Deutsche Fußballmeisterschaft 1912/13

Die elfte Deutsche Fußballmeisterschaft wurde vom 13. April bis zum 11. Mai 1913 ausgetragen. Seine dritte Meisterschaft sicherte sich der VfB Leipzig im Finale in München-Sendling mit einem 3:1 gegen den Duisburger SpV.

Deutsche Fußballmeisterschaft 1912/13
Abgebildet ist das Logo des Deutschen Fußball-Bundes von 1900 – 1945. Es stellt einen Freis dar, der in blau und gold gehalten ist. Am äußeren Rand wird der Schriftzug DEUTSCHER-FUSSBALL-BUND im Kreis geführt. In der Mitte befindet sich die Abkürzung "DFB": Jeder Buchstabe in einer anderen Farbe, weiß schwarz und rot.
Meister VfB Leipzig
Mannschaften 7
Spiele 6
Tore 26 (ø 4,33 pro Spiel)
Torschützenkönig Deutsches Reich Paul Pömpner (5 Tore)
Deutsche Meisterschaft 1911/12

Der VfB Leipzig wurde dadurch wieder alleiniger Rekordmeister. Mit dem Duisburger SpV erreichte zum ersten Mal eine Mannschaft des westdeutschen Verbands das Finale. Es war die erste Endrunde, in welcher es keinen Verein gab, der noch nie zuvor die Endrunde erreicht hatte.

Teilnehmer Bearbeiten

Für die Endrunde qualifiziert waren sieben Vereine, sechs Meister der Regionalverbände und der Titelverteidiger. Die Spiele fanden aber ohne den norddeutschen Meister Eintracht Braunschweig statt. Aufgrund von Problemen bei der Ermittlung des Hamburg-Altonaer Meisters mit zahlreichen Protesten und Gegenprotesten konnte die norddeutsche Meisterschaftsendrunde erst sehr spät beginnen. Das norddeutsche Finale fand erst zwei Wochen nach dem Finale um die deutsche Meisterschaft statt. Zwangsläufig konnten die Braunschweiger nicht teilnehmen. Immerhin war mit Titelverteidiger Holstein Kiel ein norddeutscher Vertreter dabei.

Verein Qualifiziert als
  SV Prussia-Samland Königsberg Meister des Baltischen Rasensport-Verbandes
  FC Askania Forst Meister des Südostdeutschen Fußball-Verbandes
  Berliner TuFC Viktoria 89 Meister des Verbandes Brandenburgischer Ballspielvereine
  VfB Leipzig Meister des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine
  FV Holstein Kiel Titelverteidiger
  Duisburger SpV Meister des Westdeutschen Spiel-Verbandes
  FC Stuttgarter Kickers Meister des Verbandes Süddeutscher Fußball-Vereine

Viertelfinale Bearbeiten

Datum Ergebnis Stadion
13. April 1913 Berliner TuFC Viktoria 89 6:1 (4:0) SV Prussia-Samland Königsberg Berlin-Mariendorf, Union-Platz
20. April 1913 FC Stuttgarter Kickers 1:2 (0:0) Duisburger SpV Frankfurt am Main, FFV-Platz Roseggerstraße
20. April 1913 FC Askania Forst 0:5 (0:1) VfB Leipzig Forst, Askania-Platz Heidestraße

Die Berliner führten nach einer halben Stunde durch ein Tor von Willi Worpitzky und ein Eigentor von Torhüter Bruno Neumann mit 2:0. In der 42. und 43. Minute gelang Erich Arndt und Willi Worpitzky durch einen Doppelschlag der 4:0-Halbzeitstand. Nach 53 Minuten erhöhte wieder Willi Worpitzky mit seinem dritten Treffer auf 5:0. Nach 67 Minuten gelang dem Königsberger Stürmer Kluger mit dem Treffer zum 1:5 das einzige Tor der Königsberger, ehe drei Minuten später Erich Arndt das Tor zum 6:1 erzielte.

Zur Pause stand es zwischen Stuttgart und Duisburg noch 0:0. In der 70. und 77. Minute gingen die Duisburger durch Hermann Steinhauer und Walter Fischer mit 2:0 in Führung. Die Stuttgarter kamen durch Rudolf Ahorn nach 84 Minuten noch zum 1:2.

Forst verlor gegen Leipzig mit 0:5. Vierfacher Torschütze war Paul Pömpner, der bis zur 72. Minute drei Tore erzielte und in der 85. Minute das fünfte schoss. Das 4:0 fiel durch Johannes Völckers nach 79 Minuten.

