Jürgen Oetting
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„Per Datum bin ich kein Kind der Bundesrepublik, sondern der britischen Zone.“[1] Mein Rendsburger Geburtshaus steht nördlich der Eider, also im einst dänischen Südschleswig. In Rendsburg und dort immer noch nördlich der Eider wohne ich inzwischen seit mehreren Jahrzehnten wieder. Aufgewachsen bin ich aber im Kreis Plön, wenige Kilometer vom Selenter See entfernt. In Preetz besuchte ich die Mittelschule, absolvierte dann eine kaufmännische Lehre im Landhandel und schließlich das Wirtschaftsgymnasium. Dann studierte ich Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Kiel (Grundstudium)[2] und der Universität Hannover (Hauptstudium mit Magister-Abschluss)[3]. Später kamen ein Redaktionsvolontariat sowie sozialtherapeutische und kriminologische Zusatzausbildungen dazu. Ein buntes Berufsleben (unter anderem als Journalist bei der Kieler Rundschau und der taz, Regionalausgabe Hamburg) endete schließlich im Knast: 15 Jahre sozialtherapeutischer und kriminologischer Arbeit in der JVA Kiel.
Seit meiner ersten Wikipedia-Artikelbearbeitung im Dezember 2006 habe ich 43789 Edits beigetragen und über 1450 Artikel angelegt. Die meiste Arbeit steckt in
- Soziologie im Nationalsozialismus, in der Version vom 24. Mai 2015 Lesenswert
- Ferdinand Tönnies, in der Version vom 21. Januar 2019 Exzellent
- Chicagoer Schule der Soziologie, in der Version vom 8. März 2019 Exzellent
- Helmut Schelsky, in der Version vom 29. März 2019 Lesenswert
Gerne schreibe ich Buchartikel, wie unter anderen:
- Abschied von den Diskursteilnehmern – Essayband meines Lieblingsschriftstellers Jochen Schimmang
- Adornos Erben – Philosophie- und soziologiegeschichtliches Buch von Jörg Später
- Adorno wohnt hier nicht mehr – Erzählband von Jochen Schimmang
- Altes Zollhaus, Staatsgrenze West – Roman von Jochen Schimmang
- Außenseiter. Zur Soziologie abweichenden Verhaltens – von Howard S. Becker
- Bestrafen der Armen – Soziologische Zeitdiagnose von Loïc Wacquant
- Bewältigung – Roman über einen, der einen Roman über Hitler schreiben möchte von Feridun Zaimoglu
- Das Beste, was wir hatten – Roman von Jochen Schimmang
- Das Ende der Illusionen – Soziologische Zeitdiagnose von Andreas Reckwitz
- Der Allesfresser – Sozialökonomische Zeitdiagnose von Nancy Fraser
- Der Sandkasten – Roman über einen an der Politik scheiternden Journalisten von Christoph Peters
- Der Taubentunnel – autobiographisches Buch von John le Carré
- Die Abstiegsgesellschaft – Soziologische Zeitdiagnose von Oliver Nachtwey
- Die Angestellten. Aus dem neuesten Deutschland – Klassische Studie von Siegfried Kracauer
- Die demokratische Regression – Politikwissenschaftliche Zeitdiagnose von Armin Schäfer und Michael Zürn
- Die Murnausche Lücke – Roman von Jochen Schimmang
- Die Transformation der Demokratie – laut Klaus Bittermann „Bibel der APO“ von Johannes Agnoli
- Die Vereindeutigung der Welt – kulturkritischer Essay von Thomas Bauer
- Die zentralen Nebensächlichkeiten der Demokratie – über Föhnfrisuren und mehr von Philip Manow
- Ein soziologischer Selbstversuch – „Anti-Autobiographie“ von Pierre Bourdieu
- Gekränkte Freiheit – Soziologische Zeitdiagnose von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey
- Gesellschaft und Demokratie in Deutschland – gewichtiger Beitrag zur historischen Soziologie von Ralf Dahrendorf
- Grenzen Ränder Niemandsländer – autobiografischer Essayband von Jochen Schimmang
- Höhenrausch – literarisches Wimmelbild der Weimarer Republik von Harald Jähner
- Laborschläfer – Roman von Jochen Schimmang
- Leere Herzen – dystopischer Roman von Juli Zeh
- Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus – Soziologische Zeitdiagnose von Jürgen Habermas
- Neben uns die Sintflut – Soziologische Zeitdiagnose von Stephan Lessenich
- Neue Mitte – Roman von Jochen Schimmang
- Nicht mehr normal – Soziologische Zeitdiagnose von Stephan Lessenich
- November 1918. Eine deutsche Revolution – Erzählwerk von Alfred Döblin; in der Version vom 15. Juni 2020 Lesenswert
- Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor – Roman von Steffen Schroeder
- Tief im Hirn – Bericht des Soziologen Helmut Dubiel über seine Parkinson-Erkrankung.
