Nadiem Amiri

deutsch-afghanischer Fußballspieler

Nadiem Amiri (* 27. Oktober 1996 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutsch-afghanischer Fußballspieler. Er steht beim 1. FSV Mainz 05 unter Vertrag und spielte 2019 und 2020 fünf Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Er wird hauptsächlich als offensiver Mittelfeldspieler eingesetzt.

Nadiem Amiri
Amiri im Trikot der TSG Hoffenheim (2019)
Personalia
Geburtstag 27. Oktober 1996
Geburtsort Ludwigshafen am RheinDeutschland
Größe 180 cm
Position Offensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
Ludwigshafener SC
1. FC Kaiserslautern
0000–2012 SV Waldhof Mannheim
2012–2014 TSG 1899 Hoffenheim
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2014–2019 TSG 1899 Hoffenheim 106 (11)
2014–2018 TSG 1899 Hoffenheim II 22 0(4)
2019–2024 Bayer 04 Leverkusen 105 0(8)
2022 → CFC Genua (Leihe) 13 0(0)
2024– 1. FSV Mainz 05 3 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2013–2014 Deutschland U18 8 0(2)
2014–2015 Deutschland U19 13 0(3)
2015–2016 Deutschland U20 7 0(0)
2016–2019 Deutschland U21 24 0(6)
2021 Deutschland Olympia 3 0(2)
2019–2020 Deutschland 5 0(0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 14. Februar 2024

Karriere Bearbeiten

Vereine Bearbeiten

Amiri begann seine Karriere in der Jugend des Ludwigshafener SC. Über den 1. FC Kaiserslautern wechselte er zum SV Waldhof Mannheim. Im Jahr 2012 wechselte er in die U17 der TSG 1899 Hoffenheim. Dort gelangen ihm bei 25 Einsätzen zwei Tore. Ein Jahr später stieg er altersbedingt in die U19 auf. Dort absolvierte er 21 Spiele bei drei Toren. Zur Saison 2014/15 unterschrieb er eine Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2018 und gleichzeitig einen Profivertrag für die Bundesliga-Mannschaft der TSG Hoffenheim.[1] Er sollte jedoch zuerst vorrangig in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Südwest zum Einsatz kommen.

Am 7. Februar 2015 absolvierte Amiri am 20. Spieltag der Bundesliga-Saison 2014/15 sein Profi-Debüt bei der 0:3-Niederlage der Kraichgauer gegen den VfL Wolfsburg.[2] Am 14. Spieltag der folgenden Saison 2015/16, dem 28. November 2015, erzielte Amiri beim 3:3 im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach seinen ersten Profitreffer. Die beiden anderen Treffer für die TSG Hoffenheim in dieser Partie bereitete er vor.

Am 12. Juni 2017 verlängerte Amiri seine Vertragslaufzeit bei der TSG vorzeitig bis 2020.[3]

Zur Saison 2019/20 wechselte Amiri zum Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen und erhielt dort einen Vertrag mit einer Laufzeit über fünf Jahre.[4]

Im Januar 2022 wurde Amiri bis zum Saisonende an den italienischen Erstligisten CFC Genua verliehen.[5] Nach Angaben der Genuesen verfügte der Verein über eine Kaufpflicht Amiris „unter bestimmten Bedingungen“.[6] Dort spielte er 13-mal in der Liga und stieg am Saisonende mit dem Verein in die Serie B ab, eine Kaufpflicht trat nicht ein. Stattdessen kehrte er nach Leverkusen zurück.

Ende Januar 2024, fünf Monate vor dem Ende seines Vertrages bei Bayer Leverkusen, wechselte er zum Ligakonkurrenten 1. FSV Mainz 05. Dort erhielt er einen Vertrag mit einer Laufzeit über zweieinhalb Jahre.[7]

Nationalmannschaft Bearbeiten

 
Amiri bei der U21, 2016

Zwischen 2013 und 2014 absolvierte Amiri acht Spiele für die U18-Nationalmannschaft von Deutschland, dabei gelangen ihm zwei Tore. Für die U19-Nationalmannschaft kam er zu 13 Einsätzen mit drei erzielten Toren. Bei der U21-EM 2017 in Polen kam Amiri in vier der fünf Spiele zum Einsatz und gewann schließlich mit Deutschland den Titel. Beim 3:0-Sieg im Gruppenspiel gegen Dänemark am 21. Juni 2017 gelang ihm zudem ein Tor.[8]

Bis zu seinem ersten Pflichtspiel für die deutsche A-Auswahl im Oktober 2019 war Amiri aufgrund der Herkunft seiner Eltern auch für die Nationalmannschaft Afghanistans spielberechtigt.[9] Im Oktober 2019 nominierte Bundestrainer Joachim Löw den Mittelfeldspieler für das Freundschaftsspiel gegen Argentinien und die EM-Qualifikationspartie in Estland.[10] Im Länderspiel gegen Argentinien kam Amiri in der 66. Spielminute für Julian Brandt ins Spiel und wurde damit zum 104. Länderspieldebütanten unter Löw. Gegen Estland bestritt Amiri sein erstes Pflichtspiel für Deutschland.

Anfang Juli 2021 wurde Amiri von Stefan Kuntz in den Kader der deutschen Olympiaauswahl für das Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 2021 berufen.[11]

Erfolge Bearbeiten

Verein

Nationalmannschaft

Persönliche Auszeichnungen

Sonstiges Bearbeiten

Amiris Eltern waren in den 1980er Jahren im Zuge der sowjetischen Intervention aus Afghanistan in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet.[12] Sein Cousin Zubayr Amiri spielt seit 2014 beim Hessenligisten SC Hessen Dreieich und ist zudem afghanischer Nationalspieler. Sein älterer Bruder Nauwid spielte mit dem SV Waldhof Mannheim in der Fußball-Regionalliga Südwest.[13]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Nadiem Amiri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nadiem Amiri erhält Lizenzspieler-Vertrag bis 2018; achtzehn99.de vom 28. Oktober 2014, abgerufen am 7. Februar 2015.
  2. Schürrle und De Bruyne euphorisieren Wolfsburg; kicker.de vom 7. Februar 2015, abgerufen am 7. Februar 2015.
  3. TSG bindet Nadiem Amiri bis 2020; tsg-hoffenheim.de vom 12. Juni 2017, abgerufen am 25. Juli 2021.
  4. Amiri verstärkt die Werkself; bayer04.de, veröffentlicht und abgerufen am 30. Juli 2019
  5. Nadiem Amiri wechselt zum CFC Genua; bayer04.de, veröffentlicht und abgerufen am 29. Januar 2022
  6. NADIEM AMIRI È UN GIOCATORE DEL GENOA; genoacfc.it, italienisch, veröffentlicht und abgerufen am 29. Januar 2022
  7. Nadiem Amiri wird 05ER; mainz05.de, veröffentlicht und abgerufen am 31. Januar 2024
  8. Spielbericht auf transfermarkt.de, abgerufen am 1. Juli 2017.
  9. Amiri: Wenn ohne Chance bei Löw, dann „für Afghanistan spielen“, transfermarkt.de, abgerufen am 14. September 2019
  10. Löw nominiert Neuling Amiri für DFB-Kader – ter Stegen soll gegen Argentinien spielen, transfermarkt.de, abgerufen am 4. Oktober 2019
  11. Mit Kruse zur Medaille? Das ist der deutsche Olympia-Kader, kicker.de, 5. Juli 2021, abgerufen am 5. Juli 2021.
  12. Interview von Nadiem Amiri mit Bamdad Esmaili im WDRforyou auf YouTube
  13. transfermarkt.de: Nauwid Amiri, abgerufen am 5. August 2021