Gunzenhof

Weiler in der Oberpfalz, Gemeindeteil des Marktes Hohenfels

Gunzenhof ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Gunzenhof
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 10′ N, 11° 50′ OKoordinaten: 49° 9′ 37″ N, 11° 50′ 15″ O
Höhe: 502 m ü. NHN
Einwohner: 23 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Geographische Lage

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Der Weiler liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb etwa 4,5 km südlich von Hohenfels auf ca. 502 m ü. NHN. Gunzenhof ist zu erreichen über eine nach Norden führende Abzweigung von der Kreisstraße NM 34 bzw. über eine Gemeindeverbindungsstraße, die von Hausraitenbuch in südliche Richtung führt. Circa 100 m nördlich verläuft die Bundesautobahn 3; die nächste Auffahrt ist die AS 95 Beratzhausen im Südosten.

Geschichte

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Gunzenhof ist erstmals 1290 urkundlich genannt, als der Regensburger Bischof Heinrich u. a. zwei dortige Höfe der Kunigunde von Schlüsselberg, Witwe des Konrad IV. von Hohenfels, auf Lebenszeit zur Nutznießung überließ.[1] Im Salbuch der Herrschaft Hohenfels von 1400/10 ist „Gunzenhofen“ mit einem Hof zinspflichtig; im Salbuch von 1500 sind es bereits ein Hof (der Früßmeßhof, 1523 öd liegend) und 3 Güter.[2] Um 1600 ist der Ort als „Guntzenhofen“ im Kartenwerk von Christoph Vogel verzeichnet.[3] Bei den vier Anwesen blieb es bis zum Ende des Alten Reiches um 1800.[4]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Raitenbuch im Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) aus zwölf Orten gebildet, darunter der Weiler Gunzenhof.[5] Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Markstetten mit zwölf Orten, darunter Gunzenhof.[6] Diese Gemeinde mit zuletzt 15 Orten wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet. Am 1. Januar 1983 wurde Gunzenhof in den Markt Beratzhausen im Landkreis Regensburg umgegliedert; ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes vom 7. November 1984 erklärte jedoch die Umgliederung für nichtig.[7] Seitdem ist Gunzenhof endgültig ein Gemeindeteil von Hohenfels.

Gebäude- und Einwohnerzahl

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  • 1830: 32 Einwohner, 5 Häuser[8]
  • 1838: 29 „Seelen“, 5 Häuser[9]
  • 1861: 31 Einwohner, 9 Gebäude[10]
  • 1871: 31 Einwohner, 12 Gebäude, an Großviehbestand 1873 4 Pferde, 33 Stück Rindvieh[11]
  • 1900: 35 Einwohner, 5 Wohngebäude[12]
  • 1925: 32 Einwohner, 4 Wohngebäude[13]
  • 1936: 28 Einwohner[14]
  • 1950: 33 Einwohner, 4 Wohngebäude[15]
  • 1970: 26 Einwohner[16]
  • 1987: 23 Einwohner, 4 Wohngebäude, 6 Wohnungen[17]

Heute sind bei insgesamt circa 30 Gebäuden sechs Wohngebäude mit Hausnummern gekennzeichnet.

Kirchliche Verhältnisse

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Gunzenhof gehörte seit altersher (so um 1600 im Kartenwerk von Christoph Vogel) zur katholischen Pfarrei Pfraundorf im Bistum Regensburg und in späterer Zeit zu deren Expositur Oberpfraundorf.[18][19] Dorthin gingen die Kinder im 19./20. Jahrhundert 2 km weit in die katholische Schule.

Literatur

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  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
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Einzelnachweise

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  1. Jehle, S. 291
  2. Jehle, S. 299
  3. Günter Frank und Georg Paulus (Bearbeiter): Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig. Kollersried 2016, S. 379
  4. Jehle, S. 491
  5. Jehle, S. 535
  6. Jehle, S. 543
  7. Bayern in Zahlen, Heft 7, Jahrgang 1985, S. 166
  8. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 164
  9. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 295
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  14. Müllers Großes deutsches Ortsbuch. 6. Auflage, Wuppertal-Nächstebreck 1936, S. 362
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 121 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  18. Frank/Paulus, S. 399
  19. Lipf, S. 295