Diskussion:Ethnologie

Letzter Kommentar: vor 3 Monaten von Ralfdetlef in Abschnitt Ethnohistory, Boas Schüler
Auf dieser Seite werden Abschnitte ab Überschriftenebene 2 automatisch archiviert, die seit 30 Tagen mit dem Baustein {{Erledigt|1=--~~~~}} versehen sind. Das aktuelle Archiv befindet sich unter Archiv.

„Den deutschen und europäischen Kulturraum behandelt der Fachbereich Europäische Ethnologie (Volkskunde)“ Bearbeiten

Die europäische Ethnologie wird nicht immer als Teilbereich der Ethnologie angesehen, sondern mitunter methodologisch abgegrenzt (stärkere philologische Ausrichtung, anderer Ursprung). Die Gleichungen „Ethnologie = Erforschung von Ethnien“, „Europäische Ethnologie = Erforschung europäischer Ethnien“ sind jdf. nicht haltbar (siehe hier). --Chricho ¹ ² ³ 17:20, 9. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Gute Frage, würde mich auch interessieren, jede Klärung ist willkommen. Leider habe ich in den letzten 18 Monaten keinerlei Feedback von Volkskundlern i.d. Wikipedia bekommen, nur dass die Volkskunde sich mittlerweile als Europäische Ethnologie sieht und teils so bezeichnet. Auch das Portal:Volkskunde ist verweist.
Nebenbei frage ich mich, ob die Volkskunde/Europ.Ethnologie nicht als (kontinentale) Regionalwissenschaft (inkl. Diaspora in außereurop. Ländern) gesehen werden kann und vielleicht in die Kategorie:Regionalwissenschaften (Europa) gehört…
--Chiananda (Diskussion) 21:22, 9. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Nun, hinsichtlich der Abgrenzung ihrer Fächer hat vermutlich jede/r Ethnologe/in und jede/r Volkskundler/in seine/ihre eigene Meinung. Hinzu kommt, dass viele von uns ihre Ausbildung oder einen Teil ihrer Ausbildung im englischen Sprachraum bekommen haben und sich selbst dann eher als Sozialanthropologen oder Kulturanthropologen begreifen. Trotzdem - so glaube ich - kann man ein paar wenige Tatsachen festhalten, denen kaum ein Fachvertreter widersprechen würde: 1) Früher hat sich die Ethnologie (Völkerkunde) so gut wie ausschließlich außereuropäischen Völkern/Kulturen gewidmet (Ausnahmen: Sámi, z.T. auch Roma und Jenische), und zwar ganz überwiegend solchen außereuropäischen Kulturen, die nicht über eine selbst entwickelte Schrift verfügten, sogenannte "schriftlose Kulturen". 2) Diese Abgrenzung hat sich mit der Zeit (ansatzweise auch schon zuvor, besonders aber nach dem Zweiten Weltkrieg) immer mehr als unhaltbar, um nicht zu sagen als blödsinnig erwiesen. 3) Mit dem Fall dieser beiden Abgrenzungen begann die "klassische Ethnologie" sich mehr als zuvor auch mit europäischen Themen zu beschäftigen und betrat damit das traditionelle Forschungsfeld der Volkskunde. 4) Tatsächlich gab es einen groben, aber nirgendwo fixierten methodischen Unterschied. Stark vereinfachend ausgedrückt: Die Ethnologie war mehr eine Sozialwissenschaft und verwendete mehr Methoden der Soziologie, die Volkskunde hingegen war mehr eine Kulturwissenschaft und verwendete mehr philologische Methoden. Wie gesagt, das ist stark vereinfachend und stimmte als absolute Aussage eigentlich nie. Da aber auch in der "klassischen Ethnologie" immer schon philologische Methoden eine wichtige Rolle spielten (Sprachforschung, Erzählforschung - oral traditions, usw.) und in der Volkskunde (resp. dann zeitweise "Europäische Ethnologie") sozialwissenschaftliche Methoden immer mehr an Bedeutung gewannen, wurde eine Abgrenzung zwischen beiden Fächern zunehmend obsolet. Das ist der Grund dafür, dass im deutschsprachigen Raum die Fächer keine klare Abgrenzung mehr haben und Institute vereinigt werden, wie jüngst an der Universität Zürich, wo das "Ethnologische Seminar" und das "Institut für Populäre Kulturen" (so hießen dort die Volkskundler inzwischen) zum Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft zusammengeschlossen wurden, in dem aber offenbar zwei Fächer erhalten bleiben, von denen eines "Ethnologie" heißt.
Tatsache ist wohl auch, dass einige Ethnologen keine "Ethnien" (geschweige denn "Völker") untersuchen wollen, weil es keine klare Definition des Untersuchungsgegenstandes gibt. Was ist ein Volk, eine Nation, eine Nationalität, eine Ethnie, eine ethnische Gruppe? Stattdessen wird dann nur noch von Gruppen gesprochen und das kann eine Gruppe von Menschen sein, die an einem Nebenarm des Amazonas mit Blasrohren jagt, genauso wie eine Gruppe von Menschen, die sich in der Vorstandsetage einer Bank trifft und dort witzige Werbespots dreht. Mein Vorschlag war schon immer, für diese Kolleg/inn/en eine neue Wissenschaft mit dem Namen Gruppologie zu schaffen. Herzlicher Gruß, --Ingochina - 难得糊涂 11:12, 12. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Ethnologie wird als Begriff nicht mehr verwendet. Bearbeiten