Der Titelverteidiger Holstein Kiel sollte im Viertelfinale gegen den norddeutschen Meister spielen und zog kampflos ins Halbfinale ein.

Halbfinale Bearbeiten

Datum Ergebnis Stadion
27. April 1913 Duisburger SpV 2:1 (1:1) FV Holstein Kiel Essen, Sportplatz an der Meisenburgstraße
27. April 1913 VfB Leipzig 3:1 (2:1) Berliner TuFC Viktoria 89 Leipzig, Olympia-Platz an der Marienbrücke

Die Kieler gingen in der 17. Minute durch Hugo Fick in Führung, die durch den Duisburger Anton Bongartz nach 35 Minuten ausgeglichen wurde. Nach einer Stunde Spielzeit erzielte Heinrich Fischer den 2:1-Siegtreffer.

Leipzig ging in der 22. Minute durch Hans Dolge und in der 26. Minute durch Georg Richter mit 2:0 in Führung. Die Berliner verkürzten durch einen von Helmut Röpnack verwandelten Elfmeter nach 40 Minuten auf 2:1. Hans Dolge erzielte mit seinem zweiten Treffer in der 71. Minute den 3:1-Endstand.

Finale Bearbeiten

VfB Leipzig Duisburger SpV
 
Sonntag, 11. Mai 1913 in München-Sendling (MTV-Platz an der Marbachstraße)
Ergebnis: 3:1 (2:0)
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Robert Knab (Stuttgart)
 


Johannes SchneiderWilly Völker, Alfred HerrmannPaul Michel, Eduard Pendorf, Curt Hesse (C) Georg Richter, Paul Pömpner, Johannes Völckers, Hans Dolge, Adelbert Friedrich Otto BruckschenHermann Klinkers, Adam SchäferKornelius Büscher, Heinz Ludewig, Willi SchüttenSebastian Quatram, Anton Bongartz, Heinrich Fischer (C) , Hermann Steinhauer, Walter Fischer
1:0 Pendorf (9., Strafstoß)
2:0 Pömpner (15.)
3:0 Büscher (60., Eigentor)



3:1 H. Fischer (75.)

Die Meistermannschaft des VfB Leipzig Bearbeiten

Nachfolgend ist die Meistermannschaft mit Einsätzen und Toren der Spieler angegeben.

VfB Leipzig
 

Torschützenliste Bearbeiten

Spieler Verein Spiele Tore
1. Deutsches Reich  Paul Pömpner VfB Leipzig 3 5
2. Deutsches Reich  Willi Worpitzky Berliner TuFC Viktoria 89 2 3
3. Deutsches Reich  Erich Arndt Berliner TuFC Viktoria 89 2 2
Deutsches Reich  Heinrich Fischer Duisburger SpV 2 2
5. Deutsches Reich  Hans Dolge VfB Leipzig 3 2
6. Deutsches Reich  Rudolf Ahorn FC Stuttgarter Kickers 1 1
Deutsches Reich  Hugo Fick FV Holstein Kiel 1 1
Deutsches Reich  Kluger SV Prussia-Samland Königsberg 1 1
9. Deutsches Reich  Anton Bongartz Duisburger SpV 2 1
Deutsches Reich  Helmut Röpnack Berliner TuFC Viktoria 89 2 1
11. Deutsches Reich  Walter Fischer Duisburger SpV 3 1
Deutsches Reich  Eduard Pendorf VfB Leipzig 3 1
Deutsches Reich  Georg Richter VfB Leipzig 3 1
Deutsches Reich  Hermann Steinhauer Duisburger SpV 3 1
Deutsches Reich  Johannes Völckers VfB Leipzig 3 1

Literatur Bearbeiten

  • Geschichte des deutschen Fußballsports. Band III der Schriftenreihe des Deutschen Fußball-Bundes. Carl Koppehel, Verlag Wilhelm Limpert, Frankfurt 1954, 4. erweiterte Auflage ohne Jahresangabe.
  • Deutsche Meisterschaft (1903-1923), IFFHS-Magazin Libero Nr. 36. International Federation of Football History & Statistics, Wiesbaden, II. Quartal 2002.
  • Das Goldene Buch des Deutschen Fußballs. Hardy Grüne, Dietrich Schulze-Marmeling, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2015.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geschichte des Duisburger Spielvereins