Kleinbissendorf

Einöde in der Oberpfalz, Gemeindeteil des Marktes Hohenfels

Kleinbissendorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Kleinbissendorf
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 49° 11′ 59″ N, 11° 48′ 43″ O
Höhe: 488 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Geographische Lage Bearbeiten

Die Einöde liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb etwa 2,5 km östlich von Hohenfels und etwa 1,5 km südlich von Großbissendorf auf ca. 488 m ü. NHN. Sie ist umgeben von mehreren Erhebungen, die bis auf 563 m ü. NHN ansteigen.

Kleinbissendorf ist zu erreichen über die Kreisstraße NM 34. Circa 3,5 km südlich der Einöde verläuft die Bundesautobahn 3; die nächsten Anschlussstellen (AS) sind die AS 94 Parsberg und die AS 95 Beratzhausen.

Geschichte Bearbeiten

Im Salbuch der Herrschaft Hohenfels von 1494 ist die Ansiedelung, bestehend aus zwei Anwesen, als „Klainpissendorff“ aufgeführt.[1][2] Um 1600 ist die Ansiedelung als „K[lein]pissendorf“ im Kartenwerk von Christoph Vogel verzeichnet.[3] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand die Einöde nur noch aus einem Anwesen von der Größe eines Dreiviertelhofes, der im Pflegamt Hohenfels dem Kloster Pielenhofen gültbar war.[4]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Raitenbuch im Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) aus zwölf Orten gebildet, darunter die Einöde Kleinbissendorf.[5] Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Großbissendorf mit zehn Orten, darunter Kleinbissendorf.[6] Diese Gemeinde mit zuletzt neun Orten wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet.

Die Kinder gingen im 19. Jahrhundert und bis weit in das 20. Jahrhundert ca. 2 km weit in die katholische Schule Großbissendorf, heute in die Grundschule von Hohenfels. Am 19. Februar 1933 brannte der Einödhof nieder und wurde wieder aufgebaut.[7]

Gebäude- und Einwohnerzahl Bearbeiten

  • 1838: 9 „Seelen“, 4 Häuser[8]
  • 1861: 15 Einwohner, 5 Gebäude[9]
  • 1871: 15 Einwohner, 5 Gebäude, an Großviehbestand 1873 2 Pferde und 15 Stück Rindvieh[10]
  • 1900: 12 Einwohner, 1 Wohngebäude[11]
  • 1925: 11 Einwohner, 1 Wohngebäude[12]
  • 1950: 15 Einwohner, 2 Wohngebäude[13]
  • 1970: 6 Einwohner[14]
  • 1987: 6 Einwohner, 1 Wohngebäude, 1 Wohnung[15]

Heute sind bei insgesamt circa 13 Gebäuden zwei mit Hausnummern gekennzeichnet.

Kirchliche Verhältnisse Bearbeiten

Kleinbissendorf gehörte seit altersher (so um 1600 im Kartenwerk von Christoph Vogel) zur katholischen Pfarrei Hohenfels im Bistum Regensburg.[16][17]

Literatur Bearbeiten

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 156
  2. Jehle, S. 300
  3. Günter Frank und Georg Paulus (Bearbeiter): Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig. Kollersried 2016, S. 488, 495
  4. Jehle, S. 490
  5. Jehle, S. 535
  6. Jehle, S. 542
  7. Website der Freiwilligen Feuerwehr Raitenbuch
  8. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 294
  9. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 795
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 978, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 900 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 909 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 121 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  16. Frank/Paulus, S. 502
  17. Lipf, S. 294