Ich finde nirgends einen Hinweis, dass das Fach Ethnologie an der Wiener Universität (und vermutlich auch an vielen anderen) nicht mehr existiert. Es heißt jetzt, wie ich meine, "Kultur- und Sozialanthropologie." Die Feststellung "Die Ethnologie wird seit Ende des 19. Jahrhunderts als eigenständiges Fach an Universitäten gelehrt," ist also falsch. Der Satz muss in die Vergangenheit gesetzt werden und die neue Bezeichnung hinzugefügt. Einen Unterschied zwischen Ethnologie und Anthropologie gibt es nicht. In Europa heißt das Forschungsfeld "Ethnologie" während es in Amerika (im anglo-amerikansichen Sprachraum) Anthropologie genannt wird. (nicht signierter Beitrag von Alteshuhn (Diskussion | Beiträge) 15:08, 24. Mai 2015 (CEST))Beantworten

Die vorstehende anonyme Aussage ist falsch. In Zürich z.B. heißt das Institut inzwischen "Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft". Die beiden Fächer, die man dort studieren kann sind aber Ethnologie und Populäre Kulturen (früher: Volkskunde). Auch an den meisten deutschen Universitäten heißt das Fach immer noch Ethnologie, auch wenn z.T. Institute umbenannt worden sind und werden. Die Wiener haben sowohl das Institut als auch das Fach umbenannt, in "Kultur- und Sozialanthropologie". Das zeigt deutlich, dass es sehr wohl einen Unterschied zwischen "Anthropologie" und "Ethnologie" gibt. Die Wissenschaft, die im französischen und deutschen Sprachraum "Ethnologie" genannt wird, heißt im englischen (England-englischen) Sprachraum social anthropology, was gern mit "Sozialanthropologie" übersetzt wird; im anderen englischen (amerikanisch-englischen) Sprachraum heißt sie cultural anthropology, was ebenso gern mit "Kulturanthropologie" übersetzt wird. Auf das Problem, dass die beiden deutschen Begriffe mit den beiden englischen nicht völlig deckungsgleich sind, will ich jetzt mal gar nicht eingehen, aber klar ist: Nicht "Anthropologie" ist das Gegenstück zu "Ethnologie", sondern stattdessen cultural oder social anthropology. Wenn man an deutschsprachigen Unis nach der "Anthropologie" sucht, landet man meistens bei den Medizinern und der physischen Anthropologie. Da in der Ethnologie - wie auch in vielen anderen Wissenschaften - in den letzten Jahrzehnten eine starke Orientierung an den entsprechenden Wissenschaften im englischen Sprachraum erfolgt ist, verwundert es nicht, dass auch die Nomenklatur zum Teil Einzug hält. Davon dass der Begriff "Ethnologie" als Bezeichnung unserer Wissenschaft bzw. des universitären Faches obsolet geworden sei, sind wir aber noch sehr weit entfernt. --Ingochina - 难得糊涂 15:49, 24. Mai 2015 (CEST)Beantworten

Was sind "Denker" ? Bearbeiten

"Folgende Denker werden besonders häufig in der Ethnologie rezipiert" - dann folgte eine Liste, die ich nicht nachvollziehen kann. Was hat z.B. Umberto Eco hier zu suchen? --Kulturkritik (Diskussion) 13:06, 6. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Ich habe den unbelegten Abschnitt mit der willkürlichen „Denker-Liste“ entfernt. --Jürgen Oetting (Diskussion) 20:15, 6. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Samuel Braun Bearbeiten

Ist Braun wirklich so wichtig, dass er hier erwähnt werden sollte? Wie ich auf der Disk zu seiner Person hingewiesen habe, halte ich es für schwierig aufgrund nur weniger aktueller Rezeption ihn einzuordnen. --Fan-vom-Wiki (Diskussion) 18:29, 5. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Ethnohistory, Boas Schüler Bearbeiten

Ich sehe gerade, daß sehr viele deWP- Artikel Aufsätze aus "Ethnohistory" rezipieren, trotzdem fehlt ein Eintrag E. hier. Der englische Artikel ist mMn leider aber auch nicht so gut, daß man ihn einfach übernehmen müßte. Aber ich habe rein durch Zufall einen Aufsatz aus "The Historian", Vol. 70, No. 3, 2008, gefunden. Kelly K. Chaves: "Ethnohistory: From Inception to Postmodernism and Beyond", der mMn sehr gut aussieht. - Eine andere Frage: wäre jemand an einer Übersicht über die Boas- Schüler interessiert? Ich hatte mal versucht, mir da einen Überblick zu verschaffen, würde das auch gerne überarbeiten, ergänzen, usw.. Es wäre aber schön, wenn überhaupt Interesse daran bestünde.--Ralfdetlef (Diskussion) 14:09, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten