DBB, der ohne Beteiligung der Erstliga-Mannschaften ausgetragen wurde.

Zur Spielzeit 2010/11 wechselte Raffington jedoch vom Aufsteiger zum neuen Ligakonkurrenten BG Göttingen, der zuvor den europäischen Vereinswettbewerb EuroChallenge gewonnen hatte.[7] In der Erstligamannschaft, die auch im Eurocup antrat,[8] bekam Raffington aber nicht die gewünschte Spielzeit und wechselte zur folgenden Spielzeit zum Ligakonkurrenten Eisbären Bremerhaven. Raffington konnte seine Spielanteile hier jedoch kaum steigern, und die Eisbären verpassten erstmals seit zwei Jahren den Einzug in die Play-offs um die deutsche Meisterschaft. Auch 2012/2013 konnten die Eisbären die Play-offs nicht erreichen. Nach Ablauf seines Vertrages in Bremerhaven kehrte Raffington zur BG Göttingen zurück und spielte in der Saison 2013/14 wieder in die ProA für seinen ehemaligen Verein. Anschließend beendete er seine Profilaufbahn.

Medienkarriere Bearbeiten

Raffington ist in seiner Freizeitfotograf und hat bereits Auftragsarbeiten für Magazine und Zeitschriften angenommen.[9] Er moderierte und produzierte das Webmagazin schwarzrotgold tv,[10] das sich mit dem Leben und den Erfahrungen von schwarzen Deutschen beschäftigte. Er arbeitete als Autor für das Magazin Vice[11] und als Moderator der Sendung Die Vice Reports auf RTL II.[12] Raffington ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Produktionsfirma Vertical Social Clubs, die vor allem Themen aus der Welt des Sports bearbeitet. Sein Film „Made in Senegal“ über den senegalesischen Fußballnationalspieler Sadio Mané[13] erhielt 2020 den internationalen Sportmedienpreis AIPS Award in Bronze in der Kategorie „Best Athlete Profile“.[14] Raffington war Regisseur des 2022 ausgestrahlten Dokumentarfilms Bolzplatzkönige - Mein Weg zum Profi, in dem er sich mit dem Werdegang mehrerer Fußballspieler wie Kevin-Prince Boateng und Nadiem Amiri befasste.[15]

Sonstiges Bearbeiten

Er ist der Bruder von Justin Raffington.[16]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. archive.fiba.com: Players – Jermain Trevor RAFFINGTON (GER). FIBA, abgerufen am 7. April 2013 (englisch, Übersicht über Turnier-Teilnahmen im Spieler-Archiv).
  2. a b Butler Signs Junior College Post Player. Butler University, 12. April 2007, abgerufen am 7. April 2013 (englisch, Medien-Info).
  3. Athletics – Men’s Basketball Home: Welcome to SCC Men’s Basketball – Home of the 2000, 2003, 2004 National Champions! Southeastern Community College, Burlington, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2012; abgerufen am 7. April 2013 (englisch, Homepage der Basketballmannschaft der Männer).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scciowa.edu
  4. Jermain Raffington geht zur US #12 Butler University. Schoenen-Dunk.de, 11. Januar 2007, abgerufen am 7. April 2013.
  5. a b Matthias Pattloch: Chemnitz verpflichtet Jermain Raffington. Schoenen-Dunk.de, 27. Juni 2007, abgerufen am 7. April 2013 (Medien-Info BV Chemnitz 99).
  6. BBC Bayreuth: Jermain Raffington folgt Christian Simmons aus Chemnitz. DieJungeLiga.de, 18. Juli 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. April 2013 (Medien-Info BBC Bayreuth).@1@2Vorlage:Toter Link/www.diejungeliga.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Aufsteiger Jermain Raffington verstärkt Veilchen. Göttinger Tageblatt, 6. Juli 2010, abgerufen am 7. April 2013.
  8. RAFFINGTON, JERMAIN. ULEB, abgerufen am 7. April 2013 (englisch, Spielerprofil).
  9. Großes McNaughton-Interview – Raffington fotografiert Zwiener. Eisbären Bremerhaven, 31. Januar 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. April 2013 (Medien-Info).@1@2Vorlage:Toter Link/dieeisbaeren.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Schwarz Rot Gold Webseite. Abgerufen am 1. Mai 2015.
  11. Jermain Raffington | VICE Sports. In: VICE Sports. Abgerufen am 14. Juli 2016 (deutsch).
  12. Moderator. In: www.rtl2.de. Abgerufen am 14. Juli 2016.
  13. Sadio Mane: Made in Senegal - five things we learned from the documentary, auf bbc.com
  14. Sadio Mané made in Senegal, auf aipsawards.com
  15. "Bolzplatzkönige - Mein Weg zum Profi": RTL+ und We Are Era erzählen die Geschichte der letzten Straßenkicker. In: ots.at. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  16. volksfreund.de: Gladiators-Neuzugang Raffington über Rollerfahren in Florida, deutsches Brot und die Playoffs - volksfreund.de. In: www.volksfreund.de. Abgerufen am 14. Juli 2016.