- Theorie der feinen Leute – Soziologischer Klassiker von Thorstein Veblen
- The Sociological Imagination – Soziologischer Klassiker von Charles Wright Mills
- The Twenty Years’ Crisis – Politikwissenschaftlicher Klassiker der Internationalen Beziehungen von Edward Hallett Carr
- Über die Präventivwirkung des Nichtwissens – verblüffende Analyse von Heinrich Popitz
- Welt in Aufruhr – geopolitische Zeitdiagnose von Herfried Münkler.
Da sind noch viele möglich, der Stoff für die Artikelarbeit geht mir also nicht aus.
In meinen ersten Wikipedia-Jahren schrieb ich viele Sach- und Personenartikel zur Soziologie und zur Kriminologie aber auch über linkssozialistische Organisationen (wie das Sozialistische Büro), die ich zum Teil aus „teilnehmender Beobachtung“ kenne. In den späteren WP-Jahren interessierte ich mich stärker für die Internationalen Beziehungen in der Politikwissenschaft und (naheliegend) Geopolitik. Bei letztgenanntem Artikel bin ich Hauptautor und auch nach Jahren der Beschäftigung mit dem Thema nicht zufrieden mit dem Text. Die Tücken des Themas ahnt man nach einem Blick auf die Artikeldiskussion und deren Archiv.
Ich bin ganz und gar nicht reisefreudig und auch nicht so der „Meeting-Typ“, aber immerhin habe ich an den AdminConventions in Cuxhaven (2016), Frankfurt am Main (2019) und Dortmund (2020) teilgenommen – und an der WikiCon 2017 in Leipzig auch. Daher bin ich einigen Wikipedianerinnen und Wikipedianern persönlich bekannt.
Anmerkungen
- ↑ Der Satz gilt für mich, ist aber von Jochen Schimmang: Grenzen Ränder Niemandsländer. 51 Geländegänge. Edition Nautilus, Hamburg 2014, ISBN 978-3-89401-798-9, S. 23. Schimmang hält das für seine „persönliche Geburtsgnade“ – so weit würde ich nicht gehen.
- ↑ An der Universität Kiel waren die sozialwissenschaftlichen Auswahl- und Vertiefungsmöglichkeiten mäßig. Bei den Politologen kämpften zwei Professoren, Werner Kaltefleiter und Wilfried Röhrich, gegeneinander und deckten jeweils das gesamte Lehrgebiet ab (Katia H. Backhaus: Zwei Professoren, zwei Ansätze. Die Kieler Politikwissenschaft auf dem Weg zum Pluralismus (1971–1998). In: Wilhelm Knelangen, Tine Stein (Hg.): Kontinuität und Kontroverse. Die Geschichte der Politikwissenschaft an der Universität Kiel. Klartext Verlag, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0763-8, S. 427–474.) Einziger Soziologieprofessor war der Schelsky-Schüler Lars Clausen.
- ↑ An der einstigen Technischen Hochschule, zur Zeit meiner Immatrikulation noch Technische Universität, zur Zeit meines Examens schon Universität und inzwischen Leibniz-Universität sammelten sich in der Soziologie um Oskar Negt Adorno-Schüler wie Detlev Claussen und Ernst Theodor Mohl. Auch bei den Politologen lehrten mehrere Professoren, bekanntester von ihnen war Jürgen Seifert, laut Eike Hennig einer der letzten „politischen”, das heißt eingreifend kommentierenden und auch praktisch tätigen Politikwissenschaftler (Eike Hennig: Jürgen Seiferts linke Rechtstheorie. Eine Lektüre nach vierzig Jahren. In: Vorgänge, Nr. 171/172, Heft 3-4/2005, S.166-174, hier S. 166.) Und bei den benachbarten Sozialpsychologen lehrte Peter Brückner.