Immendorf (Velden)

Ortsteil von Velden (Pegnitz)

Immendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Velden[2] auf der Gemarkung Treuf im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.

Immendorf
Stadt Velden
Koordinaten: 49° 37′ N, 11° 28′ OKoordinaten: 49° 37′ 16″ N, 11° 27′ 38″ O
Höhe: 462 (461–464) m ü. NHN
Einwohner: (1. Nov. 2018)[1]
Postleitzahl: 91235
Vorwahl: 09152
Der Veldener Gemeindeteil Immendorf
Der Veldener Gemeindeteil Immendorf

Geografie Bearbeiten

Die Einöde liegt im nordwestlichen Bereich der Hersbrucker Alb. Sie liegt etwas weniger als vier Kilometer westnordwestlich des Ortszentrums von Velden auf 461 m ü. NHN.[3] Der Ort besteht aus drei Wohnhäusern sowie landwirtschaftlichen Gebäuden, die Nachbarorte des Weilers sind Gerhelm, Münzinghof, Raitenberg und Viehhofen.

Geschichte Bearbeiten

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand Immendorf der Landeshoheit der Reichsstadt Nürnberg.[4][5] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei vom Pflegamt Hersbruck in seiner Funktion als Vogteiamt ausgeübt.[6] Immendorf hatte eine administrative Sonderrolle, denn es lag als Exklave des Hersbrucker Pflegamtes inmitten des Vogteibezirk des ebenfalls nürnbergischen Pflegamtes Velden.[7] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort wurde von diesem Pflegamt in seiner Rolle als Fraischamt wahrgenommen.[8][9] Immendorf wurde 1806 bayerisch, nachdem die Reichsstadt Nürnberg unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert worden war.[10][11] Damit wurde das Dorf Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[12][13]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Immendorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 Bestandteil der Ruralgemeinde Treuf.[14] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Treuf am 1. Januar 1972 aufgeteilt und Immendorf nach Velden eingemeindet.[15][16] Im Jahr 2018 zählte Immendorf acht Einwohner.[1]

Golfanlage Gerhelm Bearbeiten

Das Flurgebiet um Immendorf wurde bis 1990 u. a. mit Milchviehhaltung und zuletzt Schweinezucht landwirtschaftlich genutzt. Auf dem leicht hügeligen Gelände rund um Immendorf und den Gutshof Gerhelm wurde auf 1,25 Millionen Quadratmetern eine 18-Loch-Golfanlage des Golfclubs Gerhelm angelegt, in die Immendorf eingebettet ist.[17]

Ausstattung der Anlage:[18]

  • Driving Range, Übungsbunker, Putting Green
  • 18-Loch Meisterschaftsplatz

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Immendorf (Velden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Immendorf auf der Website der Stadt Velden, abgerufen am 15. April 2020
  2. Stadt Velden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. September 2021.
  3. Geografische Lage von Immendorf im BayernAtlas, abgerufen am 15. April 2020
  4. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  6. Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 76 (Online).
  7. Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft 1792“ (Online).
  8. Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbarkeit um 1791“ (Online).
  9. Johann Kaspar Bundschuh: Immendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 17 (Digitalisat).
  10. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
  11. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  12. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  13. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  14. Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 137–138 (Online).
  15. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 356.
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 716.
  17. Golfclub Gerhelm, abgerufen am 15. April 2020
  18. Golfanlage Gerhelm Nürnberger Land (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 14 kB) auf golfplatzfinder.com, abgerufen am 23. November 2013