Dakshin 24 Pargana
Der Distrikt Dakshin 24 Pargana (bengalisch দক্ষিণ চব্বিশ পরগণা জেলা) oder South 24 Parganas („südliche 24 Parganas“) ist Teil des indischen Bundesstaats Westbengalen. Hauptstadt ist die nur wenige Kilometer südwestlich von Kalkutta gelegene Stadt Alipur, die als eine der teuersten Wohnlagen ganz Indiens gilt.
Distrikt Dakshin 24 Pargana দক্ষিণ চব্বিশ পরগণা জেলা | |
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Bundesstaat | Westbengalen |
Division: | Presidency |
Verwaltungssitz: | Alipur |
Fläche: | 9.960 km² |
Einwohner: | 8.161.961 (Zensus 2011) |
Website: | s24pgs.gov.in |
GeografieBearbeiten
Der im Mündungsdelta des Ganges gelegene Distrikt Dakshin 24 Pargana grenzt im Süden an den Golf von Bengalen, im Westen an den Fluss Hugli bzw. an die Distrikte Purba Medinipur und Haora sowie im Norden und Osten an den Distrikt Uttar 24 Pargana.[1] Die durchschnittliche Höhe liegt bei ca. 5 m ü. d. M.[2]; das Klima ist meist schwül und vor allem in den Monsunmonaten Juni bis Oktober auch regenreich.[3] Die größten Städte des Distrikts sind Maheshtala (ca. 450.000), Budge Budge (ca. 80.000), Pujali (ca. 40.000) und Diamond Harbour (ca. 45.000) am Hugli sowie Rajpur Sonarpur (ca. 430.000), Baruipur (ca. 55.000) und Jaynagar Majilpur (ca. 30.000) im Landesinnern.
BevölkerungBearbeiten
Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.[4]
Jahr | 1991 | 2001 | 2011 |
Einwohner | 5.715.030 | 6.906.689 | 8.161.961 |
Hindus dominieren hauptsächlich in den Dörfern auf dem Lande (insgesamt ca. 63 % der Gesamtbevölkerung); in den Städten ist der Anteil von Moslems (insgesamt ca. 35,5 % der Gesamtbevölkerung) ebenfalls bedeutsam. Wie bei Volkszählungen im Norden Indiens üblich, übersteigt der männliche Bevölkerungsanteil den weiblichen um ca. 5 %. Ca. 75 % der Menschen leben in Dörfern auf dem Land und nur ca. 15 % leben in Städten.[5]
WirtschaftBearbeiten
Der Distrikt ist in hohem Maße landwirtschaftlich orientiert; die Böden der Sundarbans sind fruchtbar, doch sind die Erträge (hauptsächlich Reis und Zuckerrohr) von Überschwemmungen und Stürmen bedroht. Auch Viehzucht und Fischfang werden in geringem Umfang betrieben. Die Region um die Hauptstadt Alipore ist teilweise industrialisiert.
GeschichteBearbeiten
Das fruchtbare Schwemmland im Gangesdelta hat die Menschen bereits früh zur Sesshaftigkeit veranlasst – Siedlungen sind archäologisch bereits für das 2./3. Jahrhundert nachgewiesen, doch wurden sie immer wieder weggeschwemmt. In der Mogulzeit und unter britischer Herrschaft wurde die Urwaldlandschaft als Jagdgebiet genutzt. Im Jahr 1757 trat der Nawab von Bengalen 24 Ländereien an die Britische Ostindien-Kompanie ab. Die Briten versuchten als erste, in dem riesigen Gebiet eine Verwaltung aufzubauen.[6]
SehenswürdigkeitenBearbeiten
- Die Hauptsehenswürdigkeit des Distrikts ist die von zahlreichen Wasserläufen durchzogene Mangrovenlandschaft der Sundarbans. Im Jahr 1984 wurde der 1330 km² große Sundarbans-Nationalpark eingerichtet, der wegen seiner Flora und Fauna (Bengalische Tiger, Vögel, Schmetterlinge etc.) mittlerweile ein international bekanntes Touristenziel ist.[7] Er wurde im Jahr 1987 von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt[8] und bildet eine natürliche Einheit mit dem im Jahr 1997 unter Schutz gestellten östlich in Bangladesch anschließenden Teil.[9]
- Ca. 5 km von der Kleinstadt Raidighi entfernt steht der Jatar-Deul-Turmtempel, der zu einer Untergruppe der Bengalischen Tempel gehört.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Distrikt Dakshin 24 Pargana – Karte + Infos
- ↑ Distrikt Dakshin 24 Pargana – Karte mit Höhenangaben
- ↑ Distrikt Dakshin 24 Pargana – Klimatabellen
- ↑ Distrikt Dakshin 24 Pargana – Census 1991 bis 2011
- ↑ Distrikt Dakshin 24 Pargana – Census 2011
- ↑ Geschichte der Sundarbans
- ↑ Sundarban Nationalpark
- ↑ Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- ↑ Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).